Unser Hund beißt Besuch!

  • Nun einfach nen netten Welpen holen halte ich für einen Fehler.

    auch der nette Welpe wird erwachsen, stellt Mensch in Frage und kann unangenehm werden.
    Wenn der Hundewunsch so groß ist, würde ich auch zu einer Wissenserweiterung raten und eher zu einem Hund, der auf einer Pflegestelle besucht werden kann.


    Ich sehe hier einen Menschen der den Fehler immer zuerst beim Hund sucht

    Das ist fast normal, begründet aus Unwissenheit. Da ist Selbstreflexion schwierig, wenn man von Hunden wenig bis keine Ahnung hat.
    Sie schrieb ja selbst ihre Bekannten haben alle "einfache und nette" Hunde. Daran orientieren sich viele Anfänger.
    Da muss der Fehler ja beim Hund liegen.

    Ich hoffe, dass die Orga recht schnell eine kompetente Pflegestelle für Jerry findet und das er dort seine Menschen finden kann.

  • Also - jetzt über den Vertrag oder über den Inhalt irgendwelcher Absprachen zu spekulieren führt zu nichts, so lange hier niemand bei den Absprachen zugegen war oder den Vertrag gesehen hat.


    Wichtig für Euch, für morgen: Macht Euch klar und seid Euch einig!, was Ihr wollt. Und in welchem Zeitrahmen. Wenn die Uneinigkeiten weiter bestehen, solltest Du das Gespräch morgen alleine führen.


    Wollt Ihr, dass Jerry sofort wegkommt? Oder seid Ihr bereit, dem Verein eine angemessene Frist zur Suche einer Pflegestelle zu geben? Falls Letzteres: Wie lange ist diese Frist? Bitte seid bei Festlegung Eures Standpunkts so konkret wie möglich, sonst gibt das (wieder) keine klare Kommunikation.


    Wenn Ihr Jerry möglichst sofort oder so schnell wie möglich weghaben wollt, der Verein das aber nicht leisten kann (weil kein Platz da ist), dann habt Ihr mehrere moralisch einwandfreie Möglichkeiten (ggf. löst sich das Problem ja morgen schon):


    1. Das Vertragswerk studieren und nachschauen, ob Ihr irgendwas habt, mit dem Ihr den Verein auf eine sofortige Rücknahme festnageln könnt.


    2. Beim regionalen Tierschutz für Euer Gebiet nachfragen. Erste Anlaufstelle sollte das für Euren Bereich zuständige Vertragstierheim sein, ihr solltet über die HP Eurer Kommune mit dem Schlagwort „Fundtiere“ rauskriegen können, wer das ist. Wappnet Euch, Ihr müsst ggf. eine Abgabegebühr zahlen. Und kein Verein ist verpflichtet, fremde Abgabetiere zu nehmen.


    Hattet Ihr bei Eurer Hundesuche schon Kontakt zum regionalen Tierschutz?


    Ansonsten gibts auch öfter kleinere Tierschutzvereine, die bei Notfällen in die Bresche springen, da würde ich an Eurer Stelle unter Tierschutz/Hundeschutz und Eurer Region mal suchen.


    3. Mit etwas Zeit - dazu hat glaube ich Murmelchen einen sehr ausführlichen Beitrag geschrieben, den finde ich aber gerade nicht: Mit Hilfe eines Gutachters oder kompetenten Trainers für kritische Fälle den Hund einschätzen lassen und um Hilfe dabei bitten, ihn in verschiedenen Netzwerken einzustellen. Einen Trainer für potentiell bissige Hunde kann Euch möglicherweise der örtliche Tierschutz oder das VetAmt empfehlen. Die wissen auch, wer Gutachter ist.


    Wichtig, nochmal, ist, dass Ihr Euch ganz klar darüber seid, was Ihr in welcher Reihenfolge möchtet. Heißt nicht, dass Ihr das bekommt - Ansprüche (wenn überhaupt, und auch das sollte Euch klar sein) habt Ihr nur gegenüber dem vermittelnden Verein. Aber je klarer Ihr jetzt kommuniziert, desto besser können Eure Gesprächspartner darauf eingehen. Für die ist Jerry erstmal ein Fall unter vielen. Es ist daher ganz klar und verständlich, dass die erstmal Zeit möchten.


    Euch muss also bewusst sein, ob Ihr die geben möchtet, wie lange Ihr die geben möchtet und ob Ihr bis dahin bereit und fähig seid, Jerry verantwortungsbewusst zu führen. Ggf. mit Hilfe einer bezahlten Pensionsstelle mit besserer Sicherung, als Ihr sie geben könnt.



  • Nun einfach nen netten Welpen holen halte ich für einen Fehler.

    auch der nette Welpe wird erwachsen, stellt Mensch in Frage und kann unangenehm werden.

    Es gibt genügend Rassen, die eben genau darauf selektiert wurden, den Menschen nicht in Frage zu stellen. Meine Güte, es muss sich nicht jeder so unkooperative funktionslose Tiere wie Shar Peis holen..

  • Liebe TE,


    das, was du dir von einem Hund wünscht, bekommt man nur über die entsprechende Erziehung hin.

    Und in der Erziehung gibt es ja auch den Spruch "was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".

    Das soll jetzt nicht bedeuten, dass man "erwachsene" Hunde nicht lenken/führen/erziehen kann - dazu braucht es aber mehr Erfahrung und Know-How.

    Und bei Jery ist es wohl so, dass er in seinem bisherigen Leben bestimmte Dinge halt nicht gelernt hat.

    Das ist halt immer die Krux bei Hunden, die man vorher nicht kennt, über deren Leben man im Grunde nix weiß. Die müssen ja erstmal LERNEN, was sie zu tun und zu lassen haben, aber man weiß nix über die Erfahrungen, die diese Hunde in ihrem vorigen Leben gemacht haben.
    Bei einem erwachsenen Hund ist dieser Prozess ein ganz anderer als bei einem jungen Hund, den man als Welpe direkt übernommen hat. Der ist sozusagen ein "unbeschriebenes Blatt".

    Dazu kommt dann noch die genetische Disposition. Also: welche Rasse hat der Hund, wofür ist er ursprünglich mal gezüchtet worden?

    Beispielsweise wird ein Schäferhund in der Regel deutlich wachsamer, territorialer sein als ein Labrador. Das haben die Hunde "intus", sozusagen als Grundeinstellung. Die Erziehung kommt dann noch kanalisierend dazu.

    Das sind alles Fragen, die man sich im besten Falle VOR der Hundeanschaffung stellen sollte. Also: was erwarte ich von einem Hund, was bin ich in der Lage zu leisten. Welche Rassen passen zu meinen Ansprüchen, welche fallen raus.

    Wenn man dann die Ansprüche mit dem was man zu leisten bereit ist/in der Lage ist abgeglichen hat, fällt die Erziehung auch deutlich leichter!

    Aber ganz ohne Erziehung funktioniert das nicht. Kein Hund kommt auf die Welt und "ist" einfach so. Sind wir Menschen ja auch nicht. Wir sind immer auch die Summe unserer Erfahrungen und Erlebnisse und den Schlüssen, die wir daraus gezogen haben. Nichts anderes passiert beim Hund.


    Von daher macht Jerry nix falsch! Er macht halt nur das, was er bisher gelernt hat.


    Ich wollte das nur mal als Anmerkung da lassen, für den Hund, der Jerry eventuell folgen wird.

  • Euch muss also bewusst sein, ob Ihr die geben möchtet, wie lange Ihr die geben möchtet und ob Ihr bis dahin bereit und fähig seid, Jerry verantwortungsbewusst zu führen. Ggf. mit Hilfe einer bezahlten Pensionsstelle mit besserer Sicherung, als Ihr sie geben könnt.

    Sorry, dass die TE die Fähigkeit nicht hat, den Hund zuverlässig zu sichern, wissen wir doch schon. Hab ich richtig gezählt, 6 mal gebissen?

    Das ist unrealistisch.


    Genauso wie dass eine Hundepension so einen Hund nimmt. Allenfalls bezahlte Verwahrung im Tierheim. Das wird aber teuer. Auch da: Sollgtte die Orga Eigentümer sein, dann nehmt sie in die Pflicht!

    3. Mit etwas Zeit - dazu hat glaube ich Murmelchen einen sehr ausführlichen Beitrag geschrieben, den finde ich aber gerade nicht: Mit Hilfe eines Gutachters oder kompetenten Trainers für kritische Fälle den Hund einschätzen lassen und um Hilfe dabei bitten, ihn in verschiedenen Netzwerken einzustellen. Einen Trainer für potentiell bissige Hunde kann Euch möglicherweise der örtliche Tierschutz oder das VetAmt empfehlen. Die wissen auch, wer Gutachter ist.

    Normalerweise ist das Weitervermitteln von TS-Hunden doch vertraglich untersagt? Da behält sich die Orga i.d.R. doch vor, dass nur sie das darf.


    Oh Gott, ich fühle mich wie ein Schwarzmaler... liebe TE, das ist nicht böse gemeint, aber wenn ich dran denke, wie die Orga bisher reagiert hat, glaube ich einfach nicht daran, dass ihr dort wirklich Hilfe bekommt. Lasst euch nichts einreden, nehmt diese Leute in die Verantwortung. Die sollen den Hund mitnehmen. Hoffentlich vermitteln sie ihn nicht an den nächsten naiven Anfänger.


    Ich beobachte das schon seit Jahren mit Sorge, dass immer mehr HSH-Mixe aus Osteuropa hierher gebracht werden. Aufmerksam wurde ich darauf zuerst durch eine Bekannte, die jahrelang selbst im TS aktiv war, und Hunde auf Pflegestelle genommen hat. Die wurde dann, nachdem sie deutlich gesagt hat, dass das nicht geht (sie ist auch Hundetrainerin), kurzerhand aus dem Verein geworfen.


    Es kommt leider sehr oft vor, dass die Problematik total verharmlost wird. Und natürlich kommt es auch vor, dass die Hunde ganz unauffällig (scheinbar) leben. Wenn man nachfragt, hört man allerdings auch mal Details, wie kein Besuch, oder Hund hat einen Zwinger im Garten, oder oder... Bei eurem Hund ist aber klar etabliert, dass es NICHT funktioniert mit/für euch.

  • Es gibt genügend Rassen, die eben genau darauf selektiert wurden, den Menschen nicht in Frage zu stellen. Meine Güte, es muss sich nicht jeder so unkooperative funktionslose Tiere wie Shar Peis holen..

    unkooperative funktionslose Tiere? Was stimmt mit dir denn nicht?? Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen.

    Die TE wünscht sich einen einfachen, netten Hund ohne viel aufhebens. Gut, da paßt Jerry nicht rein. Aber auch ein Welpe, egal welcher Rasse, wird sich nicht von allein erziehen und anspruchslos ins Leben passen.
    Auch der allseits so beliebte und immer nur nette Labrador kann Probleme machen. Darauf will ich hinaus. Kein Hund wird perfekt frei Haus geliefert.



  • @Langstrumpf


    Hier über einen Vertrag zu spekulieren, den man nicht kennt, nutzt nichts. Gleiches gilt für den Verein. Außer die TE zu verunsichern. Es gibt keine zentral organisierten Tierschutz mit zentral für alle geltenden Pflichten. Morgen hat der Verein die Chance, den Hund zu übernehmen. Tut er das nicht, geht Eigensicherung vor. Falls die TE das so holterdipolter möchte, was ja auch nicht klar ist.

  • Wir dachten an eine Frist von 10 Tagen, die wir dem Verein geben. Das ist eine tragbare Zeit für uns und wenn in dieser Spanne vom Verein nichts kommt muss Jerry leider ins Tierheim. Ich kann ihn nicht behalten. Ich habe kein Vertrauen mehr in ihn, habe sogar Angst vor ihm und so will ich nicht leben.


    Thema nächster Hund ist noch ungeklärt, da mein Freund und ich uns überhaupt nicht einig sind. Er will sofort wieder einen, ich will warten, er will wieder einen großen Hund, mindestens 30kg+, ich hätte gerne einen unter 20kg. Wie ihr seht gibt es da noch sehr viel Diskussionsbedarf und so schnell zieht bestimmt keiner ein.


    Aber dass hier viele sagen, wir sollten gar keinen Hund mehr nehmen finde ich unfair. Nur weil es beim ersten Mal schief gelaufen ist und wir Pech hatten heißt das nicht, dass wir unfähige Hundehalter sind. Ich bin mir 100% sicher, dass ein normaler Hund uns keine Probleme schaffen wird.

  • Vorausgeschickt, fand Deinen vorherigen Beitrag eigentlich gut, eben bis auf diese Komponente.

    Die TE wünscht sich einen einfachen, netten Hund ohne viel aufhebens. Gut, da paßt Jerry nicht rein. Aber auch ein Welpe, egal welcher Rasse, wird sich nicht von allein erziehen und anspruchslos ins Leben passen.

    Den wünschen sich die meisten HH (nett, ohne viel Aufheben) und viele bekommen ihn doch auch. Würde sogar davon ausgehen, die meisten Hunde laufen neben her.

    Weiss nicht, woher auf einmal diese Einschätzung kommt: anspruchslos, dieses s/w-Denken.


    Nicht so ein Kaliber wie Jerry, nett und ohne viel Aufheben ist doch nicht gleichbedeutend mit völlig, ganz und gar anspruchslos. :ka: Genau deswegen gibt es die F9er ... und sonstige Rassen (aber auch Mixe), die dafür berühmt sind, damit nicht solche Probleme zu entwickeln, wie z.B. Labbi & Co.. Darunter fällt ein Shar-Pei eher mal nicht =)xD und so hatte ich dragonwog verstanden (gut, hätte man netter ausdrücken können). Viele Hunde stellen ihre Halter (noch unter ganz anderen Bedingungen) niemals infrage. Zumindest nicht so, dass man es irgendwelche dramatischen Auswirkungen hätte.

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