Golden Retriever 18 Wochen vollkommen überreizt

  • CubeQueen


    Aber ist das nicht der Weg, der seit 10 Wochen beschritten wird mit eben keiner oder kaum Besserung?


    Gut, ich bin aber Typ Variante 3.


    Hier gäb es ja sogar räumliche Begrenzung in Form eines Welpenauslaufes. Nur wird der nicht benutzt bzw kurz mal Sendepause auf eine (find ich, kann man anders finden) ungünstige Art und erst jetzt drin geübt.

  • Du schreibst die kleine legt sich beim Home Office dort hin wo sie will. Vielleicht hilft es ihr einfach einen festen Platz zu haben. Eine Decke, einen Korb, je nachdem was ihr lieber ist. Vielleicht auch etwas mit Dach(Je nachdem wo eure Box steht). So hat sie weniger Reize und ruht evtl besser. Meinem Welpen hat es ungemein geholfen ihm in jedem Raum einen Platz zu zeigen an dem er sich hinlegen und entspannen kann. Da er mir auch immer hinterher lief. Anfangs hab ich seine Decke viel umhergetragen "geh auf die Decke". Er hat relativ schnell jedes Stück Stoff als "Decke" erkannt und ruht jetzt automatisch an diesen Orten. Draußen muss ich nur einmal was als Decke definieren und er kann chillen. Das alles hat aber auch Wochen gedauert. Ein Welpengitter hat uns auch sehr oft geholfen. Ob nun um das Schnappkrokodil mal 10sek runterzukühlen oder eben Abstand zu üben. Mitlerweile bleibt er auch gern einfach an seinen Plätzen liegen und ich muss ihn ansprechen um ihn nicht ausversehen im Raum einzusperren. Das alles geht aber nicht von heute auf morgen. Die kleine braucht Zeit! Du wirst dich wundern wie schnell sie das alles lernt. Jetzt überschlägt sich noch alles bei euch.

    Rückblicken ging es mir und auch vielen anderen Welpenbesitzern ähnlich wie dir. Die Zeit ist einfach super intesiv, man macht sich selbst und die Welt verrückt und Wochen später kann man kaum glauben was da los war. Wie die anderen schon schreiben ist das Verhalten nicht super ungewöhnlich.

  • Ich weiß nichts über normale Welpen, von daher kann ich dir da keinerlei Tipps geben. Aber ich hatte einen überreizten/überstressten Welpen/Junghund und weiß inzwischen ein bißchen was über Welpen, die aus der Normalität fallen.


    Ich glaube ich kann dich was die Überreizung angeht etwas beruhigen. Was darauf hindeutet ist der wenige Schlaf. Aber selbst da liegt dein Hund zwischendurch, während ein viel zu überreizter tigern würde. Und die Besuche bei Trainern und beim Tierarzt, wegen der Häufigkeit. Von daher wenn eine vorliegt (was andere beurteilen müssen, die es besser als ich wissen) dann nur eine leichte Überreizung. Die man mit weniger Programm behandelt und nicht mit mehr. Futterwechsel macht man nur bei hibbeligen/zappeligen Hunden.

  • Ich würde dafür sorgen, dass der Hund in der Wohnung einen Ort hat, wo er Ruhen, Spielen und Dösen kann, wo du dir keine Sorgen machen muss, dass er irgendwas kaputt macht und er dir nicht permanent folgen kann. Am besten einen Bereich mit Gitter absperren, damit er auch mal lernt, dass er nicht den ganzen Tag darauf achten muss, was du machst. Aber eben keine Box, sondern wirkliche in Bereich, wo er sich etwas bewegen kann.

  • an die Erwartungshaltung habe ich auch schon gedacht.

    Wir haben uns anfangs an einem Buch orientiert, welches einen 8 Wochen Plan hat, den wir aber auch schnell verworfen haben, ich glaube nach 2-3 Wochen, weil wir gemerkt haben, dass auch das zu viel ist (die Reaktion auf manche Übungen waren teilweise Bellen oder eben tatsächlich auch so eine Hibbeligkeit dabei)


    Wenn mal Besuch da war, oder eben auch hauptsächlich draußen zu beobachten, dann ist sie für mindestens 1 Stunde (bei Besuch) mega hektisch. Sie sieht dann aus als wäre sie von etwas gestochen worden. Schaut ständig in tausend Richtungen und bedrängt den Besuch permanent, was ich mittlerweile zu unterbinden versuche mit einer Hausleine und sitz, bzw. Ignorieren und bei mir bleiben. Aber sie bellt dann ständig und meckert quasi, weil sie eben zum Besuch möchte, was ich teilweise ja auch verstehen kann (begrüßt hat sie sie da aber schon)


    Draußen rennt sie wirklich kreuz und quer, schnuppert an allem, frisst ALLES was sie in den Mund bekommt (Steine, Papier, Gras, Blätter usw.) Wir haben auch das Aus und das Pfui ansatzweise trainiert, das klappt auch alles in der Wohnung, aber eben nicht draußen, wobei ich auch da immer wieder diese Überreiztheit als Grund sehe.

    Draußen scheint sie auch eher übermütig zu sein, aber auch nur, wenn kein Hund oder Mensch in der Nähe ist.

    Sie mag auch draußen nicht mit uns spielen, weil jeder Heuballen eben interessanter ist.


    Dan haben wir Kinder in unserem Umfeld, die sie auch kennen gelernt hat, jedoch haben beide Angst vor ihr, weil sie da total über die Stränge schlägt und natürlich an die Kinder ran möchte. Die haben aber Angst und ärgern sie dann aber trotzdem, was ich bereits unterbunden habe, mir dann aber anhören darf, dass das doch Kinder seien. Deshalb gehen wir kaum dort hin.


    Ich glaube, wir waren sehr motiviert am Anfang und sehr gewillt alles artgerecht und richtig zu machen. Wir erkennen ja auch die Signale und ich bin der Meinung, dass ich die Kleine sehr gut lesen und interpretieren kann.


    Es fehlt mir aber mittlerweile einfach an einer Lösund oder einem geeigneten Plan, wie ich zu ihrem besten weiter verfahren kann.

    Ich will sie nicht überfordern und gleichzeitig muss ich wahrscheinlich aber schauen, dass ich ihr Ruhe beibringe.

    Und dabei fühle ich mich tatsächlich sehr überfordert, weil ich da keinerlei Gespür mehr für habe, wann ich wie etwas aufbauen soll (Bsp. Den Welpenauslauf im Wohnzimmer)


    Übersprungshandlungen und Beschwichtigungssignale sind Schwänzchen jagen, kratzen, das eigene Hinterbein fressen, wieder kratzen usw.


    Manchmal, wenn geht sie auch mit gedruckten Köpfchen umher, wenn ich da mal kurz schaue, was sie macht. Oder wenn ich sie rufe, kam es auch schon vor, dass sie viel geschnüffelt hat bis sie bei mir ankam. Das macht sie aber nur Drinnen, nicht draußen.

    Ich habe sie immer gelobt und ihr Leckerchen gegeben, wenn sie etwas gut gemacht hat. Ich habe mich immer seitlich zu ihr gestellt, sie meist nicht viel angeschaut ,wenn ich ihr Leckerchen gebe und mich auch nie über sie gebeugt oder Ähnliches.

    Ich achte wirklich viel auf alles, um mich verständlich für sie zu machen.



    Außerdem weiß ich auch einfach nicht mehr, was ich noch machen soll oder nicht, wo ich ansetzen soll, was jetzt Priorität hat und wie ich mich ihr gegenüber im Alltag verhalten kann ohne sie noch mehr zu belasten.


    Ich bin über jeden Tip von euch dankbar..je detaillierter desto besser momentan :)


    Und ansonsten atme ich erstmal tief durch :)

  • Ich würde dafür sorgen, dass der Hund in der Wohnung einen Ort hat, wo er Ruhen, Spielen und Dösen kann, wo du dir keine Sorgen machen muss, dass er irgendwas kaputt macht und er dir nicht permanent folgen kann. Am besten einen Bereich mit Gitter absperren, damit er auch mal lernt, dass er nicht den ganzen Tag darauf achten muss, was du machst. Aber eben keine Box, sondern wirkliche in Bereich, wo er sich etwas bewegen kann.

    Ja das haben wir bereits :)

    Sind ca. 2 qm und wie baue ich das jetzt so stressfrei wie möglich auf?

    Könntest du mir da eine Hilfestellung geben?


    Danke :)

  • Update: gerade das erste Mal die Tür zugemacht beim Toilettengang. War ca. 2 Minuten hörbar dort drin.

    Sie hat gekratzt an der Türe, kurz gewimmert und dann war Ruhe. Jetzt liegt sie so, dass ich an ihr vorbei muss um aus dem Büro zu kommen.


    Ich habe sie danach auch nicht begrüßt oder so, als ich aus dem Bad kam. Einfach wieder an den PC gesetzt.


    Aber: Sie ruht ja jetzt auch, die Äuglein sind ein wenig auf, fallen aber scheinbar gleich zu :)


    Achso und ich kündige an, wenn ich Interaktionen plane, also die Futtergabe oder wenn wir raus gehen usw.


    Ist das möglicherweise auch falsch oder nicht so gut?

  • Puh. Das sind viele Anforderungen an den Hund. Irgendwie habe ich den Eindruck, es dreht sich den ganzen Tag alles um den Hund. Einerseits lese ich, dass der Hund überfordert davon ist, andererseits lese ich, dass die Zeit davon rennt und der Zwerg mit den wichtigen Sachen "da draußen" gar nicht genug Erfahrung sammeln kann.


    Ich würde folgendermaßen vorgehen:

    Sofort einen Tierarzttermin machen um abzuklären, ob ein gesundheitliches Problem hinter dem viel zu häufigen Pieseln steckt.


    Wie schon manche sagten ein Gehege anschaffen, mit dem man einen Raum welpensicher machen kann. Diese Teile eigenen sich gut:
    https://www.karlie.de/de-g4535-welpenauslauf.html
    Das Ding würde ich so platzieren, dass man den Zwerg im Wohnbereich dort problemlos parken kann, wenn man selbst Zuhause ist, aber auch wenn Besuch kommt.


    Als nächstes würde ich üben, dass Du nicht dauernd verfolgt wirst. Da bin ich nicht zimperlich, das mache ich tatsächlich schlicht über Strafe, denn einem Zwerg steht es nicht zu mich zu überwachen oder ungefragt in meinen Individualbereich einzudringen. Kein souveränder erwachsener Hund würde das so laufen lassen, wenn er nicht grad selbst dazu eingeladen hätte oder der Welpe auf höfliche Nachfrage mal ein Ja bekommt. Meistens bekommt er aber ein Nein. Schau mal hier, so sieht das aus und bringt enorm viel Ruhe rein:

    [Externes Medium: https://youtu.be/KHBe0jT6S3U]


    Das Problem ist, dass Du im Grunde nun über acht Wochen geübt hast, dass Dein Welpe Dich belagern kann wie er will. Besser wäre es gewesen vom ersten Tag an Auszeiten voneinander einzuführen.


    Außerdem finde ich das Programm in Eurem heimischen Mikrokosmos ungünstig. Dein Welpe hat gelernt: Dort, wo ich mich wohlfühle, dort bekomme ich ganz viel Ansprache, Zuwendung, werde quasi von meinen Menschen immerzu drum gebeten "gut zu ihnen zu sein", bekomme Sozialkontakte.


    Dass Du daran denkst Handling zu üben, finde ich gut. Dir muss nur klar sein, dass der Hund von morgendlich ritualisiertem Bürsten nicht lernen wird auf einem Tierarzttisch stillzuhalten, wenn ihm einer in die Ohren gucken will. So was muss man an unterschiedlichen Orten (auch draußen!!!) in verschiedenen Zusammenhängen üben und es müssen auch fremde Menschen involviert sein, damit das was bringt.


    Was mir so richtig Stirnrunzeln macht ist der Umgang mit Umwelt draußen. Dir rennt gerade die Zeit davon den Zwerg ans Leben ranzuführen. Das Zeitfenster schließt sich jetzt tatsächlich. Und in diesem hat Dein Hund keine Fremdhunde auf positive Art kennengelernt. Und ist an die Umwelt offensichtlich noch sehr wenig gewöhnt. Mal in die Stadt gefahren und dort dann zu lange unterwegs gewesen zu sein, schafft eher das Gegenteil von dem, was Du eigentlich willst. Der Welpe lernt: "Ach Du Scheiße, alles heftig, übersteigt meine Kapazitäten, Gott sei Dank habe ich es überlebt, aber hoffentlich muss ich da NIE wieder hin. Ich war völlig fertig!" Selbes im Bezug auf die Welpenstunde. Besser wären kurze Einheiten (fünf bis zehn Minuten), in denen man ganz gezielt übt und den Welpen nicht in der Luft hängen lässt. Achso, und da noch mal das Thema Leine: Beim entspannten Gassi möglichst keine Leine. Leinenführigkeitstraining ganz gezielt, kurz (alle paar Tage ein paar Minuten) und mit bergeweise Belohnung. Das ist nämlich sehr, sehr anstrengend.


    Ja, in der Wohnung, in Eurem kleinen Lebensumfeld hast Du wohl einen völlig normalen Goldie-Welpen. Aber draußen, mit Umwelt und anderen Hunden wird wohl bereits Verhaltenstherapie notwendig sein. Und dafür braucht es viel Energie, die ich nicht im Haus verschießen würde. Und es muss dringend Kontakt zu anderen Hunden her. Ganz dringend.

  • Ich würde das viele Pinkeln auch abklären wollen. Kann Stress sein, kann aber auch eine gesundheitliche Ursache haben. TA aber bitte wechseln... Urin sammeln für eine Probe geht gut mit Suppenkelle.

  • Danke auch an alle nochmal für die Ratschläge.


    Da ich den Welpenauslauf bereits habe würde ich mich freuen, wie ich das hier nun umsetzen kann.


    Bedeutet das, dass ich ab sofort morgens ab Home Office sie einfach in den Auslauf bringen kann und dann ins Büro gehe? Zwischendurch bin ich ja eh mal rauchen und sie würde dann jede 1,5 std sehen können ich bin noch da.


    Oder baue ich das jetzt wieder langsam auf und beginne da mit 5 Minuten täglich?

    oder wie viele Stunden kann ich das ab jetzt umsetzen bzw. Wie oft am Tag?


    Wo muss ich allgemein sein, wenn sie dort drin ist?


    Und wie verhalte ich mich, wenn sie wieder raus darf?

    Geht es dann mit ignorieren weiter?


    Hättet ihr mir so etwas vor 6 Wochen gesagt, dann wäre ich wahrscheinlich viel sicherer an die Sache ran..mittlerweile muss ich echt sagen, dass ich dermaßen verunsichert und verkopft bin, sodass ich tatsächlich eine ganz genaue Vorgehensweise brauche.?


    Ein Treffen mit einem Hund findet am Wochenende statt :) was sollte ich da noch beachten?


    Achso, die Besuche und Erkundingstouren haben wir anfangs, egal wo wir waren nie länger als 15 Minuten gemacht. Dann wurde mir gesagt, ich soll 3 Std. Täglich raus um sie auszupowern, das habe ich dann ja auch (fast) gemacht. Es waren für ein paar Tage so ca. 2 Std. Täglich.

    Dann haben wir das eingestellt, weil logischerweise gar nicht mehr geruht wurde.


    Leinenführigkeit üben werden wir so machen, sie nimmt nur draußen keine Leckerchen an, nicht mal Käse oder Hühnchen ?

    Ich glaube aber, dass sie das Lob an sich ganz toll findet.


    Und ja, es dreht sich wirklich alles nur noch um den Hund.

    Ich denke, dass ist meiner Unsicherheit geschuldet und ich möchte mich eigentlich auch gerne wieder frei bewegen und habe aber mittlerweile sogar wirklich Angst, dass ich etwas falsches tue und damit Vertrauen oder Bindung oder die Beziehung zum Hund zerstöre oder sie so sehr stresse, dass sie gar nicht mehr runter kommt.

    Ich glaube tatsächlich, dass ich sie mittlerweile in Watte packe, aber nicht in dem Sinne von inkosequenten Verboten, sondern in Bezug auf das ganz normale Leben.

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