Die grosse Hundeschwemme

  • Ich LIEBE Wölfe. Aber als GW924m Freki (und damit mir oder meinem Mann, je nachdem wer mit ihr die Abendrunde ging) mal öfter nachgestellt hatte, hatte ich ehrlich gesagt RICHTIG Schiss. Tut mir leid bitte sei mir nicht böse aber ich glaube dir nicht, dass du bei einem Wolf an der Haltestelle ruhig und gleichgültig bleiben würdest.


    Und ein großer Hund ist instinktiv für den Menschen auch ein Wolf. Oder nicht?

  • Unser Schulleiter der Grundschule hat mich bei einem Gespräch vor ein paar Jahren gefragt, ob ich Vorschläge für Projekttage hätte, die er frei planen könnte.


    Mein Vorschlag war, doch mal mit der Großen in die Schule zu kommen. Damals war sie 4, ein ruhiger, entspannter, freundlicher Hund. Ich hätte ein bißchen erzählt, wie Hunde so ticken, was man beachten muss, wenn man einen im Freilauf trifft und was man auf keinen Fall tun darf. Die Kinder hätten mit uns eine Runde draußen drehen dürfen, ausgewählte vielleicht streicheln... die meisten Kinder kannten die Große schon, da ich den Sohn in der ersten Klasse mit ihr im Schlepptau immer abgeholt habe und wir daher vor der Schule immer gewartet haben.

    Ich selbst hätte es schön gefunden, den Kindern zu zeigen, dass ein gut erzogener Hund eine Freude sein kann und auch große Hunde an sich kein Grund sind, sich zu fürchten.


    Wurde abgelehnt, mit der Begründung: bräuchte das Einverständnis der Eltern, Allergien, Angst vor einem Beißvorfall :ka:


    Zudem darf man nicht vergessen dass sich die Einstellung der Eltern oft an die Kinder "weitervererbt". Oft habe ich gehört "Schau mal der große Hund, die riesigen Zähne, der frisst dich gleich!" obwohl wir nur desinteressiert in einigem Abstand vorbeigegangen sind.

    Selten hat eine Mutter gesagt "Schau mal, so ein schöner großer Hund, wie brav der läuft" oder halt irgendwas Positives.


    Wenn die Eltern den Kindern eine wertschätzende und respektvolle Einstellung Tieren gegenüber vorleben und ihnen ein paar Regeln beibringen, dann wäre vielleicht insgesamt die Situation entspannter.

  • Bei uns an der Grundschule gab es regelmäßig ein solches Projekt.

    Vermutlich konnte unser Rektor ein paar gefressene Kinder verkraften. :ugly::ka:


    An dieser Schule gibt es aber auch inklusive Klassen in Kooperation mit einem sonderpädagogischen Bildungszentrum und seit vielen Jahren immer mindestens einen Schulhund.

  • Bei einem Wolf ist der individualdistanzwunsch halt größer. Und es macht auch einen Unterschied, ob der in der Stadt vor mir steht oder im Wald. Aber Hunde sind für mich keine Wölfe. Vor allem sind sie in unserer Welt immer Teil eines Menschen. Das ist für mich nicht vergleichbar.


    Ich wollte lediglich deine Aussage man hat entweder stark positive oder negative Gefühle gegenüber von etwas oder jemanden lediglich als für mich nicht ausreichend komplex gedacht begründen. (ich durfte mich dank Panikstörung viel mit Ängsten beschäftigen. Was einen da wie triggert ist in der heutigen Zeit sowieso oft nicht mehr natürliches Verhalten. Aber das ist OffTopic)

    Im Bezug Furcht agieren Menschen individueller. Für dich kann das also natürlich zutreffen, da will ich gar niemanden überzeugen.

  • Wir haben vermutlich einfach unterschiedliche Menschen kennengelernt und dadurch eben einen verschiedenen Eindruck davon. Ich kenne zum Beispiel sehr viele Menschen, die Angst vor Tieren haben, insbesondere vor großen Tieren, noch mehr vor großen Raubtieren, und diese sehr deutlich zeigen. Und sehr viele Menschen die Hunde/Pferde/Wölfe etc. total toll finden und eher Zuwenig Distanz halten. Eine Egal-Haltung wäre aus meiner Sicht eigentlich wünschenswerter als Beides - sehe diese nur eher selten. Da muss der Mensch schon abgelenkt und von Anfang an in gewisser Entfernung sein, damit er nicht irgendwie reagiert auf die Art Hund die ich meist mit mir führe... Meistens.


    Typisches Beispiel für absolute Unkenntnis bei Faszination war: Menschen die Freki streicheln wollten, wenn sie vor einem Geschäft warten musste während ich eingekauft habe. Keine gute Idee. Zum Glück ist sie immer eine gewesen die gewarnt hat.

  • Wenn es um Umgang mit der Natur lernen geht, find ich so ne künstlich geschaffene Spezies wie den Hund, die mit Plastikknochen im Maul gegen Unfälle mit der Natur und GPS Sender am Halsband an der Leine rum läuft, um nicht Natur zu machen, übrigens grundsätzlich relativ ungeeignet.


    Ob zb jemand Hunde mag. Ja. Nein. is mir wurscht ist, denk ich, auch wesentlich komplexer als früher Erfahrung, Elternhaus usw.

  • Naja, dass ist aber wieder ein Fall von Vollkaskomentalität. Wenn ein Hund vor einem Geschäft angeleint ist, muss er lieb sein. Sonst darf man das nicht, gibt richtig Ärger, wenn was passiert, für den Hundehalter.

    Das weiß "man".

    Ich persönlich sehe solche Hunde auch entspannter, als Andere. Eben, weil ich mir neben meiner eigenen Einschätzung denke, der muss lieb sein. Das habe ich gelernt. Beeinflusst mein Handeln.

    Also genau das, was du dir wünscht.


    (Nein ich streichle keine fremden Hunde.)


    Ich finde es auch ziemlich vermessen zu erwarten Jeder muss Hunde lesen können. Warum? Selbst Hundehalter haben da oft Defizite. Und andere große Tiere, ja die sind hinterm Zaun. Und wenn nicht, gehe ich davon aus, dass der Mensch, der dranhängt weiß, was er tut. Warum sollte das beim Hund anders sein?


    Fremde Tiere nicht anfassen, gilt für alle Tierarten, groß, klein, Haustier, Wildtier, einfach immer. Das gehört vermittelt. Da braucht es aber keine Hundeschulung.

  • Ich persönlich kann es nicht haben wenn Hunde (und das sehe ich tatsächlich doch vermehrt bei uns) direkt vor einem Ladengeschäft angebunden oder nur abgesetzt sind. Damit meine ich so angebunden/abgesetzt, dass man Slalom um sie herumlaufen muss um rein- oder raus zu kommen. Und das machen verblüffend viele Hundehalter, damit ihr Hund reinschauen kann oder sie selbst ihren Hund von innen noch sehen können.


    Obwohl ich selbst schon so lange Hunde habe, ist mir unwohl dabei so dicht an einem fremden Hund vorbei zu müssen, oder gar halb über ihn hinüber steigen. Die Halter können das manchmal gar nicht nachvollziehen, weil sie ihren Hund ja nicht da hinsetzen wäre wenn er nicht nett wäre - vollkommen logisch :klugscheisser:.

    Ja mei, woher soll ich das denn wissen? Klar könnte ich jetzt schlussfolgernd davon ausgehen, aber das Risiko trage trotzdem ich selbst. Ich gehöre nunmal nicht mehr zu denen, die fremden Hundehaltern vorbehaltslos einen Vertrauensvorschuss gewähren. Ich hatte einmal einen Frenchie fast in der Wade hängen in einer solchen Situation, und klar war ich Schuld, weil ich PuffyKnuffi ja erschreckt habe :roll:. Brauche ich das? Nein!

  • Also, hier auf dem Dorf ist das völlig normal und üblich.Das war vor 20 Jahren so, ist heute so und wird in 20 Jahren vermutlich noch so sein. Ich finde das irgendwie tröstlich...


    Es gibt keine Welpenschwemme und keine Gassigeherschwemme, wenn schlechtes Wetter ist, steckt grundsätzlich keiner die Nase raus. Die Leute haben mit Großfamilie, Haus und Garten genug zu tun. Wer einen Hund hat, bekam den schon vor Jahren oder hat bei Welpen einen verstorbenen Hund "ersetzt".

  • Also, hier auf dem Dorf ist das völlig normal und üblich.Das war vor 20 Jahren so, ist heute so und wird in 20 Jahren vermutlich noch so sein. Ich finde das irgendwie tröstlich...


    Es gibt keine Welpenschwemme und keine Gassigeherschwemme, wenn schlechtes Wetter ist, steckt grundsätzlich keiner die Nase raus. Die Leute haben mit Großfamilie, Haus und Garten genug zu tun. Wer einen Hund hat, bekam den schon vor Jahren oder hat bei Welpen einen verstorbenen Hund "ersetzt".

    Hier sitzen die wartenden Hunde (teilweise unangebunden) an einer recht stark befahrenen Strasse (reger Busverkehr). Gehweg ca. 5m breit. Fussgängerverkehr > hoch. Das ist halt nicht vergleichbar mit einer ruhigen Gegend.

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