Die grosse Hundeschwemme
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Leider ruiniert es den Ruf des Auslandstierschutzes. Ich habe jetzt seit 10 Jahren nur Auslandshunde und finde es tottraurig. Die Strategie kann und darf nicht "alle nach Deutschland" sein.
Auf der anderen Seite gibt es in D auch unabhängig von Corona einen Mangel an "netten" Hunden aus seriöser Quelle. Ich verfolge nun auch schon seit 10 Jahren die beiden TH hier vor Ort und ganz ehrlich, ich könnte da keinen Hund adoptieren, weil alles was da sitzt wirklich riesige Probleme hat. Und ich rede da nicht von "schnappt in doofen Situationen mal zu". Klar, es kommt auch mal ein einfacherer Hund rein aber die gehen weg wie warme Semmeln.Im Auslandstierschutz gibt es einige wirklich angenehme, gut vermittelbare Hunde, für mich hapert es leider in den letzten Jahren massivst an der menschlichen Seite. Es fehlt an kompetenten, seriös und freundlich arbeitenden Vereinen.
Gestern habe ich erst ein Video einer Tierschützerin gesehen, die unheimlich abgelästert und sich aufgeregt hat, weil ein von ihr vermittelter Hund nach einem Biss zurückgebracht wurde. Da kam der pure Menschenhass und die pure Arroganz raus. Da ist es dann auch egal, dass dieser Verein wahrscheinlich wirklich kompetent und immer für seine Schützlinge da ist, für mich ist er unten durch.
Vielen Tierschützern fehlt es an einem stabilen Netzwerk, klarer Kommunikation, der Fähigkeit Hunde einzuschätzen usw... Und nicht zuletzt sind viele ausgebrannt und hasserfüllt. Letzteres meine ich nicht böse, neben Tierschutz sind auch Tierrechte ein großes Thema in meinem Leben, viele Menschen, die ich persönlich mag, sind durch ihr persönliches Engagement Menschenhasser geworden. Was ich einfach nur traurig und nicht hilfreich finde... Tierschutz hat immer genauso viel mit Menschen wie Tieren zu tun, wer mit Menschen nicht (mehr) kann, dürfte keine Tiervermittlung betreiben.
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Meine Erfahrung bezüglich "Hundeschwemme" vor allem im städtischen Raum sind etwas anders. Wir wohnen mitten in Köln, kommen aber eigentlich aus dem sehr ländlichen Münsterland und sind hier regelmäßig zu Besuch.
Die Hunde die wir in Köln treffen, sind zum sehr großen Teil total lieb und unkompliziert. Es gibt hier sehr viele Tierschutzhunde, vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt. 90% davon sind mittlere bis kleine Mischlinge, die schon meist als Welpen (4 Monate) nach Deutschland kamen. Diese Hunde sind in der Regel sehr gut sozialisiert und unkompliziert, da die Anforderungen an einen Stadthund ungleich höher sind, als die von eine Haus und Hofhund. Diese Hunde müssen ein ausgeglichenes und unkompliziertes Temperament haben um in der Stadt einigermaßen klarzukommen. Wir haben bislang auf allen Hundwiesen, Parks etc in der Stadt noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, oder "doofe" Hunde getroffen. Vllt hatten wir auch einfach nur Glück.
Auf dem Land, oder in der Hundeschule (auch eher ländlich gelegen, etwa 25-30 km von Köln entfernt) sieht es da schon anders aus. Die Hunde, die problematisch sind, sind zum großen Teil Rassehunde von einem Züchter in der Umgebung. Hunden auf den Land wird SEHR viel mehr durchgehen gelassen, da die Anforderungen an den Hund nicht so groß sind. Typische Haus und Hofhunde eben. Wenn ich am Tag maximal eine Hundebegegnung habe und der Hund nicht aufs Wort hört ist das nicht so tragisch, da die Situationen nicht so oft vorkommen. Vor allem vermeintlich liebe Familienhunde wie der Labdrador sind oftmals unglaublich distanzlos und prollig. Hier kommt es oft zu unschönen Begegnungen, die ich mitten in der City so noch nicht erlebt habe.
Ich glaube es kommt viel mehr auf eine konsequente Erziehung und eine gute Sozialisierung an, als darauf "wo der Hund herkommt". Vor allem bei jungen Hunden aus dem Tierschutz hat man doch alle Möglichkeiten vieles in die richtigen Bahnen zu lenken.
Bei Auslandshunden, die schon viele Jahre auf der Straße gelebt haben und dann als "liebe, unkomplizierte Familienhunde" vermittelt werden, sieht die Sache natürlich GANZ anders aus. Ob man diesen Hunden einen gefallen tut, mit dem Import nach Deutschland sei mal dahingestellt.
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Vielleicht noch mal ein Nachtrag zum Thema "gefühlte Wahrheiten":
Die Zahl der Haustiere und Heimtiere in Deutschland ist in de Jahren 2016 bis 2019 nahezu komplett stabil geblieben. Im Jahr 2020 ist durch Corona bislang ein leichter Anstieg erkennbar. Eine Tendenz ist insofern erkennbar, dass Hundehalter jünger werden und zunehmend auch den urbanen Raum nutzen. Inwieweit sich das Coronajahr 2020 auf den Haustierbestand ausgewirkt hat, ist aktuell noch nicht abschätzbar. Mitte 2021 wissen wir sicherlich aus dazu mehr.
Von einer "Hundeschwemme" zu reden entbehrt sich, zumindest nach meinem Kenntnisstand und den Statistiken die ich gefunden habe, jeglicher Sachlage und ist nicht weiter als eine subjektive, gefühlte Wahrheit. Irgendwie schwingen für mich immer leichte Vibes aus der Flüchtslingswelle 2015 und 2016 mit. Die bösen, verhaltensgestörten Auslandshunde kommen scharenweise nach Deutschland und unsere armen deutschen Tierheimhunde bleiben auf der Strecke. (Wer kümmert sich um die deutschen Rentner? Kommt mir irgendwie bekannt vor)
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Klar hat man am Land andere Anforderungen. Aber dafür können "Landhunde" zB mit dem ganzen Wild recht problemlos umgehen während es so manchen Stadthunde der zwar 20 Hundebegegnungen hintereinander problemlos meistert die Sicherungen raushaut wenns Reh durch den Wald sprintet.
Hat alles Vor und Nachteile.
Ich habe mit meinen Hunden in allen möglichen Gebieten gewohnt (von Wien - Aussenbezirk, zu Wien - Innenbezirk, Kärnten - Kleinstadt, Kärnten - Dorf, Slowenien - Hof in der Pampa). Da wir kaum Hunde treffen ist mein Staff bei Hundebegegnungen nicht mehr so entspannt wie er es war als wir das vermehrt trainiert hatten und auch extra zum Training in die Stadt gefahren sind. Dafür ist ihm Wild mittlerweile absolut egal, wo er früher bei Rehsichtung durchstartete.
Würden wir wieder in die Stadt ziehen würde er sich nach einer Zeit wieder an die zig Hundebegegnungen gewöhnen und würde dann auf einem Ausflug aufs Land vermutlich wieder jagen wollen. Hunde passen sich halt an.
Aber davon Hunde aus Rumänien nach Deutschland zu retten halte ich nach wie vor nix, bei aller Anpassungsfähigkeit. Ich komme ja von dort, habe 19 Jahre dort gelebt und besuche meine Familie auch noch regelmäßig. Die Anforderungen an die Hunde dort, die Lebensumstände, sind ganz andere. Gerade die ganzen Hofhund-Mixe mit HSH Anteil. Das sind Hunde die dort einen Job haben, seit Generationen. Da kann man zwar den Welpen nach D retten, aber ernsthaft zu denken dass die Genetik da null durchkommt ist sehr naiv. Dass diese Hunde dieses enge mit dem Menschen zusammenleben, von so vielen anderen Menschen und Hunden umgeben, je toll finden wage ich zu bezweifeln.
Ich bin aber generell dem Trend Hunde aus Rumänien zu exportieren skeptisch gegenüber. Ich bin 2010 weggezogen. Straßenhunde gab es schon immer, die gehörten dazu. Meist dem Menschen ggü sehr skeptisch, sich eher zurück haltend. Gerade in den letzten 5 Jahren hat es einen regelrechten Hundeboom gegeben. Ganze Rudel auf den Straßen, nicht mehr nur defensiv unterwegs sondern distanzlos und offensiv. Ich frage mich wie das sein kann wenn man doch so viele Hunde exportiert und angebliche Kastrationsprojekte finanziert werden.
Es ist einfach ein lukratives Geschäft geworden die Hunde zu exportieren und dass die Geldquellen mal ausgehen will man anscheinend nicht.
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Klar hat man am Land andere Anforderungen. Aber dafür können "Landhunde" zB mit dem ganzen Wild recht problemlos umgehen während es so manchen Stadthunde der zwar 20 Hundebegegnungen hintereinander problemlos meistert die Sicherungen raushaut wenns Reh durch den Wald sprintet.
Hat alles Vor und Nachteile.
Kritik ist immer erlaubt und eine gesunde Portion Skepsis ist immer gut. Mir geht es nur darum, dass Hund X aus X nicht immer zwangsläufig schlecht ist. Mit Vorurteilen und gefühlten Wahrheiten hast du als Staff Halterin ja sicherlich auch genügend Erfahrungen gemacht. Ich möchte nur dazu anregen Dinge weniger zu emotionalisieren und sich auf die Faktenlage zu fokussieren.
Von einer "Hundeschwemme" von bösen Auslandshunden sehe ich zumindest nichts.
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Das ist jetzt weder böse noch auslandshundetypisch, passt aber irgendwie zum Thema "neue Besitzer":
Ich war eben mit dem Terrier im Garten, und ein bißchen abseits beschäftigt, als es einen Riesenspektakel am Tor gab. Davor stand eine ältere Dame mit einem kleinen Hund, dem es sichtlich unangenehm war, so direkt vors Tor und den "Hau ab!!" tobenden Terrier gezerrt zu werden.
Weil die Frau nicht irgendwie unverschämt, sondern ganz nett wirkte, auch wenn sie was von "Ihrer ist aber asozial!" murmelte, habe ich sie höflich drauf angesprochen, dass sowas keine gute Idee ist. Die Antwort: Die Hündin habe sie gerade aus dem Ausland adoptiert, die solle jetzt "neue Freunde finden". Ich hab ihr dann nochmal sehr nett erklärt, dass es nicht unbedingt der direkte Weg zum Herzen einer erwachsenen Hündin ist, ihr eine Fremde einfach so an die Reviergrenze zu stellen. Worauf sie den Hund (der darüber supererleichtert war) endlich weiterzog und im Abgang mit tragischer Stimme sagte: "Jetzt hat sie schon so ein schweres Leben gehabt, jetzt wird sie hier auch noch abgelehnt...."
Wie gesagt, nicht weiter ärgernswert oder so, aber da stellt sich mir doch immer wieder die Frage, als was solche Leute eigentlich einen Hund sehen - als eine befellte Ausgabe von "wir haben uns alle lieb"?
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Vielleicht noch mal ein Nachtrag zum Thema "gefühlte Wahrheiten":
Die Zahl der Haustiere und Heimtiere in Deutschland ist in de Jahren 2016 bis 2019 nahezu komplett stabil geblieben. Im Jahr 2020 ist durch Corona bislang ein leichter Anstieg erkennbar. Eine Tendenz ist insofern erkennbar, dass Hundehalter jünger werden und zunehmend auch den urbanen Raum nutzen. Inwieweit sich das Coronajahr 2020 auf den Haustierbestand ausgewirkt hat, ist aktuell noch nicht abschätzbar. Mitte 2021 wissen wir sicherlich aus dazu mehr.
Von einer "Hundeschwemme" zu reden entbehrt sich, zumindest nach meinem Kenntnisstand und den Statistiken die ich gefunden habe, jeglicher Sachlage und ist nicht weiter als eine subjektive, gefühlte Wahrheit. Irgendwie schwingen für mich immer leichte Vibes aus der Flüchtslingswelle 2015 und 2016 mit. Die bösen, verhaltensgestörten Auslandshunde kommen scharenweise nach Deutschland und unsere armen deutschen Tierheimhunde bleiben auf der Strecke. (Wer kümmert sich um die deutschen Rentner? Kommt mir irgendwie bekannt vor)
Tss tss kommst du jetzt mit Zahlen daher...damit bin ich btw selbst in sehr gebildeten Tierschutzvereinskreisen angeeckt. Hab immer dazu "ermuntert", doch möglichst viel quantitative Daten zu gewinnen, Aussagen eher zahlen-als meinungsbetont zu basieren usw. Hatten für die Abgabehunde auch standardisierte Fragebögen, deren Auswertung echt einiges interessantes zu Tage brachte....
Aber nein, lieber Hexen verbrennen und dumme verallgemeinerte Aussagen auf Facebook raushauen...generiert mehr Spenden, verbraucht weniger Hirnkapazität..sinnlos...
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Es gibt einige TS Hunde, die sich nicht an das Leben in der Stadt anpassen können, das hat recht wenig mit Erziehung zu tun. Und auch einen Hund so früh wie möglich rüberholen bringt da keine Garantie, die sozial sensible Phase ist rum und dann spielt ja auch die Genetik eine große Rolle.
Ich persönlich würde z.B. Hunde, die im TH geboren wurden oder als Welpe ins TH kamen (im Ausland, wo nicht die Ressourcen zur Sozialisierung zur Verfügung stehen) explizit nicht adoptieren sondern lieber Hunde Ü2 oder Ü3 bei denen ich sehen kann, wo die Reise verhaltenstechnisch hingegangen ist. Sonst gibts in der Pubertät vielleicht noch das böse Erwachen, wenn der fröhliche Welpe genetisch verankerte Eigenschaften auspackt. Genetik spielt so eine unfassbar große Rolle, packt man dann noch die Erlebnisse (oder auch oft: mangelnden Erlebnisse) in der sozial sensiblen Phase dazu, dann wird einfach deutlich, dass viele dieser Hunde nicht beliebig anpassungsfähig sein können.
Klar gibts so manchen Hund aus dem Auslandstierschutz, der das Stadtleben mitmacht aber andere eben nicht. Dass man die nicht sieht, liegt daran, dass die Halter sie abgeben, umziehen, Gassigehen wenn niemand unterwegs ist oder immer rausfahren zum Gassigehen
Und natürlich gibt es eine Menge verhaltensauffälliger Rassehunde, sortiert man dann aber alle raus, die vom Vermehrer kommen oder bei denen die Menschen die falsche Rasse für ihre Lebensumstände gewählt haben, bleiben in den meisten Fällen tatsächlich nur noch menschengemachte Probleme übrig.
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Vielleicht noch mal ein Nachtrag zum Thema "gefühlte Wahrheiten":
Die Zahl der Haustiere und Heimtiere in Deutschland ist in de Jahren 2016 bis 2019 nahezu komplett stabil geblieben. Im Jahr 2020 ist durch Corona bislang ein leichter Anstieg erkennbar. Eine Tendenz ist insofern erkennbar, dass Hundehalter jünger werden und zunehmend auch den urbanen Raum nutzen. Inwieweit sich das Coronajahr 2020 auf den Haustierbestand ausgewirkt hat, ist aktuell noch nicht abschätzbar. Mitte 2021 wissen wir sicherlich aus dazu mehr.
Von einer "Hundeschwemme" zu reden entbehrt sich, zumindest nach meinem Kenntnisstand und den Statistiken die ich gefunden habe, jeglicher Sachlage und ist nicht weiter als eine subjektive, gefühlte Wahrheit. Irgendwie schwingen für mich immer leichte Vibes aus der Flüchtslingswelle 2015 und 2016 mit. Die bösen, verhaltensgestörten Auslandshunde kommen scharenweise nach Deutschland und unsere armen deutschen Tierheimhunde bleiben auf der Strecke. (Wer kümmert sich um die deutschen Rentner? Kommt mir irgendwie bekannt vor)
Tss tss kommst du jetzt mit Zahlen daher...damit bin ich btw selbst in sehr gebildeten Tierschutzvereinskreisen angeeckt. Hab immer dazu "ermuntert", doch möglichst viel quantitative Daten zu gewinnen, Aussagen eher zahlen-als meinungsbetont zu basieren usw. Hatten für die Abgabehunde auch standardisierte Fragebögen, deren Auswertung echt einiges interessantes zu Tage brachte....
Aber nein, lieber Hexen verbrennen und dumme verallgemeinerte Aussagen auf Facebook raushauen...generiert mehr Spenden, verbraucht weniger Hirnkapazität..sinnlos...
Leider sind extrem viele Mitarbeiter und Freiwillige in der Tierschutzszene extrem dogmatisch unterwegs. Fakten und Zahlen werden zum großen Teil einer vermeinten Tierliebe geopfert. Die grundlegende Aussage ist leider oftmals: Jedes Tier ist für ein Leben in Deutschland geeignet, wenn der Halter sich nur genug anstrengt. Leider habe ich auch oft genug erlebt, dass Halter von den Vereinen regelrecht angegangen werden, wenn es mal nicht klappt.
Wir hatten das Glück einen wirklichen tollen Verein gefunden zu haben. An den Verein ist ein kleines privates Tierheim angeschlossen, welches Platz für 15-20 Hunde bietet. Alle Tiere können vorher kennengelernt werden. Die Vorbesuche bei den Besitzern sind recht akribisch. Wenn es mal nicht klappt, werden die Tiere anstandslos zurückgenommen und können entweder auf einer Pflegestelle oder in dem privaten Tierheim unterkommen. Es werden viele junge Hunde vermittelt. Die Gelder fließen entweder zurück in die Smeura oder werden zur Plfege von alten Hunden oder kranken Hunden in Deutschland verwendet.
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Es fällt schon auf, dass viele Welpen angeschafft werden und auch in Züchterkreisen die Hündinnen echt seeehr jung belegt werden, teilweise mit 16-20 Monaten.
Insbesondere die Vermehrer springen auf diesen Zug auf. Über die Preise brauchen wir gar nicht sprechen, die sind absurd. Auch bei seriösen Zuchten.
Ich zumindest kenne keinen Züchter, der plötzlich seine Althündin trotz überschrittenem Alters nochmal schnell hat belegen lassen, die Junghündin schneller hat decken lassen als geplant oder auf die Pause zwischen den Würfen verzichtet hat, um mehr Welpen verkaufen zu können
Doch, ich schon. Genug.
Ich sag mal so - klar wird es solche Züchter auch geben. Ich kenne halt keinen persönlich, der Corona dieses Jahr irgendwie ausgenutzt hätte.
Aber wichtig ist doch, dass sie sich an die Zuchtordnung halten müssen.
D.h. solange es im Rahmen der Zuchtordnung passiert, wird kaum etwas ganz schlimmes gemacht werden - auch wenn es uns vielleicht selbst nicht so zusagt.
Mehrhund Jo ist halt die Frage, ob man in der ZO ab 15 Monaten belegen muss, weil es erlaubt ist. Oder ein Rüde ab 12 Monaten decken muss, weil es erlaubt ist.
Oder der Abstand bei 4 hintereinander folgenden Würfen immer 10 Monate sein muss.
Oder ob man die fast 10jährige Hündin noch einmal belegen muss, weil sie die erlaubte Maximalzahl noch nicht erreicht hat und man den Antrag durch kriegt.
Oder ob man Hunde zusammen setzt, die fast 30% Größen- und Gewichtsunterschied haben, weil der geplante Rüde durch Corona nicht erreichbar ist und man jetzt einen nimmt, der im gleichen Bundesland steht.
Oder ob man wirklich eine Hündin nach einem Kaiserschnitt noch einmal belegen muss, auch wenn es offiziell erst verboten wird, wenn die Hündin 2 Kaiserschnitte hatte.
So mal um ein paar Beispiele zu nennen, ohne sie jetzt individuell zu betrachten.
Ist alles in der zuständigen ZO erlaubt, wenn auch teils mit Sondergenehmigung. Ob man das als seriöser Züchter machen sollte? Wohl eher kaum.
Und es fällt schon auf, dass die Grenzen sehr weit ausgereizt werden, seitdem ca absehbar ist, dass Corona nicht nur die paar Monate anhält (so seit ca 6 Monaten), sondern uns noch sehr lange begleiten wird.
Also einige Dinge kommen mir doch hier sehr verallgemeinert vor.
Was das Mindestalter betrifft, so kommt es ja immer auf die Rasse und die einzelne Hündin an.
Oft sind kleine Rassen viel schneller erwachsen als Große (da gibt es, glaub ich, auch irgendwo eine Forschung zu, bezüglich des Alterungshormons).
D.h. es macht ja durchaus einen Unterschied, ob ich einen Jack Russel oder eine Dogge mit 15 Monaten belegen lassen würde.
Und dann kommt es auch auf das einzelne Individuum an. Meine Rasse darf frühestens mit 18 Monaten belegt werden und meine Althündin war da schon mehr als erwachsen. Sie hatte mit 20 Monaten ihren ersten Wurf und war äußerst souverän. Meine jüngere Hündin war viel länger Kindskopf und sie war daher auch erst mit 2,5 Jahren das erste mal Mutter.
Was diesen 10Monats-Abstand betrifft, so habe ich davon noch nie gehört.
Zumindest bei den Vereinen die ich kenne steht in der ZO, dass eine Hündin in 24 Monaten nicht mehr als 2 Würfe haben darf. Das bedeutet zwar, dass man auch an 2 Läufigkeiten hintereinander belegen dürfte, danach aber eine wirklich lange Pause verordnet bekommt. Ich kenne auch Fälle, in denen das Züchter mal gemacht hatten. Aber da war der vorangegangene Wurf in der Regel sehr klein. Und warum das ein Züchter macht, kann durchaus verschiedene Gründe haben - ist jetzt zwar auch nicht mein favorisiertes Vorhaben, aber solange dabei auf die Hündin geschaut wird.....und ich kenne halt keinen Fall in dem eine Hündin belegt wurde, obwohl sie nicht fit war. Aber das war auch alles nicht dieses Jahr und hatte daher eh nichts mit Welpenverkauf wegen Corona zu tun.
Und ich habe noch nie erlebt, dass ein Verein das Belegen einer 10jährigen erlaubt hätte. Das klingt für mich jetzt nicht sehr seriös. Ich kenne nur Fälle, in denen es um ein paar Monate ging.
Was den Größenunterschied betrifft, so ist ein Standard in der Regel so gefächert, dass es kein Problem sein sollte, wenn ein Obergrenzenrüde eine Untergrenzenhündin deckt. Das sollte keinen Unterschied bei den Welpen machen - außer es geht vielleicht um irgendwelche Zwerghunde, die eh vorbelastet sind.
Und auch ein Kaiserschnitt ist absolut kein Grund, eine Hündin sofort aus der Zucht auszuschliessen.
Ein Kaiserschnitt hat doch nicht immer etwas mit Fortpflanzungsproblemen zu tun, da sollte man sich den einzelnen Fall anschauen.
Kommen z.B. die Wehen nicht richtig in Gang, weil der Wurf sehr klein ist oder ist er normal groß?
Hat sich ein Welpe quer gelegt oder ist ein Einling zu groß?
Mein erster Sohn hatte sich auch quer gelegt und ich hatte einen Kaiserschnitt. Der Zweite kam völlig normal zur Welt. Ein Kaiserschnitt ist kein Weltuntergang.
Ich denke es ist einfach wichtig, einzelne Fälle nicht alle über einen Kamm zu scheren.
Viele Dinge wurden auch vor Corona schon gemacht und nicht alles ist im Einzelfall das absolut Böse oder unseriös.
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