Verunsicherung durch Trainer, viele Tränen und die Angst, meiner Hündin nicht gerecht zu werden
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Ich kann echt total nachfühlen wie es dir geht, mir ging es damals sehr ähnlich.
Mir half und hilft im großen Gedankenwirrwarr und
„Müsste“, „sollte“, „hätte“ erstmal alles weg zu werfen was bei nochmaligem Hinterfragen gar nicht so ist.
Anders gesagt: ich suche mir was raus was ich ändern will und kann und erlaube mir das zu üben.
Ich glaube sonst überforderst du DICH auch!
Ich hab übrigens vor knapp 10 Jahren hier gefragt wie zum Himmel ich meinen Hund vom Sofa kriege, weil ich total überfordert war ?
Sieh es mal so: alles was du nun versuchst Suki beizubringen lehrt dich erstmal über dich selber.
Ich hab ebenfalls gedacht, ich versage völlig weil bestimmte Dinge nicht funktionierten.
Was ich dann mit der Zeit begriffen hab für mich war:
Es läuft nicht alles stringent! D.h. Ich musste einfach dran bleiben und akzeptieren, dass es dauert. Es dauert auch seinen Stil zu finden. Und das ist völlig ok!
Deine Hündin ist 3,5 Wochen da, ihr kennt euch erst kurz, ihr sprecht unterschiedliche Sprachen.
Ich finde, dass darf Zeit brauchen ?
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Hi
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Zum Verhalten: Weißt Du ein bisschen mehr darüber, wie sie in Ungarn gelebt hat?
Man muss wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Hund es weder kennt noch schätzt, 24/7 mit Menschen in einer beengten Wohnung zu sein, dass er keinen Bezug zu Menschen hat bzw. Zusammenarbeit nicht oder kaum kennt und das noch keine Basis für eine gute Verständigung miteinander da ist. Meine Auslandshündin kam in den ersten zwei Stunden und dann in ihrer zweiten Entwicklungsphase auch an zum Kontaktliegen und hätte sich kuscheln lassen. Quasi als Strategie, mich zu beschwichtigen, damit ich sie nicht fresse. Ruhiger geworden ist sie dabei auch, hatte aber nichts mit „genießen“ zu tun.
Und dass Deine Hündin Deine Nähe nicht vorbehaltlos genießt, sondern als teils sehr stressig empfindet, zeigt sie Dir mit dem Schnappen. Die will dadurch nicht Herr im Haus sein. Entweder drückt sie auf diese Weise ihren inneren Druck aus, oder sie will mit einem Anteil, dass Du ihr vom Leib bleibst, wenn es ihr zu viel wird. Wahrscheinlich eine Mischung mit noch anderen Anteilen. Und das kann sich auch so äußern, dass sie dafür zu Dir hinläuft, bedrängt fühlen können sich Hunde alleine schon durch Blicke, dauernde menschliche Anwesenheit, auch wenns in einem anderen Zimmer ist oder durch das Vorhandensein von Mauern.
Auch das „Hinterherlaufen“ spricht nicht dagegen. Ich finde den Begriff „kontrollieren“ im Zusammenhang mit Hundeverhalten schwierig, weil er sehr pauschal für Handlungen aus sehr unterschiedlichen Motivlagen heraus benutzt wird. Hunde sind Gewohnheitstiere und schätzen in der Regel Routine und klare Regeln.
Jetzt ist für diesen Hund alles fremd, neu, ungewohnt, alle Sicherheiten sind erschüttert und er kennt sich nicht aus. Dass Du selbst auch gestresst und verwirrt bist, ist völlig verständlich und menschlich und normal. Es machts Euch Beiden aber gerade schwerer. Und solche „Trainingsmaßnahmen“, wie Du sie beschrieben hast, legen da noch eine Schippe drauf. Ja, sie will sehen und sich versichern, was Du tust, Du bist gerade die - wenn auch nicht freiwillig ausgesuchte - Konstante in ihrem Leben.
Und Hunde sind kleine Scheißopportunisten. Wenn sie es für sich als vorteilhaft ansieht, Dich zu drangsalieren, dann wird sie auch das probieren, ist im Portfolio der Möglichkeiten durchaus dabei. Das regelst Du über freundlich und entspannte Souveränität aber bei weitem effektiver, als über irgendwelche Strafmaßnahmen, die der Hund nicht versteht und mit denen Du Dich nicht wohlfühlst. Strafe sollte nie aus einer unsicheren Position heraus kommen.
Wichtig ist erstmal, dass Ihr beide innerlich zur Ruhe kommt. Kann sie denn tief und fest schlafen? Wann gelingt ihr das am Besten?
Morgen ggf. mehr, ich wünsch Euch eine ruhige Nacht.
Wie sie vorher gelebt hat ist schwer zu sagen, sie wurde mit ca. 3/4 Monaten mit einem Geschwisterhund im Straßengraben aufgelesen, vermutlich ausgesetzt. Die Hunde waren gut genährt und es ist davon auszugehen, dass sie vorher beim Muttertier waren, höchstwahrscheinlich hatten sie vorher auch schon Menschenanschluss, sie ist keine Straßenhündin. Da sie einen Knickschwanz und einen kleinen Gehfehler und ihre Schwester extrem kurze Beine hat sind die Leute im Tierheim davon ausgegangen, dass die beiden Hunde sich vielleicht nicht haben verkaufen lassen und deshalb da gelandet sind. Morgen schreibe ich nochmal mehr dazu, jetzt muss ich auch erstmal ins Bett! Vielen lieben Dank schonmal!
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Falls sich bis nachher keiner wegen Trainer Empfehlung etc gemeldet hat, schreibe ich noch mal in Ruhe später. Bin gerade etwas in Eile
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Moin,
ich hab schon lange Hunde aus dem Tierschutz und ein bisschen Erfahrung.
Für die meisten Hunde ist das viele anfassen, streicheln, berühren zu Beginn sehr verstörend.Sie kennen es nicht, es gehört nicht unbedingt in ihr Verhaltensrepertoire und sie dulden es aus "tun mir nichts" eher,als das sie es genießen. Menschen auf dem Boden sind für sie oft gruselig. Der Hund kommt, wenn Du ihn lockst - nie hingehen und ihn ohne ansprechen anfassen, auf der Straße könnte das eine Bedrohung sein, und böse enden.
Mein Weasley ist seit 5 Monaten bei mir und ich berühre ihn nie, ohne vorher Kontakt aufzunehmenn.... er kommt und so ist es eine Interaktion zwischen uns.
Möbel kennen sie nicht, da läuft man, wie über Hindernisse drauf und drüber. Erhöhte Stelle hat etwas von "ich hab die Übersicht" nicht von Bequemlichkeit. Kein neuer Hund darf hier auf Sofa oder Bett, das muss sich ergeben im Zusammenleben. Noch weiß man nicht, ob sie dazu neigt, einen Platz als Ressource zu verteidigen. die Möglichkeit böte ich nicht an. Korb und fester Platz ja unbedingt, und an diesen hat sie ihre absolute Ruhe....
Alls was der Hund nicht soll, würde ich von Beginn an klar zeigen, kurz, knapp und konsequent, hier gab es verbale Ansagen, weil Weasley ins Haus markierte. Oder es wollt3e.... klare wenige Regeln bieten Sicherheit und Orientierung, Mitleid ist es schlechter Ratgeber, denn Hunde verstehen da nicht so wie wir.
Lass ihn Dir nachlaufen, das ist zu Beginn an normal, schhließ die Tür, wenn Du ins Bad gehst oder mal kurz raus...reagiere nicht so sehr auf das jammern, eine kurzes "ist ja gut" beim zurück kommen reicht, keine Party, die den Hund bestärkt oder hoch puscht.
Zu Beginn immer die gleichen Runden bieten Sicherheit in einer fremden Welt, diese Hunde kennen das ja nicht. Und, viel mit Leckerchen und positiver Verstärkung arbeiten, es dauert bis zu 6 Monaten, bis so ein Hund angekommen ist.
Sundri
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Hallo zusammen, in Hamburg kann ich Karsten Schmiel empfehlen. Das ist zwar der einzige Hundetrainer bei dem ich in den letzten 6Jahren war, aber ich fand das Training bei ihm gut. Er wurde mir empfohlen als Herr Hund noch wegen Kleinigkeiten komplett ausgerastet ist. Ich wollte dass da mal jemand drauf schaut auf uns als Gespann. Er ist auch bekannt als Hundetrainer zu dem man geht wenn man schon von anderen "aufgegeben" wurde - also Stand vor 6Jahren. Den heutigen Stand kenne nicht leider nicht.
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Liebe Kesuki ,
Du hast, bevor du deine Hündin überhaupt kanntest, schon so viel für sie getan. Umzug und Jobwechsel würden einige nicht mal für ihren Familienhund in Kauf nehmen, der schon Jahrelang bei ihnen wohnt.
Das du ausgerechnet an so einen Trainer geraten bist, tut mir wahnsinnig leid. Ich kann mir gut vorstellen, wie verwirrend das für dich gewesen sein muss. Dein Gefühl empfinde ich als ganz richtig. Der Trainer hat in vielen Dingen Unrecht und die Methoden die er Vorschlägt... das sich sowas Hundetrainer nennen darf...
Ich habe in Hamburg leider keine Empfehlung für einen guten Trainer, aber ich finde, du solltest es auf jeden Fall noch mal mit einem anderen Trainer versuchen. Deine Suki ist ja noch ganz neu bei dir, hatte sicher auch einen kleinen Kulturschock und muss sich erst mal in ihr neues Leben rein finden. Bzw. ihr müsst euch zusammen in euer neues, gemeinsames Leben rein finden. Das dauert seine Zeit und kostet euch beide Nerven. Aber ich bin ziemlich sicher, dass ihr das schaffen könnt.
Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen und würde mich freuen, hier weiterhin von euch zu lesen. -
Bei einem Auslandshund sind 3 1/2 Wochen überhaupt keine Zeit. Da würde ich auch noch nicht wirklich trainieren sondern dem Hund zeit geben überhaupt mit dem Alltagsleben in Deutschland klar zukommen.
Bei meinem Hund aus Rumänien hat es Monate gedauert bis er angekommen ist. Und manche seine Macken sind durch seine vorherigen Erfahrungen so tief drin, dass sie auch jetzt nach 3 Jahren in manchen Situationen noch auftreten.
Wichtig ist zu Anfang eine gleichbleibende Routine. Kurze möglichst reiz arme Gassigänge, heißt wirklich nur um den Block schlendern in dem Thema, welches der Hund vorgibt. Vergiß deine Futterspielereien, damit verunsicherst du einen Auslandshund total. Sein Fressen muss er ohne wenn und aber zur Verfügung haben. Die meistens Auslandshunde mußten um zu überleben fressen was sie gefunden haben oder falls im Shelter gewesen, möglichst schnell inhalieren oder sich gar darum prügeln.
Mein Odin ist auch nach 3 Jahren jeden Morgen total aus dem Häuschen, dass es direkt nach dem Aufwachen einen Hundekeks gibt (gegen Magenübersäuerung). Er kann es anscheinend immer noch nicht glauben, dass es dauerhaft so ist.
Gegen die Versuche alles draußen zu fressen hat bei uns tatsächlich geholfen, die Hauptmahlzeit morgens zu geben. Weil der Hund einfach zufrieden und satt war bei den Spaziergängen später am Tag.
Auslandshunde brauchen Geduld. Erziehungstricks wie "sitz" "platz" etc sind wirklich keine Prioritäten, die bei solch einem Hund die ersten Wochen wichtig sein sollten.
Laß den Hund ankommen und vor allem wichtig, kümmer dich nicht ständig um den Hund. Lenk dich selber ab, beschäftige dich mit anderen Dingen, so das der Hund tatsächlich auch die innere Ruhe bekommt abzuschalten.
Odin hat nach dem ersten 2 Tagen, wo er sehr aufgedreht war die nächste Zeit fast nur geschlafen. Er kam aus einem Shelter, wo alleine der Lärmpegel einen kleinen ängstlicherem Hund überhaupt keine Chance läßt ruhig und tief zu schlafen. Da hatte er jede Menge Nachholbedarf.
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Und Hunde sind kleine Scheißopportunisten.
Das ist mein Zitat des Tages. You made my day.
Kesuki: Ich kann leider nichts sinnvolles beitragen. Ich finde es aber jetzt schon toll, was Du alles für Deine Hündin machst. Ich habe auch eine ältere Hundin aus Ungarn. Sie ist seit August bei uns, heute ziemlich genau 4 Monate.
Und erst letzte Woche (!) fing sie an, auch die anderen Familienmitglieder zu akzeptieren. An mir hat sie von Anfang an geklebt wie eine Klette. Aber mittlerweile freut sie sich auch über meinem Mann oder die großen Kinder und wedelt mit ihnen. (Aber Gassi geht sie nur mit mir, da arbeiten wir aber in aller Ruhe dran).
Es dauert tatsächlich eine ganze Weile und Geduld ist das Zauberwort, und ich bin sicher, dass Du das hinbekommst.
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Moin Kesuki,
zu allem, was bereits gesagt wurde, wäre mein Rat noch: Nimm Deine Mitbewohnerin möglichst mit auf die Kennenlern- und Erziehungsreise mit Deiner Hündin. Ihr lebt in einer WG, da geht die Haltung eines Hundes meist nur im Miteinander - im Gegeneinander jedenfalls nie. :-)
Vielleicht hat das ja noch den guten Effekt, dass Du auf diese Weise ein paar Spielräume mehr hast, wenn's mal drum geht, etwas ohne Hund machen zu müssen (Arztbesuche, Einkaufen) oder zu wollen.
Das Alleinesein sachte und allmählich steigernd zu üben, würde ich übrigens nicht Monate nach hinten schieben.
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So, ich versuche mal, meine Beiträge übersichtlicher zu gestalten, tut mir Leid, hab noch nicht so gecheckt, wie das alles funktioniert.
Zum Verhalten: Weißt Du ein bisschen mehr darüber, wie sie in Ungarn gelebt hat?
Man muss wahrscheinlich davon ausgehen, dass der Hund es weder kennt noch schätzt, 24/7 mit Menschen in einer beengten Wohnung zu sein, dass er keinen Bezug zu Menschen hat bzw. Zusammenarbeit nicht oder kaum kennt und das noch keine Basis für eine gute Verständigung miteinander da ist. Meine Auslandshündin kam in den ersten zwei Stunden und dann in ihrer zweiten Entwicklungsphase auch an zum Kontaktliegen und hätte sich kuscheln lassen. Quasi als Strategie, mich zu beschwichtigen, damit ich sie nicht fresse. Ruhiger geworden ist sie dabei auch, hatte aber nichts mit „genießen“ zu tun.
Und dass Deine Hündin Deine Nähe nicht vorbehaltlos genießt, sondern als teils sehr stressig empfindet, zeigt sie Dir mit dem Schnappen. Die will dadurch nicht Herr im Haus sein. Entweder drückt sie auf diese Weise ihren inneren Druck aus, oder sie will mit einem Anteil, dass Du ihr vom Leib bleibst, wenn es ihr zu viel wird. Wahrscheinlich eine Mischung mit noch anderen Anteilen. Und das kann sich auch so äußern, dass sie dafür zu Dir hinläuft, bedrängt fühlen können sich Hunde alleine schon durch Blicke, dauernde menschliche Anwesenheit, auch wenns in einem anderen Zimmer ist oder durch das Vorhandensein von Mauern.
Der Trainer hat gesagt, dass er so wie sie sich verhält auch davon ausgeht, dass sie in Ungarn ihre Welpenzeit in einem Haus mit Menschen verbracht hat. Er hat sie auch angefasst und gestreichelt und gesagt, dass sie klar zeigt, was sie mag und was nicht (durch versteifen, beschwichtigen etc.), trotzdem hat er mir vom Streicheln abgeraten, seine Begründung war, er sei selbst kein Hundekuschler und bei ihm würde das gut funktionieren. Vielleicht deute ich das auch wirklich total fehl, aber ich habe eigentlich wirklich nicht das Gefühl, dass sie das pauschal doof oder bedrohlich findet, wenn sie gestreichelt wird. Am Anfang hatte sie riesige Probleme mit meiner Mitbewohnerin, zum einen hat sie sie immer massiv verbellt, zum anderen hat die sich doll weggeduckt, versteift etc. wenn diese versucht hat, sie anzufassen, da konnte ich sehr intensiv beobachten, wie sie dann so reagiert. Meine Mitbewohnerin ist aber auch vom Typ her so, dass sie intensiven Körperkontakt, viel Durchwuscheln, umarmen etc. beim Hund versucht, das macht sie jetzt nicht mehr und die Beziehung der beiden wird langsam besser. Bei mir und meinem Mitbewohner war das von Anfang an ganz anders, sanfte, ruhige Berührungen schien sie zu mögen. Aber ich bin leider echt keine Expertin, auch wenn ich die einschlägige Literatur zur Körpersprache von Hunden gelesen habe - das ist eben dann dieses Theorie-Praxis-Ding.
Das mit dem Schnappen macht sie wirklich, wenn ihr etwas zu viel ist, denke ich, die ersten Tage hat sie das die ganze Zeit gemacht, jetzt macht sie es fast gar nicht mehr und ich höre dann natürlich sofort auf, sie zu streicheln.
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