Tierschutzhund ständig angespannt

  • Was für dich langweilig ist, ist für deinen Tony wahrscheinlich gar nicht so langweilig:smile:.

    Du schreibst, Tony ist praktisch ständig auf Reizempfang, vielleicht muss er die Erwartungshaltung verlieren und "runterkommen"


    Ich würde mir an eurer Stelle einen guten Trainer ins Haus holen, da gibt es bestimmt noch eine Menge gute Tipps genau auf eure Situation zugeschnitten. Ich denke, euer Junghund wird in nächster Zeit eh noch ein paar neue und für euch überraschende Seiten auspacken, das ist ja immer so. Dann habt ihr mit einem Trainer gleich den richtigen Ansprechpartner.

  • So scheint es ja. Die Überraschung hat er soeben beim Abendspaziergang mit meinem Freund ausgepackt: er ist aus dem nichts weggerannt und zwar nach Hause zurück. Zum Glück waren wegen der Uhrzeit kaum Autos unterwegs und hatte er sein Licht an.


    Der Kerl tut mir wirklich leid, dass er so Unruhig ist.


    Vielleicht machen wir tatsächlich zu viel mit ihm und sind die Spaziergänge wegen für uns normale Dinge (Vögel, Menschen, Geräusche) schon anstrengend genug für ihn. Der arme.

  • Also mit meinem Junghund (19 Monate) mache ich nicht soooo viel. Wir gehen morgens ca. 25 Minuten. Dann ist er 6 Stunden alleine und schläft. Mittags gehe ich 1 bis 1 1/2 Stunden. Fast komplett im Freilauf. Abends nochmal ca. 25 Minuten. Dazwischen wird geruht. Einmal wöchentlich, anstatt Spaziergang, 2 Stunden Mantrailing und Samstags morgens Hundeschule, 1 Stunde Unterordnung. Zuhause wird fast nur geschlafen. Im Sommer sieht das Programm natürlich, dem Wetter geschuldet, ein bisschen anders aus. Mein Hund ist aber seit Welpe an bei mir. Du hast einen Hund der auch erst ein paar Wochen bei dir ist. Der muss erstmal ankommen und vor allen Dingen Ruhe lernen, damit er das Erlebte des Tages vernünftig verarbeiten kann.

  • Der Hund hat die elementar prägendste Zeit seines Lebens allein in einem Raum verbracht.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass auch "normale" Umweltreize für ihn nicht anstrengend sind, halte ich für gering.


    Dann erst 6 Wochen bei Euch. Das ist für viele Hunde nichts. Denk da mal eher in Monaten.


    Zudem noch pubertär und noch nicht voll ausgeprägt erwachsen. Da kann sich bei Hunde- und Menschenbegegnungen noch einiges ändern.


    Und manchmal auch die Abhautendenzen... jetzt ist Hund vielleicht grad erst mal ansatzweise klar, dass er nicht auf Urlaub bei Euch ist. Sehr ausgeprägte Bindung ist in so so kurzer Zeit auch nicht immer da. Das ist zb oft auch noch ne riskante Zeit für wirklich entlaufen (panisch weglaufen, nicht nachhaus laufen).


    Ich würd hier auch wesentlich reduzieren erstmal, schauen, wo er sicheren Freilauf kriegen kann, das ist ein junger Hund, verrotten soll der auch nicht und dann langsam schauen wie und was sich weiter entwickelt.

  • Zuviel Action.


    Der muss erstmal ankommen.

    Echt wahr? Wir haben das Spielen bei den Spaziergängen schon aufs Minimale begrenzt und machen das immer nur max. 10 minuten. Das Ball Spielen haben wir auch komplett gelassen, nachdem sich gezeigt hat dass er darauf völlig fixiert! Gefühlt läuft er sehr viel mit uns an der Leine und sind die Spaziergänge, außer den Hundebegegnungen, eher langweilig.

    An der Leine laufen ist auch anstrengend.


    10 Minuten spielen ist schon echt viel.


    Ich würd erstmal Bummelspaziergäbge machen.

    Kein Spiel.

    Vielleicht bisschen Schnüffelkrams 2-3 Minuten am Tag.

  • Was für dich langweilig ist, ist für deinen Tony wahrscheinlich gar nicht so langweilig:smile:.

    Du schreibst, Tony ist praktisch ständig auf Reizempfang, vielleicht muss er die Erwartungshaltung verlieren und "runterkommen

    Ideen wie man ihn dabei unterstützen kann? Die Erwartungshaltung klingt sehr bekannt.


    Wir versuchen ihn paar mal am Tag gar nicht zu beachten, in der Hoffnung dass er auch dadurch runterkommt. Er setzt sich nämlich mit Hundeblick vor einem hin in der Hoffnung dass er auch aufs Sofa darf xD

  • Wir versuchen ihn paar mal am Tag gar nicht zu beachten, in der Hoffnung dass er auch dadurch runterkommt. Er setzt sich nämlich mit Hundeblick vor einem hin in der Hoffnung dass er auch aufs Sofa darf xD

    da klingeln bei mir alle Alarmglocken: das müsst ihr ignorieren, oder ihn auch auf die Decke/Körbchen schicken.

    Aber wie gesagt: aus der Ferne kann man schlecht raten, da wäre ein Trainer besser

  • Wir versuchen ihn paar mal am Tag gar nicht zu beachten, in der Hoffnung dass er auch dadurch runterkommt. Er setzt sich nämlich mit Hundeblick vor einem hin in der Hoffnung dass er auch aufs Sofa darf xD

    da klingeln bei mir alle Alarmglocken: das müsst ihr ignorieren, oder ihn auch auf die Decke/Körbchen schicken.

    Aber wie gesagt: aus der Ferne kann man schlecht raten, da wäre ein Trainer besser

    Genau das tun wir auch. Wir ignorieren ihn in dem Fall und wenn er seine Vorderpfoten hoch macht, nehmen wir ihn herunter und lassen ihn Platz machen.

  • 6 Wochen da und ohne Leine? Sehr gewagt!



    Wir gehen morgens 45min Gassi. Wovon ein Teil ohne Leine, ohne Hundebegegnungen wo er schön rumrennen kann. Auch mach ich morgens immer 1 Suchspiel und / oder auf Baumstamm laufen zB.


    Mittags ist immer die längere Runde. Meist eine bis anderhalb Stunden. Großteils mit Leine, aber für Frisbeespiel oder zusammen rumrennen ohne bzw. mit Schleppleine.


    Abends dann eine kleine Runde von 20-30min.



    Wow... was ein Programm und das nach 6 Wochen.


    Das neue Leben allein lastet einen reizoffenen Hund mit schlechtem Start ins Leben schon gut aus, ohne soviel Action und hochpushen. Lieber Qualität statt Quantität und die Qualität eher in ruhigen Auslastungen suchen. Routine, Hundespaziergänge (er soll schnuffeln und in Ruhe erkunden, ohne Erwartungshaltung, dass du jederzeit irgendwo Action reinwerfen könntest) und auch nicht 1,5 Stunden Touren jeden Tag. Oft reagieren solche Hunde mit diesem Maß an Überforderung mit Agression und Unruhe. Würde da wirklich zügig was ändern.


    Ich finde ungesicherten Freilauf nach so kurzer Zeit übrigens echt gefährlich. Da kennt man noch nicht diverse Angstmomente und kann auch nicht gegensteuern, da die nötige Beziehung in Schreckmomenten fehlt. Meine Hündin wäre mir da auch ohne Leine weggelaufen, weil auf einmal ein Böller hochging.

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