Junghund ist apathisch und uninteressiert an allem

  • Ich hatte die TE so verstanden, dass er die Streicheleinheiten total genießt und sich sogar auf den Rücken legt um gekrault zu werden? Falls der Hund Abstand sucht, natürlich Abstand geben. Ggf. verschiedene Schlaf und Ruheplätze anbieten. Wenn ihr auf die Couch wollt und Hundi dort liegt, kann man ihm ja eine ruhige Alternative anbieten. Den Hund aus Prinzip zu ignorieren finde ich wenig sinnvoll. Aber das sollte ja klar sein.

  • Mir fallen schon einige nette Spiele ein um das Selbstvertrauen und die Motivation zu stärken ABER ich würde diesen Hund erst mal ankommen lassen und ihm diese Ruhe gönnen, statt jetzt dagegen zu arbeiten und Interaktion zu erzwingen.


    Als Anfang kannst du, falls du Trofu fütterst, das aber einfach mal in der Wohnung verteilen. So habe ich das bei meiner einen Tierschutzhündin gemacht, die Angst vor manchen Räumen hatte. Nicht locken, einfach verteilen, warten, am besten selbst nicht schauen und einfach abwarten, was passiert.


    Dass Tierschutzhunde z.B. keine Lust auf Spielen mit Spielzeug haben ist ziemlich verbreitet, kann man später immer noch ändern:smile:


    Im Grunde klingt "draußen munter, drinnen Couchpotato" aber wirklich gut:ka: Viele HH streben genau das an...

  • Erst musste ich schmunzeln, weil ich dran denken musste, wie unglaublich viele Hundehalter gottfroh wären, wenn ihr Hund so ruhig wäre zu Hause!

    Meistens liest man hier ja eher das Gegenteil.


    Aber es bleibt bei mir das Gefühl, dass du versuchst zu beschreiben, dass es eine ungute Ruhe, eine Art Starre ist? Und dein Bauchgefühl sagt, da stimmt was nicht?


    Ein User ein paar Seiten zuvor hatte einen Verhaltenstherapeuten in die Überlegung eingeworfen.

    Vielleicht solltest du das nochmal bedenken?

    Oder einen ganz erfahrenen Trainer einladen, oder auf Video aufnehmen und einem erfahrenen Trainer schicken (wg Corona vielleicht eher möglich) mit der Frage, was das genau ist was dein Hund da macht?


    Oder hier ein kurzes Video einstellen, so dass man die Körperhaltung deines Hundes beurteilen könnte? Hier sind ja auch erfahrene Trainer unterwegs.

  • Bitte nicht dazu legen. Laß doch einfach mal dem Hund seine Ruhe

    Ich hatte die TE so verstanden, dass er die Streicheleinheiten total genießt und sich sogar auf den Rücken legt um gekrault zu werden? Falls der Hund Abstand sucht, natürlich Abstand geben. Ggf. verschiedene Schlaf und Ruheplätze anbieten. Wenn ihr auf die Couch wollt und Hundi dort liegt, kann man ihm ja eine ruhige Alternative anbieten. Den Hund aus Prinzip zu ignorieren finde ich wenig sinnvoll. Aber das sollte ja klar sein.

    Das könnte auch die höfliche Aufforderung des Hundes sein, das doch bitte zu lassen. Ich gehe nie zu meinen schlafenden Hunden und streichele sie. Wenn sie Lust darauf haben, dann dürfen sie mir das sagen. Heißt, ich lasse den Hund auf mich zukommen, dann weiß ich, dass er das auch will.

  • Ich denke, ihr habt einfach einen jungen, aktiven, witzigen Hund erwartet, der ggf. sogar Stress macht.

    Nun habt ihr einen der ruhig ist.


    Wenn er gesundheitlich untersucht ist und draußen interessiert, frißt und trinkt - dann ist er eben so - jetzt.

    Kann sich nach der Eingewöhnung ändern, muss aber nicht.


    Wenn ihr genaue Vorstellungen hattet, wie ein Hund sein soll, was ihr mit ihm unternehmen wollt, dann ist ein Tierschutzhund ungeeignet.


    Es gibt hier viele Seiten lange "Suchen" nach der geeigneten Rasse/ nach Hunden, die zu den eigenen Vorstellungen, Lebensumständen passen.

    Auch da bleibt eine Restunsicherheit, aber die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass es paßt.


    Kein Tierschutzhund wird das sicher leisten können.

    Klar gibt es Traumpaarungen, ich möchte sagen Schicksals-Begegnungen, aber die große Masse passt sich doch einfach gegenseitig an, mit mehr oder weniger Schwierigkeiten am Anfang.


    Wenn sein Wesen nun gar nicht zu Euren Vorstellungen von einem Hund passt, dann ist es fair, ihm ein passendes zu Hause zu suchen

    Es macht weder dem Hund noch Euch Freude, zusammen zu leben, wenn Ihr abfällig denkt, sone "faule, langweilige Socke".


    Wie hier schon so oft, ich finde das bereits Erledigte/ Erlebte für 3,5 Wochen viel zu viel.

    Vielleicht braucht der Hund auch einfach all seine Kapazität, um die Veränderungen und all das Neue einfach nur zu überleben.


    Man sagt éin Hund ist 3 Monate zu Besuch, dann erst angekommen.

    Da seid Ihr noch weit von entfernt.

  • Ich hatte die TE so verstanden, dass er die Streicheleinheiten total genießt und sich sogar auf den Rücken legt um gekrault zu werden? Falls der Hund Abstand sucht, natürlich Abstand geben. Ggf. verschiedene Schlaf und Ruheplätze anbieten. Wenn ihr auf die Couch wollt und Hundi dort liegt, kann man ihm ja eine ruhige Alternative anbieten. Den Hund aus Prinzip zu ignorieren finde ich wenig sinnvoll. Aber das sollte ja klar sein.

    Das könnte auch die höfliche Aufforderung des Hundes sein, das doch bitte zu lassen. Ich gehe nie zu meinen schlafenden Hunden und streichele sie. Wenn sie Lust darauf haben, dann dürfen sie mir das sagen. Heißt, ich lasse den Hund auf mich zukommen, dann weiß ich, dass er das auch will.

    Absolut, es gibt ja nicht umsonst das Sprichwort, dass man schlafende Hunde nicht wecken soll. ;-)


    Aus der Ferne ohne Fotos und Videos aber unmöglich zu beurteilen.


    Mir ging es eher darum, dass man sich auch mit Hunden aus dem Tierschutz in der ersten Zeit beschäftigen darf, insofern der Hund das anbietet.

  • Sei froh, dass er ruhig sein als Strategie hat.


    Meine Nachbarn haben auch vor kurzem einen jungen Hund aus Rumänien? Bulgarien? .. egal.. geholt.


    Der kam ebenfalls kurz auf Pflegestelle, dann in die neue Familie. Total überfordert mit den Wechseln.


    Und der kam damit sehr schlecht zurecht und hat die Einrichtung zerlegt, in die Wohnung gepinkelt,...


    Da ist ruhig sein doch definitiv nicht schlecht.


    Der Mensch meint immer, das müsse auf eine bestimmte Weise ablaufen, in bestimmter Zeit, ... aber der Hund ist der Taktgeber.


    Also hab Geduld. Und überlegt euch, ob ihr ihn so wie er ist akzeptieren könnt. Das ist das Wichtigste! Er wird sehr viele Jahre bei euch leben - da soll er 100% willkommen sein so wie er ist.


    Wenn ihr mit seiner Art unglücklich seid, dann ist es fairer ihn in ein anderes Zuhause zu geben. Es geht schliesslich um sein gesamtes Leben.

    Also überlegt euch ob ihr ihn voll akzeptieren und integrieren wollt.


    Nicht immer passen Hund und Mensch zusammen. Man muss nichts erzwingen was nie passen wird.

  • Als die mittlere vor 4 Jahren am 17. Dezember aus dem ungarischen Tierschutz kam, war es hier einfach nur ruhig. Mein Sohn war damals 4,5 Jahre und ist dank adhs ein echter Wirbelwind. Stella war und ist heute noch stress anfällig. Wir haben abwechseln gut 3 oder 4 Tage bei runter gelassenem Rollo im Bett verbracht. Sie hat nur geschalfen. Es hat gut 2 bis 3 Monate gedauert bis sie "aufgetaut" ist bzw nicht immer sofort wie ein Stein irgendwo daheim eingeschlafen ist. Sie war ähnlich alt wie eurer. Da hat Dann auch die Pubertät angefangen und sie hat Pubertätstypisch probiert. 1,5 Jahre etwa hatte sie immer, nach allem neuen oder positiv sowie negativ stressigen oder aufregenden Sachen Durchfall. Das hat sich ebenfalls mittlerweile super geben und sie ist ein toller, aber wahnsinnig sensibler begleithund. Sie wird nie ein souveräner und selbstbewusster Hund, der sich sicher in seinen Entscheidungen ist, wird immer Hilfe von mir brauchen. Das ist völlig okay.

    Ich glaube, euer Bubi ist der gleiche Beobachter wie mein Hasi. In neuen Situationen oder mit neuen Hunden ist sie sehr zurückhaltend, schaut sich alles ganz genau an, analysiert, studiert und erst wenn sie jeden einschätzen kann bringt sie sich ein. Kein körperlich gesunder Hund ist eine couch potato. Gebt ihm wirklich einfach Zeit, versucht euren Alltag so normal wie möglich weiter zu machen und ihn einfach dran teil haben lassen. Er wird kommen. Aber es dauert eben.

  • PS. : nach dem hasi aufgetaut war und sich mit uns sicher gefühlt hat, war sie wie beschrieben. Ich habe aber nie dran gezweifelt dass die beschreibung "falsch" sein könnte.

  • Ich schildere jetzt mal die Anfänge mit meinem Hund aus Rumänien. Der Hund kam auch aus dem Shelter, Vorgeschichte unbekannt, allerdings mit Fesselungnarben an allen vier Pfoten und laut Vermittler war er im Shelter zusammengebissen worden.


    Seine Taktik zum überleben war, in Situationen wo er reingezwungen wurde nach vorne zu gehen. Bei allem sonstigem was ihn verunsicherte, legte er sich hin und "fror" ein - heißt, er bewegte sich überhaupt nicht mehr - so nach dem Motto - ich bin eh schon tot, tut mir nichts. Und dies tatsächlich nicht nur kurze Zeit sondern über Stunden.

    Auch nach Wochen war dies seine Taktik. Einmal spielte er mit dem Zweithund, spielen kannte er vorher auch nicht und war dabei sehr unbeholfen grob und er tat dabei dem anderen Hund weh und die quietschte laut auf. Vor lauter Schreck schmiss er sich direkt wieder auf die Seite und bewegte sich den Rest des Tages nicht mehr.

    Ich habe dies komplett ignoriert und ihn gelassen. Mit der Zeit hat er gemerkt, ok, hier ist es sicher und niemand bedrängt mich und es passiert nichts schlimmes.

    Aber auch jetzt nach 3 Jahren hier, ist dies immer noch in manchen Situationen bei ihm drin so zu handeln, allerdings läßt er sich jetzt durch eine verbale Aufmunterung vom mir aus dieser Situation herausholen.


    Es braucht unheimlich viel Geduld und Zeit bei vielen Auslandshunden und manche sind in Deutschland tatsächlich völlig fehl am Platz. In die Stadt gehören die wenigsten dieser Hunde.

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