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Guten Morgen liebe Mitglieder.
Ich habe mich hier angemeldet, weil ich langsam etwas verzweifelt bin. Ich habe einen Shiba Inu namens Bowie, er ist 20 Monate alt und lebt bei mir seit er 10 Wochen ist.
Bowie war irgendwie immer schon ein wenig schwierig, aber einiges davon kann man ja auf die Rasse zurückführen. Er ist z.B. sehr stur. Ihm Kommandos beibringen und diese auch durchsetzen ist manchmal mühselig. Er findet auch andere Hunde ziemlich doof und pöbelt manchmal an der Leine. Außerdem hat er eine Futteraggression.
Ich kann mit all diesen Schwierigkeiten leben, aber seit ein paar Wochen hat er eine neue Baustelle, die mir Angst macht. Bowie beißt!
Das erste mal ist es vor 3 Wochen passiert. 2 Freundinnen waren zu Besuch, die er von Anfang an kennt. Eine Freundin hat mit ihm gespielt, mit einem Zergel. Als sie "gewonnen" hat und das Zergel in der Hand hielt hat er ihr plötzlich in die Hand gebissen. Nicht all zu fest, aber es gab danach einen großen blauen Fleck. Wir haben damals noch gedacht, dass es ein Versehen war und ich war noch nicht zu besorgt.
Das zweite Mal war dann schon beunruhigend. Wir waren bei meiner Mutter, die er ebenfalls sehr gut kennt. Wir saßen auf dem Sofa, Bowie saß bei meiner Mama am Schoß und sie hat ihn gestreichelt. Plötzlich, ohne jede Vorwarnung hat er in die Hand gebissen, so fest, dass es sogar ein bisschen geblutet hat!
Das letzte Mal war vorgestern. Dieses Mal war ich das Opfer. Ähnliche Situation wie mit meiner Mama. Bowie und ich saßen auf dem Sofa und haben fern gesehen. Bowie lag direkt neben mir und ich habe ihn gestreichelt und zack! Hat er mir auch in die Hand gebissen, dass etwas Blut floss.
Ich verstehe das nicht. Bowie war immer der liebste Hund bei Menschen. Er ist ein Kuschler und liebt Streicheleinheiten. Er macht das auch immer total unvorhersehbar. Er knurrt nicht oder so, er beißt einfach zu. Ich habe mittlerweile sogar schon etwas Angst vor ihm. Ich weiß, dass klingt vielleicht lächerlich weil er ja nur ein 10 kg Hund ist, aber trotzdem. Ich bin überfordert damit und traue mich schon gar nicht mehr ihn anzufassen!
Warum macht er das? Wie bekomme ich das wieder weg? Wie soll ich reagieren in solchen Momenten? Ich bin langsam verzweifelt
Habt ihr Ratschläge für mich?
Liebe Grüße
Jenny
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Auch wenn das Verhalten auf die Rasse zurück zu führen ist, würde ich mal ein Blutbild machen lassen und ein gangbild um Schmerzen auszuschließen.
Und dann einen Trainer.
Und in der Zwischenzeit wenn andere da sind Maulkorb drauf und keine Aktion mit dem Hund. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch dass ihm das Streicheln nicht gefallen hat und es ihm mehr gestresst hat. Ich hab schon oft shiba inu mit stressgesicht gesehen wo die Leute gesagt haben schau wie süß der lächelt
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Warum macht er das? Wie bekomme ich das wieder weg?
1) Das kann Dir ein guter Trainer erklären und 2) Mit (wahrscheinlich langer) Arbeit mit einem guten Trainer .
Wenn man schon so weit ist, dass der Hund beißt, glaube ich nicht dass man das gut mit Forentipps hinkriegt. Wir kennen Dich und Deinen Hund ja nicht.
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Ich denke, dass es vor dem Biss schon Anzeichen gibt, dass ihm was nicht gefällt, und du diese Anzeichen nicht wahrnimmst.
Nicht jeder Hund knurrt vor einem Biss, bei manchen sieht man den angedrohten Biss an den Augen, der Ohrenhaltung oder der Körperhaltung vorher.
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Er ist ein Kuschler und liebt Streicheleinheiten.
Vielleicht doch nicht?
Er zeigt es Dir eventuell sogar, und Du konntest das bisher nur nicht richtig deuten?
Er macht das auch immer total unvorhersehbar.
Bist Du denn für ihn total vorsehbar?
Er knurrt nicht oder so, er beißt einfach zu.
Hast Du ihm denn in einer früheren Phase schon mal das Knurren verboten?
Ihm Kommandos beibringen und diese auch durchsetzen ist manchmal mühselig.
Da Shibas ja schon sehr speziell sind, wäre interessant zu erfahren, wie Du das "durchgesetzt" hast.
Ich würde mal sagen, Dein Kleiner wird so langsam erwachsen.
Er weiß nun genau, was er will, und was nicht, und merkt, wie er sich "artikulieren" kann.
Ich persönlich würde auch zu einem Trainer raten!
Einer, der sich eben mit diesen Hundetyp sehr gut auskennt. Die ticken halt nun einmal anders.
Hier im Netz wird es schwierig, weil man auch nur anhand Deiner Beschreibung raten kann. Besser ist es immer, vor Ort den Hund in seinem normalen Umfeld und Interaktionen zu Dir zu beobachten.
Dann erst kann man auch das Training speziel anpassen.
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Auch ich kann dir nur raten, dass bis sich Trainer & Tierarzt deinen Hund angesehen haben, am besten gleich sofort einen Maulkorb (etwa von chic und scharf) angewöhnen, damit du dich wenigstens sicher fühlst.
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Dass das - in der ernsthafteren Beißvariante - zweimal passiert ist, als ihr ihn bei euch liegen und gestreichelt hattet, macht mich stutzig. Vielleicht habt ihr versehentlich eine Stelle erwischt, die schmerzt/entzündet/nervensensibel ... ist? Andererseits schreibst Du, dass er insgesamt "umweltunverträglicher" geworden ist.
20 Monate ist halt ne testosteröse Zeit bei einem Rüden, aber da wirst du sicher schon alles drüber gelesen haben. Habt ihr - als er im Welpen- und Junghundalter war - in Sachen Beißhemmung mit ihm geübt? Habt ihr überhaupt sowas wie Grundgehorsam mit ihm aufgebaut? Das wäre insofern hilfreich, als man ihn dann auch in Pubertätsaussetzern wenigstens immer wieder auf einen (auch ihm) bekannten Erziehungsstand "zurückholen" kann. Auch wenn er rummackert und zickt, weiß er dann "eigentlich", worum es geht.
Kurz: Entweder Du eignest Dir im Selbststudium die nächsten zwei Monate 24/7 alles an, was zur Hundeerziehung zu bekommen ist (Bücher, youtube, Foren, Onlinekursangebote...) - oder ein Trainer muss her.
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Ich vermute, dass einiges an Verhalten bisher falsch interpretiert wurde und der Hund schon länger auf "nette" Art vorgewarnt hat. Jetzt wird er älter und geht den nächsten Schritt.
Ich rate dringend zu einem Trainer und bis dahin die Situationen komplett meiden.
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Warum macht er das? Wie bekomme ich das wieder weg? Wie soll ich reagieren in solchen Momenten? Ich bin langsam verzweifelt
Habt ihr Ratschläge für mich?
Bis zum Trainereinsatz fällt mir da nur ein:
Ich würde ihm bis auf weiteres eine Hausleine (kann auch ein Stück Wäscheleine aus dem Baumarkt sein) an ein Halsband befestigen. So bist Du, wenn's drauf ankommt, souveräner (!) im Zugriff, wenn Du ihn zum Beispiel von der Couch schicken möchtest, weil er mackerig wird, und fuddelst nicht hektisch an ihm rum.
Ansonsten würde ich solche "Schmuserunden auf der Couch", von denen nicht so ganz sicher ist, was euer Hund von hält, erstmal sein lassen. Streicheln würde ich ihn in der nächsten Zeit nur so, dass ich in der Hocke bin und er seitlich zu mir steht. Mach nix Großes daraus, einfach in lockerer, freundlicher Stimmung mal herrufen und kurz übers Fell streichen. Ich würde dabei durchaus darauf achten, dass öfter Du es bist, die solche Momente initiiert - und nicht regelmäßig er Streicheleinheiten einfordert und auf Knopfdruck bekommt.
Wenn ihr unterwegs seid, würde ich die Leinenführigkeit mehr denn je im Blick haben. Und insgesamt einfach mal darauf achten, wer wen bewegt.
Ist jetzt nur schlagwortartig dahingekritzelt, da hilft Dir ein/e erfahrene/r Trainer/in ungleich mehr - aber dass Du erkennst, dass sich hier was ändern muss, ist schonmal die halbe Miete.
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Bowie war irgendwie immer schon ein wenig schwierig, aber einiges davon kann man ja auf die Rasse zurückführen. Er ist z.B. sehr stur. Ihm Kommandos beibringen und diese auch durchsetzen ist manchmal mühselig. Er findet auch andere Hunde ziemlich doof und pöbelt manchmal an der Leine. Außerdem hat er eine Futteraggression.
Interessant ist, was du mit "durchsetzen" meinst, und wie du das umsetzt.
Diese Baustellen jetzt auf die Rasseeigenschaften zurück zu führen, finde ich allerdings seltsam.
Sowohl die Futteraggression als auch das Anpöbeln von Hunden, die er nicht mag ... hat er bei dir gelernt.
aber seit ein paar Wochen hat er eine neue Baustelle, die mir Angst macht. Bowie beißt!
Was mich jetzt nicht wundert.
Du hast die anderen Baustellen hingenommen, Bowie so werden lassen wie er es will, und versäumt mit ihm zusammen zu erlernen, welche Vorstellungen du für eine gemeinsame Basis des Zusammenlebens hast.
Ich kann mit all diesen Schwierigkeiten leben,
Genau das ist der Punkt - du hast diesen Schwierigkeiten Raum gegeben und einfach damit gelebt.
Ich habe den Verdacht, die Basis dafür könnte deine Vorstellung über die Rasse sein.
Deshalb schließe ich mich dieser Einschätzung und Empfehlung an:
Ich würde mal sagen, Dein Kleiner wird so langsam erwachsen.
Er weiß nun genau, was er will, und was nicht, und merkt, wie er sich "artikulieren" kann.
Ich persönlich würde auch zu einem Trainer raten!Einer, der sich eben mit diesen Hundetyp sehr gut auskennt. Die ticken halt nun einmal anders.
Hier im Netz wird es schwierig, weil man auch nur anhand Deiner Beschreibung raten kann. Besser ist es immer, vor Ort den Hund in seinem normalen Umfeld und Interaktionen zu Dir zu beobachten.
Dann erst kann man auch das Training speziel anpassen.
P.S.: Die Situation durch ein "Eigenstudium" versuchen selber in den Griff zu bekommen rate ich ausdrücklich von ab. Es ist wichtig, jemand Kompetenten von Außen zu haben, weil der Blick auf einen selbst niemals objektiv ist.
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