Was machen die Unterschiede der einzelnen Rassen aus? Wo ist ein Hund nicht gleich Hund?
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Es geht doch hier gerade nur ums Gassigehen, oder? Nicht darum, wie oft man etwas mit den Hunden macht?
Da sollte man vielleicht noch unterscheiden, was wann mit dem Hund gemacht wird. Ein Hund, der wirklich nur Gassi geht, verträgt und braucht wahrscheinlich mehr Gassi als ein Hund, mit dem noch extra was gemacht wird.
Wir gehen 3 bis 4 Mal die Woche (Mo - Fre) Canicross laufen, mit Hund auf Dauerzug. Das ist körperlich wie geistig anstrengend. Dazu - außerhalb von Corona - noch 2 Mal die Woche festes Training im Verein und am Wochenende normalerweise wandern mit Frühstück oder Einkehr - außerhlab von Coronazeiten. Momentan halt kein Verein sondern Training zu Hause und Frühstück/Einkehr fällt auch weg.
Aber ganz ehrlich, wenn der Hund vormittags eine knappe Stunde im Zuggeschirr unterwegs ist und Abends nochmal ungefähr 30 Minuten Training hat, reicht ihm das völlig. Klar, kann ich dann noch irgendwann Nachmittags eine Gassirunde rein quetschen aber bringt ihm nichts. Ich will auch keinen Hund, der immer mehr und mehr fordert/braucht um normal zu sein.
Heute waren wir -z.b. - gemütliche 2 Stunden unterwegs, ein paar Menschen, ein paar Hunde und alles war gut. Hat ihm aber heute auch gereicht, der liegt entspannt den ganzen TAg daheim rum, kaut mal ein Kauteil, schleppt mal für 5 Minuten ein Spielzeug an und döst dann weiter.
Auf Dauer - also über Monate - nur Gassigehen wäre ihm wohl irgendwann zu wenig. Aber habe ich noch nicht ausprobiert.
Mir gehts für mich eigentlich um Bewegung im Freien.
Ob ich die jetzt mit dem Rad oder per pedes mache ist mir da erst mal egal. Schlendern, Trab, mal Freilauf im Vollgas, Zeitung lesen, Eindrücke bekommen
Das kann man aber nicht vergleichen, finde ich.
45/50 Minuten im Zuggeschirr unter Vollzug fordert einen Hund ganz anders als wenn der 2 Stunden im Freilauf unterwegs ist, sein eigenes Tempo bestimmen kann, mal hier anhalten, mal da anhalten. Es ist einfach eine andere Art der Auslastung.
Als Beispiel: Wenn wir 10 Km im Zuggeschirr laufen - zu Bestzeiten in unter einer Stunde - ist der Hund danach fertig. Der braucht danach ne Pause wo er tief und fest schläft.
Fahr ich 10 Km mit dem Rad, wo der Hund nebenher läuft also ohne Zug, fragt der mich danach, was wir jetzt machen.
Das Eine ist Schwerstarbeit, das Andere ist bequemes Traben - Bei beiden Sachen sind wir 1 Stunde unterwegs. Meinem Hund bringt das Erste von der Auslastung her mehr als das Zweite, der ist länger glücklicher und fordert wesentlich später wieder Beschäftigung ein. Wenn man das so beschreiben kann.
Deswegen finde ich eine Zeitangabe auch schwierig. Genau wie die beliebte Frage, "Wie viele Km geht ihr am Tag?" Auch schwierig zu beantworten denn je nach Wohnort können 5 Km Bergsteigen anstrengender für den Hund sein als 10 km plattes Land.
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Hi
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Oh, die Diskussion finde ich sehr spannend, weil ich gerade vorhin in einem anderen Thread diesen reflexhaften Aufschrei nach mehr Ruhe für Welpen in Frage gestellt habe.
Dort schrieb eine Welpenbesitzerin, sie würde bis zu zehn Mal am Tag 10 Minuten mit dem Hundekind rausgehen und da war dann direkt klar, genau da liegt das Problem, weil VIEL zu viel.
Einerseits werden vielfach Ferndiagnosen kritisiert, andererseits reicht es zu schreiben, dass man ein Mal am Tag für ein paar Minuten klickert oder ne Stunde raus geht, und schon scheint jedem klar zu sein, dass ausnahmslos das die Ursache ist.
Dass ein Hundekind vielleicht mal 5 Minuten durch die Bude flitzt, weil es eben ein Hundekind ist und die - wie kleine Menschenkinder - nun mal lebhaft sind... dass es Welpen gibt, die gerne Dinge ankauen und fressen, weil sie es können und es ihnen Spaß macht - und nicht automatisch an einem Nährstoffmangel oder Deprivationsschäden leiden... Irgendwie bekommen viele Dinge gleich so eine Dramatik.
Es gibt Kinder, die kann man als Sechsjährige kurz alleine lassen und sie kritzeln brav in ihrem Malbuch. Andere finden die Schuhcreme und verschönern die Wand oder spielen mit Streichhölzern. Da ist dann immer ein bisschen Risiko dabei. ?
Ich denke, auch bei Hunden gibt es einfach eine große Bandbreite normaler Charaktervarianten. Einige sind lebhafter, neugieriger oder ruhiger als andere. Das ist nicht pathologisch.
Übertragen auf die Bewegungsdiskussion erwachsener Hunde: meine Erfahrung ist, dass die meisten Hunde mit guter Bindung zu ihrem Halter einfach gerne dabei sind. Wenn ich gerne spazieren gehe, dann kann ich davon ausgehen, dass mich mein Hund gerne begleitet. Einfach weil er gern in meiner Nähe ist.
Selbst unser ADHS-Dalmatiner hat lange Spaziergänge gerne mitgemacht und es hat ihm gut getan. Natürlich gehe ich mit so einem Hund nicht durch den Stadtpark und nebenbei telefonieren geht eben auch nicht.
Das Tagespensum unseres Welpen würde wahrscheinlich den ein oder anderen hier einem Nervenzusammenbruch nahebringen. Der lebt in einem Haushalt mit zwei Kindern, denen ich nur mühsam nahebringen kann, dass sie ihn nicht ständig befummeln und rufen sollen, die Instrumente spielen und die natürlich häufiger mal Besuch von anderen Kindern haben. Er fährt täglich über eine Stunde Auto, begleitet mich ins Büro, kommt mit zum Einkaufen, übt ab und zu an der Leine, besucht mit uns Freunde, macht Ausflüge in den Wald und wir üben den Rückruf und das Abgeben jeden Tag spielerisch, wenn es sich anbietet.
Bisher sind keine Sicherungen durchgebrannt, ganz im Gegenteil, er ist absolut tiefenentspannt. Ich spüre auch, wenn er müde wird und er krabbelt mir dann einfach auf den Arm, wenn wir unterwegs sind. Dort schläft er dann, egal wo wir gerade sind und wie viel Trubel dort herrscht.
Auch hier denke ich oft an die Ähnlichkeiten zur Kindererziehung. Ich habe erlebt, dass Eltern mit Kindern um 18 Uhr Hochzeitsfeiern verlassen haben, weil der Nachwuchs ja dringend um 18:45 Uhr essen und um Punkt 19:15 Uhr schlafen muss. Ich bin früher um 23 Uhr mit meinen Cousins und Cousinen irgendwo in der Garderobe unter den Jacken der Erwachsenen eingeschlafen, nachdem wir einen tollen Abend hatten.
Und bevor das falsch verstanden wird: Klar gibt es Hunde und/oder Rassen (und auch Kinder ?) mit besonderen Bedürfnisen. Aber die meisten passen sich doch recht entspannt und schnell den Umständen an, wenn diese mit völliger Selbstverständlichkeit gelebt werden.
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Naja, Trend, Gegentrend... Da hat sich ja auch ein wenig getan in Sachen Moderassen in der Zeit.
Während meiner Kindheit und Jugend hatten alle Hunde irgendwie einen Job. Es wurde schlicht erwartet das der Hund aufpasst und wacht. Gassi wurd zwar gegangen, aber zumindest überall dort wo ich gewohnt hab (*) war das selten länger als 1 Stunde. Und eben nur einmal am Tag, wenn überhaupt! Wer nur ne Wohnung hatte ging eben 3mal am Tag raus, aber auch da eigentlich immer 2mal nur Straße lang und 1 etwas längeres Gassi, auch da selten mehr als 1 Stunde. (Ausnahme: Großstadt. Da wurde mit Hund in den Park gegangen und sich dort 2 Stunden aufgehalten, meist auf einer Bank sitzend und mit anderen quatschend)
(*) Zwischen meinem 8ten und 15ten Lebensjahr bin ich 6mal umgezogen, also schon eine recht große Bandbreite an Orten.
Dann änderte sich das Zusammenleben mit dem Hund, und es wurde langsam Trend sich Exoten in die Familie zu holen. Und die drehten natürlich oft schnell hohl, der Arbeitsaussie als Ersthund im Vorstadtreihenhaus in der Familie mit 2 Kindern und täglichem Kinderbesuch ist ja nun nicht die beste Kombi.
Daraus entwickelte sich das "Muss man müde machen! Brauchen VIEL Beschäftigung!" was doch viel zu oft eh nur zu Ball- oder Bewegungsjunkies führte.
Nun ist es eben der Gegentrend: Wenn du dir ein Arbeitstier holst, dann achte drauf was es braucht! Mach nicht zuviel.
Die Hunde leben ja doch nun deutlich anders als noch vor 20, 30 Jahren.
Wachen ist viel zu oft unerwünscht, wird gedeckelt. Arbeitslose Hunde sind die Folge, die natürlich dann eine Beschäftigung brauchen.
Wo früher auf fast jedem Hof ein Spitz lebte und völlig zufrieden damit war seinen Job zu machen, nämlich den Hof zu bewachen, ist das doch dann lange Zeit verpönt gewesen.
Heute muss der Border mitten in die Kölner City. Der Kangal in die Berliner City. Am besten in die kleine Wohnung im 8ten Stock. Und wehe der Hund wufft mal, die Nachbarn, die Nachbarn!
Arbeiten? Fehlanzeige. Auslastung? Im Park Frisbee spielen oder Bällchen fangen.
Super gesundes Hundeleben...
Vor 30 Jahren gabs in den Städten halt keine Border, keine Kangals oder sonstige Arbeitsrassen.
Da gabs Begleithunde noch und nöcher, kleine Pudel, Möpse, Pekingesen... Dazwischen die obligatorischen Dackel, Rehpinscher und Yorkies, alle gerne als Hackenbeißer diffamiert weil es keinem in den Sinn kam das der Jagdhund, bzw Rattenkiller vielleicht was anderes braucht als an der Leine um den Block zu latschen.
Hat schlicht keinen interessiert.
Als die Exoten in wurden hats doch auch lange Zeit keinen interessiert.
Das ist dann ins totale Gegenteil umgeschlagen, besser war das auch nicht....
Mal ganz davon ab das die meisten Leute da draußen nichtmal sehen wie überfordert und/oder drüber ihr Hund eigentlich ist.
Da wird der Chi durch die Menschenmassen gezerrt, der Auslandshund mit riesigen Pupillen und total verspannt vor Angst muss mit auf den Weihnachtsmarkt, der kleine Malteserwelpe wird von den Besitzern geschubst zum "schön spielen!" während er sich vor Angst fast einpinkelt weil sein Gegenüber sich förmlich schon die Ärmel hochkrempelt, der Jacky dessen Augen an der Hand mit dem Ball kleben, die Liste ist doch unendlich.
Es wäre ein Segen wenn bei denen "Mach mal langsam, guck mal was dein Hund braucht" ankommen würde.
Zur Ausgangsfrage wo der Hund nicht gleich Hund ist, naja, andere Aufgabenbereiche andere Bedürfnisse halt.
Wo der Mali aufblüht wenn er aufm Platz arbeiten kann blüht der Border eben beim Hüten auf, der Retriver beim Dummy, etc etc.
Und wo der Dalmatiner sicher gerne Strecke macht beim Gassi ist der Spitz halt doch zufriedener wenn er aufpassen kann und nicht 3 Stunden täglich noch durch die Botanik muss.
Wo der Schäferhund gerne mal einen auf "Ey! Hier wird nicht gerannt!" macht flitzen die Terrier ausgelassen über die Wiese.
Wo der Spaniel die Nase kaum vom Boden kriegt steht der Windhund und scannt die Umgebung bis zum Horizont nach was jagdbarem.
Und wo es absolut kein Problem für meine Hunde ist mit mir mal eben 2 Stunden durchs Einkaufscenter zu schlendern würden manch anderen Rassen da schon das Hirn wegblasen. Trotz reizoffenem Windhund, denn reizoffen ist ja eben auch nicht gleich reizoffen.
Wir gehen meist so zwischen 1,5 bis 2 Stunden Gassi. Das ist unsere normale Gassirunde, aber wir gehen nicht jeden Tag.
Meine 2 bewachen das Haus, es gibt hier immer Kundenverkehr, Anlieferungen, hier klingelts täglich wohl soviel wie bei anderen in 2 Wochen nicht. Ihr Job ist das melden, das ist so gewollt und wird auch belohnt.
Dazu ist toben im Haus auch erlaubt, was bedeutet das die wenn sie lustig sind wie ne wilde Jagd über 2 Stockwerke rasen und Fangen spielen.
Wir sind insgesamt 5 Leute hier im Haus, an den meisten Wochenenden sogar 8. Hier ist immer jemand da für Ansprache, Schmusen, Spielen.
Der Garten wird nachts besucht von Igel, Marder, Ratte, Katz und muss darum jeden Tag aufs neue kontrolliert werden, könnte ja sein das man das Glück hat einen der "Eindringlinge" noch zu überraschen...
Hier ist soviel Leben in und am Haus, da brauchen die Hunde garnicht "Strecke machen" zum Ausgeglichen sein.
Der Whippet muss sich strecken können und bekommt dazu auch die Gelegenheit, natürlich! Aber dem wär es am liebsten wenn man ihn 2mal die Woche mit dem Auto ins Feld fährt, ihn dort 30-45 Minuten markieren, kontrollieren und kurz ausrennen lässt, um ihn dann wieder heimzufahren.
Ein Hund dessen Besitzer ganztags arbeitet hat natürlich ein völlig anderes Bedürfnis an Aufmerksamkeit und auch Bewegung als eben zB meine Hunde die nicht nur ein Dream Team sind, sondern eben auch nie alleine sind. Hat einer Bock zu spielen sucht derjenige sich auch mit wem, ob mit dem anderen Hund oder mit welchem der Menschen es ihm grad am genehmsten ist.
So ist eben nicht nur Rasse nicht gleich Rasse, sondern eben auch Lebensumstände nicht gleich Lebensumstände. -
Alsooo, weil es hier ja um Rasse spezifische Unterschiede beim Gassi gehen geht : Ja, ich sehe da definitiv Unterschiede zwischen West Highland Terrier und Schnauzer.
Unsere Westie Hündin hat viel ihr eigenes Ding gemacht. Die ist nicht einfach auf die Wiese flitzen gerannt, die klebte nicht an einem, die war nicht am abscannen, hatte kaum Jagdtrieb, und latscht in ihrem Trott am Wegesrand schnüffelnd hinter oder vor einem her. Sie ging gerne spazieren, gerne auch lange, aber sie brauchte es nicht und war dann auch wirklich froh nach 3 Stunden wieder zurück in der Wohnung zu sein ( wobei eine Stunde doch schon drin sein sollte).
Meine Schnäuzerine als Vergleich dreht nach 3 Stunden Gassi schlendern durch den Wald zuhause nochmal richtig auf. Während allerdings ebenso eine 3/4 Stunde Krötenschlurfgang sie durchaus richtig müde bekommen kann.
Klar unsere Westie Omi hat zu jüngeren Jahren auch Köpfchen Arbeit eingefordert, aber ihr hat es vollkommen ausgereicht ein bisschen zu tricksen, ein paar Leckerchen in der Wohnung oder im Feld zu suchen, und alle paar Tage 10-15 Minuten joggen zu gehen.
Das Schnauz gibt sich damit nicht zufrieden. Sie braucht etwas Richtiges zu tun. Tricksereien, Kekse suchen und Ähnliches ist für Sie ne kleine Spaßerei, sonst nichts. Wenn man es schafft ihren heiß geliebten Dummy so zu verstecken dass sie es nicht mit bekommt, und sie ordentlich die Nase einsetzen muss um ihn wieder zu finden - das ist nach ihrem Geschmack! Dem Westie war das zu doof, dem Schnauz kommts grade recht.
Aber es geht hier ja um Gassi - was hat denn da geistige Auslastung mit zu tun?
Ganz einfach - es beeinflusst die Spaziergänge ein Stück weit. Ewig durch die Gegend schlendern ist ganz nett, wird aber irgendwann lahm - dem Schnauz. Westie fand das toll. Einfach trödeln und sein Ding machen, zwischendrin ein bisschen Spaß, das war toll.
Allerdings ist Lilo anders gestrickt als Susi. Lilo latscht nicht trödelnd durch die Landschaft, die hat immer ein Ohr oder Auge auf mich und auf ihre Umgebung. Spazieren gehen war für den Westie also Zeitung lesen, für das Schnauz ist es immer auch ein Stück weit abchecken. Welcher Hund war hier? Welches Tier war hier? Maus wird interessant wenn einem langweilig ist, Reh is latte, das Wildkanickel juckt nicht - aber Fuchs- oder Igelgeruch reizen sie dann doch ein Stück weit mehr.
War hier Hündin oder Rüde? Kenn ich den oder nicht?
Und bei allem auch ein Stück weit : Bedrohlich - ja oder nein? ( das ist bei ihr ein größerer Knackpunkt als es bei anderen Hunden bspw der Jagdaspekt ist).
Je nachdem was Sie in der Nase hat schnuffelt Sie entweder weiter, scannt es näher ab, oder reagiert Doch etwas gereizter ( was allerdings hauptsächlich bei Fuchs-Igel und Hasshundgeruch der Fall ist). Trotzdem dreht sie nicht hohl, aber sie muss wissen was in ihrer Umgebung so los ist. Was natürlich lahm wird wenn garnix los ist
Wie anstrengend Spazieren gehen für sie ist?
Nunja, wir leben städtisch und ohne Garten. Nicht in der Innenstadt, eher am Rand, aber doch städtisch. Sie wurde früh an die möglichen Reize gewöhnt - Kindergeschrei, Verkehr, Menschenmenge, ect... Macht ihr alles nichts aus. Ich hab sie als Junghund auch mit ins Einkaufscenter genommen. Dort haben wir uns auf eine Bank gesetzt oder haben nen Ausflug in den Fressnapf gemacht/kurz auf die Waage und wieder raus. Nach recht kurzer Zeit ist sie da drin eingepennt. Sie kennt es und kommt damit klar. Aber, allgemein das Leben vor unserer Haustür ist anstrengender als auf dem Land, keine Frage. Ich kann sie mit zum Einkaufen in den örtlichen Tierbedarfsladen nehmen - es ist aufregend, aber sie geht gerne mit. Allgemein ist sie am Liebsten überall dort wo ich auch bin.
Was sie allerdings definitiv braucht um damit dauerhaft klar zu kommen, sind Auszeiten von diesem Trubel.
Nicht übertrieben lange durch die Stadt laufen. Kurz um den Block zum Pullern, höchstens mal mit zum Einkaufen in den Tierladen, kurz noch zur Bank, und dann im Gegenzug auch Dampf ablassen und Ruhe auf dem Feld.
Sie ist durchaus ein sehr wacher Hund, aber nicht extrem reizempänglich und auch nicht mega sensibel + kennt sie es von Anfang an und ich achte drauf dass es im Rahmen bleibt.
Dem Entsprechend sind die Spaziergänge zu ruhigen Zeiten ( wenn es stockdunkel ist) oft deutlich länger als zur normalen Zeiten ( kurze Pullerrunden um den Block).
Weil man daraus allerdings nichts ableiten kann :
Wir gehen oft zu meiner Mutter ( etwa 1 km Entfernung, brauchen dafür etwa 25 Minuten weil Stadt). Bei ihr gibt es Parkanlagen die wir gerne nutzen wenn es dort ruhiger ist ( 45 Minuten etwa), oder wir gehen aufs Feld ( mindestens eine Stunde - in der Regel Freilauf ) bzw in den Wald ( mindestens 1,5 Stunden aber Schleppleine). Kombinieren wir Feld und Wald, kommen gern mal 3 Stunden zusammen. Auf den Tag verteilt sind es aber mindestens 1,5 oder 2 Stunden. Klingt vielleicht nicht unbedingt immer nach viel, allerdings leben wir auch nicht in der Pampa und oft kommt geistiger Input hinzu
Lilo ist es einfach wichtig dass sie ihre Auszeiten zum Stadtleben hat, Hund sein darf, sich die Beine vertreten kann und auch input für den Kopf bekommt.
Dennoch überlebt sie es wenn auch mal ein paar Tage nix passiert und wir nur abends eine lange, dafür entspannte Runde gehen.
Ich könnte mit ihr auch nen halben Tag durch die Gegend laufen, daran hat sie Spaß, aber es würde sie nicht zufrieden stellen weil ihr die geistige Auslastung am End wichtiger ist als die Körperliche.
Ach ja und beim joggen bspw sind wir noch nicht, alters- und Umstände bedingt :)
Übrigens höre ich von anderen Schnauzerhaltern oder allgemein Menschen sehr oft die Frage wieso ich denn nicht Rad fahre ( am besten sogar täglich ), und dass ich unbedingt mit ihr THS oder Fährtenarbeit machen muss WEIL ist ja ein Schnauzer!
Ebenso oft lese ich in der Schnauzergruppe von vielen, vielen Leuten die ihre Hunde mit nem halben Jahr schon ans Rad spannen und sich wundern warum er dann hol dreht und es ihm ja offenbar nicht reichen würde...
Und sehr viele Schnauzermenschen sagen "Die kriegt man nicht tot! Die können/wollen/müssen Stundenlang rennen und sind immernoch nicht platt!".
Ich gehöre zu den Personen die dazu neigen den Hund lieber - vor allem anfangs - kürzer zu halten. Denn ich persönlich! Finde es extrem wichtig einen Hund zu haben der damit umgehen kann wenn auch mal nichts passiert. Zeit für eine sportliche Karriere hat man allemal wenn der Hund alt genug dafür ist.
Soweit ich es kennen gelernt hab, ist ein gesunder, Erwachsener Schnauzer am Liebsten überall mit seinen Menschen mit dabei, und hat gegen ein Plus an Bewegung in Form von joggen, Rad fahren, wandern oder ZHS nichts einzuwenden - zumal es den meisten auch wirklich Spaß macht. Aber wirklich JEDEN TAG brauchen sie das definitiv nicht! Da ist es ihnen wirklich wichtiger öfter etwas fürs Köpfchen zu bekommen. Und diesen Eindruck hab ich nicht nur beim Schnauz, sondern auch bei bspw Pinschern oder einigen ( nicht allen) Terrier Rassen.
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Böxi ( als noch gesund) konnte 2 Stunden laufen oder 1 Stunde mit nem anderen Hund fetzen, zu hause müde.
Der Labbi ist nach 2 Stunden laufen oder 1 Stunde mit anderem Hund fetzten drüber. Was das fetzen angeht, merke ich das noch den nächsten Tag.
Er ist dann quängelig. Das Gassi ist kein Problem, er pennt dann irgendwann ein
Eine Bekannte hat ihren Junghund schon mit 6 Monaten täglich mit mehreren Stunden Spaziergang plus Bällchenschleuder gegängelt und findet es bis heute normal und völlig richtig, dass ihr nun 2 Jahre alter (Kuhhessiger) Hund täglich 20 Km Gassi plus Frisbee, plus mit Hunden spielen braucht und 0 Impulskontrolle hat was das mal warten angeht. Dass meiner nach 1 Stunde Gassi mit kontinuierlichem Rennen den Tag nichts mehr bekommt findet sie unglaublich. Ich finds einfach bescheuert was sie tut.
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Ich bin so ein Mittelding. Irgendwie. Ich habe sehr reizempfängliche Hunde. Wir haben ein großes Grundstück und wir leben in der Pampa. Wenn wir im Wald 2 Radfahrern begegnen bin ich überrascht wie viel denn heute wieder los ist.
Ich gehe morgens unter der Woche 20 Minuten kurz bis zum Wald und zurück, manchmal auch nicht, dann geht es nur aufs Grundstück, von März bis Oktober/November können die Hunde wählen zwischen rein und raus, den ganzen Tag über, wie sie wollen. Das Grundstück ist groß und sicher umzäunt. Die Aufgabe der Hunde ist, dieses Grundstück zu bewachen, die Grenzen abzugehen und fremdes zu melden.
Wenn ich dann mittags/nachmittags von der Arbeit komme, schnappe ich mir die Hunde und gehe entweder eine große Runde ca.1,5-2 Stunden gassi, oder ich warte etwas, gehe dann eher so 30-45 min gassi und fahre dann auf den hundeplatz wo je nach Tag und Hund hundesport ansteht. Abends schmeiße ich die Hunde nochmal aufs Grundstück. Im Sommer schlafen sie auch teilweise draußen.
Am Wochenende kann voll power Riesen runden anstehen, oder gammeltage nur auf dem Grundstück.
Meine Hunde leben ein sehr freies Leben, was gasthunde oft überfordert und so nicht gewöhnt sind.
Aber meine Hunde werden auch sehr reizarm gehalten. Unser Alltag ist Pampa, durch eine Stadt fahren die Hunde höchstens mal durch. Selbst dörflich würde ich das hier nicht nennen. Denn da es keine Gehsteige gibt, gehe ich mit den Hunden auch nicht runter ins Dorf.
Für die rassen, die ich so halte, ist das gut so. Bei den bordern schaue ich, dass sie nicht den ganzen Tag nur am Rennen sind, ansonsten dürfen die Hunde hier einfach hundedinge tun.
Auf 3 Stunden pro Tag gassirunden kommen die Hunde hier nicht, verkraften würden sie es sicher hin und wieder, sie brauchen es nur nicht. Und ich möchte sie nicht so hochtrainieren um das Pensum Z.b. im Winter einfach nicht erfüllen zu können. Im Sommer fahre ich mit den Hunden abends zum schwimmen im Fluss und wenn es heiß ist, gehen die Hunde hier oft tagelang nur Mini runden und gehen abends dann schwimmen.
Selbst mein Oldi 13 Jahre alt, läuft noch gut und gerne 1,5 Stunden, manchmal auch 2 Stunden schön mit. Ich gehe lieber einmal länger, als zweimal kürzer. Einfach aus organisatorischen, putz und zeitlichen Gründen.
Im Haus liegen die Hunde nur rum, auf dem Grundstück auch sehr viel, spielen miteinander eher selten. Viel kontaktliegen, abwechseln beim bewachen, die Rüden gehen die Grenzen ab, die Mädels verbellen den Postboten, der Komposthaufen wird inspiziert, die Essensreste vertilgt, zwischendurch wird Familie Maus im garten ausgegraben und dann kommt Hund rein und haut sich für Stunden auf die Couch oder ins Bett.
Ist denke ich ein schönes, entspanntes Hundeleben mit Aufgaben und Kopfarbeit. Als hundesport ist hier BH Training, rally Obi, Agi, etwas hoppers und longieren. Je nach Hund und auch der Oldi noch.
Gassi ist oft treffen mit hundefreunden am Wochenende und außer das, durch meinen Fehler, meine kelpiehündin öfter versucht die eigenen Rudelmitglieder zu hüten (ist meine Schuld, ich kann es aber abbrechen), hat hier keiner Störungen, oder macht irgendwelche Probleme.
Lg
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Gerade hab ich gemütlich, meinen Advents- Morgenkaffee schlürfend, hier den Rest der Posts von gestern Abend durchgelesen.
Ich bin gerade total berührt davon, wie liebevoll hier Alle ihre Hunden beschreiben, wie gut sie sie beobachten und auf deren Bedürfnisse achten... Jeder hat so seine Methode und Persönlichkeit, die zu seinem jeweiligen Hund passt. Wir Menschen haben ja selbst für uns auch nicht immer die optimalen Haltungsbedingungen (Wohnverhältnisse/Arbeitsbedingungen etc), aber wir haben uns damit arrangiert. So ist es mit unseren Hunden auch - weil sie geliebt werden und das Beste versucht
wird.
So ist im Laufe des Threads aus der etwas schärfer geführten Ursprungsdisskussion etwas richtig Freundliches geworden, finde ich.
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Da es im Dorf aber nicht mal ein Gasthaus gibt, ist das für Urlauber recht unattraktiv. Ferienwohnungen gibt es auch nicht. Auch keinen Bäcker oder so.
Ich lebe hier gerne. Ich mag die Oberbayern und ich mag es einsam.
Hier brauchst du zwingend ein Auto, denn außer dem Schulbus, fährt hier der Bus tatsächlich nur 3 mal am Tag. Zudem ist es teuer hier, Münchner speckgürtel und mein Gehalt gehen nicht immer konform.
Lg
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Ich geh mit meiner Dackelhündin täglich 2 - 2,5 Std. Gassi, verteilt auf 3 Spaziergänge, ansonsten mach ich mit ihr keine "Auslastung". Da sie rassebedingt sehr nasenorientiert ist, reicht es ihr, beim Gassi ausgiebig und in einem gewissen Rahmen schnüffeln ud mäuseln zu dürfen.
Im Urlaub sind wir 6 Tage hintereinander täglich ca. 5-6 Std. unterwegs bzw. "auf den Beinen" bzw. "wach", das macht sie auch super mit und man merkt ihr nicht an, dass es zuviel sein könnte.
Mit den DSH war ich weniger Gassi, die wurden aber 2-3x die Woche mit Hundesport ausgelastet.
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