Was machen die Unterschiede der einzelnen Rassen aus? Wo ist ein Hund nicht gleich Hund?

  • Das hat doch keinen Sinn... :ka:


    Meine Frage wurde immer noch nicht beantwortet, mal davon ab das der Text zwar freundlich ist, ich aber irgendwie nicht viel Inhalt lese (vielleicht bin ich auch einfach zu ko nach der Arbeit |))


    Pauschal jeden Hund 1,25 (was für eine Zahl übrigens warum keine 1,5 Std?) Gassi zu verlangen kann man halt machen, muss man aber nicht. Ich bleibe bei meinem Gefühl und entscheide anhand meiner Hunde wie lange wir wann durch die Pampa laufen...

    Hier pennen übrigens zwei nach knapp 1,5 Std Gassi.... Über den ganzen Tag verteilt... =)

  • Die 1,25 Stunden entstanden im anderen Thread dadurch, dass 2,5 Stunden gesamt empfohlen wurden - aufgeteilt auf 2 Spaziergänge.

  • Mir fehlt in der bisherigen Diskussion derzeit irgendwie jede - eine würde reichen - sachverständige Grundlage für die Behauptung, dass, weil ein wuseliger, umweltaktiver oder meinetwegen auch „reizoffener“ oder „hochtriebiger“ Hund, groß, mittelgroß, Terriermix, Golden Retriever, Staffordshire, Malinois … der einen Geruch in der Nase hat und deshalb hin und her flitzt, womöglich sogar jiept, alle Anzeichen dafür trägt, dass ihm der Aufenthalt im Freien gerade schlimm schadet - und er deshalb dringend aus dieser Situation befreit werden muss. Oder er andernfalls zweifellos Schaden nimmt.

    Mal ein Beispiel meines Rüden der nicht zu den extrem reizoffen gezüchteten Rassen gehört, sondern "nur" vom Vermehrer kommt und ein schlechtes Nervenkostüm hat.


    Der flitzt nicht hin und her, der jiept nicht oder sonstiges der geht nach vorne. Bzw in seinem Fall eher nach hinten. Und er springt. Wenn es Mico die Sicherung raushaut, was Tages- Situations- und Ortsabhängig schon nach 5 Minuten draußen der Fall sein kann, dann springt er vollkommen außer sich hin und her und schnappt, durchaus auch in Gesichtshöhe, in die Luft. Oder einfach direkt in meinen Arm. Das ist weit weit weg von Freude.

    Wenn er gerade seine 5 Minuten hat und einfach mal aus Spaß an der Freude losflitzt sieht das komplett anders aus. Wie ein glücklicher Hund eben.


    Übrigens: Wenn die Welt mal wieder zu viel für Meek wird erkennen das oft sogar vorbeilaufende Menschen die überhaupt nichts mit der Situation zu tun haben. So deutlich ist selbst für Fremde zu erkennen das die Nerven dieses Hundes gerade blank liegen.


    Also tue ich logischerweise mein möglichstes um ihm das zu ersparen. Wenn das bedeutet das wir manchmal über Tage oder sogar ein paar Wochen nur Pipirunden drehen die eben zwingend erforderlich sind und er ansonsten im Haus mehr für den Kopf bekommt, dann ist das so. Gefällt es mir? Bestimmt nicht. Aber es ist das beste das ich in diesem Moment für ihn tun kann.

    An anderen Tagen merkt man überhaupt nichts und er läuft entspannt mit mir über den Berg und tut da ganz normale Hundedinge. Ist möglich. Aber eben nicht jeden Tag und noch seltener zweimal am Tag.

    Wenn ich lese, dass ein Border Collie nach 10 Minuten Schafe Hüten erst einmal laaange Ruhe braucht und also die nächsten Tage keinesfalls mit knapp einstündiger Bewegung im Freien zweimal am Tag (von mehr rede ich nie) belästigt werden darf, dann - so ehrlich hau ich das jetzt einfach mal raus -: glaube ich das nicht.

    Verzeih mir die Frage, aber kennst du denn dann überhaupt Schäfer und oder arbeitende BC persönlich? Die an den Schafen arbeitenden BC einer befreundeten Schäferfamilie sind die gechilltesten BC die ich kenne. Die werden ganz gezielt eingesetzt und das nicht mal jeden Tag oder wirklich lange und danach verpennen die den restlichen Tag im Zwinger oder laufen auch mal über den Hof. Damit kommen die super klar und da sind das geniale Arbeitstiere. Mit zweimal am Tag ne Stunde Gassi würde man ihnen keinen Gefallen tun.


    Und ich kenne - derzeit - niemanden außerhalb dieses Forums, der das so sieht. Ich kenne außerhalb dieses Forums allerdings auch nicht Wendungen mit „Löffelchen“, die dem Hund an einem Tag „ausgehen“ und dass man sich gegenseitig hinschreibt, wieviele des eigenen Hundes davon heute schon weg sind, weshalb man für heute nichts mehr mit ihm unternehmen kann. Ich will mich nicht darüber lustig machen, mir ist das außer hier nur noch nirgendwo in Internethundeforenhausen begegnet. Und im echten Leben auch nicht.

    Die Löffeltheorie kommt eig aus der Menschenwelt und bezog sich meines Wissens nach auf Menschen mit Einschränkungen. Irgendjemanden hat die Theorie dann auch mit Hunden in Verbindung gebracht. Einfach mal googlen, das ist keine einzigartige DF interne Sache.

  • Reizoffen ist ja nun nicht per se eine problematische Charaktereigenschaft.

    Das Problem ist, dass sie oftmals mit einem schlechten Nervenkostüm gepaart ist oder solche Hunde in extrem reizüberflutete Umgebungen gepackt werden (zB Großstädte).


    Mein Rüde ist ja auch sehr reizoffen, aber auch mit einem recht guten Nervenkostüm ausgestattet. Mir haut es jedenfalls normalerweise vor ihm die Sicherungen raus... Einzige Ausnahme bisher war eine Tagestour durchs Gebirge.

  • Zur Löffelchen-Theorie:


    http://markertraining.de/die-l…er-keine-loeffel-mehr-da/


    https://sprichhund.de/impulskontrolle/


    Auch hier wird sich auf die Löffelchen-Theorie bezogen:

    https://www.google.de/amp/s/te…frustrationstoleranz/amp/



    Das habe ich jetzt auf 3 Minuten mit „Hund Löffelchen“ ergoogelt - und finde ich es jetzt etwas komisch, dass Du behauptest, dass Du das bisher nicht bzw nur hier gehört hast und es nicht glaubst...

    Weil mit einer kurzen Suche wäre es ja möglich gewesen, dazu etwas zu finden.

    Deshalb weiß ich nicht, ob die Diskussion tatsächlich Sinn macht, oder ob sowieso nur nach dem Motto „das kann ja gar nicht sein“ auf dem eigenen Standpunkt beharrt wird und Gegenargumente gar nicht gehört (im Sinne von „einfach mal durchdenken“) werden / gehört werden wollen.

    Kommt aber vielleicht einfach nur falsch bei mir an.

  • Hier wird das Thema Impulskontrolle ohne das Wort „Löffelchen“ erklärt - inhaltlich wird aber auch ausgesagt, dass Impulskontrolle endlich ist und „verbraucht“ wird:

    https://waldis-hundetraining.de/i-wie-impulskontrolle/


    Und wenn Du Dir vorstellst, dass Hund A sehr gelassen und entspannt ist (schon immer - weil z.B. eine sehr ruhige Rasse) und auf einen 1stündigen Spaziergang z.B. x Reize wahrnimmt.

    Hund B gehört zu einer Rasse, die seit langer Zeit darauf selektiert wurde, besonders viele Reize wahrzunehmen - deshalb nimmt er 2 Mal so viele Reize wahr.


    Nun muss jeder der beiden Hunde die aufgenommen Reize zu verarbeiten.

    Und natürlich braucht der Hund, der mehr Reize wahrnimmt dann auch mehr Impulskontrolle.


    Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, weil Hund A z.B. zwar weniger Reize wahrnimmt, aber vielleicht extrem auf Wildspuren reagiert, und Hund B Wild uninteressant findet, aber ihn Menschenmassen stressen.

    Gehen beide Hunde nun 5 Stunden im Wald spazieren, ist Hund A wahrscheinlich trotzdem gestresster als Hund B.


    Aber es sollte nur ein Beispiel dafür sein, dass reizempfängliche Hunde oft einfach mehr Energie in die Impulskontrolle stecken müssen und deshalb irgendwann ein Punkt erreicht sein kann, an dem es einfach reicht und jeder weitere Reiz dann nicht mehr sinnvoll verarbeitet werden kann.

  • Ach ja - ganz vergessen - Du hast ja auch das Messen des Cortisolspiegels angesprochen.


    Ist wichtig zur Diagnose bestimmter Erkrankungen wie Cushing oder Morbus Addison. Und kann sicher - ich bin kein Tierarzt - interessant sein bei Hunden, die wegen schwerer Verhaltensstörungen medikamentös behandelt werden.


    Aber ich käme ganz ehrlich nicht auf die Idee, das bei einem Hund zu machen, der ganz klassische Dauer-Stresssymptome zeigt und für den ich selbst einen Arbeitsansatz habe. Da sehe ich den Mehrwert nicht. Denn was mir dieser Test sagen würde (der ja auch sehr individuell ausfallen kann), sagt mir auch die Beobachtung meines Hunds. Und zwar ungleich feiner und genauer.


    Wie gesagt: Bei schweren Verhaltensstörungen - nicht unterbrechbaren Zwangshandlungen z. B. oder Dauerpanik - mit medikamentösem Einsatz wäre das möglicherweise was Anderes.

  • Denn daraus leitet sich dann auch meine Unambitioniertheit ab, wenn’s drum geht, zu bewerten, was ein Hund während des mit-mir-Draußen-Unterwegsseins macht. Ich starre da nicht ständig drauf. Ich hab keinen Kriteriencheck für „Seelebaumelnlassen richtig gemacht“ (wink zu @Aelon) für meinen Hund dabei. Ich verstehe die Idee nicht, dass draußen im Freien nur ein yogisch-tiefentspannter Hund (wie würde der eine Stunde am Stück aussehen? frag ich da) anzeigt, dass ihm der Aufenthalt im Freien gerade gut tut. Ich verstehe noch nicht mal die Anspruchshöhe einer irgendwie „stabilen Ausgeglichenheit des Hundes im Freien“. Woher kommt diese Idee?

    Och, weißte... Bringt ja nix ne Checkliste zu haben wenn die schon falsch ist.

    Die Anspruchshöhe an eine stabile Ausgeglichenheit verstehst du nicht? Ähm... Wieso nicht? Ist das nicht eigentlich das normalste der Welt das man möchte das der Hund möglichst ausgeglichen ist?


    Vielleicht reden wir ja völlig aneinander vorbei. Keiner erwartet das der Hund halb komatös neben einem herschlappt.

    Aber viel zu viele Hundehalter sehen überhaupt nicht wie nervös ihr Hund ist.

    Das oberste Video von Die Swiffer ist da ein fantastisches Beispiel! Ich sehe da draußen viel zu viele Hunde die sehr ähnlich sind beim Gassi und deren Halter glauben das ihr Hund ja nur fröhlich aktiv sei.

    Diese Leute halten meine Hunde für komisch, weil die einfach locker herumtraben, auch mal langsam gehen und sich auch mal an einer Schnupperstelle vertiefen, weil die mit mir auch einfach mal in der Gegend herumstehen und einfach entspannt rumgucken. Klar fetzen die 2 auch mal, aber das machen sie halt viel lieber hier im Haus als draußen.

    Bei uns sieht Gassi egal ob eine Stunde oder 3 Stunden am Stück eben so aus. Langweilig von außen betrachtet.

  • Neben aller Wissenschaft, die es nachweislich gibt, ist auch einfach gesunder Menschenverstand, der sagt: Nach müde kommt blöd.


    Guck dir ein Kind an, das im Phantasialand ist. Wie lang - je nach Kind - ist das Kind noch mental irgendwie belastbar? Wie oft, bekommt es wegen Kleinigkeiten Heulkrämpfe oder Tobsuchtsanfälle? Dürfte vermutlich (aber das ist nur geraten) anteilig bei den Hunden auch so sein was Reizverarbeitungsmöglichkeit angeht (ob das nun wirklich der Hund ist, oder ob der Mensch da an seinen Grenzen angekommen ist und die beste Möglichkeit des Hundes nicht herausbringen konnte).

    Ein so reizüberflutetes Kind würde man sinnvoller Weise auch nicht noch mal ne Runde durchs Phantasialand schleifen.


    Und je nach Hund ist auch die Pampa Phantasialand.


    Ich bin auch der Meinung, dass es mit den meisten Hunden definitiv möglich ist, dass sie spazierengehen ohne dass es zu viel für sie ist.

    Und ja, ich glaub auch, dass da der Hang mittlerweile zu da ist, dass man deutlich unter den Möglichkeiten des Hundes bleibt, vor lauter "Verkopfung". ABER - das ändert nichts am Endergebnis und das ist das, was der Hund fühlt. Der kann nix dafür, ob er gewollt so gezüchtet, ungewollt so vermehrt oder einfach von seinem Mensch nicht gut angeleitet ist, Stressresilienz zu bekommen.


    So. Und jetzt trink ich meinen Kaffee aus, dann machen wir die 2 Stunden Huderunde und um 8 sind wir mit ner Hundefreundin noch mal ne Stunde unterwegs. - An anderen Tagen gibts wenig. Aber das liegt nicht an den Hunden, sondern an meinem Job. Gut gehts den Hunden aber trotzdem - die brauchen nicht jeden Tag endlose Spaziergänge.

  • LPaxx ich finde es im übrigen erschreckend, dass du ja anscheinend dann die Stress-Signale deines eigenen Hundes überhaupt nicht lesen kannst? Wenn du schreibst, dass du nicht weißt, wie du aufgeregten " normales" Herumwuseln eines Hunde von gestresstem Fiddeln unterscheiden sollst?


    (Ach Mann! ... - Impulskontrolle! Impulskontrolle!

    Ich wollte mich doch gar nicht auf diese stressige und langwierige Diskussion einlassen!:mute:)

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