Unser Hund beißt Besuch!

  • Wenn ich sowas lese weiss ich, warum viele Auslandstierschutz inzwischen ganz ablehnen. Das macht mich traurig, weil es auch anderer Organisationen gibt, die da sehr seriös arbeiten und nicht einfach so vermitteln, sich auch im Ausland um Hunde kümmern, Kastrationsprogramme unterstützen und die Hunde auch echt gut eingeschätzen. Aber man muss sich das echt gut vorher anschauen, was für eine Organisation man da vor sich hat.


    Zu deinem akuten Problem: das Verhalten wird sich sehr wahrscheinlich noch verändern mit der Zeit. Du solltest aber nicht davon ausgehen, dass es besser wird. Suche dir ganz schnell Hilfe bei einem Hundetrainer und sicherer den Hund richtig. Vielleicht hat ja hier jemand einen Trainertipp, wenn du sagst aus welcher Gegend du kommst.

  • Ich schliesse mich bei dem „zuviel Programm“ an - viel zu viel!


    Zum Thema Sicherung: es gibt die Möglichkeit bei einem Sicherheitsgeschirr (mit zweitem Bauchgurt!) die Leine an der Brust und am Rücken einzuhaken. So hat man im Notfall die Möglichkeit, den Hund in eine andere Richtung zu bewegen ohne grossen Kraftaufwand. Der Hals ist die denkbar schlechteste Stelle um einen Hund der nichts mehr sieht und hört und in der Leine hängt zu bändigen. Empfindliche Bereiche können dabei verletzt werden und Luftnot hilft weder beim Training noch beim denken oder entspannen lernen.

  • das ist wirklich ein hübscher. Wenn ihr den angemessen führt, kamn der ganz bestimmt auch ein chilliger typ werden. Allerdings würde dazu ganz dringend gehören, ihm besuche zu ersparen. Einfach in einem Nebenraum einen platz angewöhnen, wo er eon schönes bettchen hat und zb nur dort superduper kauzeug kriegt. Dann bei besuch dort parken. Tür abschließen. Damit nicht jemand die öffnet. Damit sperrt ihr ihn nicht aus,vsondern erspart ihm chaos im.kopf. Sonst wird jerry nämlich bald noch ungemütlicher.

    Inzwischen guten trainer*in suchen. Dann könnt ihr das Abenteuer hund/eigene Menschen gemeinsam angehen.

    Inzwischen mal bei @Nothingheretosee nachlesen,vwas ein guter Trainer ist. (So schlimm wirds bei euch bestimmt nicht. Aber in die Richtung Wächter geht jerry ganz ganz sicher schon).

    Alternativ wird der demnächst draussen nicht (mehr) auf eich hören, dann anderen Hunden ,vdann euch sagen, was und wie ihr zu tun und zu lassen habt.

  • Anne Bucher beschreibt sehr schön die „Hundeoase“. Ihr baut also keinen Verdammungsplatz auf, sondern einen Ort an dem es dem Hund gut geht. Da gibts lecker Kausachen (gefrorener Kong ist super und lässt sich proteinarm füllen), da gibt es Entspannung, Schutz und Ruhe. Versucht das mit einem anderen Blick aufzubauen.

  • Ich habe 1:1 den selben Fehler wie ihr gemacht bei der Anschaffung, deshalb werde ich euch da bestimmt nicht verurteilen. Aber nur weil man bei der Anschaffung Mist gebaut hat, heißt das nicht automatisch, dass man einen Freibrief hat weiter Mist zu bauen.

    Ich weiß nicht wie du darauf kommst das wir einen Fehler gemacht haben oder Mist gebaut haben! Das stimmt einfach nicht. Es tut mir ja Leid für dich wenn du deinen Hund als Fehler ansiehst. Wir haben Jerry vor einer schlimmen Zukunft gerettet und da kann man gar keine Fehler machen!


    Das musste raus!


    Danke an alle anderen für eure Vorschläge und Antworten.

    Meine Frage wäre nur, was wisst ihr von ungarischen Hunden? Habt ihr euch vorher mal belesen? Welche Erwartungen habt ihr an den Hund.

    Wir wissen nichts speziell über ungarische Hunde. Wir haben uns aber über Auslandshunde und Hunde generell belesen.


    Unsere Erwartung ist das Jerry ein treuer Begleiter wird der unkompliziert im Alltag geführt werden kann. Wir möchten dass er aufhört unseren Besuch zu verschrecken und er soll leineinführig werden.

    Du sagst er geht da freiwillig nicht rein, habt ihr die denn mal auftrainiert?

    Nein, trainiert haben wir da nichts. Wir haben ihm die Box als Rückzugsort angeboten, aber er bevorzugt einfach sein Kissen oder Körbchen. Er hat da die freie Wahl und scheinbar mag er es lieber ohne Dach :)


    Könnt ihr definitiv den Hund halten, wenn er an der Leine anfängt zu ziehen oder gar mal ausrasten würde? Ist das für euch überhaupt händelbar?

    Mein Freund kann ihn recht problemlos halten. Ich gebe zu, dass ich so meine Probleme damit habe wenn er richtig losstartet. Er ist sehr jagdlich motiviert und wir leben eher ländlich mit vielen Freigänger Katzen. Wenn er eine Katze sieht und abgeht bin ich froh wenn eine Laterne oder ein Baum in der Nähe sind. Aber da das die einzigen Gründe sind weshalb er richtig abgeht ist es nicht so bedenklich. Er würde draußen nie jemand etwas tun, egal ob Mensch ode4r Hund. Das Problem besteht wirklich nur bei uns im Haus.



    Wir werden unseren Tagesablauf etwas runterschrauben. Leinenführigkeit trainieren wir bereits, stellt sich leider als unfassbar schwierig heraus. Jerry ist nämlich nicht besonders lernwillig. Er stellt sich manchmal recht doof an, auch bei Kommandos.


    Wie kann man denn die Box antrainieren? Mit Futter reinstellen oder irgendwelchen besonderen Düften?

  • Ich weiß nicht wie du darauf kommst das wir einen Fehler gemacht haben oder Mist gebaut haben! Das stimmt einfach nicht.

    Euer Hund hat Leute gebissen, ergo habt ihr Fehler gemacht. Nämlich den, den Hund nicht sorgfältig genug auszusuchen, dann den Fehler, ihn nicht richtig zu lesen und dann den Fehler, ihn nicht mit Maulkorb zu sichern. Ist ja aber kein Urteilsspruch über euch oder den Hund, jeder macht Fehler.


    Aber da das die einzigen Gründe sind weshalb er richtig abgeht ist es nicht so bedenklich. Er würde draußen nie jemand etwas tun, egal ob Mensch ode4r Hund.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Erfahrungsgemäß gehen Hunde, deren Jagdtrieb bei Katzen einsetzt in manchen Situationen gerne auch auf kleine Hunde. Und überhaut wäre ich mit "er würde nie" vorsichtig, ihr kennt ihn ja noch gar nicht richtig. Das heißt ja alles nicht, dass er schlecht ist (welcher Hund ist das schon), aber es heißt dass man ihn sichern muss. Auch Katzenbesitzer kriegen ihre Tiere gerne am Stück wieder.



    Unsere Erwartung ist das Jerry ein treuer Begleiter wird der unkompliziert im Alltag geführt werden kann

    Das ist ein sehr hoher Anspruch, gerade an einen Tierschutzhund. Da würde ich von Anfang an mit Trainer arbeiten, damit das auch klappt. Mache ich bei nem sehr ähnlichen Anspruch auch so und es hat mir sehr geholfen.


  • Zu dem fett markierten Teil kann ich leider nur sagen, dass euch das niemand garantieren kann. Es kann sehr gut sein, dass dieser Hund lebenslanges Management braucht, was bedeutet, ihr müsst immer wachsam sein, wenn er dabei ist und ihn immer anleiten.


    Platt gesagt: Ihr habt euch für diesen Wunsch den falschen Hund ausgesucht. Man kann Genetik und bisherige Erlebnisse nicht "wegtrainieren". Ihr müsst das beste aus dem machen, was der Hund mitbringt. Nochmal, ich bin großer Fan von Auslandshunden, hatte nie was anderes, aber einen Hund dieser Größe ungesehen... das ist mehr als mutig. Und dann kommt hinzu: Wenn ich einen Auslandshund blind adoptiere, muss ich immer mit allem rechnen. Am besten nimmt man den Worst Case an freut sich über alles, was gut läuft.


    Zum Thema "der stellt sich doof an beim Lernen":


    1) Ihr macht aktuell VIEL zu viel, es wird besser werden, wenn ihr euer Programm massiv runterschraubt. Sowohl Gassigehen als auch Training. Leinenführigkeitstraining sollte anfangs auf wenige (!) Minuten beschränkt sein, nicht den ganzen Gassigang. Und natürlich müsst ihr eurem Hund Start und Ende des Trainings klar kommunizieren, Stichwort Freizeitmodus.


    2) Wie gut seid ihr im Training? Habt ihr Leinenführigkeit für euch klar definiert? Habt ihr eure Trainingsmethode klar definiert? Klare Signale für Beginn und Ende des Trainings? Reflektiert, wie ihr den Hund passend bestätigt? Wie ihr vorgeht, wenns nicht klappt? Achtet ihr auf eure Körpersprache? Blickrichtung? Fixierte Leinenlänge? Wenn das nicht alles passt, dann macht IHR dem Hund das Lernen schwer. Da sollte unbedingt jemand von außen draufschauen.


    3) Euer Hund muss das Lernen und die Zusammenarbeit mit dem Menschen erst mal selbst lernen und positiv erleben.

  • Mit euren Ansprüchen hätte ich mir definitiv keinen Auslandshund geholt.

    Ihr solltet eure Ansprüche enorm herunterschrauben, sonst wird das nie was. Es läuft ja jetzt schon in die falsche Richtung und wenn ihr da eure Einstellung nicht ändert, wird das nicht besser, sondern immer schlimmer.

  • Wir werden unseren Tagesablauf etwas runterschrauben. Leinenführigkeit trainieren wir bereits, stellt sich leider als unfassbar schwierig heraus. Jerry ist nämlich nicht besonders lernwillig. Er stellt sich manchmal recht doof an, auch bei Kommandos.


    Wie kann man denn die Box antrainieren? Mit Futter reinstellen oder irgendwelchen besonderen Düften?


    Zumindest die "Besucherströme" runterfahren, könnte schon helfen. Ich würde mich an eurer Stelle jetzt nicht völlig abschotten - aber einen geplanten Besuch alle paar Tage so vorzubereiten, dass das mit mehr Voraussicht als bisher passiert, wäre mE schon dran.


    Wenn ihr ihn ansonsten im üblichen Rahmen bewegt, eine entspannte Spazierrunde macht und sein Bewegungsbedürfnis nicht strikt deckelt, spielt euch das zuhause nach meiner Erfahrung gut in die Hände, wenn's drum geht, ihn in ruhiger Atmosphäre an die Hausregeln (und ihre Durchsetzung) zu gewöhnen - und darüber hinaus eher stinklangweilig für ihn zu sein. Wie gesagt, Trainerhilfe wäre jetzt super, ist in Coronazeiten nur verflixt schwer zu organisieren.


    Die Box antrainieren? Da findest Du Wagenladungen Tipps und Videos im Netz zu. Schau mal bei youtube. Und, ja, im Prinzip geht's über positive Verstärkung (auch) mit Futter ... und keinem Druck. Wenn's ideal läuft, ist die Box kein Ort der Verbannung für Jerry, sondern mit guten Erfahrungen unterlegt, also eher ein "Ah, kenn ich, ist chillig und oft lecker da", wenn ihr ihn reinschickt.

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