Nichts scheint mit meinem Welpen richtig zu klappen. Was mache ich falsch?

  • @Good.Boy Wurden ja schon viele gute Dinge hier gesagt. Ich möchte dazu noch anmerken: Mach dir nicht so einen Stress und genieße die Zeit mit deinem Felltorpedo. Einfach mal drüber lachen und alles entspannt sehen. Was du aktuell empfindest, fühlen sehr viele Hundehalter. (Vor allem wenn es dein erster Hund ist.) Suche einfach mal nach dem Begriff "Welpenblues". Gibt auch hier im Forum viele, tolle Artikel dazu!



    Edit: @Good.Boy Schau dir mal diesen Beitrag aus der letzten Woche an. Du bist nicht alleine mit deinen Gefühlen: Welpenblues

  • Hallo und willkommen,

    bei uns ist die Welpenzeit auch noch nicht so lange her. Die ersten Wochen waren so, als hätte ich wieder ein Kleinkind im Haus. Kurze schlaflose Nächte, viele Ängste und Unsicherheiten, aber auch ein Zusammenwachsen, dass täglich stärker geworden ist.

    Stelle nicht zu viele Erwartungen an deinen Welpen und dich. Für ihn ist es eine riesige Umstellung plötzlich ohne Mama und Geschwister dazustehen. Mit 10 Wochen muss noch gar nix klappen. An Dinge wie Leinenführigkeit würde ich jetzt noch gar nicht denken. Es macht viel mehr Sinn, den Hund zu seinem Löseplatz zu tragen und ihn dann dort schnüffeln zu lassen. Diese 5 Minuten Regel ist die Obergrenze um einen Welpen nicht mental und körperlich zu überfordern.

    In den ersten Wochen haben wir an @Training” eigentlich gar nichts gemacht, bis auf positive Verknüpfung mit seinem Namen und dem Lösen draußen. Außerdem haben wir einen Rückzugs/Ruheort etabliert.

    Fahr dein Programm deutlich runter, kommt dein Welpe wahrscheinlich auch besser zur Ruhe. Gerade Aussies haben hiermit ja durchaus auch mal Probleme, daher ist das Ruhen sehr wichtig.

    Alles andere kann warten. Hab Geduld und mache dir nicht so viele Gedanken.

  • Mach dir keinen solchen Stress, da muss gar nichts bis zur 16. Woche gelernt sein.

    Meine Hündin bekam ich mit 6 Monaten, sie war auf dem Stand eines 8 Wochen alten Welpen, sie kannte kein Halsband, keine Leine, keine Wohnungsgeräusche, sie war nicht stubenrein und kannte kein einziges Kommando.

    Aus ihr wurde trotzdem ein toller, folgsamer, braver Hund.

    Mach langsam und stressfrei, dann wird das schon. ;)

    Meine Emma hat bis zum Alter von 3 1/2 Monaten auf einem Hof in einem Rudel erwachsener Hunde mit ihrem Bruder gelebt. Sie war der souveränste Hund, den ich kenne, der jede Situation locker gemeistert hat. Sie hatte in dem Zeitfenster "nur" die Gelegenheit viel zu spielen und mit souveränen Hunden zusammen zu sein und die Welt in ihrem Tempo auf dem Hof zu entdecken und das sie Menschen vertrauen kann. Das erste Kommando hat sie glaube ich mit 7 Monaten gelernt, bis dato aber den Rückruf, der bombenfest gesessen hat (ich glaube auch, weil das, das einzige war, was sie gelernt hat)

  • Ich habe wirklich Angst dass ich bis zur 16. Woche nicht schaffe ihm alles beizubringen

    Nun ja, es ist ein wenig ähnlich, wie, wenn Du jetzt ein Kind von 3, 4 Jahren in den Kindergarten schickst, und erwartest, daß es in einem Jahr schon mit dem Abitur nach Hause kommt ;)

    und ich kann die Zeit kaum genießen weil es sich so stressig anfühlt.

    Eigentlich sollte man die Zeit genießen!

    Klar, es gibt Regeln, die man aufstellen sollte, und natürlich braucht der Hund dem Alter angepaßte Erziehung.

    Aber trotzdem sollte er auch Hund, und zwar ein Welpe sein dürfen! ;)

    Ich möchte nicht dass sich das Lernfenster schließt und ich alles falsch gemacht habe und er keinen guten Start ins Junghundedasein hatte.

    Ohne es böse zu meinen,

    aber der schlechte Start ins Junghundedasein ist eher der Streß in der Welpenzeit. ;)

    Der Fehler liegt oft darin, daß viel zu viel in viel zu kurzer Zeit gemacht wird.

    Man sollte nicht vergessen, daß auch alle Eindrücke und gemachte Erfahrungen auch erst einmal irgendwie verarbeitet werden müssen.

    Wie habt ihr das alle geschafft? Ist mein Welpe schwierig oder sehe ich das alles zu eng?

    Eher letzteres. ;)

    Dein Welpe klingt für mich normal.

    Und lasse Dich auch von anderen nicht einreden, daß der Hund bis Tag X "fertig" zu sein hat.

    Er wird fertig sein, wann er auch fertig ist, wenn man ihm die Gelegenheit gibt, alles in Ruhe lernen zu dürfen.

    Druck erzeugt nur Gegendruck, und Unwillen beim Hund.

    Hilf ihm lieber in schwierigen Situationen, und laß ihm die Zeit, die er braucht, um etwas zu verstehen.

  • Danke für die Antworten! Das beruhigt mich ein Stück weit.


    Balu darf natürlich auch mal nur Welpe sein. Er hat 2 Freunde mit denen er ganz viel spielen kann und das tut er auch gerne. Er kann auch mindestens einmal am Tag an der Schleppleine laufen, er hat auch ab und zu kurz Freilauf, was mich aber manchmal etwas nervös macht weil der Rückruf wie schon gesagt nicht richtig klappt draußen. Er entfernt sich aber im Normalfall nicht weit weg von mir. Denkt ihr es ist trotzdem ok ihn frei laufen zu lassen obwohl ich nicht garantieren kann dass der Rückruf klappt? Man hört ja immer dass man das nicht tun soll aber ob das bei Welpen anders ist weiß ich nicht.


    Ich habe definitiv etwas darüber gelesen, dass das Lernfenster sich schließt nach der 16. Woche. Habe ich das wirklich falsch verstanden? Das wäre sehr gut weil es einiges an Stress rausnehmen würde.


    Er kann natürlich auch Dinge kennen lernen. Wir gucken uns einmal am Tag etwas neues an. Menschen findet er ganz klasse, er ist null ängstlich und freut sich über jede neue Person die er kennen lernt.


    Ok, dann mache ich mir wegen der Stubenreinheit wohl einen zu großen Kopf.


    Ich glaube das Problem ist, dass ich mit ein paar Besitzern von Balus Geschwistern in einer WhatsApp Gruppe bin und bei denen scheint alles so gut zu klappen. Oder sie beschönigen alles, ich weiß es nicht. Aber eine Schwester von Balu kann angeblich schon 10 Minuten an lockerer Leine laufen und lässt sich immer abrufen. Ein anderer Bruder ist bereits so gut wie stubenrein.


    Und dann bin da ich, mit Balu, der die Wohnung vollpinkelt und nach kurzer Zeit an der Leine streikt und nicht angelaufen kommt wenn ich ihn rufe, weil er ein Blättchen fressen möchte :tropf:

  • Herzlichen Glückwunsch zum Babyhund. ?


    Unserer ist 10 Wochen und eine Woche bei uns. Was wir machen ist ganz viel kuscheln und die Welt entdecken. Das ist für uns das aller wichtigste. Grundkommandos kann man auch einem Erwachsenen Hund noch beibringen. (Ich meine damit aber nicht, dass man bis dahin nichts machen sollte)

    Viel, viel wichtiger ist die Sozialisierung. Denn das kann man tatsächlich nicht gut nachholen. Also Sachen kennenlernen, Alltagssituationen, andere Hunde, die Umwelt entdecken und eine Bindung aufbauen.

    Mehr musst du gar nicht machen, lass ihn ankommen, kuschelt viel, entdeckt die Welt gemeinsam und habt Spaß miteinander.

  • Das Hauptproblem sind immer die Vergleiche:

    Boah, der Bruder kann schon dies.

    Der Nachbarshund, ein einfacher Mischling, kann schon das.

    Und gestern hat wer einen Welpen geholt, und da klappt schon jenes.


    Und somit setzt man sich unter Druck.

    Warum eigentlich?

    Es ist ja kein Wettbewerb!


    Bald kommt die Pubertät. Da wird etliches wieder "vergessen", und man arbeitet wieder von vorne an Dinge, die ja schon mal geklappt haben :ka:

  • Ich glaube das Problem ist, dass ich mit ein paar Besitzern von Balus Geschwistern in einer WhatsApp Gruppe bin und bei denen scheint alles so gut zu klappen. Oder sie beschönigen alles, ich weiß es nicht. Aber eine Schwester von Balu kann angeblich schon 10 Minuten an lockerer Leine laufen und lässt sich immer abrufen. Ein anderer Bruder ist bereits so gut wie stubenrein.

    Ohja, das kenne ich. Vergiss die Gruppe, guck da nicht hin, bzw. nimm sie nicht als Maßstab für dich. Da liest man halt auch Vieles, was man nicht machen würde: bei meiner jetzigen Hündin hab ich z.B. irgendwann gelesen, daß einem Welpen Apportieren als Alternativverhalten für irgendwas, was er nicht sollte und bestimmt bald eh rausgewachsen wäre, antrainiert wurde, mit 10 Wochen, neben den ganzen anderen Sachen, die trainiert wurde. Ich hab gewußt, das ist nicht meins, das würde ich so nicht machen, trotzdem hat es mich irgendwie beeinflußt und ich hab mich stellenweise furchtbar gefühlt. Und alle konnten natürlich perfekt an der Leine laufen, usw. Irgendwann hatten wir dann aber alle das gleiche Problem und es hat sich Vieles relativiert. Und überhaupt: jeder Welpe ist anders, insofern ist es nicht nur kein Wettbewerb, wer den Hund am besten trainiert, sondern es sind auch noch verschiedene Individuen

  • Ich habe keine Ahnung von Welpen.


    Das erste Mädchen kam mit 13 1/2, Max mit 2, Felix mit 9, Boris mit 2, das Mädchen mit einem Jahr zu mir - die lernen definitiv (immer) noch:klugscheisser:

    Es ist einfacher von Anfang an, weil man ja auch das Lernen an sich übt.

    Aber vorbei ist das nie.


    Also ganz ruhig und viel Freude und Spaß für Euch Beide.

    Und keinen Konkurrenzdruck - ist doch völlig wurscht, was die anderen können, selbst wenn es fließend chinesisch wäre.

  • Ich habe definitiv etwas darüber gelesen, dass das Lernfenster sich schließt nach der 16. Woche. Habe ich das wirklich falsch verstanden?

    Ja!!!! Das ist ja als würde man sagen, Menschen lernen nur bis zum achten Lebensjahr und danach ist Sense. Tiere lernen immer, immer, immer. Bis ins hohe Alter, ob man will oder nicht.



    Ich glaube das Problem ist, dass ich mit ein paar Besitzern von Balus Geschwistern in einer WhatsApp Gruppe bin und bei denen scheint alles so gut zu klappen. Oder sie beschönigen alles, ich weiß es nicht. Aber eine Schwester von Balu kann angeblich schon 10 Minuten an lockerer Leine laufen und lässt sich immer abrufen. Ein anderer Bruder ist bereits so gut wie stubenrein.

    Also von sowas muss man sich entweder frei machen oder aus der Gruppe austreten. Balu ist nicht seine Geschwister und Du bist nicht deren Besitzer. Da ist so viel anders, sowas zu vergleichen ist Quatsch. Juros einer Bruder kann auch schon 5 Millionen Tricks und seine Schwester war schon erfolgreich auf Hundeausstellungen. dafür läuft Juro jeden Tag problemlos in der Großstadt mit und guckt nicht mal mehr auf, wenn ne Feuerwehr mit Martinshorn an uns vorbeirast, während die anderen Landeier sind und beispielsweise seine Schwester schon bei einzelnen Bussen voll aufdreht, weiles das bei denen kaum gibt (nur mal als Beispiel).

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