Unser Hund wurde gebissen - Namen der anderen Besitzer unbekannt. Was jetzt?

  • Die TE hat ja das TH kontaktiert, die die Halter informieren wollten. Klar wäre es aber besser gewesen, das an Ort und Stelle zu besprechen.


    Meine Meinung ist aber grundsätzlich: Wenn ich mich ordnungswidrig verhalte, dann gehe ich das Risiko ein, gemeldet zu werden und dann kann ich mich nicht beschweren.

    In unserem Spaziergehgebiet hier im Städtchen gilt Leinenpflicht, grundsätzlich. Viele gehen ohne Leine (und ich hab btw noch niemanden gemeldet). Wenn mich jetzt aber trotzdem jemand meldet, weil ich mit meinem Junghund ohne Leine gehe, dann ist das deren gutes Recht und dann kann ich doch nicht ernsthaft rummeckern.

    Und hier ist es auch so. Der Hund war außerhalb des Einflussbereichs, das darf er nicht sein. Man kann immer auf Goodwill hoffen, aber ein Anrecht darauf hat man nicht.


    Jeder hier kann sich persönlich entscheiden es anders zu machen, das kann ich auch gut verstehen. Aber nur, weil man selbst es anders machen würde, muss die TE das nicht tun.

  • Wenn man einen kleinen Hund hat und ein großer so unkontrolliert (also ohne Halter in der Nähe) auf deinen kleinhund zu rennt und ihn in den Nacken beißt, ganz ehrlich dann bewertet man so eine Situation sicher anders als wenn man auch einen großen Hund hat und dem allein der größe wegen sowas wie "ausversehen dabei getötet" nicht widerfahren kann.


    Das hier ist kein "ausversehen umgerannt im Spiel", hier hat ein Hund den anderen in den Nacken gebissen und war dabei um ein vielfaches größer und ohne seine Besitzer.

    Ich muss dir da voll und ganz zustimmen!

    Mein Yorki Mix hat einen ähnlichen Angriff von einem Schäferhund nur mit viel Glück und schwersten Verletzungen überlebt. Ich war damals noch keine 18 und hab es nicht gemeldet, heute würde ich es ganz anders machen. Die Kosten wurden vom Halter übernommen.


    Wir hatten diese Woche auch eine Situation, zwei größere JR haben meinen Chi bedrängt, einer von beiden hat nach Felix geschnappt aber ihn zum Glück nicht erwischt. Ich habe sofort an Ort und Stelle nachgesehen, ob es ihm an etwas fehlt. Ich hätte sonst sofort die Kontaktdaten verlangt oder die Polizei hin zu gezogen (ob die gekommen wären, steht auf einem anderen Blatt). Die Dame saß im Rollstuhl und hat ihre beiden Hunde frei laufen lassen, konnte natürlich zu keinem Zeitpunkt eingreifen. Alles was ich zu hören bekam war "der tut nichts, der ist brav" - Felix hatte Angst, das hat die Dame auch gemerkt und getan hat sie trotzdem nichts -- ihr Hund hat meinen fixiert. Das empfinde ich auch als grobe Fahrlässigkeit.

    Mein Freund war letztens mit seinem Kumpel und dessen Hund (Labrador) spazieren. Kumpel leint Hund an weil anderer Hund im Sichtfeld ist. Der andere Halter schreit noch "der macht nichts" und zack hatte der Schäferhund den Labrador am Genick.

    Edit: in beiden Fällen wurde sich natürlich nicht entschuldigt. So ein Verhalten finde ich einfach Mist.


    Jeder der diese Situation abtut, war noch nie in einer wirklich heftigen Situation wie dieser - für solche Meinungen hab ich auch keinerlei Verständnis.

    Und ja, als Kleinhundehalter empfinde ich es nochmal schlimmer. Was ein Labrador vllt aushält, bringt einen Chi vllt um.

  • Allein schon, warum sollte da der andere Hundebesitzer denn einen Eintrag bekommen, man kann es doch nicht beweisen und damit mein Hund gejagt werden kann, war er ebenfalls frei.


    Ich muss hier mal einhaken. Heißt das, es wäre besser gewesen, unser Hund wäre nicht frei gewesen? Dann wäre sie doch richtig hilflos gewesen und es hätte viel schlimmer ausgehen können.

    Ich meine, dass es im Sachkundetest sogar hieß, dass in einem solchen Fall der eigene Hund, falls angeleint, losgelassen werden soll :denker:

  • ihr Hund hat meinen fixiert. Das empfinde ich auch als grobe Fahrlässigkeit.


    Naja, Fixieren gehört nunmal in die Bandbreite sturznormalen Hundeverhaltens. Du kannst einem Hund Fixieren - mit oder ohne Leine - nicht verbieten. Wenn Du alle Merkmale arttypischen Verhaltens rauskürzen oder "wegmachen" willst, zu denen übrigens auch Abschnappen in die Luft, Zwicken, Maulrangeln, in den Kragen knuffen, kurz: Kommentkämpfe gehören ...

    Ich meine, Du kannst es bis ins Groteske hinein probieren, aber was bleibt dann noch übrig von dem, was wir meinen, kennen und schätzen, wenn wir "Hund" sagen?


    Klar haben wir in der Regel Mittel, das zu vermeiden. Die Leine ist schon prima. Aber wenn's in einer Leinenpause mal blöd zusammenkommt, passiert sowas wie von der TE beschrieben. Sollten wir an Leinenpausen deshalb nicht mal mehr denken? Schwierig.



    Mein Freund war letztens mit seinem Kumpel und dessen Hund (Labrador) spazieren. Kumpel leint Hund an weil anderer Hund im Sichtfeld ist. Der andere Halter schreit noch "der macht nichts" und zack hatte der Schäferhund den Labrador am Genick.


    Und hat dann was gemacht? Wie ging das aus?


    Jeder der diese Situation abtut, war noch nie in einer wirklich heftigen Situation wie dieser - für solche Meinungen hab ich auch keinerlei Verständnis.

    Und ja, als Kleinhundehalter empfinde ich es nochmal schlimmer. Was ein Labrador vllt aushält, bringt einen Chi vllt um.


    Versuch's mal so: Jeder, der diese Situation als "passiert schon mal" abtut, mag sich nicht ausmalen, wie wir als Hundehalter mit unseren Hunden mit anderen Hundehaltern und deren Hunden künftig über die Runden kommen wollen, wenn wir jede Begegnung dieser Art zum Drama hochjazzen?


    Es ist doof gelaufen. Und es ist - zum Glück - wenig passiert.



    Gruß

    LPaxx

  • Ich finde etwas weniger Drama würde dem Thema gut tun.

    Ich verstehe dass traumatisierte Hundehalter deren Hund getötet oder verletzt wurden extrem getriggert werden bei dem Thema und es tut mir wirklich fürchterlich leid, aber hier ist nichts passiert.


    HH die sich nicht entschuldigen und die nicht auf ihren Hund aufpassen sind sehr ärgerlich, ich werde bei sowas auch extrem unfreundlich, aber melden usw finde ich doch nen Tacken zu viel.

  • Man koennte sich auch einfach mal umhoeren. Ist der DSH regelmaessig ausserhalb des Einflussbereichs und geht andere Hunde an, dann kann man es ja melden (melden, als Info. Anzeigen wuerd ich nicht, weil nix passiert ist).

    War es eine Ausnahme, faend ich es zwar aetzend, aber mehr auch nicht. Dann ist halt ein Fehler passiert, in diesem Fall aber ohne wirkliche Folgen! Da wuerd ich die Halter ggf. ansprechen, wenn man sich nochmal trifft und sagen, dass ich ihr Verhalten recht unpassend fand o.ae. Aber mehr auch nicht.

  • Wenn man versucht sich mit seinen Mitmenschen im persönlichen Gespräch zu einigen hat das nichts mit abtun zu tun. Ich kenne solche Situation mit schlimmen Verletzungen nur zu gut, aber eine Anzeige verhärtet die Fronten und bringt keinen Frieden und schönes Miteinander. Gerade wenn man sich öfters trifft. Sollte der andere sich uneinsichtig zeigen bleibt diese Option doch. Ich persönlich habe noch nie jemanden angezeigt. Das ist aber meine Einstellung, muss ja jeder selbst wissen.


    Zum Thema den Hund ableinen wenn er angegriffen wird. Würde ich nie wieder machen, meine Hündin ist damals erstmal in Panik verschollen gewesen, während der fremde Hund hinter ihr her jagte. Der Besitzer schrie mich noch an wie ich meinen Hund ableinen könnte, jetzt wäre seine auch weg :fear: Mein Rüde ist fast immer angeleint, wir treffen öfters freilaufende Hunde ohne Besitzer, leider - inzwischen haben ich und mein Hund gelernt damit umzugehen, auch wenn er angeleint ist.

  • Zum Verständnis :

    Wie kommt man darauf , dass sich sein "Gegenüber" zu entschuldigen hat ? Mmn ist das überhaupt nicht Möglich. Habe mich -ehrlich gesagt- noch nie entschuldigt , das fände ich irgendwie unhöflich.

  • Wenn man versucht sich mit seinen Mitmenschen im persönlichen Gespräch zu einigen hat das nichts mit abtun zu tun. Ich kenne solche Situation mit schlimmen Verletzungen nur zu gut, aber eine Anzeige verhärtet die Fronten und bringt keinen Frieden und schönes Miteinander. Gerade wenn man sich öfters trifft. Sollte der andere sich uneinsichtig zeigen bleibt diese Option doch. Ich persönlich habe noch nie jemanden angezeigt. Das ist aber meine Einstellung, muss ja jeder selbst wissen.


    Zum Thema den Hund ableinen wenn er angegriffen wird. Würde ich nie wieder machen, meine Hündin ist damals erstmal in Panik verschollen gewesen, während der fremde Hund hinter ihr her jagte. Der Besitzer schrie mich noch an wie ich meinen Hund ableinen könnte, jetzt wäre seine auch weg :fear: Mein Rüde ist fast immer angeleint, wir treffen öfters freilaufende Hunde ohne Besitzer, leider - inzwischen haben ich und mein Hund gelernt damit umzugehen, auch wenn er angeleint ist.

    Ich habe auch noch niemals jemanden angezeigt, aber zweimal schon Hundehalter beim OA gemeldet. Ich differenziere da durchaus und finde auch hier dass eine Anzeige nicht verhältnismässig ist und zu nichts führen kann - eben "weil noch nichts passiert".


    Auch eine Meldung beim OA/Hundekontrolldienst wird meines Erachtens maximal dazu führen dass das Gespräch mit beiden Seiten geführt wird. Da es Wort gegen Wort steht, verläuft es wahrscheinlich im Sande. Trotzdem hat es eine Signalwirkung und ich bin sicher diese wird dazu führen dass die Halter des Schäferhundes sich zukünftig dreimal überlegen ob sie ableinen. Und das würde mir schon mehr als reichen, denn damit habe ich meinen Teil erfüllt andere Hunde/Tiere nach besten Wissen und Gewissen zu schützen.


    Mein 8kg Spitz wurde zweimal angeleint von deutlich grösseren Hunden vermöbelt. Tja, ich hatte auch als erfahrene Hundehalterin keine Chance diese adäquat abzuwehren, lediglich schlimmeres verhindern. Sowas passiert und ist wirklich nicht tragisch! Ärgerlich war beide Male aber, dass die Halter mir ein kurzes tschuldigung zugerufen haben und dann zugesehen dass sie schnellstmöglich mit Hund abhauen. Ich bin beide Male auf den TA Kosten sitzen geblieben - die nicht hoch waren, da nur Untersuchung um sicherzustellen dass ich keine nicht offensichtliche Verletzungen übersehen habe.

    Aber ich finde es unverhältnismässig wenn ein solches Verhalten es als Unhöflichkeit abgetan wird. Für mich reicht ein solch egoistisches, feiges Verhalten für Konsequenzen, denn der andere nimmt bereitwillig in Kauf dass der andere Hundehalter auf Kosten sitzen bleibt, oder gar Verletzungen am Hund (wie gesagt, diese zeigen sich oftmals erst beim TA).


    Wenn jedoch die Möglichkeit besteht die Halter nochmal direkt anzusprechen, wäre ich auch dafür als Erstreaktion. Habe ich gar nicht bedacht bzw. verdrängt dass die TE/ihr Mann den anderen Haltern ja schon öfter begegnet sind.


    Und ich bleibe dabei, ich finde es unglaublich wie viele hier es "abtun" als nicht so schlimm. Darunter auch User von denen ich es nicht erwartet hätte.

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