Was machen die Unterschiede der einzelnen Rassen aus? Wo ist ein Hund nicht gleich Hund?

  • Bei uns gibts es Erziehungsstunden extra für Kleinhunde.

    Ein Traum :cuinlove:


    Leider hier nicht, ist für uns jetzt aber auch nicht mehr wichtig.

    Ein Sportangebot wäre toll, gibt's hier aber auch nicht.

    Das ist ja schade. Ich hatte auch nie Probleme Angebote mit meinen kleinen Hunden zu finden, aber halt Großstadt. Hoopers, Treibball, RO (das RO im Schäferhundverein), Longieren - nie ein Problem. Ich denke, das Angebot fuer Kleinhunde ist je nach Wohnlage aber gerade auch am Entstehen/Wachsen :)

  • Ist wahrscheinlich aus der Not gewachsen, ist leider eine Hundeschule in der gespielt werden darf.

  • Positiver Stress ist ja was anderes.

    Beispiel Einkaufscenter: Voll mit Menschen, Gedudel, abertausende Gerüche...

    Meine Hunde mitten drin, entspannt aber natürlich nicht komatös. Gucken, riechen, beachtet werden, finden beide toll. Ist halt genau ihr Ding, beide haben positiven Stress in einem gemäßigten Maß. Also so wie wir wenn wir ein Eis essen gehen oder so.

    Fast alle anderen Hunde die ich kenne während damit völlig überfordert und sie würden im negativen Stress förmlich ertrinken. Also eher so wie ein Mensch mit Höhenangst im Free Fall Tower.


    Aber nur weil meine Hunde das nicht nur können, sondern auch noch mögen kann ich doch nicht erwarten das alle Hunde das mögen müssen!

    Gibt ja auch Menschen die richtig gerne shoppen und Menschen die schon negativ gestresst sind nur wenn sie dran denken das sie shoppen gehen müssen. Kommt doch auch niemand auf die Idee es als krankhaft zu bezeichnen wenn der Mensch ne geringe Stresstoleranz hat.

    Warum soll das beim Hund anders sein? Sind ja auch Individueen.

    Und wenn der Einsatzbereich wofür sie geschaffen wurden eben sehr speziell ist, dann kann man da keinen "Allrounder-Begleithund" erwarten.

    Son bisschen wie mit Autos. Mitten in der Innenstadt ist man besser dran mit nem Kleinwagen, während man als Bergbauer doch lieber was mit Allrad hat und der Jäger mit eigenem Forst halt da auch nicht wirklich mit nem kleinen Polo weiterkommt.

    Keiner würd mit nem Polo freiwillig von hier bis in die Mongolei fahren, das ist halt nicht sein "Fachgebiet". Da nutzt man andere Autos für.

    Und wenn das Fachgebiet des Hundes schützen und wachen ist, dann setzt man den Hund wohl besser nicht einfach mal auf die vollste Hundewiese die man finden kann.

    Und der Hund der über zig Kilometer die Schafe treibt hat sicher auch "Spaß" beim Kindergeburtstag die Kinder zu hüten. Ist halt auch so sinnvoll wie der Polo für ne halbe Weltreise über Gebirge.

  • Wir simd hier im norden auch ganz gut aufgestellt gewesen für kleine Hunde (meine beiden sind knapp unter 30 cm rückenhöhe), junghunde und reine erzihungskurse hab ich nicht mitgemacht, weil abby mit 1,5Jahren bei mir eingezogen istund total unkompliziert war und bei Luthien hatte ich schon genügend Hundebekantschaften und auch keine erzihungsprobleme.

    Wir haben aber in obidianze reingeschnuppert, etwas Agillity gemach in einem Mantreilgruppe mitgemacht und dann noch ca 1 jahr in einer dummigruppe in einer Hundeschule die jaghundeausbildung nach fichtelmeier gemacht hat.

    In der Agillitygruppe wahren die hürden in der anfängergruppe die noch keine Prüfungen gelaufen sind eh immer nidrig eingestellt, und bei allen anderen aktivitäten war die Hundegrösse nicht relevat, Gruppenfreilauf war un den vereinen und auch in der Jagthundeschule nicht gern gesehen, da hat man sich eher mit einzelenen vor oder nach der Stunde verabredet wenn es mit den Hunden gepasst hat.

  • In meinen Kursen geht es ja um Alltagserziehung. Im Alltag gibt es ja große und kleine Hunde, daher packe ich die natürlich auch zusammen in einen Kurs. Bisher hat das immer ganz gut geklappt.

  • Meine etwas hektische BC Hündin hat shoppen geliebt.

    Wie alle meine Hunde.

    Und in Kneipen mitnehmen, war dann für sie Glückseeligkeit, fand sie toll.

  • Mit meiner letzten Hundkombi bin ich an Tagen, wo aus irgendwelchen Gründen keine großen Runden drin waren, öfter mal ins Einkaufszentrum gegangen.

    Grad die Hündin war wahnsinnig fasziniert von Lichtern und ich schwör, die waren gerne mit, danach aber sehr müde.


    Bei der jetztigen Kombi mach ich das nicht, gefiele nur einem. Wobei das unsichere Galgöchen langsam aber sicher die Freuden von Fleisch in der Markttheke anglotzen entdeckt. Auf dem Marktvorplatz in der Sonne liegen und aus erhöhter Position ein Kommen und Gehen beobachten gefällt ihm bereits.

    Welpe wird vermutlich ein Allround dabei Hund und flitzt jetzt schon im Futterladen direkt das Büro und Pausenraum inspizieren und schnorren.

  • Bei meinen Hunden (alles Gebrauchshunde, aber keine LZ) haben sich die Bedürfnisse und passende Beschäftigung stark mit dem Alter gewandelt.


    0-3Jahre waren die Hauptaufgaben > Ruhe reinbringen, runterfahren, Frusttoleranz erhöhen, an Bindung und Gehorsam arbeiten, mit gleichzeitiger körperliche Auslastung die nicht pusht. Im Schnitt sind wir da auf 1Std. - 2Std. ausser Haus Aktivitäten gekommen. An schlechten Tagen waren wir nur 4x 10min. draussen.


    Z.B.

    ein Besuch im Wildpark war mit dem Typen in meinem Avatarbild als 2,5jähriger nicht denkbar, bzw. ist denkbar schief gelaufen. Nach 30min. wäre sein Kopf fast explodiert und ich hatte alle 15m einen tobenden 38kg Hund an der Leine der alles kaputt machen will was sich bewegt, egal ob Tier oder Mensch. Als 4jähriger ist er 3Std. entspannt mit mir durch den selben Wildpark durchgebummelt.


    Weiteres Beispiel. St. Peter Ording. Endlose Weite.. Leere.. Strand.. Watt soweit das Auge reicht. Als 2,5jähriger ist er hohlgedreht. Diese Weite hat ihn fertig gemacht, völlig überfordert. Er hat sich verhalten wie ein Irrer, wollte auf alles was sich bewegt losgehen, hat in die Leine gebissen und dran gerissen und das erste und einzige Mal Tendenzen gezeigt seinen Frust an mir auszulassen (vorher noch nicht erlebt bei ihm).

    Als 4jähriger ist er neugierig, aufgeregt aber nicht angespannt oder überfordert an meiner Seite stundenlang im Watt Bernsteine suchen gegangen.


    Zwischen diesen 1,5Jahren lagen Ruhe reinbringen, runterfahren, Frusttoleranz erhöhen, an der Bindung und Gehorsam arbeiten, mit viel Gelassenheit und Pragmatismus an neue Situationen heranführen.


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    Das vierte Lebensjahr kenne ich als schönes Übergangsjahr. Ein Jahr wo ich vieles (Leistung, Aufgaben, äussere Reize durch anspruchsvolle Umfelder, etc.) signifikant steigern konnte und meine Hunde es gut verarbeitet haben. Einfach weil die Vorarbeit, die Basis, da war. Es war alles wunderbar abrufbar, wurde aber nicht aktiv eingefordert.


    Ab dem 5ten Lebensjahr wurde alles einfacher. Der Gehorsam war so zuverlässig, dass alle kritischen Situationen problemlos managebar waren. Es war egal ob wir 4x15min. oder 5Std. unterwegs waren, natürlich immer darauf bedacht meine Hunde zu "lesen", führen und aus Situationen rauszuholen die sie stressen. Und weiterhin keine pushenden körperlichen Tätigkeiten. Kein Renn- und Jagdspiel mit anderen Hunden, Ball werfen 2-3x zur Belohnung nach UO ok darüber hinaus nicht.


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    Ich muss hinzufügen, dass ich nur meine erste DSHündin von Welpenalter an hatte. Alle anderen kamen von Tierschutzorganisationen zu mir als sie schon 1 - 3,5Jahre alt waren. Die Anfänge waren aber alle gleich. Die ersten 1-2 Jahre ging es stets darum >

    Ruhe reinbringen, runterfahren, Frusttoleranz erhöhen, an Bindung und Gehorsam arbeiten, mit gleichzeitiger körperliche Auslastung die nicht pusht.


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    Mein Fazit: es ist nicht nur eine Frage des Indiviuums & Rasse, sondern auch eine Frage des Alters wie man die Auslastung, geistig als auch körperlich, gestaltet.

  • SavoirVivre


    Dem kann ich ne Menge abgewinnen.


    Wie war der antiquierte Spruch nochmal, so im Sinne von "3 Jahre Ausbildung, 3 Jahre guter Hund, 3 Jahre alter Hund"?


    Empfand ich bislang so ähnlich wie Du. Bzw dass auch die erwachsenen Tierschutzhunde pi mal Daumen, grob gesagt und ungefähr eigentlich auch nochmal so lange brauchten, bis sie "umgelernt" hatten und man sich gegenseitig in allen Lebenslagen lesen konnte und "blind verstand" (Hier bisher meistens ausgemusterte Jagdhunde mit echtem Jagderfolg und wenig Menschenkontakt/Zusammenarbeit vorher) bzw warte ich momentan noch, ob sich diese Entwicklung so ungefähr wieder bestätigt.

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