Ich wurde beim Kauf reingelegt und habe jetzt eine hündische Baustelle zuhause. Was kann ich tun?

  • Hmh. Ja, ich verstehe Deinen Einwand. Aber leider fängt mit solchen Sätzen gerne mal eine Trauergeschichte an. Hab ich im Tierschutz leider öfter erlebt.


    Zelda ist weder eine „hündische Baustelle“ noch „nur“ ein Hund. Hunde sind eigene Wesen, die anders ticken als Menschen. Für die man Verständnis und Wissen um ihre spezifischen Bedürfnisse braucht, wenn man gut mit ihnen zusammenarbeiten will. Und je mehr Potenzial der Hund hat, umso wichtiger ist es, ihn nüchtern und ohne rosa Wunschvorstellungen und leichtfertige „wird schon klappen“-Mentalität zu betrachten.


    Du wirst ein gerütteltes Maß an Souveränität, Standing und Präsenz, Ausgeglichenheit und Pragmatismus in Eurer Zusammenarbeit brauchen. Und ganz klare, stringente Vorstellungen. Und die vermisse ich hier.

  • arme zelda. Und arme te. Eure Bedarfe und Möglichkeiten könnten nicht gegensätzlicher sein. Sei barmherzig. Such ihr einen guten Platz (bei dir ist der Hund NICHT gut aufgehoben). Und dir einen gut passenden hund (also das Gegenteil von zelda). Dem du ganz sicherlich einen sehr guten Platz auf Lebenszeit geben kannst.

  • Oh ja, der eine Mali unter 1000 der super easy zu erziehen ist und den Alltag mitmacht ohne intensives Training.

    Offensichtlich ist Zelda kein "einfacher" Mali, sondern ein stink normaler Junghund, der der Rasse entsprechend reagiert.


    Und wenns dann doch nicht klappt? Augen zu und durch das nächste Jahrzehnt? Abgeben? Wohin? Es ist jetzt schon schwer Zelda zu vermitteln. Sie hat keine Papiere, keine Untersuchungen und auch sonst nix vorzuweisen.

    Ihr einizes Glück ist ihr Alter, denn mit zwei Jahren ist die Kleine in fundierten Händen sicher toll.


    Wenn nicht ist eben wieder ein Gebrauchshund im TH. Sind ja schliesslich auch nur Hunde.

  • Letztendlich ist ein Mali auch nur ein Hund.

    Oh ne bitte fang nicht so an...

    Natürlich gehören alle Hunde zu einer Art, aber zwischen einem Chihuahua und einem Weimaraner, einem Mops und einem Neufundländer einem Mali und einem Havaneser liegen wirklich Welten. Vom Anspruch her, von der Auslastung, vom Beuteverhalten, der Sozialkompatibiltät und so vielen anderen Dingen.

    Deswegen ist es auch so wichtig, sich ganz viele Gedanken machen zu müssen, was man möchte und was man diesem Hund geben kann, wie man seine Bedürfnisse erfüllt.

    Klar ist das nur ein Hund, aber dieser Hund wird auch mit ganz viel Liebe und Erziehung niemals zu einem Bolonka oder Havaneser oder Zwergpudel verzaubert werden.

    Dieser Hund bringt einfach ganz bestimmte Eigenschaften mit und du bist es einfach diesem Hund mit seinem kurzen Leben schuldig, dass das ein tolles Leben ist und er artgerecht beschäftigt und geführt wird.

    Wenn du das nicht möchtest oder kannst, dann bringt auch eine Gitterbox oder irgendwelche angeschleppten Gegenstände nichts.

  • Was hat sich denn jetzt faktisch geändert?

    Du kannst sie zuhause in eine Box sperren, sodass sie nichts kaputt machen kann.

    Und wenn du ein Spielzeug in der Hand hast, dann hast du die theoretische Chance, dass sie mal Sitz macht.

    Für mich sind das beides keine wirklichen Verbesserungen, weder für dich noch für den Hund.

    Nur in der Box zur Ruhe zu kommen ist für sie scheiße. Und wenn sie dich links liegen lässt und nur mal auf das Spielzeug reagiert ist das für dich scheiße und auch keine Garantie, dass sie wirklich hört, wenn es wichtig ist (also wenn sie nicht grade nur nett Sitz machen soll, sondern wenn du sie zB vom andere-Hunde-schreddern abhalten möchtest).

  • Jetzt fangt doch nicht schon wieder zu hacken an.

    Es soll doch ein Trainer drauf kucken, der offenbar auch mit Malis arbeitet.

    Der wird dich sicher auch was dazu sagen.

    Vielleicht passt es ja doch - und wenn nicht, wird der Trainer das hoffentlich auch ehrlich sagen.

  • Ja, blöd, man kriegt seine 2500 Euro nicht mehr zurück... Dann ist der in den letzten Tagen ja so schreckliche Malinois eben doch auf einmal nur ein Hund.

  • Wieso sollte ein Anfänger das nicht hinkriegen?

    Die Frage ist, um welchen Preis.

    Du wirst den Alltag, den Du geplant hast, komplett über den Haufen werfen und Deine Freizeit fast komplett auf den Hund ausrichten müssen. Einerseits, weil Dein Hund Auslastung = Training braucht (die Zeit, die eine Vereinsmitgliedschaft mit sich bringt, wurde ja schon aufgeführt). Und andererseits, weil Dein Hund Dich nicht überall begleiten kann und Du ihn nach einem Arbeitstag nicht mehr alleine lassen kannst. Einen Begleithund kannst Du nach einer Gassirunde mit zu Deinen Freunden oder ins Restaurant nehmen. Ein Hund wie Zelda wird Dir noch lange Zeit, wenn nicht dauerhaft, um die Ohren fliegen. Mit Pech wirst Du auch Urlaubsorte mit großer Hundedichte streichen müssen und große Probleme haben, einen Urlaubsplatz zu finden. Ist bei einem Hund, der Artgenossen rassebedingt shice findet und höhere Anforderungen an die Urlaubsvertretung stellt, nämlich nicht gerade einfach.


    Hinzu kommt, dass Spaziergänge keine Entspannung sein werden. Mit einem unkomplizierten Begleithund kannst Du durch die Pampa latschen, den Sonnenuntergang beobachten und abschalten. Bei Zelda wirst Du auf lange Zeit mit voller Konzentration am Hund sein müssen.


    Das ist für Menschen machbar, die genau das wollen. Die ihr Leben auf einen Hund ausrichten wollen, die Bock darauf haben, zu arbeiten und die die Konzentration auf das Tier und das Training als Entspannung empfinden.

    Für Menschen, die einen unkomplizierten Begleiter wollen, der sich ihrem Leben anpasst, ist das der blanke Horror.


    Überleg Dir diese Entscheidung bitte gut. Noch hat Zelda die Chance, in vernünftige Hände vermittelt und in die richtigen Bahnen gelenkt zu werden. Wenn sich weitere Baustellen aufgetan haben und sie älter ist, wird das schwer bis unmöglich werden.

  • Pinky4 Was soll denn ein Trainer tun? Den Hund zu einem kleinen weißen wuscheligen Begleithund verzaubern?

    An dem Hund ist ja nichts verkehrt. Der benimmt sich augenscheinlich wie ein ganz normaler Junghund seiner Rasse. Der ist nicht besonders aggro oder besonders durchgeknallt oder besonders ressourcenagressiv.


    Natürlich kann ein Trainer sich das ansehen und Tipps zum zusammenleben geben, aber das ändert ja nichts an den völlig konträren Wünschen und Bedürfnissen. Der Hund dann sich nicht verändern. Also muss die TE sich klar sein, ob sie diesen Weg beschreitet oder ob sie jemanden für den Hund findet, der auch Bock da drauf hat.

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