Was machen die Unterschiede der einzelnen Rassen aus? Wo ist ein Hund nicht gleich Hund?

  • Sorry, wenn ich das jetzt so schreib: wenn du anfängst, normale Hunde mit den Lebenshektikern in einen Topf zu schmeißen und bei ihnen die gleichen neuronalen Verbindungen voraussetzt, hattest du weder einen reizoffenen noch nervenschwachen Hund.

    Dafür braucht es keine Studie. Dafür reicht, solche Hunde auf nem Spaziergang zu erleben, wenn sie es nicht gelernt haben, wenn sie es lernen und wenn sie es gelernt haben, damit umzugehen.


    Ich schmeiß jetzt tatsächlich mal ADHs in den Raum (auch wenn ich es nicht gern mache, aber deine Posts zeigen eigentlich, dass du es nicht verstanden hast). Nicht wo Eltern ihrem aktiven Kind den Stempel aufdrücken, sondern bei einem Kind, das es tatsächlich hat.

    Ließ dich da mal ein. Lies Studien.

    Vielleicht verstehst du dann.

  • Wenn ich lese, dass ein Border Collie nach 10 Minuten Schafe Hüten erst einmal laaange Ruhe braucht und also die nächsten Tage keinesfalls mit knapp einstündiger Bewegung im Freien zweimal am Tag (von mehr rede ich nie) belästigt werden darf, dann - so ehrlich hau ich das jetzt einfach mal raus -: glaube ich das nicht. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dann glaubt das auch der nächstniedergelassene Tierarzt, ein Hundetrainer, Hütehundausbilder, Verhaltenspsychologe undsoweiter nicht ohne weiteres.

    Dir ist aber schon bewusst, dass wir hier im DF TAe, Hundetrainer, Huetehundausbilder (seltsamer Begriff), etc. haben? Die diese Hunde zum Teil zuechten und deren Hunde am Vieh arbeiten..

  • Was mir in deiner Analyse hier fehlt ist, dass auch die, die gesagt haben "Programm bitte runterfahren" mitnichten davon gesprochen haben die Kleinrunden fünfmal am Tag aufrecht zu erhalten - bloß soll die Gesamtzeit draußen eben genauso wie die Häufigkeit verringert werden.

  • Also auf jeden Fall spreche ich LPaxx meine großen Respekt aus für diesen geduldigen, freundlichen gehaltenen, offenen und ellenlangen Text ( ohne die Ansichten zu teilen, hab aber keine Lust auf Diskussion):gut:

  • Mir gehts auch so.

    Ich finde es toll wie freundlich das wirkt.

    Es wirkt nur total beratungsresistent.

    Und das finde ich merkwürdig. Denn hier fragt ein Laie, erhält Antworten und dreht dann Schlüsse daraus, die nett formuliert sein, aber auch nur das.

  • Während ich zurate und weiterhin sagen würde: Probier’s mal mit zweimal am Tag rund eine Stunde Bewegung am Stück. Fünfmal „für kurz raus“, wie Du das seit Tagen durchziehst, ist’s nach meinem Verständnis der Dinge nicht, was ihm gerade hilft.

    Die andere Alternative wäre gewesen, nicht so oft rauszugehen und trotzdem nicht je Gang 1,25 Stunden zu gehen.


    Und so, meine ich, sollte einem ausgewachsenen, gesunden, langbeinigen Hund nicht vorenthalten werden, sich seiner körperlichen Konstitution entsprechend zu bewegen.

    Seiner körperlichen Konstitution entsprechend könnten solche Hunde sogar noch mehr gehen. Trotzdem setzt du jetzt genau 2x1,25 Stunden an. Das ist doch auch total willkürlich.

    Wie man es anschaut, es bleibt mE eine Behauptung, die begründungspflichtig ist.

    Genauso wie alles, was du geschrieben hast. Ich habe jetzt auch keinerlei Begründungen von dir gelesen, außer "meiner Meinung nach sollten sich Hunde so viel bewegen".

    Ansonsten und im nichtverhaltensneurotischen Normalspektrum gesprochen, würde ich jederzeit damit rechnen, dass (m)ein Hund seine legendär sensible Nase auch benutzt, und dass er deutlich zeigt, wenn ihm was Spannendes vor die Nase kommt. Ob der jetzt jagdlich spezialisiert ist oder nicht. Ich find’s nicht krank oder schlimm „drüber“, wenn ein Hund dann auch mal gründlich zappelig wird, um dann - eine solide Grunderziehung vorausgesetzt - im Kontakt mit mir irgendwann (ich meine das bewusst dehnbar) auch wieder runterzukommen.

    Und das ist doch der Punkt - je nachdem wann dieses "irgendwann" eintritt ist das eben ggf mehr Stress für den Hund als Freude. Wenn der Hund jetzt 6 Stunden braucht, um seinen Stresspegel nach jedem Spaziergang wieder runterzubekommen. Dann fändest du das auch noch sinnvoll?

    Mal abgesehen davon, dass du hier auch eine "solide Grunderziehung" voraussetzt - die ja in dem Ursprungstthread eben nicht gegeben war. Und das ist der wichtigste Punkt, den du mMn immer noch zu viel ignorierst.

    Habe ich eine solchen, den ich dafür halte, sehe ich im Grunde zwei Möglichkeiten. Entweder ich sage: Gut, dann ist es meine verflixte Pflicht zu schauen, dass ich so mit ihm arbeite, dass er einen täglichen Normalspaziergang knapp über eine Stunde, der dem Bewegungspotential eines großen, gesunden, nicht extrem kurzbeinigen Hundes arttypisch entspricht, verkraftet. Dafür gibt’s hier ja viele Beispiele. Hummel beschreibt ihren Weg mit ihren Malinois, Phonhaus erzählt ähnliches, Lucy, Avocado haben eine Entwicklung mit ihren Hunden hinter sich - und auch @DieSwiffer deutet das an. Das heißt, sie gingen sämtlich davon aus, dass sie Einfluss darauf haben, „wie“ ihr Hund spazieren geht, und sie machten diesen Einfluss geltend.


    Oder ich entscheide für mich, dass ich als Mensch meines Hundes keinen Einfluss darauf habe, das zu ändern, und sage: „Ups, wirkt reichlich hysterisch. Ein Nervenwrack. Krank irgendwie. Muss am langen Draußensein liegen. Ich mach mal lieber dreimal ganz kurz.“

    Oder man startet mit Option 2, um dann darauf hinzuarbeiten, dass Option 1 stressfrei möglich ist. Hat ja niemand gesagt, dass zB die TE in dem anderen Thread mit ihrem Hund ihr Leben lang nur Lösespaziergänge machen soll und ansonsten nix verändern/trainieren soll.

  • Wenn ich lese, dass ein Border Collie nach 10 Minuten Schafe Hüten erst einmal laaange Ruhe braucht und also die nächsten Tage keinesfalls mit knapp einstündiger Bewegung im Freien zweimal am Tag (von mehr rede ich nie) belästigt werden darf, dann - so ehrlich hau ich das jetzt einfach mal raus -: glaube ich das nicht. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dann glaubt das auch der nächstniedergelassene Tierarzt, ein Hundetrainer, Hütehundausbilder, Verhaltenspsychologe undsoweiter nicht ohne weiteres.

    Dir ist aber schon bewusst, dass wir hier im DF TAe, Hundetrainer, Huetehundausbilder (seltsamer Begriff), etc. haben? Die diese Hunde zum Teil zuechten und deren Hunde am Vieh arbeiten..

    Oh Gott, wo kämen wir denn da hin, wenn es hier Leute gäbe, die beruflich mit Hunden zu tun haben.... :shocked: :hust:

  • Ich kann sogar vieles von dem, was zu schreibst, grundsätzlich gut verstehen LPaxx. Nur das absolutistische stört mich. Sagt hier irgendjemand, dass es das Ziel ist, dass ein Hund nicht in der Lage ist, 2x1,25 Stunden spazieren zu gehen? Nö, meines Empfindens nach nicht. Ich lese hier eher heraus, dass dafür plädiert wird, den Hund da abzuholen wo er eben ist. Und es nunmal nicht jeder einzelne Hund (oder jede Hund/Halter Konstellation) aktuell an dem Punkt, mit deinem gewünschten Pensum stressfrei glücklich zu sein.

  • Nur eines: was mich am Allermeisten stört: das mit den "langbeinigen Hunden". Ich kenne 'zig Fusshupen, die mit ihrer Power und Laufkraft jeden "langbeinigen"Hund in die Tasche stecken..

    Aber jetzt bin ich schon still, weil mir das zu anstrengend ist

  • Ich kann sogar vieles von dem, was zu schreibst, grundsätzlich gut verstehen LPaxx. Nur das absolutistische stört mich. Sagt hier irgendjemand, dass es das Ziel ist, dass ein Hund nicht in der Lage ist, 2x1,25 Stunden spazieren zu gehen? Nö, meines Empfindens nach nicht. Ich lese hier eher heraus, dass dafür plädiert wird, den Hund da abzuholen wo er eben ist. Und es nunmal nicht jeder einzelne Hund (oder jede Hund/Halter Konstellation) aktuell an dem Punkt, mit deinem gewünschten Pensum stressfrei glücklich zu sein.

    Weil ich Gassi beruflich mache - Gassi gehen will gelernt sein.

    Punkt.

    Manche Hunde bringens mit, manchen Hunden fällt es schwerer und manche bringen eine genetische Disposition mit, die manchmal dazu führt, das Thema mit Fingerspitzengefühl anzugehen.

    Dafür braucht es ebenfalls keine Studien sondern nur ein bisschen Wissen über Herkunft, Verwendunszweck und Genetik.


    Gassi lernen gehört genauso zur Erziehung dazu wie Sitz/Platz/nicht jagen/nicht pöbeln/keine Passanten angehen.

    Das fängt beim nicht Weglaufen, nicht durchs Unterholz stromern, nicht zu 500m entfernten Hunden abdampfen und lockerer Leine an und bei manchen gehört eben dazu, sich von den Eindrücken nicht erschlagen und überfordern zu lassen.

    Bei manchen dauerte länger und bei manchen is es ne schnelle Sache.


    That's it. Einfache Kiste.

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