Woher kommt die „Hibbeligkeit“ und „Reizoffenheit“?

  • Beim menschen hat man wohl herausgefunden das genetick wohl definitif auch eine rolle spielt bei der Persönlichkeitsentwicklung.

    In einer studie ich weiss leider nicht mehr welche wurden eineihige zweillinge untersucht, einmal welche die nach der gebrut ohne von einander zu wissen in unterschidlichen familien aufgewasen sind und welche die zusammen aufgewasen sind.

    Da kahm wohl raus das auch die Probanden die getrennt voneinander aufgewasen sind änliche vorlieben und hobbys entwickelt hatten und häufig auch änliche leben führten, häufig sogar änlicher als die zusammen aufgewasenen zwillinge.

    Ich denke diese lässt sich im ansatz schon auf andere säugetiere wie zb dem Hund übertragen.

    Zwillingsstudien (also die Persönlichkeitsmerkmale bei genetisch identischen Individuen) sind aber etwas ganz anderes als die Frage nach Vererbung von Persönlichkeit durch die Eltern auf ihren Nachwuchs. ;)

    ?? Konkordanzraten sind DIE Forschugsmethode bezüglich genetischer Einflüsse auf Verhalten und Persönlichkeit

  • Da wären wir aber schon wieder bei Interpretation.


    Etwas, was da ist, is da.

    Jetzt ist nur die Frage, wie es sich entfaltet und entwickelt.


    Vereinfacht:

    Der Strom in der Steckdose is da. Auch wenn kein Licht brennt und nicht mal ne Glühbirne angeschlossen ist.

    Jetzt is aber die Frage, was für eine Glühbirne ich anschließe. :D


  • Ja, schöne Analogie. :-) Genau so würde ich das auch sehen. Und ich hab den Eindruck, Windkobold wollte auch nichts anderes sagen. Wäre schade, finde ich, wenn die Diskussion abbricht, weil man aneinander vorbeischreibt.

  • LPaxx


    Zu Deinem Beitrag noch kurz: Ist mit Sicherheit ein Teilaspekt, aber nicht nur. Es schlagen so oft Leute erst in einem Forum auf, weil der Hund/die Hunde ihnen die Folge von z. B. Stress, Über- oder Unterforderung, Missachtung der Abwehrsignale, unpassender und nicht angeleiteter Vergesellschaftung ... schallend um die Ohrenhauen.


    Klar hat so ein Thread dann i. d. R. auch eine deutliche Eigendynamik. Umso mehr, je spektakulärer das Thema ist. Aber das Kind war doch meistens eh schon in den Brunnen gefallen.

  • Nee, wenn du schreibst, dass etwas Vorhandenes erst durch den Halter angeknipst wird, impliziert das, dass es vorher tatsächlich auch ausgeschaltet war.


    Gehe ich jetzt vom Strom in der Leitung aus, dann ist nur die Zufuhr durch den Schalter unterbrochen- der Strom ist aber trotzdem noch da.

    =)


    Gehe ich jetzt wirklich mal zum Thema Jagdhund: beim Jagdhund ist die Veranlagung da und sollte automatisch irgendwann auftreten. Die muss nicht extra angeschaltet werden.

    Jetzt ist nur die Frage, inwieweit man das in entsprechende Bahnen lenkt.

    Und auch da gibts dann Unterschiede in der Ausprägung und Brauchbarkeit, innerhalb eines Wurfes und innerhalb einer Rasse.

    Da wäre dann durchaus spannend, inwieweit die Differenzen in der Brauchbarkeit eines Instinktes zu bewerten sind.





    Btw, nehme ich jetzt die absolute Schlussfolgerung von @Windkobold, müsste ich aufgrund der Hunde, die hier sitzen, mindesten bipolar sein.

    =)

  • LPaxx

    Danke für deine Beiträge, genauso habe ich es gemeint.


    Persönlichkeitsforschung ist generell ein ganz schwieriges Feld, weil man beinahe ausschließlich auf Einschätzungen der betroffenen Person oder Außenstehender angewiesen ist und die können niemals völlig objektiv oder gar allgemeingültig sein.


    Ganz banal:

    Wird ein nervöser Hund durch eine unsichere Bindung nervös oder ist die Bindung unsicher, weil der Hund so nervös ist?


    Dieses Problem wird auch in den von mir genannten Büchern aufgegriffen und mitnichten wird dort eine absolute Wahrheit postuliert.

    Trotzdem kann man bestimmte Tendenzen erkennen und ich würde schon der Vermutung zustimmen, dass sich zum einen die Lebensumstände und damit die Anforderungen von Hundehaltern drastisch geändert haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten und zum anderen viele Menschen eine gewisse Unsicherheit und Ambivalenz im Umgang mit ihren Haustieren zeigen. Es liegt schon nahe, dass nicht auf einmal viele Welpen von nicht wesensfesten Eltern auf den Markt purzeln, sondern dass das Thema komplexer ist.


    Nein, es wird nicht das beste für ein Tier sein, wenn jemand einfach seinen Stiefel durchzieht und seinen Hund ggf. in Urin tunkt, kneift oder ihm ein Würgehalsband umlegt. Nun kommt das Aber: die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund sich dem unterordnet und - wahrscheinlich aus Einschüchterung - nicht weiter aufmuckt, ist nicht gerade gering. Der wird zwar mit eingezogenem Kopf neben seinem Halter herlaufen, aber er wird aller Voraussicht nach im Alltag „funktionieren“.


    Das ist aber heute für die meisten keine Option mehr, man will Kooperation und - so blöd es klingt - wollen auch viele von ihren Tieren geliebt werden. Da sollen alle fröhlich sein und Spaß haben und folglich wird eine Art Investment getätigt. Wenn ich nur möglichst nett und lustig bin, dann muss er mich ja mögen und ganz dankbar das tun, was ich mir wünsche.


    Diese Entwicklung gibt es nicht nur beim Umgang mit Haustieren, sondern auch in anderen Bereichen, wo ich mir manchmal ein wenig mehr wohlwollende Strenge und Struktur erhoffen würde.


    In unsere Stuhlkreis-Kultur ist das etwas, was immer mehr verloren geht und ich denke, gerade Tiere spiegeln uns sehr deutlich unsere eigenen Unsicherheiten.

  • Btw, nehme ich jetzt die absolute Schlussfolgerung von Windkobold, müsste ich aufgrund der Hunde, die hier sitzen, mindesten bipolar sein.

    Bitte hör doch auf zu sticheln. Das habe ich nie gesagt und auch nicht gemeint und wenn es so angekommen ist, dann entschuldige ich mich dafür.


    Ich möchte dich nicht angreifen und auch keinen Kleinkrieg mit irgendwelchen ironischen Seitenhieben führen.


    Können wir es dabei belassen?

  • Nee, wenn du schreibst, dass etwas Vorhandenes erst durch den Halter angeknipst wird, impliziert das, dass es vorher tatsächlich auch ausgeschaltet war.


    Verstehe. Ich meinte eher, dass *es* in Potenz da ist, weil es die genetische Ausstattung hergibt - oder jedenfalls als Verhaltensdisposition in den Erbanlagen eher zur Verfügung gestellt als ausgeschlossen ist. (Ohne hier eine strikte Determiniertheit anzunehmen.) Und zwischen dem einen und dem anderen Modus sitzt der erzieherische Einfluss des Menschen und die Umwelt, die er seinem Hund bereitstellt.


    (Passt vielleicht eher Kriechstrommodus, um das Bild zu retten? :-)

  • Verstehe. Ich meinte eher, dass *es* in Potenz da ist, weil es die genetische Ausstattung hergibt - oder jedenfalls als Verhaltensdisposition in den Erbanlagen eher zur Verfügung gestellt als ausgeschlossen ist. (Ohne hier eine strikte Determiniertheit anzunehmen.) Und zwischen dem einen und dem anderen Modus sitzt der erzieherische Einfluss des Menschen und die Umwelt, die er seinem Hund bereitstellt.


    (Passt vielleicht eher Kriechstrommodus, um das Bild zu retten? :-)

    Darauf wollte ich übrigens auch ursprünglich mal hinaus, als ich darüber sprach, dass ein flexibel agierender empathischer und steukturierter Mensch wahrscheinlich die wenigsten Welpen als nicht handlebar betrachten würde. Er würde den einen einfacher und den anderen schwieriger finden, aber vermutlich nicht völlig verzweifelt mit einem beißenden Junghund im Forum landen.


    „Angeknipst“ ist ja auch ein schwieriges Bild.


    Stress fördert Resilienz. Aber in welchem Maße, wann und bei wem in welcher Form? Unklar.


    Warum wird bei zwei Menschen mit vergleichbar schlimmen Lebensgeschichten aus dem einen ein Anwalt und aus dem anderen ein Serienmörder? Solche Fragen sind bis heute nicht zur Gänze beantwortet, auch wenn hier beispielsweise eine stabile Vertrauensperson in der Kindheit eine Rolle spielen könnte (wie ein Trainer, eine Nachbarin oder ein Lehrer). Letzteres deutet bei Menschen durchaus auch darauf hin, dass wir „Leitfiguren“ brauchen, um uns zu orientieren und Halt zu finden.


    Für mich ist es dadurch durchaus plausibel anzunehmen, dass insbesondere „Haltlosigkeit“ einen negativen Effekt auf die Persönlichkeitsentwicklung hat.

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