Wie wird man Hundetrainer?

  • Eine, glaube ich, ziemlich solide Ausbildung bietet auch Canis an.

    Es gibt diverse solche Anbieter (ATN, Ziemer und Falke, ... um nur zwei bekannte zu nennen). Nur weil man die Ausbildung gemacht hat, darf man aber nicht als Trainer arbeiten.

    Wie flying-paws schon sagte, braucht es dafür die Erlaubnis nach §11 TschG. Und natürlich muss man ein Gewerbe anmelden, Versicherungen abschließen etc. pp.


    Ich habe eine Bekannte, die keine solche o.g. Ausbildung gemacht hat und "einfach so" (mit §11 natürlich) als Trainerin arbeitet. Um die Erlaubnis zu behalten muss man aber eine gewisse Anzahl an Fortbildungsstunden/Jahr nachweisen. Ist zumindest in Niedersachsen so. Ob das Bundes- oder Ländersache ist, weiß ich nicht.

    bei Ziemer und Falke kann man den Paragraphen auch gleich noch mit machen.



    Viel wichtiger finde ich aber dass man neben den dortigen Praktika auch so wirklich möglichst viel Erfahrungen sammelt. Freiwillige Praktika in Hundeschulen, in Vereinen in die unterschiedlichen Sparten möglichst intensiv reinschnuppern und dabei Hunde wirklich auch ausbildungstechnisch lange begleiten. Einfach wirklich Lernen in der Praxis und dass dan mit Theorie unterlegen. Hunde funktionieren nicht nach Schema und so kann man zwar eine Ausbildung machen und da auch toll abschließen aber das sagt noch nichts über die persönlichen Fähigkeiten aus.

  • In Hundesportvereinen ist es nicht gern gesehen, wenn man dort Trainerseminare und Fortbildung "abgreift" um sich damit anschließend als Hundetrainerin selbstständig zu machen. Es wird schon verpflichtend erwartet, daß man mit seinen dort erworbenen Kenntnissen längerfristig dem Vereinssport zur Verfügung steht, also ehrenamtlich.


    Dagmar & Cara

  • Ich bin 'nur' Übungsleiterin (nenne das auch extra nicht Trainerin) im Hundeverein. Und ja, dagmarjung hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Wir hatten das Thema erst kürzlich, dass wir quasi über mehrere Jahre 'ausgenutzt' wurden, von einer Dame, die sich jetzt mit den von uns gestellten Seminaren und Fortbildungen in der Nähe selbstständig gemacht hat. Natürlich hat sie auch den §11 in der Tasche, aber sie hat halt nicht nur bei uns alles mögliche vorher kostenlos mitgemacht, sondern auch zum Teil Kunden abgeworben. Einen Verein trifft das natürlich arg, weil wir sowieso schon froh sind über jeden, der ehrenamtlich hilft und Engagement zeigt und nicht noch Schaden davontragen wollen.


    Meine 'Ausbildung' bestand aus 3 Jahren Anwärterdasein, bei Stunden aller Gruppen helfen, Stunden planen und alles sonstige rund ums Vereinsgeschehen (Feiern, Turniere, Ausflüge). Im letzten Jahr habe ich mit Hilfestellung der Übungsleiter die Stunden schon alleine abgehalten. Am Ende gibt es dann eine Sachkundeprüfung und man muss eine Stunde selbst gestalten und abhalten. Dann hat man den Übungsleiterschein in der Hand und könnte noch erweitern auf Agility und Richter (IRJGV)


    Mir war vorher wichtig, dass ich mindestens einen meiner eigenen Hunde bis zur Begleithundeprüfung ausgebildet habe.

    Jetzt stehe ich seit 8 Jahren 2x am Wochenende am Platz, lerne heute noch immer wieder Neues dazu (und finde es auch extrem wichtig, nie auf der Stelle stehenzubleiben) und freue mich, wenn meine Mensch-Hund-Teams vorankommen und zufrieden sind =)

  • Ich finde, es macht einen gewaltigen Unterschied aus, ob man es aus Spaß an der Freude für einen Verein (also überwiegend ehrenamtlich) macht oder ob man davon leben muss.


    Ich war auch jahrelang als Trainerin im Verein aktiv und bin zwischendurch auch mal in einer Hundeschule eingesprungen. Und ich fand, das war ein himmelweiter Unterschied. Hätte es für mich eigentlich nicht sein müssen, ich hab ja einen Beruf und hab es trotz Hundeschule nur nebenher gemacht (es gab halt Geld dafür), aber ich fand es von der Atmosphäre her ganz anders.

    Die Inhaber der Hundeschule mussten davon leben und ein, zwei der dortigen Trainer auch, und das merkt man ganz deutlich.

    Und nicht nur die Leute, die davon leben, waren anders, auch das Klientel war ein anderes. Die Hundeschulteilnehmer haben sich von hinten bis vorne bedienen lassen. Da hat keiner mal beim Aufbauen mit Hand angelegt ("schließlich bezahle ich doch dafür...").


    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg bei deinen Plänen.

  • Ich bin 'nur' Übungsleiterin (nenne das auch extra nicht Trainerin) im Hundeverein. Und ja, dagmarjung hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Wir hatten das Thema erst kürzlich, dass wir quasi über mehrere Jahre 'ausgenutzt' wurden, von einer Dame, die sich jetzt mit den von uns gestellten Seminaren und Fortbildungen in der Nähe selbstständig gemacht hat. Natürlich hat sie auch den §11 in der Tasche, aber sie hat halt nicht nur bei uns alles mögliche vorher kostenlos mitgemacht, sondern auch zum Teil Kunden abgeworben. Einen Verein trifft das natürlich arg, weil wir sowieso schon froh sind über jeden, der ehrenamtlich hilft und Engagement zeigt und nicht noch Schaden davontragen wollen.

    Die „Dame“ hat doch eine hohe Motivation gezeigt, mehrere Jahre mitgearbeitet, um dann von dem Job zu leben.

    Das zeichnet euch als Verein aus, dass ihr so gut seid. So ist doch fast immer der Weg von sehr guten Hundetrainern. Sie fangen im Verein an.

    Vielleicht ist eure „Dame“ auch wirklich ein Parasit.

    In meinem Verein hier gibts eine ehem. Trainerin, die hat sich selbständig gemacht und Ist eine der besten Trainer, die ich kenne. Und ich kenne viele. Ich gehe da hin und der Verein empfiehlt sie und sie umgekehrt den Verein.


    Weil Verein und Gewerbliche Hundeschule sind zwei paar Schuhe. Der rechte und der linke.

  • Es klingt immer so romantisch, mach das einfach mal ein Jahr ehrenamtlich bei Wind und Wetter, bei 30 Grad plus und minus 10 Grad, Regen, Eis, Schnee und Dunkelheit, dann weisst du ob es wirklich deins ist.

    Nette Ratschläge im Bekanntenkreis sind schnell gegeben, die Hundehalter dann wirklich zu motivieren und nicht die Lust zu verlieren weil ein Großteil eh keine Mühe aufwendet, sindern sich nur gegen Gebühr bespassen lassen will, das ist was völlig anderes.

  • Es klingt immer so romantisch, mach das einfach mal ein Jahr ehrenamtlich bei Wind und Wetter, bei 30 Grad plus und minus 10 Grad, Regen, Eis, Schnee und Dunkelheit, dann weisst du ob es wirklich deins ist.

    Nette Ratschläge im Bekanntenkreis sind schnell gegeben, die Hundehalter dann wirklich zu motivieren und nicht die Lust zu verlieren weil ein Großteil eh keine Mühe aufwendet, sindern sich nur gegen Gebühr bespassen lassen will, das ist was völlig anderes.

    Jeder Beruf hat Haken.

    Aber, man muss sich schon im Klaren sein, es ist Dienstleistung. Unddie Arbeitszeiten sind meist so, wie alle anderen eben Freizeit haben.

    Wochenende, Abends.

    Wetterabhängig ist’s auch.

  • https://www.ihk-potsdam.de/ihk…enge/hundererzbhv-2333054


    Das hat Hand und Fuß, wenn du es als Beruf machen willst.

    Und ist eine rundum vernünftige Basis.

    Ist es - aber nebenberuflich sehr viel schwerer möglich als andere Anbieter. Bei anderen Anbietern muss man sich dann aber neben deren Ausbildug selbstständig um Praxiserfahrung bemühen, das bedeutet natürlich viel mehr Eigenengagement aber auch mehr Flexibilität.

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