Tierschutzhund zieht bald ein — eure Tipps

  • Das klingt ja aufregend und toll! :schneewerfen_wald:

    Da muss ich gleich wieder an unsere eigene Aufregung denken damals, Hach..:herzen1:


    Mir ist noch eingefallen: Hund aus dem Shelter stinken oft ganz furchtbar, aber versucht das erstmal auszuhalten und badet den kleinen Stan nicht gleich am ersten Abend ;)

  • Räumliche Begrenzung fürs erste ist notiert! Die Box steht tatsächlich schon im Wohnzimmer bereit, den Tipp haben wir nämlich auch von anderen HH aus dem Umfeld bekommen :)

    Sicherheitsgeschirr wird auf jeden Fall besorgt, die doppelte Sicherung klingt nach einem guten Plan! Wir haben jetzt bereits eine normale Führleine und eine Schleppleine besorgt um auf alles vorbereitet zu sein. Von einer Flexi wurde uns tatsächlich abgeraten da man dem Hund ja „hinterrennen müsste“, um die Leine einzuholen.

  • Rüden aus solcher Haltung markieren anfangs gern im Haus und an Möbeln. Manche 1, 2x, manche sind hartnäckiger.

    Enzymreiniger ist ein Freund.


    Die ersten Tage und Nächte kann es massiv Durchfall geben (ich füttere anfangs immer Karottenpellets mit).


    Schlechter Appetit die ersten Tage bis Wochen häufig. Keine Leckerli nehmen auch. Noch zu viel Stress im System, da frisst und verdaut es sich nicht leicht.


    Fluchtweg ist zu Beginn alles. Wohnungstüren. Terassen. Fenster. Ob ein Hund Fluchttendenzen hat, sieht man nicht immer gleich.

    Offene Wohnungstüren unklug bei einem Hund, der einen noch nicht kennt und den man noch nicht kennt.


    Überalll nachlaufen, bei Fuß gehen usw ist noch keine Bindung. Bindung/Beziehung braucht Zeit.

    Manche Hunde bleiben relativ wie sie anfangs sind, andere nicht.

    Bei sehr "folgsamen" Exemplaren kann nach ein paar Wochen die große Überraschung kommen, wenn der Hund aus seiner anfänglichen Schockstarre erwacht und sich mehr traut. Zb mal zum jagen durchstarten.

    Freilauf ist in den ersten Wochen bis Monaten immer heikel. Bei sehr ängstlichen Hunden oft auch länger.


    Der tierärztliche Check im Shelter ist sicher maximal oberflächlich. Grade orthopädische Sachen, die kein abgerissenes Bein sind, fallen in der Masse niemandem auf und Geld für tiefergehende Untersuchungen hat keiner. Sprich: Hund kann gesund sein. Oder auch überhaupt nicht.


    Zähne würd ich bei nem Auslandshund ausm Shelter immer anschauen lassen. Den Rest eigentlich auch.


    Es ist nahezu egal, wie der Hund vor Ort eingeschätzt wurde. Völlig neue Lebenssituation, neues Umfeld (womöglich auch Wechsel von Land zu Stadt) - es kann alles ganz anders sein. Drauf einlassen, beobachten, kennen lernen. Verlassen auf "MagXY" würd ich mich bei nem Direktimport nie.

    In nem halben Jahr oder Jahr habt ihr ein echteres Bild von Eurem. Hund.

  • Gewagtes Unterfangen. Viele Direktimporte landen meist schnell im Tierheim, da man das doch gut unterschätzt. Ich hatte selbst erst kürzlich einen Pflegehund hier (gedacht, das krieg ich schon gut hin, habe ja bereits eine Auslandshündin hier sitzen). Halleluja sag ich nur. Der war mit dem Leben im Haus komplett überfordert. Eigentlich ein recht cooler Typ, aber dieses Hausleben mit Menschen... er war nur am Herumlaufen. Im Stress hat er sich Schuhe, Schal und sogar Teppich gekrallt, um die zu zerpflücken. Dazu kam sein vieles Fiepsen, da er einfach nicht so recht wusste, wohin mit sich. Als meine Hündin ihn langsam akzeptiert hat, wurde es besser. Er legte sich in ihre Nähe und das gab ihm etwas Halt. Ansonsten mussten wir mit Anleinen nachhelfen, dass er sich mal ausruht. Kaum angeleint, viel er in den Schlaf. Im Shelter galt er als ruhig und sehr sozial. Am Ende war er unsicher gegenüber Männern (anknurren, anbellen), Rüden so lala und Hausleben schwierig. Vermittlung: An weibliche Bezugsperson mit Hündin zum Orientieren im neuen Heim.


    Viele Auslandshunde sind nur Hunde gewöhnt. Oft sind deshalb bereits existierende Hunde in der Familie extrem von Vorteil, da die Sicherheit und eine gewisse Ordnung bieten. Ich finde es eigentlich überhaupt nicht so gut, einen Direktimport an Hundeneulinge ohne Hund zum Orientieren zu liefern. Ich hoffe wirklich sehr, dass euer Neuling das gut wegsteckt und ihr alle zusammenwachst.


    Und als Schlusswort: Wirklich gaaaaaaaaaaaaaaaanz langsam machen. Die meisten Hunde werden überfordert, das geht sehr schnell. Sie wirken dann unausgelastet, sind aber einfach nur total gestresst. Den Unterschied verwechselt man schnell mal, weil der Hund aufgedreht ist und gefühlt vor überschüssiger Energie nur so strotzt. Und bitte nicht zu früh von der Leine nehmen, falls ihr das bei dem kleinen Jagdschweinchen überhaupt macht. Viel Erfolg, vielleicht berichtet ihr uns ja, wie es läuft. Das ist immer sehr spannend. :winken:

  • Das mit den Fluchttendenzen, was @pinkelpinscher sagte, ist echt wichtig!

    Das war noch in der alten Wohnung, wir hatten Donna ca 1,5 Monate und haben gar nicht mehr mit sowas gerechnet, da klingelte der DHL Bote unten an der Haustür.

    Mein Mann machte mit dem Türsummer auf und öffnete gleichzeitig die Wohnungstür.

    Donna war wie der Blitz draussen, rannte die 2 Etagen runter, mein Mann brüllte dem DHL Mann noch zu, "Tür zu!" aber der schaute nur überrascht dem fliehenden Hund hinterher.

    Mein Mann mit einem halben Herzinfarkt raste die Treppen runter und Donna hinterher.

    Ein einziges Glück war, dass unser Hund auf dem Bürgersteig an der Strasse eine Sekunde irritiert stehen blieb. So konnte sich mein Mann auf sie werfen und sie im knien umarmen und festhalten. Was Donna ziemlich doof fand... Er hat sie dann irgendwie in die Wohnung zurück geschleift und hatte noch total Angst, dass sie ihm das nie verzeihen würde ( hat sie aber ?)

  • Bei uns wär es das Fenster zum Hof gewesen. 10 Meter runter.


    Balkone können manche auch.


    Und der Hund war alles, aber kein Angsthund. Aber er hat überlegt, wie er aus diesem völligen auf den Kopf stellen seiner Welt entkommt.


    Und wär unter Umständen, wenn irgendwas unvorhergesehens passiert wär, inklusive Erschrecken, einige Wochen abhaugefährdet gewesen (bei dem Fenster dann allerdings Matsch)

  • So viele Antworten und so viel Input...Danke auf jeden Fall dafür!


    Wir haben es tatsächlich absolut nicht eilig oder vor, aus Stan einen „perfekten Hund“ zu machen. Unsere Beweggründe für die Adoption sind vor allem die viele Zeit, die wir haben und auch gerne sinnvoll nutzen wollen, um einer Fellnase ein liebevolles Zuhause zu bieten und zum anderen die Liebe zum Vierbeiner.


    Das Fluchtpotenzial, das ihr @pinkelpinscher und Donna63 angesprochen habt, ist ein guter Punkt, dem wir auf jeden Fall Beachtung schenken werden.

    Tierarztcheck wird definitiv gemacht, wenn unser Fellpups da ist, weil blind wollen wir uns dann doch nicht auf das Urteil Fremder verlassen.

  • Noch was ist mir eingefallen wo ihr gerade so süß: "unser Fellpups" geschrieben habt.

    Nur ganz wenige Leckerchen, Kausachen und Zusatzfutterzeug. Denn solche Sachen gibt es nie im Shelter und werden deswegen häufig auch erstmal nicht gut vertragen- dann habt ihr nämlich einen echten FellPUPS :lol:

  • Gewagtes Unterfangen. Viele Direktimporte landen meist schnell im Tierheim, da man das doch gut unterschätzt. Ich hatte selbst erst kürzlich einen Pflegehund hier (gedacht, das krieg ich schon gut hin, habe ja bereits eine Auslandshündin hier sitzen). Halleluja sag ich nur. Der war mit dem Leben im Haus komplett überfordert. Eigentlich ein recht cooler Typ, aber dieses Hausleben mit Menschen... er war nur am Herumlaufen. Im Stress hat er sich Schuhe, Schal und sogar Teppich gekrallt, um die zu zerpflücken. Dazu kam sein vieles Fiepsen, da er einfach nicht so recht wusste, wohin mit sich. Als meine Hündin ihn langsam akzeptiert hat, wurde es besser. Er legte sich in ihre Nähe und das gab ihm etwas Halt. Ansonsten mussten wir mit Anleinen nachhelfen, dass er sich mal ausruht. Kaum angeleint, viel er in den Schlaf. Im Shelter galt er als ruhig und sehr sozial. Am Ende war er unsicher gegenüber Männern (anknurren, anbellen), Rüden so lala und Hausleben schwierig. Vermittlung: An weibliche Bezugsperson mit Hündin zum Orientieren im neuen Heim.


    Viele Auslandshunde sind nur Hunde gewöhnt. Oft sind deshalb bereits existierende Hunde in der Familie extrem von Vorteil, da die Sicherheit und eine gewisse Ordnung bieten. Ich finde es eigentlich überhaupt nicht so gut, einen Direktimport an Hundeneulinge ohne Hund zum Orientieren zu liefern. Ich hoffe wirklich sehr, dass euer Neuling das gut wegsteckt und ihr alle zusammenwachst.


    Und als Schlusswort: Wirklich gaaaaaaaaaaaaaaaanz langsam machen. Die meisten Hunde werden überfordert, das geht sehr schnell. Sie wirken dann unausgelastet, sind aber einfach nur total gestresst. Den Unterschied verwechselt man schnell mal, weil der Hund aufgedreht ist und gefühlt vor überschüssiger Energie nur so strotzt. Und bitte nicht zu früh von der Leine nehmen, falls ihr das bei dem kleinen Jagdschweinchen überhaupt macht. Viel Erfolg, vielleicht berichtet ihr uns ja, wie es läuft. Das ist immer sehr spannend. :winken:

    Danke für deine Gedanken zum Thema!

    Wir haben dadurch, dass wir uns auch etwas unsicher waren vorher bei unserer Vermittlerin nachgefragt, wie sich das denn mit einem Tierschutzhund für Hundeanfänger verhält, sie meinte, dass es natürlich eine Herausforderung ist und man sich das gut überlegen sollte, hat uns jedoch am Ende gut zugesprochen und in unserem Vorhaben bestärkt. Gemeinsam mit uns hat sie dann nach einem Vorgespräch mit uns Stan „herausgesucht“, wenn man das so sagen kann. ^^

    Die Platzkontrolle verlief dann auch positiv und wir haben das endgültige „Go“ bekommen. Unsere Betreuerin wird uns auf dem Weg mit Stan glücklicherweise auch mit Rat und Tat zur Seite stehen, damit wir auch gerade bei Problemen eine erfahrene Person an unserer Seite haben.


    Über unseren gemeinsamen Weg halte ich natürlich gern alle, die es interessiert auf dem Laufenden :gut:

  • Noch was ist mir eingefallen wo ihr gerade so süß: "unser Fellpups" geschrieben habt.

    Nur ganz wenige Leckerchen, Kausachen und Zusatzfutterzeug. Denn solche Sachen gibt es nie im Shelter und werden deswegen häufig auch erstmal nicht gut vertragen- dann habt ihr nämlich einen echten FellPUPS :lol:

    Danke für den Hinweis!

    Also macht es schon Sinn statt Leckerchen etwas vom TroFu zu nutzen, um ihn zu belohnen? Trainiert werden soll ja am Anfang sowieso nicht (so wie ich das bisher herausgelesen habe), dadurch dass er sich ja erst einmal eingewöhnen und wohlfühlen soll.


    Hui, ich kann mir vorstellen, dass das sonst echt unangenehm werden kann :dead::lol:

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