Fragen zum Labradorwelpen...

  • Ich würde mir ein Gehege zulegen, in dem der Welpe jetzt sofort lernt, dass er nicht den ganzen Tag durch die ganze Wohnung rennen kann und man auch gehen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass was passiert. Sie kommen ja in der Regel vom Vorbesitzer mit der Erfahrung, dass man über weite Teile des Tages eingeknastet ist. Die lernen natürlich rasend schnell um, dass ihnen in diesem neuen Zuhause anscheinend den ganzen Tag die komplette Wohnung plus Menschen zusteht. Je länger man ihnen das so beibringt, desto länger lernen sie das halt genau so.


    Gerade in dem Gewusel mit dem Fertigmachen der Kinder, wollte ich keinen Welpen dazwischenhängen haben. Was soll der Zwerg da lernen? Das würde ich lieber in Ruhe angehen.

  • Ab wann dürfen die Welpen alleine bleiben?

    Is wie bei Kindern.

    Individuell.

    Und nur mit Vorbereitung.


    Schon die Hundemutter, wenn wesensfest und gut unterstützt, erklärt den Welpen irgendwann, dass jeder Welpe auch eine eigene Einheit darstellt und nicht ein Köperteil der Mutter ist. Wie bei Kindern.


    Ein zweijähriges Kind ist in etwa auf der Stufe eines Welpen, wobei das Kind schon viel mehr von der Welt kennt und Erfahrungen sammeln konnte. Da fängt der Welpe grad erst mit an.

  • Hallo Liane,

    wir haben unseren Hund auch noch nicht allzu lange (seit Anfang Oktober) und ich kann dich beruhigen.

    Er hatte eine etwa 2 Wochen lange Phase (können auch ein paar Tage mehr gewesen sein) in der, egal was wir gemacht haben also nicht nur wenn er nach dem Essen wie ein Flummi durch die Wohnung gesprungen ist, sich sofort auf uns, unsere Hosenbeine, Ärmel, Hände etc. gestürzt hat.

    Der Rat ihn zu ignorieren, das "Spiel" mit einem Nein oder bei Zwicken einem Aua zu beenden klingt immer schön und gut, ist aber oft nicht umzusetzen, wenn der Welpe sofort wieder zum Angriff bläst.

    Und jedesmal in den Auslauf setzen, der noch nicht antrainiert war wollten wir auch nicht.

    Nichtsdestotrotz haben wir die ganzen Sachen wie ignorieren etc. durchgezogen, denn er soll ja zumindest schonmal erkennen, dass das kein gewünschtes Verhalten ist. Er kann es halt nur noch nicht sofort umsetzen es zu unterlassen. Die Arme meiner Freundin sahen teilweise aus wie ein Minenfeld :D

    Aber, und das ist das Schöne, er hat damit quasi von einem auf den anderen Tag aufgehört. Manchmal im Spiel versucht er noch ganz leicht an einem Ärmel zu ziehen, lässt das aber sofort sein, wenn man ihm Nein sagt und ruhig hält. Auch auf Händen knabbert er nur noch ganz zärtlich. Und das auch nur, wenn ich ihn dazu "animiere", bzw. meine Hand in seinen Fang lege.

    Ich denke geholfen hierbei hat auch, das was alle dir hier sagen werden: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Unser Kleiner hat sehr schnell verstanden, dass er in der Wohnung außer Fressen, Schlafen und Kuscheln nicht allzu viel zu erwarten hat. Am Anfang habe ich noch mit ihm Zergelspiele mit Seil u.ä. gemacht, das habe ich auch schnell sein lassen. Seitdem kommt er viel besser zur Ruhe, schläft genug und ist einfach ein sehr entspannter kleiner Hund.

    Wie schon gesagt wurde, sollten die Kinder niemals alleine mit dem Hund sein oder spielen. Da Kids oft nicht wissen, wann es zuviel ist, dreht Leika dann wahrscheinlich noch mehr hoch, auch wenn sie augenscheinlich nur Spaß am Spiel mit dem Ball zb hat.

    Durchhalten, das wird auf jeden Fall besser. Bleibt nur immer konsequent.

  • Hallo,

    wir haben unseren Großen letztes Jahr als 9 Wochen alten Welpen bekommen. Die Kinder waren auch öfter traurig und enttäuscht, dass sie eben erstmal nicht allein mit dem Welpen spielen durften und dass sie ihn den Großteil des Tages ignorieren und in Ruhe lassen sollten. Auch hat er die Kinder im Spiel gezwickt. Als mein Sohn sich zum Beispiel mal über den Gartenteich gebeugt hat, hat er ihn in den Hintern gebissen und ein Zerrspiel mit seinem Hosenboden angefangen. Das fand mein Sohn nicht so witzig.

    Ich war natürlich dabei und hab dem Welpen schon deutlich gemacht, dass beißen der Kinder nicht erwünscht ist. Wenn er mich oder meinen Mann oder den Großen im Spiel gezwickt hat, haben wir uns weggedreht und ihn kurz ignoriert. Bei den Kleinen hab ich - in den seltenen Fällen, wo ich nicht schon vorher eingreifen konnte- geregelt und den Hund mit einem scharfen Nein weggenommen. Er hatte dann auch ziemlich schnell eine super Beißhemmung. Ansonsten bin ich gut damit gefahren, den Welpen möglichst wenig Möglichkeit zu geben etwas falsch zu machen und vor allem viel positiv zu bestätigen.

    Wichtig ist auch aus meiner Sicht, Kinder und Welpe nie gemeinsam allein lassen. Auch wenn ich ins Badezimmer bin, hab ich entweder Kinder oder Hund mitgenommen oder zwischen beiden die Tür geschlossen. Die Familie fand das zeitweise übertrieben, aber ich würde es wieder so machen. Mittlerweile ist Fiete 20 Monate alt, 78 cm groß und darf auch mit den Kindern allein sein. Gestreichelt wird nur wenn der Hund von selbst bei ihnen ankommt. Und gespielt nur, wenn ich dabei oder zumindest in Rufweite bin, falls er doch mal zu wild aufdrehen sollte. Wenn er Spielzeug oder ähnliches klaut haben die Kinder ihm das nicht wegzunehmen, sie dürfen mit Fleischwurst tauschen. Das haben wir so besprochen und funktioniert super.

    Zum Alleinebleiben:

    Mit 14-15 Wochen konnte Fiete ca. 30-45 Minuten allein bleiben. Einfach immer mal wieder den Raum und das Haus ganz kurz verlassen, wenn er schläft oder ruhig irgendwo liegt. Und das ganze hab ich dann ausgedehnt. Wenn er fiept ist es vielleicht zu schnell für ihn.


    Ich würde den Hund schon wecken, wenn Du los musst, um den Kleinen abzuholen. Er kann dann ja im Auto weiter schlafen. Alles immer perfekt geht eh nicht. Schon gar nicht, wenn man noch zwei kleine Kinder hat.


    Viel Spaß noch mit dem Kleinen und Geduld!

    Du schaffst das!:winken:

  • Bei einem turbulenten Alltag mit Kindern würde ich vermutlich mit räumlicher Begrenzung arbeiten. Und wenn der Welpe in seinem Gehege ist, wird er dort in Ruhe gelassen.


    Zu den 5 Minuten: Kann mal vorkommen, ja. Aber wenn das laufend, täglich oder sogar mehrmals täglich passiert, läuft ganz gewaltig was schief! Da macht der Besitzer etwas falsch und das ist auch nicht entschuldbar mit "Das ist halt ein Welpe."


    Zum Alleine bleiben: Ich würde auch im Auto damit anfangen sofern sie da in einer Box ist. Ist am einfachsten und auch am einfachsten in den Alltag integrierbar.

  • Hallo, wir haben ja auch Kombination Kids (10, 6 und 3) und Welpe daheim. Hier ist es so das wir dem Welpen ein etwa 2qm Auslauf gebaut haben. Wenn die Kids wild spielen und sie aufdreht und mitmischen wollte haben wir sie anfangs auch da rein verfrachtet zum beruhigen, so sie hat sehr schnell gelernt das sie das spielen der Kinder ignoriert. Ansonsten ist es so das wir Hunde und Kinder zuhause nicht spielen lassen. Ist für die Kinder teils echt hart, aber generell möchte ich das der Hund zuhause mit Ruhe verbindet. Gespielt wird draußen auf der Wiese da kann man rennen machen und toben und wenn’s zu wild wird werden alle vier zurück gepfiffen.

  • Danke.


    Und die Kinder beißen ist einfach wahnsinnig lustig. Vermutlich checken auch Welpen, dass diese komischen kleinen Wesen mit den Quietschestimmen und den ungelenken Bewegungen auch Welpen sind - oder überdimensionale Quietschspielzeuge.

    Und das hat dann Potential sich hochzuschaukeln.


    Welpe hier beißt auch herzhaft ins Kind (bzw würde gerne), nicht wegen dauernd nur drüber, sondern wegen... hm... weil es Spaß macht vermutlich und weil sie sich dann gegenseitig hochfahren.


    Welpe und Kind sind hier nicht allein und auch nur in ruhigen Momenten zusammen. Dösig müder Welpe kommt auch Kinderkuscheln. Ausgeschlafener Welpe mit Sinn für Unsinn und am Startpunkt seiner täglich mehreren Aktivitätsphasen sucht Unterhaltung. Dem Kind in den Fuß beißen ist sehr unterhaltsam. Kriegt man tolle Reaktionen. Schreien, Weinen, Hektik.


    Sowas ist wie so oft im Leben sicherlich situativ zu sehen. Plus hängt vom Individuum ab. Welpe 1 hatte täglich mehrere Energieausbrüche, weniger heftig, aber sie waren da. Welpe 2 war sehr verhalten und gehemmt und hat generell fast nix und niemanden gebissen, war aber mit Kindern auch stürmischer. Welpe 3 begegnet der Welt grundsätzlich gern mit drauf springen und rein beißen. Je ausgeschlafener, umso mehr Unfugenergie.


    Was hier der Fall ist - keine Ahnung. Und ein Plädoyer für Welpen sollen und dürfen Kinder beißen. Aber komplett drüber muss Hund deshalb nicht sein. Die Konstellation Kind und Beißwelpe hat das Zeug, dass sich die Lage hochschaukelt "bis einer weint" und da sind die erwachsenen Menschen in der Pflicht, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, aber ansich bin ich überzeugt: kein Welpe muss komplett überreizt, überlastet oder sonstwas sein um "Kampf mit dem haarlosen Quietschewelpen" reizvoll zu finden und immer mal wieder zu probieren, was geht.


    Was bei uns Thema ist: Das Kind in seiner Welpenbegeisterung muss man auch bremsen. Es fängt nicht nur der Welpe an, sondern auch Kind. Mit dauernd ansprechen, Nähe zum Hund suchen, mit Spielzeug rumwedeln, Hund "erziehen" wollen usw. Sprich: vor Welpenbeißversuchen war mitunter schon allerhand "Beißaufforderung" vom Kind.

  • Nein ich habe noch keine Box für das Auto. Fande das für einen kleinen Welpen unpersönlich. Kommt aber noch. Bisher sitzt sie angeschnallt auf dem Sitz.

    Das würde ich dringend nachholen und den Hund am besten gleich an die Box im Auto gewöhnen. Im Auto alleine zu bleiben hatte unser Kleiner damals echt schnell drauf. Wir haben leider keine Box, weil das Auto für Box im Kofferraum und ausgewachsener Ridgebackrüde drin zu klein ist. Er ist im Kofferraum mit Trenngitter. Im Auto konnte er nie viel demolieren, deshalb waren wir entspannt beim alleine lassen und der Welpe hat sich entsprechend auch nicht viel draus gemacht. Natürlich nicht gleich ne Stunde, aber mal schnell zum Einkaufen geht schon.

  • Und bitte vergesst nicht, das ihr da nicht "nur" einen Labrador, sondern auch ein Teil Schäferhund dabei ist...

  • Orlaith

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