Golden Retriever 18 Wochen vollkommen überreizt

  • vielen Dank an alle für die Antworten :)


    Ich versuche mal so gut es geht alles zu beantworten.


    Sie geht immer noch in die Box und legt sich zwischendurch von alleine rein


    Wir haben einen "Laufstall" im Wohnzimmer, da geht sie auch rein und holt sich dort mal den Kauknochen, etc. Heraus

    Sie rennt bereits freiwillig dort rein, wenn ich einen Kong fertig mache, wir haben also sowohl die Box als auch den "Laufstall" mit Leckerchen aufgebaut und sollten das Stückweise verlängern also von 5 Minuten zu 10 Minuten etc. Dabei sollte ich bei ihr bleiben, also auf der Couch sitzen.


    Die Trainerin sagte bei ihrem Termin die ganze Zeit, dass sie gleich ruhig werde was ja nicht passierte und ich war aber tatsächlich auch sehr nervös weil mir die Kleine mit dieser Länge an Zeit langsam echt leid Tat.


    Im Home Office ignoriere ich sie die meiste Zeit, bedeutet ich schaue sie nicht an und animiere sie auch nicht zu mir zu kommen.


    Die Beißhemmung trainieren wir mit "Aua", sie hört dann auch auf und dann machen wir weiter.

    Wir spielen mit Kuscheltieren, gummiknochen und ab und zu auch mit den Händen um ihr zu zeigen, dass fest beißen nicht gewünscht ist.


    Unsere ersten Spaziergänge waren Bindingsspaziergänge, d.h. wir sind aufs Feld mit Schleppleine und sind umher gegangen, da ist sie meistens aber auch schon mehr an allem anderen interessiert gewesen, wobei sie sich niemals zu weit entfernt hat,also ich denke, das war alles so in Ordnung, oder hoffe ich zumindest :)


    Die Leine haben wir nur benutzt um irgendwohin zu kommen um dann den Freilauf zu beginnen.


    Wir sind vom 1. Tag an zusammen, außer die Unterbrechung von ca. 1 Std am Wochenende, weil ich da dann einkaufen fahre.


    Wir haben ab und zu Hunde gesehen,aber sie bellt dann und versteckt sich hinter mir, wenn einer zu nahe kommt. Ich erzwinge aber keine Kontakte.


    Und das schlimmste ist, dass die Hunde hier hauptsächlich in Zwingern leben, da Hofhunde und egal welchen Weg ich einschlage, außer mit dem Auto, müssen wir an einen dieser schrecklich klaffenden vorbei. Abgesehen davon, dass die meisten Hunde hier in der Umgebung scheinbar agressiv zu sein scheinen :(


    Und wir haben niemanden in der Nähe oder im Bekanntenkreis, der offensichtlich ein souveränes Tier hat, der eine beißt, der andere hört gar nicht, der andere wiederum kommt aus dem Tierhrim und soll noch keinen Kontakt haben usw.


    Ich habe das Gefühl man möchte uns meiden :(




    Und ich freue mich zu hören, dass auch mal jemand schreibt, dass es sich nicht auffällig anhört fürs erste.

    Wir haben bis jetzt echt nur gehört der Hund sei komisch, bzw. Das ganze Verhalten wäre nicht normal usw.

  • Klingt jetzt alles nicht ungewöhnlich oder gar beängstigend. Ich würde vielleicht einen Welpenauslauf aufstellen (keine Box) wo die Kleine ihr Spielzeug und Kauzeug findet und Blickkontakt hat, aber nicht folgen kann, wenn Du den Platz wechselst oder mal kurz rausgehst. Ich habs immer so gehalten, Spiel und Action nach draussen zu verlagern ( dann aber richtig!), und drinnen zu kuscheln und zu ruhen.


    Mich wundert, dass sie die späte Frühstückszeit akzeptiert. Meine Junghunde hatten früh immer richtig Hunger und hätten nie nach dem Aufstehen noch stundenlang warten können.


    P.S. hat sich überschnitten

  • flying-paws paws


    Also wir waren auch schon an unterschiedlichen Orten und sind es auch heute noch.

    Es gibt schon die Orte in der Umgebung, die wir natürlich auch häufiger mal nutzen, aber an Wochenenden gehen wir auch ab und zu mal in den Wald, manchmal auch unter der Woche, so kommen wir unregelmäßig auch auf 2x am Tag raus. Oder mein Partner geht morgens ab und zu auch vor der Arbeit noch mit ihr raus, also um den Block.

  • Ich muss das gefühlt erstmal sortieren, bei so viel Text. Also einmal zur Sicherheit:

    Eure Probleme sind

    1. Schlafmangel

    2. Unsicherheit/Reaktion auf Reize

    3. Leine gehen

    Ist das richtig?


    Zu 1. Du sagst, sie schläft höchstens 10 Stunden. Aber sie kaut auch nichts in der Wohnung an. Von übermäßig vielen Spielauffoderungen an dich habe ich auch nichts gelesen. Was macht sie denn dann den ganzen Tag, wenn du ruhig sitzt? Latscht sie nur rum, oder wie kann man sich das vorstellen?


    Zu 2. Das klingt für mich im Moment auch noch nach einem "normal" unsicheren Welpen. Die krassesten Situationen, die du geschildert hast, waren das "Boxentraining" (oder wie man das auch nennen will) mit der Trainerin und der Besuch in der Hundeschule. In beiden Fällen hat der Hund seinen Stress sehr klar gezeigt und wurde trotzdem in der Situation belassen. Deswegen ist es mMn überhaupt nur so eskaliert, dass sie so lange durchweinen musste.

    Also würde ich sie in solchen Situationen aus ihrem Stress befreien, anstatt sie in zu zwingen, in einer für sie zu stressigen Situation zu bleiben. Ansonsten das ganze langsamer angehen und sie vorsichtiger an neue Reize ranführen. Und wenn HuSchu zu viel ist, dann geht das vielleicht einfach nicht mit ihr. Oder, man kommt erstmal immer nur für 5min, guckt von weitem zu... Je nachdem, was ihr helfen würde.


    3. Finde ich grade noch nicht so wichtig wie die anderen Grundlagen. Wenn euch das große Sorgen macht für später, nehmt sonst erstmal nur ein Geschirr und arbeitet später mit einem Halsband, wenn ihr die richtige Leinenführigkeit trainiert.


    Grundsätzlich, wenn ihr so viele Sorgen habt, würde ich sonst nach einer neuen Trainerin Ausschau halten, die euch mit Einzeltraining vor Ort hilft. Zu der vorherigen würde ich nicht mehr gehen, wenn die euren Welpen 1,5 Stunden in der Box weinen lässt.

  • Bist du sicher das euer Hund so wenig schläft? Weil Hunde fallen nicht in ein super festes Koma sondern ruhen und das teils mit Unterbrechungen (Trinken, Platz wechseln, was kauen ...)


    Das du 2x am Tag trainierst ist auch echt ambitioniert.


    Du sagst aua und der Welpe hört auf zu beißen? Sofort? Das hätte ich auch gerne mal. :)


    Sonst fällt mir noch auf das die Trainerin scheinbar wenig taugt und ein Geschirr ist besser als ein Halsband.

  • Kann ich gar nicht genug liken.


    Drastisch gesagt, macht man ein schlechtes Gewissen, einen Vermehrerwelpen gekauft zu haben, nicht mit extremen Aktionismus wieder gut.

    So liest es sich für mich, dass ihr Probleme herauf redet, die nicht da sind - Glück gehabt.


    Seid froh, dass sie sscheinbar dennoch ein normaler Welpe zu sein scheint und fahrt nen Gang runter.


    Ich werde bei "tierarzttauglich" machen hellhörig. Ja, "medical Training" oder was auch immer ihr euch angelesen habt, gut. Aber nicht jeden Tag 1/2 Stunde bürsten und Zähne und Ohren angucken - ich glaub, das braucht es nicht.


    Und morgens gehst du jetzt normal duschen. Bleibt die Tür zu, fertig. Sie wird sich schon in den 10 Minuten nicht umbringen. Setz sie in den Auslauf, wenn es dir dann besser geht. Aber bitte, entspann dich etwas. Ich glaube, ihr dünstet quasi das schlechte Gewissen förmlich aus und das überträgt sich.



    Wegen der Hundekontakte. Schreib doch mal die ersten 3 Ziffern deiner PLZ, vll findet sich hier jemand.



    3 Std täglich raus als Tierarztrat ? Finde ich viel zu viel für einen Welpen.

    3x 10-15 Minuten fürs erste laufen. Irgendwo hinsetzen und gucken und schnüffeln.

  • Ohne Gewähr auf Vollständigkeit oder auf absolute Richtigkeit, noch ein paar Dinge ergänzt

  • Ich sehe da jetzt keine unglaublich großen/schlimmen Probleme!


    Schlafen: Mein Labbi hat auch als Welpe schon tagsüber sehr wenig geschlafen, vielleicht vormittags 1-2h und nachmittags 1-2h. Ansonsten hat er in seinen Ruhephasen nur geruht, nicht tief und fest geschlafen. Ist also rumgelegen, hat Mal ein bisschen am Kauknochen geknabbert und mir einfach zugesehen was ich so mache. Da gibt's auch verschiedene Hundetypen, der Nachbarswelpe hat z.B. auch während einer Geburtstagsfeier 3h am Stück tief und fest geschlafen - wäre bei meinem nicht möglich gewesen. Ich würde daher drauf achten, dass du nicht die Stunden und Minuten zählst wo die Kleine schläft, sondern du darauf achtest den Alltag ruhig zu gestalten. Wenn sie Zuhause nicht die Bude auseinander nimmt oder Krawall macht, passt das schon - sie muss nicht ständig im Tiefschlaf sein :-)


    Leine gehen: dafür ist sie viel zu jung, nimm ein Geschirr und eine ganz leichte 5-7m lange Schleppleine, in dem Radius kann/soll sie sich bewegen dürfen!


    Was mir hier sehr fehlt in deiner Beschreibung: Zeit wo sie sich so richtig entfalten darf. Ich weiß nicht ob das bei mir was besonderes war, aber ich habe nie so viel mit Charlie gespielt - das waren am Tag vielleicht 10-15min allerhöchstens! Ich war dafür viel mit ihm draußen, mit 17 Wochen haben wir meistens 1x am Tag einen Spaziergang von ca. 30-45min (wobei es eher Spazierstehen war, wir haben da vielleicht 500-700m zurückgelegt), in einer reizarmen Umgebung (Feld/Wald/See) ohne vielen Menschen oder Hunden. Dort hab ich ihn freigelassen, mich auf die Wiese gesetzt und ihm zugesehen wie er die Welt erkundet. Mal gemeinsam nen Baumstamm erkundet und gemeinsam einen Ast geschreddert. Sowas baut meiner Meinung nach viel besser eine "Bindung" auf, als ständig zu spielen und dabei auch noch zu trainieren (z.B. die Beiẞhemmung und so - da kann sich der Hund ja wieder nicht frei entfalten sondern muss sich an Regeln, die er noch gar nicht kennt halten - sowas stresst). Außerdem gab's neben dem Pipi gehen morgens und abends noch ca 15-20min Spaziergang, aber immer im Tempo das Hundes - soweit wir in der Zeit gekommen sind soweit sind wir eben gekommen. Allerdings war die restliche Zeit Ruhe angesagt. In der Wohnung wurde außer abends für 5-10min (bis heute unser Ritual) NICHT gespielt. Mir war es wichtig die Action nach draußen zu verlagern, sodass Charlie lernt: draußen ist's super, da passieren tolle Sachen, aber drinnen ist Ruhe und da passiert nix spannendes.


    Ich würde daher an eurer Stelle mal versuchen eurer Hündin draußen mehr freien Auslauf zu geben (ohne Leine, ohne Sitz/Platz/Hier/Nein zu üben), einfach die Welt erkunden lassen, andere Menschen/Hunde mit Abstand beobachten lassen und Sicherheit in solchen Situationen geben und richtiges Verhalten belohnen. Ein souveräner Hundefreund wäre toll, die müssen auch gar nicht miteinander spielen sondern man kann ja auch einfach nebeneinander herlatschen. Und vielleicht könnt ihr einen Welpen aus der Hundeschule ansprechen, ob ihr euch nicht zu zweit ohne Zwang Mal auf einer Wiese treffen wollt!

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