Überfordert mit Hund - Bin ich noch die richtige Besitzerin für ihn?
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Danke für deine Tipps! Hm ja, vielleicht sehe ich das Pöbeln tatsächlich zu eng... andererseits ist es halt auch mit einem 35kg Hund auch echt anstrengend...
Und vielleicht muss ich bei Unternehmungen öfter "mit dem Kopf durch die Wand"... habe auch mal gelernt, man soll "Vermeidungen vermeiden"... also vielleicht halt trotzdem wieder wandern etc. gehen...
Quarus und Avocado
Das ist mir klar, dass es viele Hunde gibt, bei denen man nie geistig abwesend sein darf. Wie gesagt, das ist auch nicht mein Hauptproblem... aber wenn man mit einer stets unterschwelligen richtiggehenden "Angst" und einem "hoffentlich bittebitte keinem Hund begegnen" spazieren geht, macht das erstens keine Freude mehr, und zweitens bringt diese Einstellung von mir Tyson erst recht dazu, zu pöbeln...
Danke für deine Fürsorge und die lieben Worte! Auch ohne zu persönlich werden zu wollen, ja, das habe ich, ich bin auch in professioneller Behandlung seit einiger Zeit (nicht wegen Tyson, sondern wegen meiner Angststörung!)
@ Mehrhund
Nein, wir hatten immer einen Trainer an der Seite!Leider nein, denn Tyson ist durch die Anwesenheit der anderen Hunde so dermassen gestresst, dass er nach 15 Minuten so völlig drüber ist, dass er gar nicht mehr aufnahmefähig ist. Aus diesem Grund haben wir das Training im Verein eingestellt.
Vielen Dank für deine lieben Worte und deine Tipps!!
Eine regelmässige Freilauffläche sind wir noch am Suchen (die letzte ist leider daran gekoppelt, dass er sich immer mit den beiden "hauseigenen" Hunden zusammen bewegen kann), haben aber trotz eigentlich reichlich Platz hier noch nichts gefunden...
Davor habe ich auch grosse Angst, auch vor dem Gefühl, einen schrecklichen Fehler begangen zu haben, aber nun nicht mehr zurück zu können...
Unerträglich ist für mich auch die Vorstellung, dass er bei jemandem landen könnte, der ihn zwar führen kann, ihn aber zu streng oder rau behandeln würde oder ihn nicht so sehr liebt wie ihn oder nicht erkennt, was er da für einen tollen Hund hat...Die einzige Person, der ich Tyson anvertrauen kann und will, ist meine aktuelle Trainerin, die gleichzeitig auch meine Gassigängerin ist. Das ist für mich eine unheimliche Erleichterung, da ich sie aber nur ca. 2 mal die Woche für 30 Minuten buchen kann, sind auch diese "Erholungszeiten" relativ kurz...
Eine andere passende Person habe ich leider trotz schon lange dauernder grossflächiger Suche nicht gefunden...
Einen anderen Hund ausleihen klingt gut, vielleicht findet sich einer, den ich mal bespassen darf!
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Hi
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Zitat
Unerträglich ist für mich auch die Vorstellung, dass er bei jemandem landen könnte, der ihn zwar führen kann, ihn aber zu streng oder rau behandeln würde oder ihn nicht so sehr liebt wie ihn oder nicht erkennt, was er da für einen tollen Hund hat...
da grätsche ich mal rein.
Du hast nen Schäfimix, der so vom geschriebenen absolut toll ist, nur eben die typischen Eigenschaften mit sich bringt.
FÜR DICH ist er aber eine Last und meilenweit davon entfernt ein für dich toller Hund zu sein.
So, dann hast du Angst davor, dass jemand kommt, wo der Hund Hund sein kann, der mit den Defiziten umgehen kann, dem Hund genau dadurch uU Freiheiten erlauben, die Tyson bei dir seit 2 Jahren nicht hat und dann ist auch wieder nicht recht, weil nicht genug Gutschigutschi?
Versteh ich das richtig?
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Du kommst doch aus der CH.
Ehrlich:
Die Tierheime in der CH sind im Gegensatz zu D nicht überfüllt und wenn du Tyson wirklich nicht mehr händeln kannst (Psychisch), dann gib ihn ab.
Die Tierheime arbeiten hier meiner Erfahrung nach sehr intensiv mit den Hunden und suchen auch die passenden Hundehalter für sie und auch Kandidaten wie Tyson vergammeln hier in der CH eigentlich nicht.
Er pöbelt ja "nur" bei Hunden und schreddert keine Menschen.
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Puh, blöde Situation.
Ich lasse mal einen Drücker da, psychische Nichtbelastbarkeit plus anstrengender Hund sind ne doofe Mischung und für Gesunde kaum nachzuvollziehen.
Alles Gute.
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Mir persönlich würde es weniger ausmachen, Abstriche zu machen und um den Hund herum zu planen. Was mich fertig macht, ist, dass dabei auch Tyson auf der Strecke bleibt. Wenn ich wüsste, dass er mit seinem Leben zu 100% zufrieden ist und nichts ändern würde, wenn er denn könnte, wäre es für mich ganz was anderes.
Ich bin mal offen. Das sind deine Emotionen, die du dem Hund unterstellst. Da sollte man versuchen seine eigenen Ängste aus der Situation zu nehmen, um halbwegs objektiv zu sehen. Niemals wird einer von uns wissen, ob sein/ihr Hund 10000% zufrieden ist, zu jeder Tageszeit. Den Anspruch kann keiner halten. Hunde leben zum Glück nicht für die Jagd nach den optimalen Leben wie wir Menschen.
Du gehst mit ihm Trailen, spazieren, fütterst, kuschelst, machst dir Sorgen um ihn, holst einen neuen Trainer... Was soll jemand anderes denn noch geben können?
Ein Hund träumt nicht vom ultimativen Glück. Der hat Grundbedürfnisse und die sollte man erfüllen.
Wahrscheinlich triggert dich gerade irgendetwas anderes mit, sorry meine Vermutung. Manche deiner Aussagen springen hin und her in verschiedene Richtungen...
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Ich fände es wichtig für Dich - gerade vor dem Hintergrund auch Deines eigenen Wohlbefindens - dass Du für Dich eine Entscheidung triffst und Dich dann auch hinter sie stellst und sie mit allen Konsequenzen durchziehst. Ich habe Deinen alten Thread noch in Erinnerung, der ging ja von „zu Tode betrübt bis himmelhoch jauchzend“. Und das stelle ich mir sowohl für Tyson als auch für Dich sehr schwierig vor .
Wenn Du von allen Seiten Unterstützung hast, kannst Du Tyson bestimmt führen. Die Frage ist, ob Du es willst. Von Dir aus und aus Dir heraus. Ob Du „ein gutes Frauchen für Tyson bist“ kannst Du Dir im Zweifelsfall am Besten selbst beantworten, die Sicherheit kannst auch nur Du Dir geben.
Aber das ist so ein typischer Zweifelsgedanke und eigentlich ein „Ersatzstreitschauplatz“mit so ein paar moralischen Anteilen. Die Frage ist wirklich: Was willst Du. Wenn Du das jetzt nicht weißt oder entscheiden kannst: Was würde Dir dabei helfen, diese Entscheidung gut aus Dir heraus treffen zu können?
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Liebe Caro
Ich kann dich extrem gut verstehen. Deine Beiträge hätten fast 1:1 von mir stammen können.
Mein Hund ist ein ähnlicher Mix wie deiner, auch aus zweiter Hand (Tierschutz und mit ca. 3 Jahren zu mir gekommen) und hat ebenfalls eine starke Leinenaggression. Jagdtrieb hat er ebenfalls zur Genüge, aber das ist für mich nicht so ein grosses Problem. Dann läuft er halt meistens an der Schleppleine, was solls.
Ich selbst bin von der Persönlichkeit her sehr ähnlich wie du (unsicher, viele Selbstzweifel) und habe mir vor ein paar Jahren fast exakt dieselben Gedanken gemacht.
Inzwischen bin ich von einer Abgabe jedoch weggekommen und kann das Ganze etwas gelassener sehen. Wie bereits andere geschrieben haben, denke ich nicht, dass ein Hund mit den Problemen, wie sie meiner und deiner haben, mir nichts, dir nichts vermittelt ist. Es gibt sicher Leute, die deinen/meinen Hund besser händeln könnten als du oder ich, aber diese zu finden, ist nicht so einfach. Zudem ist insbesondere der Jagdtrieb ja weniger ein personenbezogenes Problem, sondern einfach eine Typfrage. Daran würde auch ein anderer Besitzer nicht grundlegend etwas ändern können. (Ausser, er straft jeglichen jeglichen Ansatz von Jagdverhalten weg, aber ob der Freilauf für den Hund dann so toll ist?)
Du scheinst sehr erschöpft zu sein, möchtest deinen Hund im Grunde deines Herzens aber eigentlich nicht abgeben, wenn ich das richtig lese. Du fühlst dich vor allem schlecht, weil du glaubst, dass dein Hund bei dir nicht das bekommt, was er eigentlich braucht. Ich finde jedoch, dass das Beschäftigungsprogramm, das du deinem Hund bietest, ganz gut klingt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Tyson dabei total unausgelastet und unglücklich ist. Ich glaube, da stellst du zu hohe Ansprüche an dich selber.
Vielleicht könntest du zusätzlich zum Mantrailing ja noch sowas wie ZOS machen. Das geht auch gut allein oder in Einzelstunden bei einem Trainer (so mache ich das). Für den Freilauf könntest du dir vielleicht ein eingezäuntes Gebiet suchen, damit Tyson ab und zu mal richtig Gas geben kann. Als Entlastung für dich selbst könntest du vorübergehend ja deine Gassigängerin etwas öfter engagieren. (Wie verhält er sich eigentlich bei ihr an der Leine?) Dann fällt der Stress des Spazierengehen-Müssens mal weg und du könntest stattdessen drinnen etwas Kopfarbeit mit ihm machen.
Bezüglich Leinenaggression habe ich kürzlich in einem Seminar einen interessanten Input gekriegt: Ich habe mit meinem Hund ähnlich daran gearbeitet wie du: Click für Blick, Alternativverhalten aufbauen, zuerst grosse Distanz, dann nach und nach näher ran. Bei mir ist allerdings das Problem, dass sich die Distanz seit längerer Zeit nicht mehr verringern lässt und dass plötzlich auftauchende Hunde immer noch zu Ausrastern führen. Gemäss der Leiterin des Seminars ist dieses Problem recht häufig, wenn man über längere Zeit hinweg auf grosse Distanz trainiert. Der Hund lernt immer den Kontext mit und kann das gute Verhalten dann halt auch nur auf grosse Distanz (so, wie wenn man immer im Wohnzimmer mit dem Hund Sitz übt und sich dann wundert, wenn es z. B. in einem Café nicht klappt). Sobald der Hund ein sicheres Alternativverhalten zeigen kann, sollte man daher zügig zu kürzeren Distanzen übergehen. Sie schlägt z. B. ein Training auf Parkplätzen, an Ecken, Stellen mit Büschen etc. vor. Auf einem Parkplatz, wo durch Autos gute Deckung vorhanden ist, könnte das Training z. B. so aussehen, dass man zuerst ein anderes Hund-Mensch-Team oder einen Stoffhund in geringer Distanz platziert und mit dem leinenaggressiven Hund kurz hinter einem Auto hervorkommt, damit er den anderen Hund sieht. Dann Blick zum Hund markern, Alternativverhalten einfordern und gleich wieder mit ihm hinter dem Auto verschwinden. Oder der leinenaggressiven Hund bleibt statisch, das andere Hund-Mensch-Team taucht in geringer Distanz kurz hinter einem Auto auf und verschwindet dann gleich wieder. Ähnliches kann man an Ecken oder sonstigen unübersichtlichen Stellen trainieren.
Diesen Ansatz finde ich sehr spannend und werde das zusammen mit meiner Trainerin mal ausprobieren. Vielleicht ist das für Tyson und dich auch eine Idee.
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Liebe Alle
Nachdem mir hier einige so lieb geholfen haben, wollte ich euch updaten.
Nach vielen schlaflosen Nächten, langen Überlegungen und etlichen Tränen habe ich mich entschlossen, für Tyson ein neues, besser geeignetes zu Hause bzw. einen besser geeigneteren Menschen zu finden.
Ich musste einsehen, dass ich aufgrund meines Charakters und meiner Ängste nicht mehr der für ihn geeignete Mensch bin und ich noch tausend Trainingsstunden nehmen kann, ohne dass wir einen Schritt weiterkommen, da nicht der Hund bzw. seine Baustellen, sondern ICH das Problem bin... und solange ich meine Probleme nicht überwinden kann, kann ich auch Tyson nicht geeignet führen, damit er seine Baustellen überwinden kann.Die letzten Wochen waren extrem hart, und ich bin fast daran kaputt gegangen... schliesslich, kurz vor Weihnachten, habe ich mich entschlossen und auch meine Trainerin gefragt, ob sie mich auf diesem Weg begleiten würde, was sie gerne getan hat.
Nur Tage nach meiner Entscheidung ergab sich für uns ein kleines Weihnachtswunder. Meine Trainerin (und seit Oktober auch regelmäßige Gassigängerin für Tyson), die im April ihren geliebten Hund nach 16 gemeinsamen Jahren verloren hatte, hat mich angerufen und gesagt, dass sie sich vom ersten Tag an in Tyson verliebt habe (ich wusste, dass sich die beiden sehr mochten und sie für ihn gerne mal eine "Extra-Runde" einlegte) und sie ihn sehr gerne übernehmen würde.
Ich wusste, dass sie die nötige Zeit und Kompetenzen hatte, um sich ideal mit Tyson zu beschäftigen und ihn zu trainieren und auszulasten.
Nach einigen Gesprächen und weiteren schlaflosen Nächten stimmte ich diesem Angebot zu.Am Montag ist Tyson zu ihr gezogen.
Seitdem fehlt er hier an allen Ecken und Enden. Ich suche ihn in allen Räumen der Wohnung, obwohl ich weiss, dass er nicht da ist. Ich schlafe auf dem Sofa, weil ich das leere Bett nicht ertrage. Beim Einkaufen bin ich direkt in die Haustierecke gesteuert und wollte Tyson Kauknochen heimbringen. Heute nach dem Frühstück wollte ich ihm den leeren Milchbeutel zum zerfleddern geben.
Überall sehe ich Hunde, Hundedinge, Hundebilder, höre Hundegebell. Heute mache ich den Fernseher an, und was läuft? Kommissar Rex.Ich bin auch glücklich, weil ich weiss, dass er das beste mögliche zu Hause gefunden hat. Sie hat mir bereits Videos und Bilder geschickt, und man sieht ihm an, dass er mit Feuereifer bei der Sache ist und zu Hause seelig schläft.
Aber er fehlt mir so sehr.
Es wird wieder ein Hund einziehen hier, ganz sicher. Aber nicht morgen und auch nicht nächste Woche.
Zuerst muss ich Tysons Verlust akzeptieren und will einige Wissenslücken füllen, von denen ich leider gemerkt habe, dass ich sie habe. Auch beim Job werde ich zurückschrauben, damit ich wieder mehr Lebensqualität gewinne.
Ich werde ganz sicher aktiv bleiben hier, und mich vielleicht früher, vielleicht später wieder mit Hundefragen melden.Danke euch allen für eure lieben und hilfreichen Worte!
Tyson mein Liebster, du fehlst mir so sehr!!!
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Was für eine richtige, aber dennoch so schwere Entscheidung für Dich.
Manchmal bedeutet Liebe eben auch loslassen und das zu schaffen, ist eine überaus seltsame Mischung aus Trauer und Freude.
Tyson wird es gut haben.
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