Was machen die Unterschiede der einzelnen Rassen aus? Wo ist ein Hund nicht gleich Hund?
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Könntet ihr das noch ein bisschen aufdröseln? So konkret wie möglich?
Mir ist gerade noch ein Beispiel eingefallen:
Lucy hat im Normalfall kein Interesse an Autos.
Wenn sie sehr hibbelig ist (das ist ganz selten in den ersten 1-2 Minuten am Anfang des Spaziergangs - oder nach langen Spaziergängen, die sehr viele "Löffelchen verbraucht haben), dann hat sie aber den kurzen Impuls, bei fahrenden Autos in die Leine zu springen.
Es ist nur ein kurzer Impuls und sie setzt den Autos nicht wirklich nach - aber es ist schon sehr deutlich, weil Lucy im Normalfall absolut kein Interesse an Autos hat.
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und kenne das von früher auch von Arbeitshunderassen so nicht
anscheinend einen normalen Hundealltag psychisch nicht mehr verkraften
Ähm, doch tun sie. Aber was soll ein Spezialist für ein Gebiet in einem normalen Otto-Normal Hundealltag? Das kann doch gar nicht harmonieren.
Ein BC kommt jedoch in seinem Alltag wunderbar klar. Dieser sieht aber eben nicht so aus, wie mit einem tollen Begleithund.
Und genau so ist das doch auch gewollt, solche Hunde wurden für die Arbeit gezüchtet, nicht um durch die Pampa zu streichen.
Ich liebe die Spaziergänge mit meinen Hunden, aber mit Shezza wird das eben nie so entspannt möglich sein, er braucht Führung, Unterstützung, um entspannen zu können. Bei ihm kommt zudem noch die schlechte Hüfte dazu, was zusätzlich bedacht werden muss.
Wenn ich nur mit meinem Labrador unterwegs bin, dann passt das. Mit ihr kann man durch die Welt schlendern, neues Entdecken, Wald und Wiesen Agility machen und entspannen.
Darum LPaxx kann ich irgendwo ja verstehen, dass man sich das nicht vorstellen kann, weil man es selbst nicht erlebt hat. Aber es ist nunmal nicht für jede Rasse toll, stundenlang durch die Botanik zu wandern.
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Beardie: Gassi wollt gelernt sein und Zeit seines Lebens musste nen Daumen drauf sein, dass der sich durch Gerüche und Markieren ned selbst so stresste, dass es Durchfall gab.
Wackeldackel (Hütehund): kam als Beschäftigungsjunkie zu mir. Die ersten 48 Stunden hat der gar nicht gepennt und wurde auf knallharten Entzug gesetzt.
Jagt auf Spur und auf Sicht, wenns langweilig ist aus Langeweile, jagt Menschen und andere Hunde.
Selbstzerstümmelung aus Stress.
Je ruhiger und kürzer die Spaziergänge waren, um so weniger hat er sich selbst zerstört.
War harte Arbeit, dass der so vor sich hinschlappt. Aber er ist auch jetzt im hohen Alter nur "trockener" Junkie und ließe sich sofort anknipsen.
Erbse (Hüti) mit Deprivationsschaden und Hirnschaden: es schrie entweder alles an oder notfalls auch nen kompletten Spaziergang durch. Kreiseln, pendeln.
Jagt auf Spur und auf Sicht und aus Übersprung. Pusht sich durch die Bewegung selbst, lässt sich durch schnelleres Gehen sofort hochfahren.
Eggnog(Hüti) mit toller Aufzucht:
Pusht sich durch Bewegung, Kontrollieren von Kreuzungen, Kontrolle von Mensch und Hund, durch Spuren von Mensch und Hund (immerhin jagt er nicht bzw. nur Autos ), pusht sich im Auto durch die Bewegung von anderen Objekten, kann sich selbst mitm Spieli in andere Sphären schießen, lässt sich von allgemeiner Aufregung auf explodierende Pulverfass hochfahren.
Die Omma und Hazeli (Hütis): völlig relaxed und cool.
Nimueh(SWH): dreht sich selbst hoch, weil Aufregung geil. Dafür braucht es keinen Grund. Ihr eigenes Gefiepe reicht ihr, um im Bruchteil eine Sekunde out of Order zu sein.
Alles was anders ist - kann sie nicht. Danach braucht sie Urlaub. Dafür reicht schon ne andere Strecke zum Büro zu fahren als sonst.
Windräder sind Räder aus der Hölle, Wild ist nen Grund, völlig die Nerven zu verlieren etc. pp. Standardrunde geht. So lange nix und niemand da is.
Jeder von denen würde mit 2x 1,5 Stunden Gassi völlig out of Order, jedem würd man langfristig schaden - gesundheitlich und psychisch.
Stress macht krank. Und Hunden, für die Gassi - aus welchen Gründen auch immer - Stress bedeutet, schadet man mit so einem Programm eher, als dass es der Gesundheit dient.
Die Wahrscheinlichkeit, bei nem Hüti nen reizoffenes Exemplar zu erwischen, dessen Hirn ein Schwamm in Erbsengröße ohne Filtersystem ist, der alles in sich aufsaugt, bis er explodiert, ist deutlich höher, als wenn man sich zb bei den Molossern umguckt.
Ebenfalls ist das zackig auf etwas reagieren und binnen Bruchteilen von ner Sekunde AN sein, was ihre Arbeit ja fordert- eben nicht nur auf die Arbeit beschränkt, sondern im Hund veranlagt.
Ähnliches mit der Durchsetzungsfähigkeit: die ist nicht nur auf das Vieh beschränkt, sondern auch beim menschlichen und hündischen Gegenüber gegeben.
Damit muss man rechnen und es eben wollen und vor allem können.
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Tendenziell schockiert es mich schon auch wie wenig man oft liest dass mit Hunden raus gegangen wird bzw. wie wenig viele Hunde „verkraften“
Es geht doch hier gerade nur ums Gassigehen, oder? Nicht darum, wie oft man etwas mit den Hunden macht?
Da sollte man vielleicht noch unterscheiden, was wann mit dem Hund gemacht wird. Ein Hund, der wirklich nur Gassi geht, verträgt und braucht wahrscheinlich mehr Gassi als ein Hund, mit dem noch extra was gemacht wird.
Wir gehen 3 bis 4 Mal die Woche (Mo - Fre) Canicross laufen, mit Hund auf Dauerzug. Das ist körperlich wie geistig anstrengend. Dazu - außerhalb von Corona - noch 2 Mal die Woche festes Training im Verein und am Wochenende normalerweise wandern mit Frühstück oder Einkehr - außerhlab von Coronazeiten. Momentan halt kein Verein sondern Training zu Hause und Frühstück/Einkehr fällt auch weg.
Aber ganz ehrlich, wenn der Hund vormittags eine knappe Stunde im Zuggeschirr unterwegs ist und Abends nochmal ungefähr 30 Minuten Training hat, reicht ihm das völlig. Klar, kann ich dann noch irgendwann Nachmittags eine Gassirunde rein quetschen aber bringt ihm nichts. Ich will auch keinen Hund, der immer mehr und mehr fordert/braucht um normal zu sein.
Heute waren wir -z.b. - gemütliche 2 Stunden unterwegs, ein paar Menschen, ein paar Hunde und alles war gut. Hat ihm aber heute auch gereicht, der liegt entspannt den ganzen TAg daheim rum, kaut mal ein Kauteil, schleppt mal für 5 Minuten ein Spielzeug an und döst dann weiter.
Auf Dauer - also über Monate - nur Gassigehen wäre ihm wohl irgendwann zu wenig. Aber habe ich noch nicht ausprobiert.
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Ehrlich gesagt finde ich es auch nicht einfach nur noch der Rasse zu gehen was die Auslastung betrifft, sondern auch speziell nach dem Hund.
Mit dem alten Hund meiner Mutter könnte mm stundenlang spazieren gehen und zu Hause hat er sich abgelegt und gepennt.
Mit Luna wäre das so nicht möglich.Sie ist 12 Monate alt und wir arbeiten trotzdem noch daran Ruhe zu halten.Es klappt immer besser.Nur durch spazieren gehen wäre sie nicht ausgelastet da muss schon was für den Kopf her.In unserem Fall die Dummyarbeit, wir stehen zwar noch am Anfang aber das wird ja immer mehr.
Aktuell sind wir bei 1-2 kleineren Runden a 20-30 min und einmal länger für 45 -60 min.Das ist aktuell das was sie gut verarbeiten kann.Jagdliche Ambitionen sind da und dementsprechend sind hier in der ländlichen Gegend auch Spaziergänge mal anstrengender.Noch ist es für sie viel Arbeit die Geruchsspuren auszuhalten.Sollte es mit der Zeit besser werden dehne ich dann auch gerne den grossen Spaziergang aus, aber das muss man schon individuell dem Hund anpassen finde ich und nicht nur danach gehen was er aushalten müsste.
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Ich persönlich finde es sehr bedenklich, wenn Hunde so "reizoffen" gezüchtet werden, daß sie anscheinend einen normalen Hundealltag psychisch nicht mehr verkraften und kenne das von früher auch von Arbeitshunderassen so nicht.
Ich denke, da spielt jetzt auch rein, dass nun jeder normal aktive Junghund als "extrem reizoffen" deklariert wird, weil er mal den ganz normalen Junghundewahnsinn zeigt und dabei auch mal ausser Kontrolle gerät. Was früher als ganz normal angesehen wurde.
Heute wird schon vom Welpen ein perfektes Verhalten in der Öffentlichkeit erwartet. Kann der das nicht (was völlig normal ist), wird er halt als "reizoffen" deklariert. Früher hat man gesagt, der ist erst 3, 4 5 Monate, der kann das noch nicht zuverlässig. Heute braucht man scheinbar Entschuldigungen dafür, dass ein Junghund in anspruchsvoller Umgebung noch nicht perfekt funktioniert.
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ich persönlich finde es sehr bedenklich, wenn Hunde so "reizoffen" gezüchtet werden, daß sie anscheinend einen normalen Hundealltag psychisch nicht mehr verkraften und kenne das von früher auch von Arbeitshunderassen so nicht.
Die werden nicht heute so gezüchtet- es ist noch von früher veranlagt.
Da wo nicht jeder nen Border für die Vorstadt brauchte, da wo ein Arbeitshund nicht der Masse an Alltagsaufgabe gegenüber gestellt wurde, wie es heute ist.
Vor 20 Jahren erst, wurde es IN, sich was Anderes als den Familienhund innerhalb der Stadt anzuschaffen und die, die Probleme machten, hat man dann halt eben nicht mehr gesehen.
Bei einigen Rassen macht die Reizoffenheit auch durchaus Sinn, weil sie zB die Bewegung eines Schafes auf große Distanz wahrnehmen und sofort reagieren können müssen und ned erst darüber nachdenken, ob da was war.
Aber die Medialle hat eben auch zwei Seiten.
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Ich würde auch keinen Hund haben wollen, bei dem ich genau auf die Länge der Spaziergaenge achten muss. Ich habe ja Hunde, weil ich gerne mit Ihnen draußen unterwegs bin. Mal länger, mal kürzer wie es passt.
Alle unsere bisherigen Hunde waren keine regelmäßigen Spaziergänge gewöhnt, aber die anfängliche Aufregung hat sich schnell gelegt. Und auch Anfangs gab es dadurch ausser der Aufregung auf dem Spaziergang keine weiteren Probleme. Wir genießen es und sind alle meistens entspannt. Auch wenn was aufregendes passiert, wird sich schnell wieder beruhigt.
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Meine Großpudeljungs sind komplett verschieden. Andiamo ist im größten Getümmel der glücklichste Hund den man sich nur denken kann- sind ja alle wegen ihm gekommen. Der ist dann am Tag drauf müde weil er ja alle seine Gäste auch nett behandeln musste. Farinelli hasst solche Sachen, der klebt mir dann noch mehr am Rockzippel als sonst und klettert mir wenn möglich auf den Schoß dann ist seine Welt auch in Ordnung.
Ich bin mit denen auch schon mehrere Tage hintereinander 30km gelaufen. Macht denen nichts ausser dass es sie langweilt und sie dann bei jeder Rast auf die Idee kommen wie irre zu spielen.
Am zufriedensten sind sie bei einer ausgewogenen Mischung 2-3x die Woche Radfahren- Andiamo mittlerweile oft im Anhänger aber auch da ist es toll, ansonsten so ein bis 2 Stunden draussen rumdümpeln wobei sie gerne auch einfach irgendwo stationär die zeit verbringen. Dann fangen sie an alles in Ruhe zu erkunden und dann wird rumgealbert. Und ganz wichtig damit sie auch rundum zufrieden sind ist mindestens alle 2 Tage eine Trainingseinheit. Andiamo mittlerweile weniger aber bitte er darf nicht vergessen werden aber Farinelli liebt es zu arbeiten und er kann dabei auch nicht genug bekommen darum gibt es auch kein Minitraining auf Gassigängen weil dann muss er erst wieder 3 Wochen lernen sich da zu entspannen und mir bitte nicht mit strahlenden Augen am Zippel zu hängen. Als Andiamo mit 4 Jahren ca 9 Monate Einzelhund war war er sehr unausgeglichen, Gassi streße ihn weil er immer auf HUnde hoffte aber er spielt halt auch nur mit ihm lange vertrauten Hunden. Er war damals wie zwischen Baum und Borke und er hat sich dann oft ins Arbeiten gerettet und wollte immer nur Spaß mit mir haben.
Im Sommer waren wir mit dem Rad auf Tour. Jeden tag 40-60km. Die Jungs eigentlich nur im Anhänger und was haben sie gemacht wenn wir Pause gemacht haben? An mich gekuschelt geschlafen wie die Steine und ich bin brav 2 Stunden sitzen geblieben weil sie es einfach brauchten. Aber das merkt man erst nach 2-3 Tagen. Es hat sie einfach angestrengt sich die Welt anzugucken. Abends in fremder Umgebung mit fremden Hunden und Menschen gegessen und trainiert und dann ging es ab ins Zelt und die haben wirklich geschlafen wie die Steine. Es ist also schon anstrengend auch ohne viel Bewegung
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Ja, wenn ich all das vorher gewusst hätte, wäre Max wahrscheinlich nicht eingezogen. Wir sind anfangs gleich Dexters Programm gefahren, gut 2-2,5h am Stück raus, abends oft noch ne halbe Stunde bis Stunde hinterher.
Und dachte zuerst, Max braucht noch mehr... Ist uns um die Ohren geflogen, war sehr bitter und wirklich schwierig einzusehen (und durchzuziehen) dass dieser Hund viel weniger braucht...
Man sollte sich vielleicht einfach bewusst machen, dass wenig an Spaziergang nicht automatisch bedeutet, dass das nicht gut für den Hund sein muss.
Schön fand ich das damals auch nicht. Aber es geht dem Hund besser, und das ist im Endeffekt das was zählt. Und nicht was irgendwer meint, dass angeblich jeder Hund haben muss...
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