Hund verteidigt mich und mein Zimmer

  • Naja, wirklich gut finde ich das nicht. Klar, es ist für mich ein Zeichen, dass ich ihm besonders wichtig bin

    Es ist vor allem auch ein Zeichen, dass er die Situation an sich reißt und dich als sein "Eigen" behandelt.

    Ja, also er wurde ursprünglich ja als Familienhund angeschafft. Das bedeutet er sollte eben so nebenbei mitlaufen, wie Bonny unsere vorherige Hündin. Aber das hat irgendwie nicht geklappt, weil Bowser sich von Anfang an an mich gehängt hat, ich weiß nicht einmal wieso. Aber ich habe das dann eben ausgenutzt und viel mit ihm gemacht, mit ihm trainiert, mich mit ihm beschäftigt usw und da wurde unsere Bindung immer enger.

    Wisst ihr, was genau in diesem Hund drin ist? Sieht irgendwie nach American Akita aus, vielleicht mit Schäfi. Er ist jetzt 2 Jahre alt, wird damit sicher auch langsam ernster, und das kann sich noch weiter steigern. Es kann gut sein, dass er sich an dich gehängt hat, weil du ihm als Bezugsperson noch am "geeignetsten" erscheinst. Deine Eltern scheinen nicht sonderlich engagiert (bitte nicht übel nehmen, liest sich einfach so), deine kleine Schwester nimmt er nicht ernst.


    Ich bin definitv auch für einen geeigneten Trainer. Kann euch das Tierheim jemanden empfehlen? Wurde da mit ihm gearbeitet? Ich bin etwas stutzig wegen der Vermittlung, weil mir dieser Hund als Familienhund in dieser Konstellation ungeeignet erscheint. Nicht übelnehmen, aber der einfache "Mitlaufhund", den ihr wolltet, ist er nicht.

  • Meine Eltern sind sauer und besorgt. Sie drohen damit Bowser abzugeben. Ich habe bereits einen Trainer vorgeschlagen, aber meine Eltern halten das für "Humbug". Sie hatten beide immer schon Hunde und bis jetzt noch nie einen Trainer. Aber der Unterschied ist eben das sie noch nie einen Hund wie Bowser hatten. Alle waren immer sehr auf die ganze Familie bezogen und es gab noch nie Aggressivität.

    Dass sie besorgt sind ist gut, weil dann werden sie irgendwann hoffentlich Hilfe annehmen. Leider habt ihr schon viel zu lange gewartet, solche Verhaltensmuster wie Personen bewachen, Leute anknurren etc. hätte man ernst nehmen müssen. Deine Eltern sind wahrscheinlich genau so arglos wie meine früher, da lief der Hund so nebenher und musste einfach "funktionieren".


    Bleib weiterhin am Ball, lass deine Eltern vllt hier mitlesen, sie sind ja schließlich verantwortlich, wenn etwas passiert. Mit dem Tierheim Kontakt aufzunehmen wäre auch eine Idee, in der Regel kennen die sich ganz gut aus mit ihren Abgabehunden und können euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Alles Gute für dich!

  • Ich fänds übrigens toll, wenn Du uns hier weiter auf dem Laufenden halten würdest und drücke Euch die Daumen :smile:


    Lass Deine Eltern hier vielleicht wirklich einfach mal mitlesen. Der Hund sollte ja kein Zankapfel für Euch sein oder werden, sondern eine tolle Aufgabe, die Ihr gemeinsam (mit Hund) meistern könnt. Gerade bewältigte Anlaufschwierigkeiten geben eine tolle Beziehung.


    Ich hatte übrigens von klein auf Hunde. Bei der ersten gemeinsamen Hündin von mir und meinem Mann waren wir trotzdem in der Hundeschule und es hat sich gelohnt. Und auch für den zweiten Hund habe ich einen Trainer herbestellt und draufgucken lassen. Trotz zweimal absolvierter Sachkunde und Erfahrung mit Eigen- und Fremdhunden. Wie gesagt: Von Außen sieht man einfach klarer.

  • Was haben sie denn im Tierheim über euren Hund und seine Vorgeschichte gesagt? Ihr werdet da ja als Familie in einem längeren Kennenlern- und Entscheidungsprozess gewesen sein ...


    Im Tierheim wurde er als perfekter Familienhund angegeben. Er ist bei einer Familie mit 3 Kindern aufgewachsen und wurde (angeblich) nur aus zeitlichen Gründen abgegeben. Ich meine, er war ein richtig toller Familienhund, bis das Gebelle und Geknurre losging. Meine kleine Schwester hat mit dem gespielt, hat ihm lustige Hüte aufgesetzt und er ist dabei die Ruhe in (Hund) Person. Wir waren auch 1 Monat lang regelmäßig mit ihm Gassi und bis darauf, dass er manchmal gezogen hat war er total gechillt. Weder Hunde noch Menschen interessieren ihn draußen.


    Wisst ihr, was genau in diesem Hund drin ist?

    Laut Tierheim soll er ein Spitz-Deutscher Schäferhund Mischling sein. Ob das stimmt kann ich natürlich nicht sagen, aber von der Größe und der Fellbeschaffenheit könnte es schon hinkommen.




    Vielen Dank für eure Antworten. Ich finde es auch gut, dass hier generell zum Trainer geraten wird, das hilft wenn ich meinen Eltern das Thema hier zeige. Die haben nämlich gesagt, ich soll mich online mal erkundigen was wir tun können und so bin ich auf das Forum gestoßen. Also ich zeige ihnen den Thread auf alle Fälle :)


    Die Idee mit dem Tierheim Kontakt aufzunehmen ist auch toll, das werde ich morgen machen!


    Maulkorb hat er und kennt er, weil ich manchmal mit ihm Bus oder Bahn fahre.

  • Vielen Dank für eure Antworten. Ich finde es auch gut, dass hier generell zum Trainer geraten wird, das hilft wenn ich meinen Eltern das Thema hier zeige. Die haben nämlich gesagt, ich soll mich online mal erkundigen was wir tun können und so bin ich auf das Forum gestoßen. Also ich zeige ihnen den Thread auf alle Fälle :)


    Die Idee mit dem Tierheim Kontakt aufzunehmen ist auch toll, das werde ich morgen machen!


    Maulkorb hat er und kennt er, weil ich manchmal mit ihm Bus oder Bahn fahre.


    Das klingt nach einem guten Plan. :smile:


    Ich drück die Daumen, dass ihr trotz Coronabeschränkungen einen Hundetrainer findet, der sich die Situation zuhause mit euch ansieht.

  • Ich wünsche euch ganz viel Erfolg! Bedenkt einfach, der Hund ist noch nicht komplett erwachsen - da kommt erst noch einiges, grade, wenn er von der ernsteren Sorte ist.


    Was mir noch aufgefallen ist:

    Meine kleine Schwester hat mit dem gespielt, hat ihm lustige Hüte aufgesetzt und er ist dabei die Ruhe in (Hund) Person

    Kann gut sein, dass er da erstmal kleine Brötchen gebacken und es schlicht ertragen hat. Mein ernster Althund macht auch viel Quatsch mit, aber ihn dauernd mit (für ihn) "Unsinn" zu belagern (vor allem wenn man nicht die auserwählte Bezugsperson ist, mal von Spitzseite betrachtet), würde auch bei ihm dazu führen, dass er knurrenderweise sagt "Ich mach das nicht mehr mit, lass das ab sofort". Vielleicht will er sich die kleine Schwester auch einfach vom Hals halten, weil sie ihm zu unruhig ist, und er sucht Schutz bei dir, sieht dich auch gleichzeitig als Ressource, "seine" Person. Sind jetzt natürlich alles nur Glaskugelweisheiten und Vermutungen. Aus der Ferne kann man sowas nie 100%ig sagen.


    Ich tagge mal noch Helfstyna , vielleicht sieht sie noch DSH-typische Eigenheiten hieraus? Ressourcen wären da ja ein Thema, glaube ich.

  • Der Hund ist mMn ressourcenaggressiv und aktuell bist du die Ressource.

    Das hat wenig mit wachen oder schützen zu tun.

    Das Problem bei der Beurteilung aus der Ferne ist, dass man die Interaktionen nicht beobachten und einschätzen kann, wo genau der Ansatzpunkt liegt und was man ändern muss, damit er zum einen dich nicht mehr als sein Eigentum sieht und dass er auch deine Eltern respektiert.

    Zudem ist immer die Möglichkeit gegeben, dass sich das Ressourcenthema auch auf andere Dinge (Beute, Futter, Plätze) ausweitet.


    Ohne Trainer wird man da leider nicht weiter kommen.

  • Ich werde meine Eltern heute Abend wegen einem Trainer bearbeiten.


    Eine Frage hätte ich aber noch und es wurde hier ja auch schon geraten. Denkt ihr es ist nötig Bowser bis zum Trainertermin aus meinem Zimmer auszuschließen? Und soll ich dem Rest der Familie jetzt die Verantwortung überlassen, im Sinne von Füttern, Spielen, Gassi gehen? Oder sollen wir bis zum (hoffentlichen) Trainertermin alles wie immer laufen lassen?


    Irgendwie fände ich das sehr schade und ich glaube auch, dass Bowser die Welt nicht mehr verstehen würde, wenn ich ihn plötzlich vernachlässige :verzweifelt:

  • Oder sollen wir bis zum (hoffentlichen) Trainertermin alles wie immer laufen lassen?

    Ich würde das Meiste, nicht alles, so laufen lassen, wie bisher.

    Allerdings würde ich bis zum Trainer-Besuch alles so managen, dass Bowser nach Möglichkeit nicht mehr in diese Situationen gebracht wird.

    Statt also Dein Zimmer zu betreten, soll derjenige Dir vom Flur aus sagen, dass Du mal kurz rauskommst - als Beispiel.

    Auch das Üben mit Deiner kleinen Schwester lass mal bis dahin ganz weg.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!