Magenprobleme?
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Hi,
mein vierjähriger Australien Shepherd-Labrador Murphy macht mir in letzter Zeit Sorgen.
Angefangen hat das ganze vor ca einem Monat. Zuerst ständiges schlucken und schmatzen dann draußen hastiges Gras fressen. Kurz darauf hat er sich dann übergeben. Da danach das schlucken, schmatzen und speicheln nicht weg ging, ab zum Tierarzt. Vom Tierarzt hat er dann Tabletten gegen seine Übelkeit bekommen und es wurde ihm für die nächsten Tage schonkost verordnet. Es ging dann soweit wieder ganz gut, bis auf bisschen schmatzen und schlucken. Eine Woche später aber plötzlich wieder Übelkeit, Erbrechen und diesmal auch kurzzeitig Durchfall. Ab zum Tierarzt, diesmal Blutbild und Röntgenbild erstellen lassen. Es war zu sehen dass der Magen vergrößert war und eine Atemwegserkrankung wurde festgestellt. Arzt meinte es könnte zwingerhusten sein... Das Blutbild zeigte keine auffälligen Werte.
Magenschutz, Magentabletten und was für die Atemwegserkrankung bekommen, war ein Pulver.
Danach wurde es auch stetig besser, kein Erbrechen mehr, kein Durchfall, er hat großen Appetit wie immer und verspielt ist er auch wie eh und jeh. Das einzige was geblieben ist und ihm und mir Nachts teilweise den Schlaf raubt ist das geschmatze und geschlucke, verbunden mit lecken und häufigem Gähnen. Selten würgt er auch weißen Schleim hoch. Das ist mal besser und mal schlechter aber wenns einige Tage besser ist kommt irgendwie immer wieder eine schlechte Nacht. Ich füttere ihm nassfutter von animonda, eigentlich zweimal täglich, momentan versuche ich dreimal und dabei das dritte mal dann später, bis jetzt ohne großem Erfolg. Leckerlis hab ich die letzte Zeit fast komplett weggelassen. Zuvor allerdings hat er relativ viel und oft am Tag was bekommen, aufgrund dessen dass ich ihn jeden Tag mit ins Büro nehme und meine Arbeitskollegen ihn natürlich verwöhnen möchten. Momentan gibts aber gar nix auf der Arbeit und er bekommt eigentlich nur sein nassfutter gemischt mit etwas gekochtem Hühnchen und Kartoffeln.
Ist das ganze eindeutig eine Magengeschichte oder könnte es noch was anderes sein?
Bzw was kann ich tun und wo ansetzen wenns der Magen ist?
Danke schonmal und sorry für den langen Post.
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Moin Murph2016,
mit medizinischen oder ggf. auch psychologischen Fragen in einem Laien-Forum ist es ja immer so eine Sache.. Allerdings kann ich deine Frage hier gut nachempfinden, denn in meiner bisherigen Tierbesitzer-Karriere bin ich so vielen unfähigen und/ oder unwilligen TÄ begegnet, dass man grundsätzlich jede Diagnose anzweifeln darf, insbesondere, wenn eine Therapie gar nicht oder nur teilweise anschlägt oder man immer nur halbgare Diagnosen unter Verwendung vieler Konjunktive zu hören bekommt.
"Ständiges Schlucken und Schmatzen" im Zusammenhang mit vermehrtem "Grasfressen" ist ein typisches Zeichen für eine Magenübersäuerung mit Reflux, also ja, eine Magengeschichte. Ich schreibe extra "typisch", es gibt sicherlich auch noch die 1-2 von 100 Ausnahmen, wo es andere Ursachen hat oder wo sich eine Übersäurung + Reflux anders oder gar nicht zeigt. Mein kleiner Ozzy zeigt dieses Verhalten inkl. urplötzlichem (mitten in der Nacht aus dem Schlaf heraus) Erbrechen von weiß-gelblichem Schaum (manchmal aus SEHR viel!) ebenfalls seit langem. Auch stetig wechselnde Konsistenz und Farbe von Kot ist sein Markenzeichen.
Inzwischen habe ich mich mehr oder weniger damit abgefunden und bin dankbar, wenn es mal eine gewisse Zeit nicht passiert. Hierzu habe ich auch verschiedene Umstellungen hinsichtlich Futterart, -qualität, Fütterungsmengen und -häufigkeiten sowie Magen-Darm-Tees, Kräuterzusätze aufs/ins Futter uvm. ausprobiert. Gott und alle Welt preist das Barfen an: klein Ozzy kriegt massive Magenprobleme schon von Rinderhack oder Rindergulasch (gebraten/ gegart) mit schmerzhaften Blähungen usw..
Anfangs war ich mit ihm sehr häufig auch deswegen beim Tierarzt. Es gab verschiedene Mittelchen, hauptsächlich Magenschutz, die aber entweder gar nicht anschlugen (wirkungsfrei verpufften) oder nur kurzfristig etwas Linderung brachten.
Man darf aber keinersfalls außer Acht lassen, egal ob ein Mensch oder ein Haustier unter Reflux (Sodbrennen) leidet, "einfach" irgendwas drauf kippen, was den pH-Wert anhebt also die Säure bindet oder sich schützend über die Magenschleimhaut legt, ohne die jeweilige Ursache zu bekämpfen bringt früher oder später andere Symptome durch Folgeerkrankungen! Gerade die "Chemie des Magens" sollte man nicht durch Protonenpumpenhemmer (=weniger Säureproduktion, irreversibel!!!!) beeinflussen, denn der Organismus braucht ja einen entsprechend (saures) Milieu, damit die Nahrung arttypisch (vor-)verdaut und weiter verwertet und schädliche Bakterien eleminiert werden können. Die Säure stellt ihrerseits ja ebenfalls einen Schutz des Körpers dar, den man keinesfalls unbedacht oder leichtfertig ausschalten sollte!
Viele Menschen rennen bspw. in die Apotheke und kaufen sich so tolle Sachen wie Maaloxan / Omeprazol aufgrund von Sodbrennen. Dies darf und sollte jedoch nur ein sehr kurzzeitiger Symptombekämpfer sein, 1-3 Tage, und auch nur, weil man vielleicht gerade besondere Umstände durchmacht. Keinesfalls sollte man diese Eigentherapie dauerhaft fortsetzen, da ernste Folgeerkankungen erst dadurch entstehen können und werden! Vereinfacht brauchen unter dieser Gabe die schleimproduzierenden Zellen nicht mehr so viel oder besonders "guten" Schleim zu produzieren, denn Maaloxan / Omeprazol regelt die Säure ja bereits "runter" => Folge: es entsteht bspw. eine Spirale, der Mensch kippt noch häufiger Säurebinder in sich rein.. oder im Falle von Omeprazol produziert der Magen dauerhaft zu wenig Säure.. ferner: ein künstlicher/ chemischer Schleimhautschutz schützt ja nicht nur die Schleimhaut, er beeinflußt die normale, ungehinderte Resorption im Magen-Darm, kann bspw. die Aluminiumkonzentration im Blut erhöhen und Phosphatkonzentration erniedrigen. Ja, wer braucht schon Phosphat im Blut..? Hmm.. ach ja: Phosphat ist der wichtigsten Energieträger (ATP) für uns, Biounterricht 7. Klasse? Ein Mangel an Phosphat fördert zudem Obstipation (Verstopfung) etc. pp. So, genug klug geschi***n.. daher bitte solche Mittel nicht längerfristig deinem Hund geben und immer schön kritisch bleiben..
Ob es eindeutig eine Magengeschichte ist, kannst Du nur über eine Magenspiegelung und Biopsie feststellen. Und selbst dabei muss nichts eindeutiges diagnostizierbar sein.. Also streiche am besten das Wort "eindeutig" und alle art- bzw. sinnverwandten Wörter aus deinem Vokabular, wenn es sich um veterinär- & humanmedizinische Aspekte handelt. Die vielzitierte Devise lautet natürlich "wenn du Hufgetrappel hörst, denk an Pferde und nicht an Zebras" (es sei denn du wohnst in der südafrikanischen Steppe).
Schmatzen, Lecken, insbesondere der Pfoten*, und auch Gähnen können, müssen aber kein Anzeichen für eine Erkankung sein, dein Hund kann physiologisch völlig gesund sein und trotzdem dieses Verhalten zeigen.
Meine Empfehlung an dich: hör dich -durch aktives Nachfragen- in deinem tierfreundlichen Bekanntenkreis einmal intensiv um, ob dir da jemand einen guten TA der Fachrichtung Naturheilkunde, Alternativmedizin, Phytotherapie, Akupunktur und/oder Osteopathie o.ä. oder auch einen sehr erfahrenen THP aus diesen Bereichen in deiner Nähe empfehlen kann. Warte damit aber nicht zu lange, lieber heute als morgen!
Wenn Du jemanden gefunden hast: nehme in jedem Fall die Blutbefunde zum Termin mit und was sonst noch vielleicht diagnositiziert wurde, den Impfpass, Entwurmungshistorie, eine Liste der aktuell gegebene Medikamente (Dosierung, Häufigkeit), eine Liste der bisherigen Erkankungen inkl. Symptomen und bereite in Gedanken eine umfangreiche psycho-soziale Anamnese eurer Familie vor! Die Sprüche oder Lebensweisheiten "das ist mir auf den Magen / Leber geschlagen" usw. kommen nicht von ungefähr. Der Magen-Darm-Trakt wird auch unser Bauchgehirn genannt und ist Sitz bzw. steuert das Immunsystem usw.Falls Du aus dem norddeutschen Raum kommst, kann ich dir gerne 1-2 gute Naturheilkundliche Tierärztinnen empfehlen, ausschließlich per PN wahrscheinlich der Forumsregeln wegen..
Orthographie- & Interpunktionsfehler dürfen gekonnt ignoriert und behalten werden
*machen bspw. auch viele Hunde mit einer Ohrentzündung
Würde mich über einen Bericht oder einfache Updates freuen.
LG Solveig
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Nachtrag:
1. wie hat denn der TA den Atemwegsinfekt diagnostiziert? wie kommt er ausgerechnet auf Zwingerhusten?
Bei einem Zwingerhusten handelt es i.d.R. um ein infektiöses Geschehen (zumal die Symptome eher neuerlich zu sein scheinen und somit kein chronischer Zustand, oder?) welches sich normaler Weise meist auch im Blutbild bestätigt findet (CRP-Wert erhöht, Leukozyten erhöht, BSG verändert). An sonsten hat er den Atemwegsinfekt unbehandelt gelassen und nicht weiter diagnostiziert?2. was hat der TA zur Ursache des vergrößerten Magenvolumens gesagt? Du hast doch nicht wirklich so viel gefüttert, dass der sich der Magen so sichtbar geweitet hat, oder??
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hi,
danke für deinen ausführlichen Beitrag.
Den Atemwegsinfekt hat er über das Röntgenbild festgestellt. (Dunkler Schatten). Zwecks dem Zwingerhusten war er sich nicht sicher. Und doch ein Pulver hat er bekommen.
Die Symptome haben alle mit den Magenproblemen angefangen. Beim Blutbild war alles in der Norm, ausser die Bauchspeicheldrüsenwerte, die waren wohl minimal erhöht.
Warum der Magen vergrößert war hat er unkommentiert gelassen, und ich dachte das hängt eben damit zusammen dass er sich übergeben hat. An dem Tag hat er ganz normal morgens Futter und dann um 9 oder 10 auf der Arbeit nochmal eine größere Portion gekochte Karotten bekommen, was ich gar mitbekommen hatte. Allgemein hat er einfach zuviel von meinen Arbeitskollegen bekommen. Leckerli hier, SchweineOhr da... Haben das jetzt komplett eingestellt, was er natürlich gar nicht toll findet. Der Hund hat übrigens Normalgewicht und viel Bewegung.
Und war bisher auch kaum krank, bis auf Kleinigkeiten.
War auch letzten Mittwoch nochmal beim TA...
Meinte das wäre nichts Schlimmes und er würde dem Hund erstmal keine weiteren Tests zumuten so lange es sich nicht verschlimmert. Hat mir einen Säureblocker mitgegeben, den ich dann wohl lieber wieder weglassen werde.
Zumindest das Schleim gespucke hatte er die letzten Tage gar nicht, aber dieses Geschmatze und Schlucken nachwievor.
Ansonsten geht's ihm offensichtlich weiterhin gut.
Muss mich erkundigen welche Tierärzte auf Naturheilkunde es hier gibt, bin 9er PLZ.
Aber vielen Dank für das Angebot.
Vielen Dank nochmal für deine investierte Zeit und deine Expertise.
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Hallo,
bei diesen Problemen denke ich in erster Linie an eine Unverträglichkeit und würde erst einmal das Futter wechseln, alle Leckereien wie Schweineohren etc weglassen.
Das Animondafutter kenne ich nicht, aber es wäre einen Versuch wert, mal eine andere,hochwertige Futtersorte auszuprobieren
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Murphy hat sich heute wieder zweimal übergeben. Mittags hat er noch sein Futter bekommen und danach noch so eine Zahnreinigungstange. Ca vier Stunden später hat er sich dann das erste Mal übergeben. Ist das normal dass das fast unverdaut aussieht nach vier, fünf Stunden? Oder könnte das ein Zeichen sein dass seine Verdauung nicht 100% ist? Gestern Abend hab ich ihm keinen magenschutz gegeben, die vier Tage davor dagegen schon. Ansonsten scheints ihm relativ gut zu gehen, obwohl er sich vorhin nochmal übergeben hat. Wollte auch eben nochmal raus wo er auch ganz normal gekeckt. Werde jetzt mal anderes Futter testen und wirklich alles an Leckerli und kauzeugs komplett weglassen.
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Für mich hören sich die Symptome deines Hundes sehr nach Sodbrennen an. Unsere Hündin Sheeva leidet seid frühester Jugend daran. Wenn es ganz schlimm war hat Sie aus Verzweiflung den Teppich abgeleckt. Das Erbrechen mit Schleim ist normal, da ja reichlich Speichel und Luft dem Magen zugeführt wird. Wir haben uns Nächte um die Ohren geschlagen wenn wieder so ein `"Anfall" kam. Verabreicht haben wir dann alles Mögliche: Natron, Sab Simplex, .... Die besten Erfahrungen haben wir aber mit der Zeit mit Ulmenrinde gemacht. Sobald die ersten kleinen Anzeichen da sind wird das Zeug angerührt und Sie bekommt dann über 3 Tage 3 mal eine große Spritze. Und gefüttert wird nur Pansen, kein Trockenfutter. Damit haben wir nun viele, viele Wochen Ruhe. Vielleicht hilft dass ja auch deinem Hund
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Für mich hören sich die Symptome deines Hundes sehr nach Sodbrennen an. Unsere Hündin Sheeva leidet seid frühester Jugend daran. Wenn es ganz schlimm war hat Sie aus Verzweiflung den Teppich abgeleckt. Das Erbrechen mit Schleim ist normal, da ja reichlich Speichel und Luft dem Magen zugeführt wird. Wir haben uns Nächte um die Ohren geschlagen wenn wieder so ein `"Anfall" kam. Verabreicht haben wir dann alles Mögliche: Natron, Sab Simplex, .... Die besten Erfahrungen haben wir aber mit der Zeit mit Ulmenrinde gemacht. Sobald die ersten kleinen Anzeichen da sind wird das Zeug angerührt und Sie bekommt dann über 3 Tage 3 mal eine große Spritze. Und gefüttert wird nur Pansen, kein Trockenfutter. Damit haben wir nun viele, viele Wochen Ruhe. Vielleicht hilft dass ja auch deinem Hund
Hab jetzt mal ulmenrinde bestellt und werds ausprobieren.
Momentan geb ich ihm nur schonkost. Hühnchen mit Kartoffeln und Leinsamen.
Danke für den tip.
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Wurde zufälligerweise der Cortisolwert bestimmt bei dem Blutbild?
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Bei unserer Hündin hat eine Umstellung auf ausschließlich Nassfutter geholfen.
Alles andere hat keine Besserung gebracht. Vermutlich hat sie zum Trockenfutter zu wenig getrunken.
Haben Medikamente, Ausschlussdiäten, spätes Füttern, anderes Futter usw. alles durch.
Erst seit es nur noch Nassfutter gibt haben wir Ruhe.
Drücke die Daumen, dass ihr bald eine Lösung findet.
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