Labradoodle oder Labrador?

  • Ich werfe mal den Collie in die Runde. Grundlegend sehr freundlich, gut zu erziehen und nicht hibbelig, sonder eher ruhig. Gibt es mit langem und kurzem Fell, wobei Kurzhaarcollies als etwas sportlicher gelten. Mit der richtigen Zucht auch als Laanghaar kein Plüsch Bomber und gern überall dabei. Sensible Hunde, die eher keine Rambos sind.

    Den Collie, genauer Border Collie, hatte ich mir auch schon angesehen. Allerdings hieß es in der Charakterbeschreibung, dass es kein Hund für Anfänger sei. Daher hatte ich mich nicht näher damit beschäftigt.


    Inzwischen bin ich auf eine Kreuzung aus Labrador und Australian Shepherd gestoßen, genannt "Leopard Labrador". Mit dem gescheckten Fell sieht der echt niedlich aus. Da scheint es aber nur einen einzigen Züchter in Unterfranken zu geben - was für uns jedoch kein K.O.-Kriterium wäre.

    Hier redet aber keiner vom Border Collie (extremer Spezialist, der nicht das ist, was ihr sucht),. sondern vom klassischen (Langhaar)Collie aka Lassie. Gibts auch in der Farbe Blue Merle, vielleicht gefällt euch das auch optisch.


    Bilder von Blue Merle Collies

  • Das Problem ist:

    Mischlinge kann jeder 'zuechten'. Ruede + Huendin = fertig. Es gibt keinen Zwang fuer irgendwelche Untersuchungen, keine Ueberpruefung des Wesens, keine Abnahme der Zuchtstaette usw.

    Zuechter im VDH muessen gewisse Regeln einhalten. Das mind. an Regeln gibt der VDH vor, die einzelnen Vereine duerfen sie verschaerfen.


    Und jetzt kommt der Punkt Gesundheit. Ohne jegliche Kontrolle hab ich 0% Garantie! Schreibt der Verein eine Auswertung bzgl. abc vor, dann wird das Risiko dieser Erkrankung massiv verringert (ED und HD z.B.) oder komplett auf 0 gesetzt (andere Erkrankungen).

    Die Gutachter die z.B. HD und ED auswerten muessen fuer ihre Auswertung gerade stehen und die haben Ahnung. Anders als der Dorf-TA ;)


    Die Farben: Es gibt Rassen, die gewisse Farben haben, z.B. blau (dilute) oder merle. Bei denen gibts teilweise sehr strenge Regeln (keine merle x merle Verpaarung) und sie sind gesund. Sobald aber eine Rasse ploetzlich in einer aktuell gefragten und bisher unbekannten (fuer diese Rasse!) Farbe auftaucht, aendert sich das! Blaue Labbis sind mEn die reine Pest! Zig Rassen die es ploetzlich in blau gibt, sind krank! Einen gescheckten Labrador produzieren und dafuer Aussies reinmixen ist so unfassbar! Putzig hin oder her. Das sind 2 Rassen, die sich im Wesen voellig unterscheiden!

    Das Ziel hinter diesen Modehunden ist nicht der gesunde Familienhund mit einem tollen Wesen und guten Nerven. Das Ziel ist auf einen Trend aufzuspringen, was besonderes zu produzieren worauf die Leute stehen und dann naiven Menschen einen unverschaemt hohen Haufen Geld aus der Tasche ziehen!

  • Dass der Border Collie mit den anderen Collies nicht vergleichbar ist, war mir nicht bewusst. Daran merkt ihr wohl, wie wenig ich mich mit Hunden auskenne. :headbash:

    Ich muss ehrlich zugeben, dass wir bei vielen Rassen aus dem Bauch heraus entscheiden, ob sie uns gefällt. Ausschlaggebend ist im ersten Moment der Niedlichkeits-Faktor. Daher an dieser Stelle einfach mal ein DANKE für eure Geduld und eure Nachsicht mit mir. dog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Irgend jemand in diesem Forum hatte mal einen Markisje empfohlen, eine holländische Rasse. Vielleicht schaust du da mal rein. Der klang von den Beschreibungen als ruhiger aber sportlicher Familienhund nicht schlecht. Ist auch deutlich kleiner und leichter als der Labrador, aber eben kein Minihund. Erfahrungen kann ich aber leider keine bieten.

    Danke für diesen Tipp. Habe gerade einmal kurz nach dem Markiesje gegoogelt. Der Hund könnte für uns wirklich interessant sein. Es gibt offenbar sogar einen Züchter im Raum Augsburg - allerdings sind die Informationen auf dessen Webseite schone einige Jahre alt. Daher ist es wohl fraglich, ob er noch aktiv ist. Da es sogar einen deutschen Verband für diese Rasse gibt, bekomme ich dort sicherlich auch Informationen über Züchter oder den Import aus den Niederlanden.

    Achtung: dieser "Verband" ist einfach ein Verein von ein paar Leuten, die so ähnlich aussehende Hunde vermehren und vermarkten! Kontrollierte Zucht findet ausschliesslich in der holländischen Vereinigung statt, und wenn ein Markiesjezüchter nicht dort Mitglied ist und nach deren Zuchtordnung züchtet, Finger weg! Es wird in D meist mit papierlosen Mixen gezüchtet, und da weiss man wie bei jeder Mischlingsvermehrung nicht, was man charakterlich bekommt.

  • Mischlingszucht ist gerade total in. Leider.


    Komplett jeden Golden oder Labra Doodle Züchter als unseriös abzutun finde ich aber auch extrem.


    Viele geben hier inzwischen Gesundheitsgarantien und achten sehr auf Geaundheit und Wesen und achten darauf wo ihre Hunde hinkommen. Es handelt sich dann auch um keine Qualzucht. Klar, der Hund ist in Mode und a sprießen auch Vermehrer aus dem Boden wie eben bei allen Modehundrassen.


    Da finde ich VDH Züchter die Qualzuchten unterestützen um einiges schlimmer. Des weiteren kenne ich auch einen DSH VDH Züchter der mit allem züchtet was irgendwie die Zuchtzulassung bekommt.


    Also ich verstehe einerseits schon, dass einen die Doodlezucht suspekt ist, aber so verallgemeinern finde ich auch schwierig.

  • Ich würde als Ersthund definitiv was "nettes" empfehlen. Nichts frei zusammen gemischtes weil es gut klingt und um Gottes Willen kein Border Collie :flucht:


    Mein erster eigener Hund damals war ein wesensfester, gut geprägter netter Sheltie. Es war die aller beste Entscheidung. Ich konnte an und mit ihm lernen ohne gleich in einer Katastrophe zu enden.

  • 1.800 für nen Labrador Retriever vom VDH ? Krass. Freunde von mir haben dieses Jahr einen neuen Labi gekauft im LCD und nicht so viel gezahlt.

    Wobei ich persönlich wenn euch Labradore zu sagen nicht davon abhängig machen würde ob es einer wird oder nicht.

    TH ist halt ne ganz andere Geschichte als Welpe vom Züchter.

  • Ich habe einen Labrador aus der Standardlinie (gibt ja auch die Arbeitslinie, die sind vom Charakter oft sehr unterschiedlich zu meinem) und er ist trotz seiner erst 1,5 Jahren Zuhause ein tiefenentspannter Hund, der nie bellt und auch keinen Blödsinn anstellt. Er ist mein erster Hund, ich habe aber dafür jegliches wissen aufgesaugt und wir haben Zuhause klare Regeln etabliert. Natürlich haben auch wir Baustellen (z.B. Jagdverhalten draußen), aber mir war vor allem wichtig, dass er die 22h täglich die wir zuhause sind, ein angenehmer Hund ist.


    Ich kann mir einen Labrador bei euch schon vorstellen, aber versucht vorher ein ganzheitliches Bild von der Hundehaltung zu bekommen, lest ganz viel, anerkennt verschiedene Meinungen und Erziehungsstile und versucht dann, den für euch passenden Weg mit euch wichtigen Zielen zu finden.


    Bezüglich Gesundheit von Rassehunden/Mischlingen: beim Rassehund der im VDH gezüchtet wird (ich beschreibe jetzt Mal den Labrador), werden über Generationen hinweg bestimmte Krankheiten, die beim Labbi eben häufiger vorkommen (z.B. HD/ED, Augenkrankheiten) getestet - somit dürfen nur die "besten" und gesündesten Hunde miteinander verpaart werden. Man kann auch hier natürlich Pech haben und der Hund hat eine Krankheit, aber zumindest kann man das Risiko stark verringern (dafür eben auch der stolze Preis).

    Bei einem Labrador vom Vermehrer (= "Züchter", der nicht im Verband Züchter und somit keinen Regeln unterliegt), gibt's diese Untersuchungen nicht, schon gar nichts weiß man über Generationen die über die Eltern hinausgehen. Auch hier gibt's schon sehr stolze Preise, man "bekommt" nur sehr viel weniger dafür und die Hunde sind ziemlich häufig krank oder hatten eine schlechte Aufzucht.

    Bei Mischlingen schaut erst Recht keiner auf die Gesundheit (sei es jetzt ein "Ups-Wurf" oder ein Straßenhund aus Rumänien). Da kann man Glück haben (wie bei jedem reinrassigen Hund auch) oder eben Pech. Aber man kann gewisse Risiken einfach nicht ausschließen, weil's mir getestet/untersucht wurde.


    Bezüglich Preis: ich habe für meinen Labbi vor 1,5 Jahren 1500€ gezahlt. Das war auch der Standardpreis - bis 2000€ finde ich es in Ordnung (darauf solltet ihr euch auch einstellen, dafür bekommt ihr auch was "ordentliches"). Aber da gerade momentan durch Corona sehr viele einen Hund wollen, würde ich mich an eurer Stelle auf eine längere Wartezeit einstellen, bis ihr einen Welpen bekommt!

  • Also ich habe ja mehrere Doodles kennen gelernt...


    Und bis auf ein Maltipoo Mädel ( das war ganz bezaubernd, lag aber einzig und allein an ihrer Art :herzen1:) würde ich keinen einzigen davon geschenkt haben wollen!

    Die meisten Labradoodles empfand ich als äußerst anstrengend.

    Einer hatte komplett D-formierte Beine ( die Pfoten der Vorderbeine waren nicht nach vorne ausgerichtet sondern zur Seite, um mindestens 90 Grad in die falsche Richtung - und dieser Hund wurde bereits operiert! Das heißt eigentlich hätten sie noch schlimmer gestanden! ) - war ein sog "Australian Doodle".

    Auch einen sog "Mini Labradoodle" hatten wir in der Kundschaft - so mini war der nicht. Der hatte immernoch irgendwas über 20 Kilo und war über 50 cm groß |)


    Man kann es nicht oft genug sagen : Finger weg von solchen Mixen! Und nennt sowas bitte nicht Züchter! :ugly:



    Ich möchte aber wahnsinnig gerne, obwohl die euch viel zu klein sind, den Bolonka Zwetna erwähnen:

    Zwar kleine Hunde, aber sooo unkompliziert, nett, und mMn eine Rasse bei der ich nicht wüsste womit ein Anfänger da Probleme haben sollte.

    Die kann man auch prima überall hin mitnehmen, und sie sind insgesamt eher ruhig ( da gibt es wirklich aufgedrehtere Rassen).


    Ansonsten wird es keinen Hund geben der nicht bellen kann ( Basenjis außen vor, aber die jaulen dann stattdessen und gehen in eine komplett andere Richtung :pfeif:).

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