Die grosse Hundeschwemme

  • Bei uns hat die Hausverwaltung jetzt ein "Hundehalteverbot" ausgesprochen. Ist rechtlich natürlich nicht tragfähig, aber scheinbar reichte es zumindest um der Masse an Anfragen Einhalt zu gebieten.

  • Viele die einen wollen, bekommen gerade auch gar keinen.

    Ich war gestern bei einer Züchterin zu besuch. Die hat im stundentakt anfragen bekommen, obwohl auf ihrer HP steht, der Wurf ist komplett vermittelt.:headbash:

  • Ich muss auch sagen, ich höre zwar viel davon, dass wohl grade massenhaft Hunde gekauft werden, sehe es in meinem Umfeld aber gar nicht.

    ...

    Ich weiß von unserer Züchterin, dass sie seit Beginn von Corona wöchentlich dutzende von Welpenanfragen erhält, obwohl ihre Homepage auf dem Stand von Mitte 2019 ist. Für Kuno und seine Schwester wurden ihr ein Mehrfaches des üblichen Welpenpreises geboten.


    Als ich mit Kuno bei unserem Tierarzt zum Impfen war, erzählte der mir unaufgefordert, dass er in den letzten Monaten unglaublich viele Welpen als neue Patienten haben und es sich bei nahezu allen Besitzern um Ersthundehalter handeln würde. In zahlreichen dieser Fälle sei er ernsthaft besorgt, wie mit diesen Hunden nach Corona verfahren würde.

  • Es ist einfach die Hundedichte die mir in diesem Zusammenhang Unbehagen bereitet. Hier in meinem Umfeld ist es deutlich zu merken, dass es immer mehr Anschaffungen gibt.

    Ich habe das Gefühl, dass die Leute es unterschätzen was es bedeutet wenn im städtischen Umfeld so viele Hunde unterschiedlichster Größe und Ansprüchen zusammenkommen.

    Es ist natürlich nur ein Gefühl meinerseits und nicht wirklich objektiv und natürlich hat jeder das Recht seinem Hobby nachzugehen.

    Solange mir und meinen Mitmenschen keine Nachteile (eher im Sinne von Gefährdung als einfach mir auf die Nerven zu gehen) dadurch entstehen solls mir recht sein.

    Ich kann mir aber einfach vorstellen, dass es bald zu mehr Konflikten kommt wenn das hier so weiter geht und noch mehr Hunde hinzukommen, im dicht besiedelten Wohn- bzw. Stadtgebiet (bezogen auf hier bei uns/mir).

    Es gibt hier, in einem relativ jungen Stadtteil eine Menge Nichthundehalter die vielleicht eben auch kein Verständnis für Halter und ihre Hunde haben. Denen geht dann die Menge an Hunden schnell auf die Nerven, könnte ich mir vorstellen.

    Ist natürlich alles Spekulation... :ops:

  • Ich möchte mal einwerfen, dass die "Züchter" nicht Schuld an der Hundeschwemme sind, denn sie haben ja plötzlich nicht 50 Welpen mehr sondern weiterhin so viele Würfe, wie sie geplant haben.

    Ich zumindest kenne keinen Züchter, der plötzlich seine Althündin trotz überschrittenem Alters nochmal schnell hat belegen lassen, die Junghündin schneller hat decken lassen als geplant oder auf die Pause zwischen den Würfen verzichtet hat, um mehr Welpen verkaufen zu können - Ausnahmen gibt es da bestimmt, aber das hat dann für mich eher nichts mit Zucht zu tun, sondern mit Verkaufsstrategie.


    Ich habe z.B. einen Wurf für Ende diesen Jahres geplant und meine Welpenfamilien seit Juli schon fest. Zwar hatte ich Anfragen wie Sand am Meer und bekomme trotz Hinweis auf meiner HP, dass ich keine Mails mehr beantworte, immer noch Anfragen, aber die, die ich fest habe, hatten sich teilweise schon im März gemeldet - genug Zeit zum Kennenlernen und von spontanem Corona-Kauf kann da auch keine Rede sein. Und.....meine Hündin bekommt einen kleinen bis durchschnittlich grossen Wurf - also wird der Markt auch nicht mit Welpen von mir überschwemmt.


    Ich denke das grösste Problem sind die Schnellkäufe bei (Privat) Vermehrer, die gerade ihre Chance wahrnehmen.

    Wenn man sich die Kleinanzeigen anschaut, so war da gerade ein wahrer boom an Mischlinswürfen in allen Variationen, teilweise für bis zu 2500 Euro.

  • Das sind ja erst Mal ungelegte Eier.

    Also was passiert mit den Hunden nach Corona.


    Wo ich aktuell mehr Bauchweh habe ist, die vielen neuen Hunde und die Hundeschulen und Vereine dürfen nur begrenzt oder gar nicht praktizieren.

    Gerade wenn man von vielen Ersthundehaltern ausgeht :/.

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    Wo ich aktuell mehr Bauchweh habe ist, die vielen neuen Hunde und die Hundeschulen und Vereine dürfen nur begrenzt oder gar nicht praktizieren.

    Gerade wenn man von vielen Ersthundehaltern ausgeht :/.

    Das macht mir auch Bauchweh. Elvis und Fynn sind quasi im Hundeverein aufgewachsen und ich befürchte schon, dass Kuno da etwas abgeht. Wir starten halt, sobald man wieder darf und hoffen das Beste.

  • Ich möchte mal einwerfen, dass die "Züchter" nicht Schuld an der Hundeschwemme sind, denn sie haben ja plötzlich nicht 50 Welpen mehr sondern weiterhin so viele Würfe, wie sie geplant haben.

    Ich zumindest kenne keinen Züchter, der plötzlich seine Althündin trotz überschrittenem Alters nochmal schnell hat belegen lassen, die Junghündin schneller hat decken lassen als geplant oder auf die Pause zwischen den Würfen verzichtet hat, um mehr Welpen verkaufen zu können - Ausnahmen gibt es da bestimmt, aber das hat dann für mich eher nichts mit Zucht zu tun, sondern mit Verkaufsstrategie.

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    Kunos Züchterin hatte ihre zweite Hündin in diesem Jahr auch nicht belegen lassen, obwohl der Abstand zum Wurf davor locker gewahrt gewesen wäre. Sie lässt die Hündin 2021 decken und hat diesen Wurf schon komplett an „Stammkunden“ vergeben. Für 2022/23 nimmt sie noch keine Vormerkungen entgegen, weil das dann der erste Wurf von Kunos Schwester wäre und man deren Entwicklung und eine erfolgreiche Zuchtzulassung ja erstmal abwarten müsse.

  • Genau das sehe ich auch sehr problematisch.

    Wir hatten überlegt, eine Sondergenehmigung für unsere Welpenstunde zu erfragen. Das war aber Anfang Dezember. Wir hatten sooo viele Anfragen von Ersthundehaltern und wollten sie einfach unterstützen. Wenn es auch "nur" um das Beantworten verschiedener Fragen gegangen wäre.

    Dann explodierten jedoch die Zahlen, der Lockdown kam und wir haben nicht einmal mehr angefragt, ob das möglich wäre...

  • Das positive, das ich mitbekomme ist, dass die Tierheime im Moment auch leerer werden. Zumindest Hunde, die kein riesiges Päckchen an Problemen mitbringen und für Ersthundehalter geeignet sind müssen nicht lange im Tierheim sitzen.


    Als die Hundeschulen noch offen hatten hat mir eine Trainerin erzählt, dass die Welpengruppe aufgeteilt werden musste weil so viele neue Hundehalter mit Welpen in dem Kurs waren.

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