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So ähnlich ist das mit meinerBulgarin hier auch. Wobei man ihr anfangs durch ihre Lernverzögerung wirklich dabei zusehen konnte, wie sie gelernt hat, Reize zu verarbeiten.
Wobei ich denke, dass bei ihr auch die Reizoffenheit sehr durch das Leben auf der Straße gefördert wurde, nicht nur die Hibbeligkeit. Was genetisch veranlagt ist, kann ich nur mutmaßen.
Und bei ihr ist es z. B. definitiv sehr abhängig von Jahreszeit, Tagesform und Wetterlage, wie sie Reize filtern und verarbeiten kann.
Ich meine, Reizoffenheit ist mehr genetisch, verändert sich kaum im Laufe des Lebens.
Unsicherkeit, Hibbeligkeit, Nervosität hingegen halte ich für oft durch Aufzucht, Haltung, Umwelt, Futter, Halterbenehmen und Anforderungen gemachte Zustände.
Mein Vizsla (Ungarn, vermutlich Vermehrer und dann TS) war anfangs alles. Reizoffen aber auch unsicher, nervös und hibbelig. Nach 2 Jahren hier empfinde ich sie immer noch als reizoffen (neutral, sie nimmt halt viel wahr und reagiert schnell bei Bedarf), aber kaum mehr als hibbelig. In Situationen wo sie unsicher ist (Prägung war halt am Arsch) hibbelt sie gern noch (Menschenkontakt, Hundekontakt, Überforderung). Aber ist sie noch ein klassischer Hibbelhund? Ich denke nein, da sie eben Alternativverhalten gelernt hat, Ruhe kennt, sicherer geworden ist. Könnte man sie wieder hibbelig machen? Ja, problemlos.
Zum Thema - Hundetausch in einem Training, hibbeliger Hund gegen langsamen trägen Hund. Schönes Beispiel was der Besitzer und die Trainingsart ausmacht:
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Ich find bei TS-Hunden, Vermehrerwelpen und co. ist es noch mal ungleich schwieriger.
Schlicht und ergreifend aufgrund der fehlenden Sozialisierung auf Mensch und Umwelt, aber auch zb. der durchaus vererbten gesunden Vorsicht bei Straßenhunden.
Ein Hund, der nicht die deutsche urbane Umgebung gewöhnt ist, springt natürlich erst mal auf jeden Reiz an, muss aber nicht gleich genetisch reizoffen sein (oder gar nen Deprivationsschaden haben).
Um beim Thema Zucht zu bleiben: ich finde Labrador ist ein gutes Beispiel, wo man eine Entwicklung sieht, die in die Falsche Richtung geht, um den für jedermann leicht erziehbaren Begleithund zu schaffen (gesundheitliche Sachen lass ich jetzt mal außen vor).
In keiner Beschreibung steht, dass der Labrador eine grobmotorische, ungehemmte, alles niederwalzende Dampfmaschine ist.... und trotzdem hat er inzwischen diesen Ruf und der kommt ja auch nicht von ungefähr.
Beardies sind auch so nen Beispiel. Auch die haben nicht (mehr) den Ruf, nervenstarke, robuste Hunde zu sein.
Für mich stellt sich zb. die Frage, ob Freundlichkeit, Offenkeit, quasi das „fröhlich, lustige Begleithund“ zu Lasten von Nervenstärke und Belastbarkeit gehen.
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Für mich stellt sich zb. die Frage, ob Freundlichkeit, Offenkeit, quasi das „fröhlich, lustige Begleithund“ zu Lasten von Nervenstärke und Belastbarkeit gehen.
Ich glaub das Problem ist die Definition von "freundlich, lustiger Begleithund", genauso das Wort "Familienhund".
Ein freudiger, lustiger Begleiter kann der passende Hund in der passenden Kombination mit dem Menschen werden.
Was die Leute ja wollen sind aber passende Hunde zum unpassenden Menschen, weil... ja weil Statussymbol, hübsch, optisch ansprechend usw.
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Für mich stellt sich zb. die Frage, ob Freundlichkeit, Offenkeit, quasi das „fröhlich, lustige Begleithund“ zu Lasten von Nervenstärke und Belastbarkeit gehen.
Ich glaub das Problem ist die Definition von "freundlich, lustiger Begleithund", genauso das Wort "Familienhund".
Ein freudiger, lustiger Begleiter kann der passende Hund in der passenden Kombination mit dem Menschen werden.
Was die Leute ja wollen sind aber passende Hunde zum unpassenden Menschen, weil... ja weil Statussymbol, hübsch, optisch ansprechend usw.
Nee, nee. Ich mein das schon so.
Weil ich es durch die Bank weg bei allen möglichen Rassen so (rein subjektiv) erlebe, dass die fröhlichen/ offenen/ netten Hunde tatsächlich eher die Hunde sind, die reizoffen sind, nervöser und einfach weniger in sich ruhend.
Während die ernsteren, reservierten Exemplare cooler und gelassener agieren und reagieren.
Ich hab ja durchaus den Vorteil, dass ich die Hunde auch losgelöst vom Halter beobachten kann und da durchaus Unterschiede aufgrund von Führung durch den Halter und mich sehen kann. Und das zieht sich auch durch Rassen, die jetzt nicht unter Familienhund laufen.
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Nee, verstehst mich schon richtig.
Der Gos an sich ist eigentlich noch ein Hirtenhund (also so der "hübsche Mix aus Hütehund und HSH, reserviert gegenüber Fremden, lässt sich da eher ungern mal anfassen, findet andere Hunde eher überflüssig), wird hier in D aber als netter, sportlicher Familienhund vermarktet.
Hauptabgabegrund bei Gossis: Beißvorfälle mit dem Halter, Besuch, Passanten. Die Vorfälle sind den allerallermeisten Fällen ganz klar auf Erziehungs- und Haltungsfehler zurückzuführen - dann darfst dich als Züchter in der Szene im Moment warm anziehen....
Hazeli ist perfekt. Einfach rund um ne coole Socke. Mit integriertem Ausschalter. Aber verzeiht eben keine Fehler.
Ich kann se schlecht als Hütehund verkaufen, weils nicht hütet.
Begleithund ist sie, voll und ganz und macht nen tollen Job, aber ich kann da nicht guten Gewissens Welpen auf die Welt kommen lassen, wo sowohl Züchter als auch Käufer eher nette Begleiter sehen/haben wollen....
Hier krankt es also gerade auf beiden Seiten - Züchter und Käufer.
Die wenigsten Leute wollen nen ernsten, griffigen Hund im Plüschkostüm.
Für die, die es könnten, ist es optisch nix und die, die es nicht können, lassen sich von der Optik halt verwirren.
So besser verständlich?
Ich find bei TS-Hunden, Vermehrerwelpen und co. ist es noch mal ungleich schwieriger.
Schlicht und ergreifend aufgrund der fehlenden Sozialisierung auf Mensch und Umwelt, aber auch zb. der durchaus vererbten gesunden Vorsicht bei Straßenhunden.
Ein Hund, der nicht die deutsche urbane Umgebung gewöhnt ist, springt natürlich erst mal auf jeden Reiz an, muss aber nicht gleich genetisch reizoffen sein (oder gar nen Deprivationsschaden haben).
Um beim Thema Zucht zu bleiben: ich finde Labrador ist ein gutes Beispiel, wo man eine Entwicklung sieht, die in die Falsche Richtung geht, um den für jedermann leicht erziehbaren Begleithund zu schaffen (gesundheitliche Sachen lass ich jetzt mal außen vor).
In keiner Beschreibung steht, dass der Labrador eine grobmotorische, ungehemmte, alles niederwalzende Dampfmaschine ist.... und trotzdem hat er inzwischen diesen Ruf und der kommt ja auch nicht von ungefähr.
Beardies sind auch so nen Beispiel. Auch die haben nicht (mehr) den Ruf, nervenstarke, robuste Hunde zu sein.
Für mich stellt sich zb. die Frage, ob Freundlichkeit, Offenkeit, quasi das „fröhlich, lustige Begleithund“ zu Lasten von Nervenstärke und Belastbarkeit gehen.
Ich greif die beiden Beiträge mal auf. Beim Gossi kenne ich mich ja nun absolut nicht aus - ich kenne mich aber ein wenig beim Briard aus wo der Gossi gerne mal als "kleine, leichte Alternative" ins Auge gefasst wird. Exakt den gleichen Trend beobachte ich beim Briard. Da besteht der Wunsch einen großen, wuscheligen Hund zu haben. Aber bitte ohne die eigentlichen rassetypischen Merkmale. Stattdessen freundlich zu jedem, offen, lieb, ruhig... teilweise werden Eigenschaften gewünscht die für mich ganz klare Wesensmängel wären bei der Rasse (auf Käuferseite).
Ich finde ernste, griffige Hunde im Plüschkostüm klasse - uns ist der Briard aber auch einfach zu pflegeaufwendig und mir gefallen die Zuchtrichtungen oft nicht unbedingt. Vielleicht interpretiere ich die Rassebeschreibung da über, aber "Ziegenartige Struktur, trocken, geschmeidig, lang mit wenig Unterwolle." hatten die die ich kennengelernt hatte nur bedingt.
Würde ich mir einen Gossi oder Briard holen, hätte ich nämlich gerne sowas wie deine Hazeli
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Weil ich es durch die Bank weg bei allen möglichen Rassen so (rein subjektiv) erlebe, dass die fröhlichen/ offenen/ netten Hunde tatsächlich eher die Hunde sind, die reizoffen sind, nervöser und einfach weniger in sich ruhend.
Jetzt bringst du das Wort Reizoffen wieder mit nervös in einen Kontext.
Jetzt bin ich wieder total verwirrt.
Während die ernsteren, reservierten Exemplare cooler und gelassener agieren und reagieren.
Aber es gibt doch auch reizoffene Rassen wo es coole, gelassene Hunde gibt.
War nicht der Tenor hier im Thread, dass das eine mit dem anderen erst mal nichts zu tun hat?
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Beim Vizsla kann man ganz gut beobachten, dass beim Versuch des wegzüchtens vom Jagdtriebs die Wesensstärke verloren geht und man oft einen hibbeligen, unsicheren Hund erhält. Was, wie schon geschrieben wurde, niemals zum Zuchtziel gehört. Hier wird leichtführig mit selbsterziehend verwechselt und dann muss halt der Trieb, das ernsthafte raus.
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Weil ich es durch die Bank weg bei allen möglichen Rassen so (rein subjektiv) erlebe, dass die fröhlichen/ offenen/ netten Hunde tatsächlich eher die Hunde sind, die reizoffen sind, nervöser und einfach weniger in sich ruhend.
Jetzt bringst du das Wort Reizoffen wieder mit nervös in einen Kontext.
Jetzt bin ich wieder total verwirrt.
Während die ernsteren, reservierten Exemplare cooler und gelassener agieren und reagieren.
Aber es gibt doch auch reizoffene Rassen wo es coole, gelassene Hunde gibt.
War nicht der Tenor hier im Thread, dass das eine mit dem anderen erst mal nichts zu tun hat?
Durch Komma getrennt meint zwei unterschiedliche Dinge.
Ich kann einen reizoffenen Hund haben, der nervös agiert und auf Reize nervös reagiert.
Genauso ein Hund, der diese Reize sehr wohl wahrnimmt und auch drauf anspringt, aber das Draufanspringen bzw. das Reagieren eine ganz andere Qualität hat.
Versuch eines Beispiels:
Hund 1: sieht Reiz und reagiert sofort (Palette reicht von sofort hinterher, kreischen, wenn nicht erreichbar, noch Minuten nach dem Reiz kaum ansprechbar)
Hund 2: sieht Reiz, sofortige Anspannung----- aber kann sich entweder sofort selbst kontrollieren oder lässt sich durch den Menschen sehr leicht und einfach aus der Aufregung rausholen und das Thema ist dann erledigt.
Beide Hunde springen auf den gleichen Reiz in der gleichen Geschwindigkeit an - aber der Umgang damit ist aufgrund von Nervenstärke völlig unterschiedlich.
Die Reizoffenheit wird dann zu einem Problem, wenn da fehlende Nervenstärke hinzukommt und/oder der Halter nicht in der Lage ist, seinem Hund beizubringen, mit solchen Reizen umzugehen.
Aber das hatte ich ja schon weiter vorne im Thread geschrieben.
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Weil ich es durch die Bank weg bei allen möglichen Rassen so (rein subjektiv) erlebe, dass die fröhlichen/ offenen/ netten Hunde tatsächlich eher die Hunde sind, die reizoffen sind, nervöser und einfach weniger in sich ruhend.
Eine steile These vielleicht, aber daran musste ich beim Lesen sofort denken:
Wie häufig sind die „Familienhunde“, die von den Besitzern als freundlich, offen, clownig beschrieben werden, in Wirklichkeit total überdrehte und vor allen Dingen unsichere und fiddelnde Hunde.
Werden diese Merkmale völlig falsch gelesen und es kommen so Hunde mit absolut schlechten Nerven in die Zucht, weil sie ja angeblich ach so aufgeweckt sind?
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ch finde ernste, griffige Hunde im Plüschkostüm klasse - uns ist der Briard aber auch einfach zu pflegeaufwendig und mir gefallen die Zuchtrichtungen oft nicht unbedingt. Vielleicht interpretiere ich die Rassebeschreibung da über, aber "Ziegenartige Struktur, trocken, geschmeidig, lang mit wenig Unterwolle." hatten die die ich kennengelernt hatte nur bedingt.
Würde ich mir einen Gossi oder Briard holen, hätte ich nämlich gerne sowas wie deine Hazeliund da wäre das: kann es, will es aber nicht, weil Fell(pflege).
Wobei die gar nich so aufwendig ist, wie es aussieht. Zumindest nicht beim Gos.
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