Unverhofft kommt...Flanders???

  • Vielen Dank für deine Einschätzung.


    Ich denke, Du hast sicher in vielen Punkten recht. Natürlich spricht vieles dagegen aber dann sehe ich eben auch die vielen Hundehalter um mich herum, die mit ihren TS Hunden (und Kindern) total happy sind.


    Ach, es ist einfach eine schwierige Entscheidung und deshalb bin ich ja auch so zerrissen...

  • Ich kann dich absolut und so gut verstehen. Hätte ich diese Woche 200 Euro "übrig" gehabt, hätte ich mir nen völlig verwahrlosten kleinen Wuschel aus Privathand geholt....und ich hab hier 3 Hunde. GSD hatte ich das Geld nicht mal eben daliegen und ich hab schwer an meiner Impulskontrolle gearbeitet....es wäre hochgradig unvernünftig gewesen.

    Wir sind mit nem Rumänen mal so richtig auf die Nase gefallen.....seitdem ist das Ding mit der Impulskontrolle etwas einfacher geworden.

    Du hast ja noch ein paar Nächte, um drüber zu schlafen.;):nicken:

  • wölfchenarya


    An sich hört es sich bei Dir, finde ich, nicht schlecht an. Nur eine kleine Anmerkung: Sozialisationsmängel merkt man einem Welpen nicht unbedingt an, die tun sich erst später auf. Es kann gut sein, dass trotz eines unbefangenen Auftretens beim Welpen sich später ne Angstsymptomatik oder ein Lerndefizit zeigt.


    Auch von meiner Seite: Überlege es Dir einfach. Ich persönlich finde es toll, mit einem Tierschutzhund zu arbeiten und wunderschön zu sehen, wie viele Wesensfacetten sich im Lauf der Zeit auftun. Bisher hatte ich da auch Glück (für meine Begriffe, das, was mich richtig stören würde, war nicht dabei). Aber wir sind wie gesagt halt einfach auch von den äußeren Möglichkeiten her sehr flexibel.


    Unsere Lilly heißt neben den Anforderungen an die Haltung im Alltag halt: Wenn überhaupt Urlaub, dann nur in der Pampa. Möglichst keine Ausflüge, die es erfordern würden, dass der Hund tagweise untergebracht wird. Wanderungen werden unterbrochen, wenn es dem Hund zu viel wird... Das sind für uns Kleinigkeiten. Für Andere wäre das vermutlich nicht so.

  • Nur eine kleine Anmerkung: Sozialisationsmängel merkt man einem Welpen nicht unbedingt an, die tun sich erst später auf. Es kann gut sein, dass trotz eines unbefangenen Auftretens beim Welpen sich später ne Angstsymptomatik oder ein Lerndefizit zeigt.

    Das weiß ich, ich habe es bei Arya erlebt, die kam ja von einem Pferdehof und kannte quasi auch nichts, und trotz Allem war sie am Schluss der tollste Hund der Welt. Es war viel Arbeit aber dadurch sind wir auch unheimlich zusammen gewachsen.

  • Ich kann von genau zwei Erfahrungen berichten mit dem Auslandstierschutz. Eine davon ist mit meiner eigenen, älteren Hündin, und wegen des Alters nicht vergleichbar, ABER: sie wurde sehr konträr zu dem beschrieben, wie sie wirklich ist. Sie kam dadurch als Zweithund in ein tolles Zuhause, in dem sie leider aber alles, inklusive dem Ersthund, auf den Kopf gestellt hat. Am Ende übernahm ich sie zur Pflege, fand ihr sehr eigensinniges, rauhbeiniges und stures Wesen liebenswert, fand über Trial-and-error heraus, dass sie ein waschechter Wachhund ist - und damit perfekt zu mir passt. Aber sie wurde ABSOLUT FALSCH eingeschätzt vom Auslandstierschutz.


    Zweites Beispiel, das meiner besten Freundin: ähnlicher Mix (Husky-Schäferhund-TWH), Shelterwelpe, adoptiert mit 6 Monaten, aus Auslandstierschutz. Beschreibung stimmte perfekt. Hundi liebte Frauchen vom ersten Augenblick und ist einer der freundlichsten, vorsichtigsten und höflichsten Hunde die ich kenne. Nur der Jagd- und Hütetrieb ist ein kleines Problem, so dass der Hund nicht frei laufen darf sondern an Flexi oder Schlepp.


    Aber wenn man nun bedenkt, dass Freki der Zweithund zum Hundi meiner besten Freundin sein sollte... Und als die Probleme auftraten, ihr der TS nicht anders helfen wollte als - na ja wir schauen mal ob sich jemand findet... zurück nehmen wir sie nicht... Hmmm. Ich bin damals aus der Not eingesprungen. Die Situation war so weit eskaliert, dass der arme Ersthund vor Angst und ständigen Prügeleien nicht mehr essen konnte, deprimiert und abgemagert war, und Freki immer weiter aufdrehte, so dass das arme Frauchen ihr keine Leckerlis mehr geben konnte ohne ein Zuschnappen zu befürchten. Joa. Falsch vermittelt. Ich hab Freki nicht gerettet, und sie auch nicht haben wollen eigentlich. Hab nämlich vorher auch beim TS geguckt, und sie gefunden. Beschreibung gelesen. Bilder angesehen, auf den Bildern ein total gestresster Hund. Passt null zu den blumigen Worten. Wollte ich nicht haben. Na ja inzwischen bin ich glücklich, sehr sogar, mit ihr, sie ist das Beste, was mir je passiert ist. Aber es hätte auch ganz anders laufen können.


    So unterschiedlich können Erfahrungen sein. Ich bin kein Feind des Auslandstierschutzes, aber auch kein Fan. Sie tun in den jeweiligen Ländern sehr viel für die Tiere. Das bedeutet aber nicht, dass ich deshalb dort wieder Hund suchen werde. Es gibt auch hierzulande Ups-Würfe, wenn man einen Mischling oder Kreuzling haben möchte. Oder man sucht einen guten Züchter. Oder geht in ein deutsches Tierheim. ?‍♀️

  • Ich war mal verliebt in "Soni" aus dem Tierschutz- zumindest der Beschreibung nach sollte er für die Lebenssituation damals der perfekte, sehr genügsame Hund sein, der ohne Probleme auch länger allein sein kann, der keine großen Ansprüche stellt, keinen großen Trubel mag, nur gern sein eigenes Körbchen möchte, etc. Ich erinnere mich noch an die Umschreibung "der perfekte Hund, um die Ruhe zu genießen." Dazu niedlich wie nur was - süßer Corgi-Schäferhund Mix. Ulkige Mischung. Verliebt bei E.Kleinanzeigen, abgespeichert, aber diese Werbung nicht wirklich für voll genommen.

    Ein Hütehund x Hütehund, der tags nur rum liegt und döst und dem es abends reicht, einmal um den Block zu gehen - ne, das konnte nicht stimmen!

    Jedenfalls war er dann vermittelt/gelöscht und ich doch etwas traurig. Bis er dann 1/4J. später unter "Boni" wieder eingestellt wurde als "ist am liebsten überall dabei und mag nicht allein sein".


    Ich "beobachte" 2 Tierschutzorgas. Eine importiert aus Rumänien auf einen Pferdehof und vermittelt von da aus weiter. Die Beschreibungen der Hunde sind immer blumig,dafür dass am Ende dann immer steht "seit xy (einem Tag) auf dem Hof". Es sind immer hübsche Tiere dabei, aber meist HSH/ Hütehundmixe. Also Wundertüten.


    Die zweite ist eine privat geführte von einer Familie, die von einem Tierheim in Kroatien übernimmt und hier dann erst einmal als Pflegestelle fungiert. Das besondere ist, dass sie auch trächtige Hündinnen übernimmt, damit den Welpen hier ein besserer Start ermöglicht wird. Die Familie kenne ich und da sind die Beschreibungen immer sehr erlich, damit man weiß, worauf man sich einlässt und ob man das leisten kann.


    Ich finde gut, wenn man einem Tierschutzhund eine Chance gibt. Bei Kindern muss aber die Beschreibung stimmen. Ich würde erst einmal hier vor Ort in Deutschland nach einem Hund Ausschau halten

  • Wenn es irgendetwas gibt mit dem ich absolut nicht leben kann bei einem Hund, dann hole ich mir keinen wo man nicht weiß was drin ist.


    Du sagtest Schutztrieb. Und hier hast du weder eine Ahnung was für ein Mix der Vater ist, noch weiß man wirklich was die Mutter ist. Sieht aus wie Bracke heißt ja nicht das Bracke der Hauptteil ist.

    Wenn ich mir die Hunde in den bosnischen Sheltern so ansehe sehe ichhalt schon recht oft HSH und auch Schäferhundanteile.
    Auch sehr oft teils starke Anteile vom bosnischen Laufhund, der als als wachsamer Jagdhund beschrieben wird.

    Wenn du sagst das Schutztrieb zwar blöd wäre, du aber damit klarkommst, dann ja, warum nicht?

    Aber wenn dir Schutztrieb wirklich Bauchschmerzen macht würde ich persönlich einfach keinen Hund aufnehmen von dem man nix weiß.

  • Ich danke Euch für eure Gedanken dazu. Wir werden ganz genau überlegen und den Kleinen auf der Pflegestelle besuchen. Wir gehen erst einmal mit Null Erwartungen ran und schauen einfach...


    Wenn es nicht 100%ig passt oder einer von uns damit Bauchweh hat, dann wird er hier nicht einziehen.


    Ich bin sehr gespannt, wie es sich entwickelt und werde hier berichten, wenn ihr mögt.


    Ich weiß, dass Auslandstierschutz ein kontroversen Thema ist und ich selbst habe lange mit mir gehadert.


    Letztendlich ist jeder Hund irgendwie ein Wagnis und für den Einzelnen macht es eben doch einen Unterschied.


    Lieben Dank jedenfalls noch mal!!!

  • Mein Kleiner kommt vom spanischen Tierschutz, war aber bereits auf einer Pflegestelle. Bei ihm hat die Beschreibung perfekt gepasst und ich hatte grad mehrere Ansprechpartner, auch grad Trainerempfehlung.

    Wir haben ihn mehrmals besuchen können, Spaziergang machen und uns dann später entscheiden. Schockverliebt waren wir aber ehrlichgesagt so ziemlich sofort, auch wenn er kein Welpe mehr war?. Bin mir nicht so sicher ob ich da durch die rosa Brille Probleme wirklich wahrgenommen hätte, da hatten wir ziemlich Glück gibt es da wie von der Pflegestelle berichtet wirklich keine.

    Zum Nein sagen muss man sicher sehr standfest sein, vor allem wenn man sich doch irgendwie schon etwas emotional drauf eingelassen hat. Vielleicht wäre jemand neutrales mitnehmen eine Hilfe?

    Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen für euch die richtige Entscheidung zu treffen!

  • Wenn es nicht 100%ig passt oder einer von uns damit Bauchweh hat, dann wird er hier nicht einziehen.

    Genau so ist es gut! Wir haben vor Fieni 3 Hunde kennengelernt, aber es hat nicht gepasst und wir haben nicht zugesagt. Bei Fieni war´s stimmig für Kopf und Bauch.

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