Silvester 2020 - Der Angsthundethread
- Millemaus
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KrissiMia : Wenn ich die Anwendungshinweise von Sileo lese, klingt das so "gefährlich", zb dass der Mensch total aufpassen muss, dass er das nicht selbst abbekommt .
Wie ist das denn in der Praxis bei euch gewesen?
Habt ihr Probleme gehabt, dass vom TA zu bekommen? Mein Tierarzt ist unheimlich zögerlich mit so "Hammer"- Medies.
Dann frag doch mal deinen Tierarzt. Der kennt dich und deine Hunde doch am besten!
Sileo hat den Vorteil, dass man es erst geben kann, wenn man bemerkt, dass die Panik kommen wird. Ich würde es bei einem leicht änglichen Hund auch nicht geben. Aber nachdem ich einmal einen vor Panik schreienden Hund gesehen habe, der meinem Mann Gesicht und Rücken zerkratzt hat, weil sie sich in Rage gestrampelt und geschrien hat, geb ich lieber "Hammermedikamente" als sie ihrer Panik zu überlassen.Nebenwirkungen hatten wir übrigens keine. Aufgelistete Nebenwirkungen müssen übrigens nicht bedeuten, dass man die automatisch hat. Es sind halt eben MÖGLICHE Nebenwirkungen. In der Regel ist im Beipackzettel auch aufgeführt in welcher Häufigkeit diese bei den Studien aufgetreten sind. Anwendungsfehler hierbei sind nicht ausgeschlossen. Bei Sileo nämlich so.
ZitatBei klinischen Studien selten beobachtete unerwünschte Wirkungen umfassten Angstzustände, periorbitale Ödeme, Benommenheit und Anzeichen von Gastroenteritis.
Die Angaben zur Häufigkeit von unerwünschten Wirkungen sind folgendermaßen definiert:
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Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)
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Häufig (mehr als 1, aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
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Gelegentlich (mehr als 1, aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
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Selten (mehr als 1, aber weniger als 10 von 10'000 behandelten Tieren)
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Sehr selten (weniger als 1 von 10'000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichten).Ja, man KANN durchaus einer dieser 1-10 von 10.000 sein. Man kann aber auch zu den 9.999 gehören, die einfach nur ihrem panischen Hund helfen. Angstzustände und Panikzustände haben übrigens auch Nebenwirkungen aufs ZNS.
Es wäre übrigens schön, wenn du erkennbar machen könntest, was aus deinem Beitrag nun das Zitat aus dem Rückert Artikel ist und was du dazu geschrieben hast. Das, was da steht, steht nämlich in dem Link nicht.
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KrissiMia : Wenn ich die Anwendungshinweise von Sileo lese, klingt das so "gefährlich", zb dass der Mensch total aufpassen muss, dass er das nicht selbst abbekommt .
Wie ist das denn in der Praxis bei euch gewesen?
Habt ihr Probleme gehabt, dass vom TA zu bekommen? Mein Tierarzt ist unheimlich zögerlich mit so "Hammer"- Medies.
ich bin nicht KrissiMia, aber wir verwenden ja auch Sileo, daher antworte ich einfach mal
Ich trage zum Verabreichen Einmal Handschuhe. Ich ziehe die an, bevor ich die Packung öffne und erst wieder aus, wenn ich die Packung weggelegt habe. So sind meine Hände gut geschützt.
Ich hatte keine Probleme, das zu bekommen. Ich habe gesagt, dass Mia Panik an Silvester hat und dass ich gerne das Sileo ausprobieren würde.
Mein Tierarzt kennt mich aber auch schon über 20 Jahre und weiß, dass ich nicht leichtfertig Medikamente gebe.
Hier bekommt auch nur Mia Sileo, weil sie wirklich Panik hat.
Ares hat überhaupt keine Angst, daher bekommt der auch nix.
Also einen Kauartikel bekommt er auch um Mitternacht, aber keine Medikamente. -
Ich möchte an der Stelle auch noch mal kurz was dazu sagen: Ich gebe meiner Angsthundine bewusst keine Medikamente und keinen Alkohol an Silvester. Im ersten Jahr hatte ich noch was da. Da konnte ich aber schon beobachten, dass sie sich selbst wieder runterregulieren kann. Und da sie als generalisierter Angsthund diese Fähigkeit dringend braucht, nämlich sich hormonell selbst zu regulieren (und wir hart am Erwerb dieser Fähigkeit gearbeitet haben) greif ich da nicht ohne wirkliche Not medikamentös ein. Und diese Not hatten wir bisher noch nicht.
Für uns gehört Angst zum Alltag, ich muss damit relativ locker und gelassen umgehen können, sonst könnte ich diesen Hund nicht halten. Der Hang, den ich hier in meiner Nachbarschaft sehe, geht allerdings in die Richtung, den Hund von allem abzuschirmen und zu schützen, was ihm Angst machen könnte. Und das erschwerts dem Körper dann natürlich, adäquat mit Angstauslösern umzugehen.
Das ist jetzt nicht auf einen konkreten Beitrag hier bezogen. Ich wills nur, auch für eventuell Mitlesende, nochmal als Unterstützung zu dem verlinkten Rückert-Beitrag dalassen. Selbstverständlich muss kein Hund durch die Hölle durch, wenn man das mit Medikamenten verhindern kann. Aber es sollten ihm nicht alle Herausforderungen genommen werden, damit er auch die Chance hat zu lernen, mit ihnen umzugehen. Ganz unabhängig von etwaigen Nebenwirkungen. Abwägen muss das natürlich der Besitzer (in Absprache mit demmTierarzt), nur der kennt seinen Hund gut
Und jetzt wünsche ich uns allen eine ruhige und friedliche Silvesternacht
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hasilein75
Es wäre übrigens schön, wenn du erkennbar machen könntest, was aus deinem Beitrag nun das Zitat aus dem Rückert Artikel ist und was du dazu geschrieben hast. Das, was da steht, steht nämlich in dem Link nicht.
Der zweite Teil ist aus nem anderen Rückert Artikel
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Danke für die Infos, miamaus2013 und Phonhaus und @Hostage
Das hat mir bei meiner Entscheidung geholfen!
Donna ist ängstlich, sie beginnt in der Wohnung an zu bellen und knurrt, läuft unruhig Hin-und Her etc bei Feuerwerk und Gewitter.
Aber sie ist nicht komplett panisch oder völlig kopflos.
Von daher werde ich bei den" normalen" Beruhigungs- Methoden bleiben, auch ohne Eierlikör arbeiten ( ausser für mich natürlich )
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Ich glaube, jeder Hundehalter erkennt, wenn er wirklich gut hinschaut, wie weit sein Hund es schafft, sich selbst zu managen, und wo eine Grenze erreicht ist.
Natürlich soll kein Hund vollgestopft werden mit Medikamenten, ich bin eigentlich immer eher sogar die Naturheiltante, die erstmal mit Rescuetropfen und Chamomilla anfängt.
Ich habe das auch noch nie erlebt, wie ein Hund hechelnd, heftig zitternd, sabbernd und mit leerem Blick an die Wand unter eine Treppe gedrückt hockt und vor sich hin leidet, ohne auf Ansprache zu reagieren. Beim ersten Mal vor 3 Jahren dachte ich, der Hund stirbt mir gleich an einem Herzinfarkt.
Dabei war Silvester die ersten 4 Jahre sogar bei uns überhaupt kein Thema. Die hat sie komplett verschlafen. Aber dann haben Leute Böller in unseren Garten geworfen, in dem die Große gerade geschlafen hat... und seitdem ist sie so drauf. Inzwischen ist auch Donnergrollen im Sommer ein Thema, alles, was laut ist.
Und da bin ich einfach nur froh, etwas zur Verfügung zu haben, was sie über diesen Tag bringt und ihr hilft, alles unbeschadet zu überstehen. Dafür werfe ich meine ureigenen Überzeugung für diesen einen Tag über Bord (nämlich so wenig Chemie wie möglich). Und ich habe mir die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht. Aber es geht halt nicht anders.
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DerFrechdax : in eurem Fall absolut nachvollziehbar!
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Ich finde, ein Hund muss nicht erst endlos Panik haben, um den Einsatz von Medikamenten zu rechtfertigen. Die Lebensqualität leidet auch schon erheblich, wenn der Hund "nur" Angst hat. Zumindest dann, wenn man nicht das Glück hat, in einer Ecke zu wohnen, in der sich das Feuerwerk tatsächlich auf einen Tag beschränkt. Weil man dann wochenlang den Spaß hat, Hund zunehmend misstrauisch wird, wenn es dunkel wird (oder was er auch sonst mit der Knallerei in Verbindung bringt) und jedes Jahr wird es schlimmer.
Da "baller" ich meinen Hund lieber mit wirksamen Medis voll, statt ihm diesen endlosen Stress anzutun. Zumal man damit auch erst mal wieder einen Fuß in die Tür bekommen kann, um z. B. Feuerwerk wieder positiver zu verknüpfen.
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KrissiMia : Wenn ich die Anwendungshinweise von Sileo lese, klingt das so "gefährlich", zb dass der Mensch total aufpassen muss, dass er das nicht selbst abbekommt .
Wie ist das denn in der Praxis bei euch gewesen?
Habt ihr Probleme gehabt, dass vom TA zu bekommen? Mein Tierarzt ist unheimlich zögerlich mit so "Hammer"- Medies.
Ich trage zur Sicherheit Einmal Handschuhe, wenn ich Mia das Gel auftrage.
Ausprobieren möchte ich dann doch nicht, wie es bei mir wirkt
Aber ich konnte bei ihr bisher nie Nebenwirkungen wie Erbrechen, Benommenheit oÄ feststellen.
Wir hatten das erste Jahr Alprazolam, damit war der Doc sehr viel zögerlicher, denn das muss man schon Tage vorher geben und nach Silvester wieder ausschleichen. Das hat Mia tatsächlich im Wesen verändert während der Einnahmezeit.
Beim Sileo ist für uns eben der Vorteil, dass wir es erst geben, wenn wir sehen, dass sie sich der Panik nähert. Letztes Jahr zB war das tatsächlich erst am Silvesterabend
Und ich weiß jetzt nicht mehr, wer das schrieb, dass Hunde auch mit Angst leben lernen.
Bei Mia ist es keine Angst, sondern Panik.
Sie schreit wie am Spieß, reagiert weder auf Ansprache, Körperkontakt, noch auf Futter. Rennt (und damit meine ich wirklich rennen) rastlos durch die Wohnung, bis sie erschöpft mit Herzrasen und Todesangst unterm Küchentisch liegt weil sie einfach nicht mehr kann.
Das haben wir im ersten Jahr erlebt, als wir nicht wussten, dass sie so reagieren könnte und das will ich nie wieder erleben. Ich dachte, sie stirbt.
Lösen funktioniert in den Tagen um Silvester nur, wenn wir mit dem Auto aufs Land rausfahren.
Ist es hell, kommt sie mittlerweile mit einzelnen Böllern in Entfernung klar. Wird es dämmrig oder dunkel, geht nichts mehr.
Daher kann ich es für unsere Situation absolut vertreten, meinem Hund mit Chemie über Silvester zu helfen.
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Ich denke, Du meinst mich. So habe ich es aber nicht geschrieben, ich habe erstmal ganz individuell von meinem Hund geschrieben und dann, dass Hunde nicht vor jeder Herausforderung abgeschirmt werden sollten Ich zitiere nochmal:
Ich möchte an der Stelle auch noch mal kurz was dazu sagen: Ich gebe meiner Angsthundine bewusst keine Medikamente und keinen Alkohol an Silvester. Im ersten Jahr hatte ich noch was da. Da konnte ich aber schon beobachten, dass sie sich selbst wieder runterregulieren kann. Und da sie als generalisierter Angsthund diese Fähigkeit dringend braucht, nämlich sich hormonell selbst zu regulieren (und wir hart am Erwerb dieser Fähigkeit gearbeitet haben) greif ich da nicht ohne wirkliche Not medikamentös ein. Und diese Not hatten wir bisher noch nicht.
Für uns gehört Angst zum Alltag, ich muss damit relativ locker und gelassen umgehen können, sonst könnte ich diesen Hund nicht halten. Der Hang, den ich hier in meiner Nachbarschaft sehe, geht allerdings in die Richtung, den Hund von allem abzuschirmen und zu schützen, was ihm Angst machen könnte. Und das erschwerts dem Körper dann natürlich, adäquat mit Angstauslösern umzugehen.
Das ist jetzt nicht auf einen konkreten Beitrag hier bezogen. Ich wills nur, auch für eventuell Mitlesende, nochmal als Unterstützung zu dem verlinkten Rückert-Beitrag dalassen. Selbstverständlich muss kein Hund durch die Hölle durch, wenn man das mit Medikamenten verhindern kann. Aber es sollten ihm nicht alle Herausforderungen genommen werden, damit er auch die Chance hat zu lernen, mit ihnen umzugehen. Ganz unabhängig von etwaigen Nebenwirkungen. Abwägen muss das natürlich der Besitzer (in Absprache mit demmTierarzt), nur der kennt seinen Hund gut
Und jetzt wünsche ich uns allen eine ruhige und friedliche Silvesternacht
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