Labradoodle oder Labrador?

  • Ich seh den Schaden schon, allerdings nicht alleine auf den Labradoodle begrenzt sondern in Bezug auf alle Vermehrer, die sich eines (vermeintlichen) Rassenamens bedienen. I.d.R fallen Vermehrerwelpen nämlich aus nicht oder nicht umfassend untersuchten Eltern. Sie verfügen über keine Zuchtzulassung, die auch Hunde mit Wesensmängeln rausfiltern soll.

    Warum bitte gibt es soviele kranke Rassen, wenn es x Untersuchungen, Zuchtzulassungen etc gibt? Was bitte ist das denn wirklich wert, wenn dann trotzdem kranke Rassen gezüchtet werden? Man macht es sich schon arg einfach, immer alles auf die schlimmen Vermehrer zu schieben.

  • Wie schaffen das die Isländer mit ihren Ponys?

    Sie kamen etwa 860 - 935 n. Chr. auf die Insel.

    Seit 982 n. Chr. durfte kein anderes Pferd mehr die Insel betreten.

    Selbst Pferde die auf Wettbewerben im Ausland starten dürfen nicht mehr auf die Insel zurück.

    Da herrscht eine noch recht harte natürliche Auslese!

    Die Ausgangspopulation war im Vergleich zu den modernen Hunderassen groß - bei den Hunden waren das ja oft nur eine Handvoll Tiere.

    Das dürfte der entscheidende Unterschied sein.


    Die Ausgangspopulation war relativ divers.


    Eine ständige Durchmischung der Population lange Zeit gegeben - strenge Linienzucht und Zucht auf Optik, wie bei den Hunden, gab es da lange nicht.


    Es wurde nicht nur mit wenigen Tieren gezüchtet, sondern alle Stuten bekamen Fohlen, und jeder Hof hatte einen oder mehrere Deckhengste.


    Auf der anderen Seite bestand eine harte Zuchtauslese durch die Umweltbedingungen.


    Und die geschlossene Population (von immer noch fast 80 000 Individuen!) gibt es erst seit 1909. Das läuft also parallel zur modernen Hundezucht, von der Zeitachse her. Ob die Isländer das "schaffen" werden, steht also auf einem ganz anderen Blatt. Zumal sich eben viele der oben genannten Faktoren geändert haben oder dabei sind, sich zu ändern.

    Ich würde mich wundern, wenn das ganze nicht in wenigen Jahrzehnten genauso deutlich den Bach runter ginge, die viele Hunderassen.


    Schon heute würde ich mir keinen Isländer von der Insel kaufen. Die Wahrscheinlichkeit, einen mit Sommerekzem zu erwischen, wäre mir viel zu groß. Denn die (vererbte) Neigung dazu ist bei den Pferden von der Insel weit verbreitet.

  • Ich seh den Schaden schon, allerdings nicht alleine auf den Labradoodle begrenzt sondern in Bezug auf alle Vermehrer, die sich eines (vermeintlichen) Rassenamens bedienen. I.d.R fallen Vermehrerwelpen nämlich aus nicht oder nicht umfassend untersuchten Eltern. Sie verfügen über keine Zuchtzulassung, die auch Hunde mit Wesensmängeln rausfiltern soll.

    Warum bitte gibt es soviele kranke Rassen, wenn es x Untersuchungen, Zuchtzulassungen etc gibt? Was bitte ist das denn wirklich wert, wenn dann trotzdem kranke Rassen gezüchtet werden? Man macht es sich schon arg einfach, immer alles auf die schlimmen Vermehrer zu schieben.

    Vielleicht gibt es eine andere Rassehundezucht die wir nicht kennen? ?


    Eni46

    Jetzt gibt es doch aber auch den Pudel oder Labrador vom Vermehrer und den Labradoodle aus untersuchten Eltern.

    Außerdem wird ich der Zucht hauptsächlich nach optischen Kriterien selektiert und es gibt immer wieder Linien die im "Wesen" abweichen, weil dieses nicht der wichtigste Faktor ist.

  • Nein, das erlebe ich anders. Die Leute stellen sich die Eigenschaften einer Rasse oft ganz anders vor als es dann Realität ist. Das "freundliche" Wesen des Labbis zum Beispiel weckt nicht die Vorstellung, dass man die ersten Jahre damit zu tun hast, dass der Labbi alles umbombt vor "Freude" und man verzweifelt versucht ihn davon abzuhalten und dann selbst das Opfer wird ...

    Ja ich wünschte ich hätte das vor 14 Jahren gewusst. Habe damals meine 3 Jahre alte Tochter fast nur noch getragen in Anwesenheit unserer Golden Hündin. Trotzdem hat meine Hündin die Tochter dann einmal im Wald so heftig umgelaufen, dass meine Tochter hinterher meinte sie „ hätte Blümchen“ gesehen...

  • Ein F1 Doodle erbt die Hälfte seiner Gene von seinem Labrador-Elternteil, die andere Hälfte von seinem Pudel-Elternteil

    Ja, und in diesen Elternteilen sitzen jede Menge Gene ihrer Vorfahren. Die sind einem Doodlezüchter aber leider nicht bekannt.

    In meiner Zucht schlug mal ein Rüde durch der vor ca. 20 Jahren aktiv war.

    (ja, auch hier gibt es „Züchter“, die die Elterntiere auf Krankheiten & Gendefekte testen)

    Dann kennt man aber nur die Daten der Elterntiere, nicht das was sie von ihren Vorfahren eventuell verdeckt weiter geben können.

    Warum bitte gibt es soviele kranke Rassen, wenn es x Untersuchungen, Zuchtzulassungen etc gibt? Was bitte ist das denn wirklich wert, wenn dann trotzdem kranke Rassen gezüchtet werden? Man macht es sich schon arg einfach, immer alles auf die schlimmen Vermehrer zu schieben.

    Und wenn der Doodlezüchter zwei dieser "krankgezüchteten" Rassen miteinander verpaart gibt das automatisch gesunde Nachzucht?

  • Zitat

    Die Ausgangspopulation war im Vergleich zu den modernen Hunderassen groß - bei den Hunden waren das ja oft nur eine Handvoll Tiere.

    Die Ausgangspopulation war bei den Isländern auch eher mini, einmal dadurch, dass nur eine begrenzte Anzahl Gründertiere auf den Wikingerschiffen rüberkam. Zum anderen und vor allem dadurch, dass im 18. Jahrhundert ein Vulkanausbruch fast den gesamten Pferdebestand der Insel tötete und alles aus ein paar überlebenden Tieren wieder aufgebaut wurde. In Linien- und sogar Inzucht übrigens ,das war in vielen abgelegenen Tälern gar nicht anders möglich.


    Das Erfolgsrezept lag ganz woanders, und dazu stehen die Isländer auch sehr deutlich: Es lag im jahrtausendealten Aufessen aller Tiere ,die nicht gesundheitlich und charakterlich perfekt waren. Irgendeine Schwäche, und das Pferd landete umgehend auf dem Teller. Das harte Wetter tat sein übriges. Insofern konnte man sich auch viele Generationen engster Inzucht leisten, weil alle Probleme buchstäblich sehr schnell gegessen waren.


    Aber das ist in der Hundezucht ja nun eher kein Erfolgsrezept.

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