Junghund ist apathisch und uninteressiert an allem
-
-
Vielleicht kommt es nur so rüber, mir kommst du ein bisschen angesäuert vor. Es wollte doch niemand etwas böses.
Wenn dein Bauch dir sagt, dass da etwas "faul" ist, könntest du mit ihm auch einen Verhaltenstierarzt aufsuchen. Inwieweit das nach der kurzen Zeit bei Sinn macht, musst du für dich entscheiden.
Naja was heißt angesäuert ... ich mach mir wirklich Gedanken ob etwas nicht ok ist oder ob wir etwas falsch machen bzw. wie wir es richtig machen. JEDER, wirklich jeder der ihn erlebt findet es sehr außergewöhnlich. Und wenn mir jemand wenig Einfühlungsvermögen unterstellt dann bin ich schon angesäuert das stimmt.
Uns allen ist klar dass er sehr viel hinter sich hat, im Tierheim hatte er wohl seine Hundekumpels, dann kam der Umzug in die Pflegestelle und dann zu uns. Logisch dass er erstmal abchecken muss ob er bei uns überhaupt bleiben darf oder ob er denkt er wird jetzt wieder woanders hingebracht.
Ich finde sein Verhalten auch einfach zwiespältig, er schläft hier absolut tiefenentspannt und es ist ihm völlig egal wer ihn krault. Er liegt auf dem Rücken und hat alle viere von sich gestreckt. Und im gleichen Atemzug traut er sich nicht von der Couch oder will vielleicht auch nicht.
Unser letzter Hund war ca. im gleichen Alter als wir ihn bekommen hatten - wie gesagt ebenfalls Straßenhund aus Griechenland (allerdings privat ohne Organisation und Zwischenstationen). Die ersten Monate hat er immer in Hab-Acht-Stellung geschlafen, war nie wirklich im Tiefschlaf und jederzeit bereit völlig unter Strom zu stehen. Bis er mal auf dem Rücken lag und wir ihn am Bauch kraulen konnten hat ewig gedauert. Dafür ist er schon am ersten Tag im ganzen Haus herumspaziert.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Du fragst was ich erwarte: Dass er z.B. mal den Kopf hebt wenn er etwas hört oder dass er vielleicht zeigt dass ihm etwas nicht gefällt. Er ist einfach teilnahmslos, d.h. er liegt völlig tiefenentspannt da und lässt sich kraulen - von wem auch immer.
Das Gehör wurde beim Tierarzt mitgecheckt?
Nein das wurde nicht gecheckt aber er reagiert beim Gassigehen auf seinen Namen und hört auch sofort wenn ein Hund irgendwo bellt
-
Vielleicht beschwichtigt der Hund nur? Sicher dass das Kraulen positiv ist. Meine macht das zur Beschwichtigung bei neuen Menschen.
-
Meine Hündin aus Zypern hat die ersten drei Monate hier schlichtweg verpennt. Von der Familie ausgesetzt auf die Straße, dann irgendwann halb verhungert eingefangen und ab in die Tötungstation, dann von der Tierschutzorganisation da raus zur Tierschützerin mit vielen anderen Hunden im Haus. Dann ging es ab in den Frachtraum vom Flieger und Hund landet bei wieder völlig fremder Pflegestelle. Dann kamen wir.
Ich glaube dein Hund ist einfach froh über Ruhe und regelmäßig Futter. 3,5 Wochen sind eine so kurze Zeit. Er weiß nicht das ihr die neue „für immer“ Familie seid. Ihr seid noch nette Fremde die Futter und einen Schlafplatz in Ruhe und Sicherheit geben, mehr nicht.
Ruhe, Routine und sonst nichts braucht euer Hund. Freut euch doch erstmal das der Hund da ist, gesundheitlich alles gut ist und in einigen Monaten wenn er euch vertraut, könnt ihr mal über größere gemeinsame Unternehmungen nachdenken. Bis dahin lauft die ewig gleichen Runden wo wenig Angstauslöser sind. Auto fahren würde ich wenn möglich später antrainieren. Das ist alles so viel was auf den Hund einprasselt. Da ist erstmal gucken, nicht auffallen und vor allem Schlafen mehr als normal. Meine Hündin hat nach einem Jahr mal so erste Züge ihres Wesens durchblicken lassen.
-
Meine Blanca ist ebenfalls ein ehemaliger Straßenhund aus Griechenland. Als Blanca angekommen ist, hat sie im Haus auch fast nur im Korb gelegen und geschlafen bzw geruht. Erst nach und nach hat sie sich auch mal zum Spielen animieren lassen. Vielleicht braucht dein Hund einfach länger. Habt ihr mal versucht, ihn eine Zeitlang komplett zu ignorieren und auch nicht zu ihm zu setzen, zu streicheln etc? Vielen Neuankömmlingen gibt es Sicherheit, wenn sie erstmal nicht groß beachtet werden. Gar nicht groß reagieren klingt für mich auch eher nach Angststarre als nach Entspannung, ich würde den Hund erstmal so wenig wie möglich anfassen, es sei denn er sucht den Kontakt selbst.
Jeder Hund reagiert ja anders auf den "Kulturschock", Vergleiche mit den vorherigen Hunden helfen da nicht immer.
Wie lang sind denn die Gassirunden, die ihr geht? Blanca war anfangs auch sehr ängstlich, so dass wir einige Wochen lang immer nur dieselbe Runde ums Haus gegangen sind, vielleicht 10-15 min lang und ruhig, ohne viele Autos oder fremde Menschen. Das hat ihr lange völlig ausgereicht, wir haben dann ganz langsam erst gesteigert.
-
-
Aber natürlich möchte ich auch kein lebendes Sofakissen für die nächsten 15 Jahre haben... kennt jemand von euch ein solches Verhalten und kann mir Tipps geben? Wir sind wirklich ratlos ... nochmal zum Verständnis: Buddy bekommt natürlich alle Zeit der Welt und ich erwarte weder dass er perfekt an der Leine läuft noch dass er mir entgegenspringt wenn ich nach Hause komme, aber ich - wir alle - haben wirklich Angst dass wir einen absoluten Couchpotato haben der sich überhaupt nicht für seine Umwelt interessiert und einfach nur "da ist".
Was ist denn der Plan, wenn sich das bewahrheitet?
-
Ich kenne einen ähnlichen Fall mit einem Wurf Geschwister aus Griechenland. Waren auf jeden Fall auch irgendwelche Schäfi Mixes. Die Geschwister waren etwa 8 Monate als sie von Griechenland nach Deutschland kamen. Alle waren anfangs genau wie von dir beschrieben. Draußen schreckhaft, drinnen fast schon apathisch. Sehr ruhig. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass vor allem Hunde in Griechenland teilweise extrem reizarm aufwachsen. Meist sind es ja kleine private Shelter, mitten in der Pampa, wo einfach nix passiert. Da gibt es dann vllt. 2-3 Hundepfleger und jede Woche mal ein Auto. Die Hunde kennen nichts und sind deshalb sehr schnell überfordert. Oftmals kommen diese Hunde auch in Deutschland nur mit einer reizarmen Umgebung klar. Dazu ist dein Hund noch mitten in der Pubertät und sowieso schon mal ängstlicher.
Die von dir geschilderte Situation zuhause finde ich völlig in Ordnung. Lass den Hund doch auf der Couch chillen, ist doch nix bei! ;-) Leg dich dazu und genieß die Zeit.
Die Situation beim Gassi gehen finde ich schwieriger. Im schlimmsten Fall kann sich das nämlich immer weiter selbst steigern und ihr könnt irgendwann gar nicht mehr vor die Tür. Gar nicht mehr rausgehen finde ich aber auch nicht sinnvoll. Was bei dem zuvor beschriebenen Fall extrem gut funktioniert hat: Einen souveränen Hundekumpel mitnehmen, an dem sich dein Hund beim Gassi orientieren kann. Im Idealfall könnt ihr die zwei auch draußen in einem gesicherten Bereich miteinander im Freilauf spielen lassen. Ich glaube nicht, dass dein Hund ein Couch Potato ist. Auf dem Bild sieht es ein bisschen wie ein kleiner Schäfi Mix aus, der wird ganz sicher Feuer im Arsch haben.
Viele Grüße und schöne Festtage
-
..........
Die von dir geschilderte Situation zuhause finde ich völlig in Ordnung. Lass den Hund doch auf der Couch chillen, ist doch nix bei! ;-) Leg dich dazu und genieß die Zeit.
---------------
Bitte nicht dazu legen. Laß doch einfach mal dem Hund seine Ruhe
-
Ich denke dein Hund ist Werder Fauel noch desinteressiert. Dein Hund wird einfach völlig fertig und erschöpft von den ganzen neuen Eindrücken sein und ist deswegen so stoisch.
Wenn dein Hund schon mit 6 Wochen ins Schelter/Tierheim gekommen ist, kannst du ihn auch nicht mit einem Strassenhund vergleichen. Ein Straßenhund bekommt den ganzen Tag neue Eindrücke muss sich mit Dingen auseinandersetzen Probleme lösen wie sich essen und einen Schlafplatz zu organisieren usw.
Ein schelterhund hat in der Regel einen recht gleichförmigen Alltag und kann in seinem kleinen Zwinger auch nicht viel machen der lernt nicht mit neuen Eindrücken umzugehen da ist ja nicht viel neun...
Deswegen denke ich tut sich ein Schelterhund viel schwerer damit in eine neue Umgebung verpflanzt zu werden und sich da einzufinden.
Außerdem weist du nicht inwieweit er Menschen als Sozialpartner kennengelernt hat evtl. sieht er Menschen nicht oder wenn du Glück hast nur noch nicht als socialpartner an und fühlt sich bei euch gerade ziemlich alleine unter komischen Aliens.
Das wedeln auf der Coutsch wenn ihr kommt könnte auch Beschwichtigung sein.
Auf der Pflegestelle hatte er ja noch die anderen Hunde, da ist das evtl. Einfach noch nicht so aufgefallen.
Ich denke einen Shelterhund kannst du nicht mit einem normalen Junghund vergleichen, dem fehlt einfach viel an Erfahrungen und Entwicklungsschritten.
-
Was soll er denn machen???
Meine Hunde sind draußen oft genug ziemliche Raketen.
Drinnen sind sie unsichtbar.
Sie liegen halt auf der Couch.
Oder im Bett.
Manchmal sogar auf dem Badvorleger
und in seltenen Fällen in dem Körbchen vor dem Fenster.
Da schlafen sie oder sie kucken manchmal.
Ich bin froh drum.
Es gibt doch nichts Nervigeres und Anstrengenderes (für alle Beteiligten) als einen Hund, der im Haus nicht zur Ruhe kommt.
Meine Hunde freuen sich auch, wenn ich nach Hause komme.
Sie klopfen dreimal mit dem Schwanz aufs Sofa (oder wo sie halt grad liegen). Manchmal steht sogar einer auf und kommt mir ein paar Schritte entgegen.
Was erwartet ihr denn von eurem Hund?
Soll er euch die Möbel zerlegen, euch hinterherwinseln, auf den Couchtisch springen und das Fotoalbum zerlegen, damit er ein „richtiger“ Hund ist?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!