Krankenversicherung beim Hund (Erfahrungen mit Versicherungsgesellschaften)

  • Also soll der TA auch noch den Versicherungsschein plus sämtlicher Anlagen durchlesen für jeden einzelnen Kunden, ob z. B. die Zahnbehandlung übernommen wird oder nicht. Ob es ein Vorsorgebudget gibt oder nicht.


    Was heißt "soll"? Der kann ja machen was er will. Aber ich will das "Argument" Aufwand bzw. Zahlungssicherheit nicht so stehenlassen. Wer will, der macht es (wie auch in anderen Branchen wie gesagt). Und wer nicht will, der möge es halt einfach so sagen. Aber wie gesagt "Aufwand" und "Ich bleibe sonst vielleicht auf der Rechnung sitzen" - da habe ich Zweifel und zumindest das letztere Argument entkräftet. Und es konnte bisher noch immer keiner erklären, warum es bei anderen Branchen mit dem Aufwand nicht so schlimm ist. Ich habe noch keinen Anwalt kennengelernt, der so argumentiert hat.

    vermutlich, weil kein anderer Beruf so emotional ist, wie der eines Tierarztes...

    Denn, ich glaube kaum das einem Tierarzt das Wohl der Tiere die er/sie da teilweise am Tag da auf dem Tisch liegen hat, am Ar... vorbeigeht, und wenn er/sie Feierabend hat, das eine und andere wird er/sie immer mit nach Hause nehmen... ausser, man ist Gefühlskalt...

  • Wenn dann noch geguckt werden muss, welcher Hansel bei welcher Versicherung ist,

    So nennt Ihr eure Kunden?

    schön, dass das einzige ist, dass dir dazu einfällt. Ich kann’s auch gerne noch mal gendern auf Hanseline. Ist n stinknormales Wort wie Köter/Köterline

    Die Tierärzte können ja alle noch eine (oder zwei) Fachkräfte für Rechnungswesen einstellen. Das wird dann sicher Auswirkungen auf den Abrechnungssatz haben, aber macht ja nix. Dafür isses dann wenigstens bequem.

    Selbst wenn man das wollte, findet man auch dafür keine Mitarbeiter mal eben.



    Übrigens wird auch in der Humanmedizin bei privaten Versicherungen und Zusatzversicherungen, sowie freiwilligen Wahlleistungen nicht mit der Versicherung abgerechnet! Der Behandlungsvertrag findet mit dem Patienten statt, also muss dieser zahlen.

    In der Humanmedizin ist es üblich Rechnungen mit einem Zahlungsziel von 2-4 Wochen zu bekommen. Wenn die Versicherung flott ist im begleichen von Rechnungen, kann es möglich sein, dass diese erst ab den Kunden überweist und der dann an die Arztpraxis/das Krankenhaus. Wenn das nicht passiert, muss hier auch in Vorkasse gegangen werden.


    Im Krankenhaus ist das zum Teil so nervig, dass jede Abteilung ihre eigene Rechnung schickt. Da gibts ne extra Rechnung für die Unterkunft und Verpflegung, der Fachbereich rechnet extra ab und das Labor auch. Da hat man dann mitunter 3-5 (und mehr) Rechnungen, die man einreichen und zahlen muss. Das würde für das KH bedeuten 3-5 Menschen müssen sich mehrmals mit der Kartei befassen.


    Also gleiches Prinzip wie in der Tiermedizin.


    Einzig bei der gesetzlichen Krankenversicherung, bei der wir von einer Pflichtversicherung sprechen, wird über die Kassenärztliche Vereinigung direkt mit den Versicherungen abgerechnet.


    In der Tiermedizin gibt es keine Pflichtversicherung.

  • Was heißt "soll"? Der kann ja machen was er will. Aber ich will das "Argument" Aufwand bzw. Zahlungssicherheit nicht so stehenlassen. Wer will, der macht es (wie auch in anderen Branchen wie gesagt). Und wer nicht will, der möge es halt einfach so sagen. Aber wie gesagt "Aufwand" und "Ich bleibe sonst vielleicht auf der Rechnung sitzen" - da habe ich Zweifel und zumindest das letztere Argument entkräftet. Und es konnte bisher noch immer keiner erklären, warum es bei anderen Branchen mit dem Aufwand nicht so schlimm ist. Ich habe noch keinen Anwalt kennengelernt, der so argumentiert hat.

    vermutlich, weil kein anderer Beruf so emotional ist, wie der eines Tierarztes...

    Denn, ich glaube kaum das einem Tierarzt das Wohl der Tiere die er/sie da teilweise am Tag da auf dem Tisch liegen hat, am Ar... vorbeigeht, und wenn er/sie Feierabend hat, das eine und andere wird er/sie immer mit nach Hause nehmen... ausser, man ist Gefühlskalt...

    Dazu verlinke ich einmal das hier zur deutlich höheren suizidgefahr bei Tierärzten. Und da sind die Mitarbeiter gar nicht befragt worden, die in der Regel die tagtäglichen Diskussionen mit den Kunden führen, wenn gefeilscht wird wie am Basar oder man sich Beleidigungen und Erpressungen anhören muss.


    https://www.bundestieraerztekammer.de/btk/dtbl/archiv/2020/artikel/DTBl_07_2020_Suizid-Depression.pdf

  • Die Tierärzte können ja alle noch eine (oder zwei) Fachkräfte für Rechnungswesen einstellen. Das wird dann sicher Auswirkungen auf den Abrechnungssatz haben, aber macht ja nix. Dafür isses dann wenigstens bequem.

    Selbst wenn man das wollte, findet man auch dafür keine Mitarbeiter mal eben.

    Zumindest nicht für den Hungerlohn, den viele Tierärzte noch immer für Mitarbeiter veranschlagen (wollen/können/müssen).



    Ich bin in einer eher Praxis mit eher höherem Abrechnungssatz (will bewusst nicht "teuer" schreiben) und ich muss sagen, ich hab grad den Aufwand mit der Direktabrechnung selbst erlebt und es nervt mich schon etwas, dass die das machen und ich das letztlich mitbezahlen muss.


    Hab jemanden hingeschickt um Zeckenzeug für mich zu holen, die Mitarbeiterin war der Meinung, in der Akte stünde Versicherung, also müsse nicht bezahlt werden. Trotz zweimaligem nachhaken durch meinen Boten, der sofort bezahlen wollte. Nein, die rechnen direkt ab. Es geht um 40 €.

    Ich bin bei der Petplan versichert, in meinem Tarif mach die Direktabrechnung keinen Sinn und das machen die bei der Petplan generell auch nicht, das war ein Versehen der Mitarbeiterin.

    Aber selbst wenns die Agila wäre, wieso zum Geier sich überhaupt bei einer 40 € Simparicarechnung die Mühe gemacht wird, statt das direkt zu verbuchen erst noch ne Mail zu verschicken und das in die offenen Posten zu nehmen? Verstehe ich nicht. Wer zahlt den Aufwand? Richtig. Alle. Auch ich, die immer selber einreicht, auch die Kunden ganz ohne Versicherung. Nervt mich.

  • Also soll der TA auch noch den Versicherungsschein plus sämtlicher Anlagen durchlesen für jeden einzelnen Kunden, ob z. B. die Zahnbehandlung übernommen wird oder nicht. Ob es ein Vorsorgebudget gibt oder nicht.


    Was heißt "soll"? Der kann ja machen was er will. Aber ich will das "Argument" Aufwand bzw. Zahlungssicherheit nicht so stehenlassen. Wer will, der macht es (wie auch in anderen Branchen wie gesagt). Und wer nicht will, der möge es halt einfach so sagen. Aber wie gesagt "Aufwand" und "Ich bleibe sonst vielleicht auf der Rechnung sitzen" - da habe ich Zweifel und zumindest das letztere Argument entkräftet. Und es konnte bisher noch immer keiner erklären, warum es bei anderen Branchen mit dem Aufwand nicht so schlimm ist. Ich habe noch keinen Anwalt kennengelernt, der so argumentiert hat.

    Also soll der TA den Aufwand ehrenamtlich betreiben? Oder er legt es dann eben auf alle um, in dem er den Gebührensatz erhöht. Es kommt nicht von ungefähr, dass viele TA Praxen keine Zahlung auf Rechnung oder Ratenzahlung anbieten. Und mir als Kunde ist ehrlich gesagt lieber, ich zahle und reiche die Rechnung dann selber ein und die Praxis behandelt in der Zeit, die sie sonst dafür aufwenden würde Wildtiere kostenlos, kastriert Streunerkatzen etc, statt "ehrenamtlich" für meine Bequemlichkeit zu arbeiten. Andere Branchen, die so etwas machen haben den administrativen Aufwand auch in ihren Preisen schon von vorne herein inkludiert.


    Heute haben immer mehr Menschen Versicherungen für ihre TA Kosten. Wenn ich jetzt mal überschlage, dass es nur 10 Leute am Tag sind, die dort aufschlagen und versichert sind, dann sind das locker 10 mal ca. 15 Minuten Verwaltungsaufwand dafür. Sind 150 Minuten. Und dann haben wir nur zeitlich berechnet, dass die Versicherung alles zahlt. Noch keinen Zeitaufwand für Rückfragen etc. In dem Moment, wo die Versicherung nicht alles übernimmt und z.b. den Body oder die Nahrungsergänzungsmittel wie Bactisel etc nicht übernimmt muss dann eine weitere Rechnung an den Kunden gehen. Dann muss man noch die Zeit dazu rechnen, wo man den Versicherungsschein entgegen nimmt, der auch abgelegt werden muss etc. Sprich wir haben dann schon eine TFA mal eben 4 Stunden am Tag nur damit beschäftigt. Also eine Halbtagskraft rein nur dafür. Und nicht eingerechnet sind dann Weihnachtsgeld, Urlaub, Krankheit.


    Jetzt nehmen wir mal beispielhaft NRW. Da bekommt eine TFA mit 5 Jahren Berufserfahrung lt. Tarifvertrag 2.868,50 € bei Vollzeit in der mittleren Tarifgruppe. Die Halbtagskraft also entsprechend 1.434,25 € brutto. Dazu kommt dann noch der Arbeitgeberanteil an den Lohnkosten in Höhe von 356,98€ D. h. die Kraft kostet der Praxis schon mal 1.791,23 € im Monat.


  • Das ist ein wichtiger Punkt. Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen in der Humanmedizin ist ganz klar festgelegt, was gezahlt wird und was nicht. Viele von uns kennen es doch bestimmt, dass sie beim Arzt ein Formular unterschreiben müssen, weil die Versicherung die Leistung nicht übernimmt, sondern vom Patienten gezahlt werden muß.


    Und außerdem muß man doch die Tierkrankenversicherung wie eine private Versicherung sehen und somit muß sie doch auch mit Privatversicherungen in der Humanmedizin verglichen werden. Ansonsten macht der Vergleich doch keinen Sinn.

    Und mit den Privatversicherungen rechnen die Ärzte in der Humanmedizin doch auch nicht ab. Die Rechnungen gehen an den Patienten und der muss diese dann bei der Versicherung einreichen. Viele Arztpraxen lassen die Rechnungen sogar über eine privatärztliche Abrechnungsstelle abrechnen, weil es wirklich ein immenser Aufwand ist und man sich zum Teil mit den Patienten und/oder Versicherungen wegen Begründungen, Diagnosen und Höherbrechnungen austauschen muß.

    Das können Tierärzte und Tierkliniken in dem Umfang normalerweise doch gar nicht leisten.

    Und ich finde, dass es kein großer Aufwand ist, wenn der Tierhalter die Rechnung selbst bei seiner Versicherung einreicht. Möglicherweise möchte man ja auch nicht jede Rechnung einreichen und kann das dann für jede Rechnung selbst entscheiden.


    Was das Beispiel Anwalt betrifft, so verstehe ich diesen Vergleich nicht so wirklich. Ich käme nicht auf die Idee, die Arbeit und einzeln erbrachten Leistungen meines Arztes mit der Arbeit eines Anwalts zu vergleichen. Und somit auch nicht mit der Arbeit eines Tierarztes.

  • Ich will ja eure Diskussion nicht stören, aber wir haben schon eine Antwort der HM bekommen. :D


    Sie zahlen die Rechnung, aber 14 € davon werden von der Vorsorgepauschale abgezogen. Ich muss jetzt nochmal schauen, wie hoch diese Pauschale (jährlich?) bei uns ist. Und vor allem ist mir (noch) nicht ganz klar, welcher Posten genau damit gemeint ist.


    Aber alles in allem sind wir sehr zufrieden! Am Dienstag wird ja (wegen einer Kontrolle beim TA) die nächste Rechnung folgen. Mal sehen, ob das wieder so flott geht.

  • Sie zahlen die Rechnung, aber 14 € davon werden von der Vorsorgepauschale abgezogen. Ich muss jetzt nochmal schauen, wie hoch diese Pauschale (jährlich?) bei uns ist. Und vor allem ist mir (noch) nicht ganz klar, welcher Posten genau damit gemeint ist.


    Prima, dass das mit der Erstattung gut klappt. Wir sind ja auch bei der HM und werden wohl auch bald die 1. Rechnung einreichen.

    Schade nur, daß anscheinend nicht genau die Leistung genannt wird, die sie von der Vorsorgepauschale abziehen. Das hätte ich eigentlich angenommen.

  • Und vor allem ist mir (noch) nicht ganz klar, welcher Posten genau damit gemeint ist.

    Vielleicht bekommst du noch ein schreiben per Post in dem das aufgeschlüsselt ist. Haben hier zumindest manche schon berichtet. Ich hab nie sowas bekommen und finde es auch blöd das nicht immer so genau ersichtlich ist was gemeint ist. Meist kann man es sich aber anhand der Posten selbst erklären. Die Vorsorgepauschale beträgt jährlich 100 Euro. Ich glaube dass das in beiden Tarifen gleich hoch ist. Hab aber jetzt nicht nochmal nachgeschaut.

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