Krankenversicherung beim Hund (Erfahrungen mit Versicherungsgesellschaften)

  • Es ist Quatsch, zu hoffen, dass einem ne Versicherung alle Quälerei ersparen wird, gleichzeitig halte ich es für blauäugig, nur auf ein Sparkonto zu setzen (vor allem wenn man da Raten von 100€ mntl. einzahlt) oder leihen von Familie/Freunden/Kredit.

    Ich habe einen Hund mit OP-Versicherung und einen, der mit zwei Jahren nicht versicherbar war. Tatsächlich wird der nächste Hund möglicherweise auch keine OP-Versicherung mehr bekommen, weil ich das Geld hierfür tatsächlich lieber auf ein Konto packe.

    Wieso?

    Sofort verfügbar.

    Keine Ausschlüsse.

    Zinsen und Zinseszins bei allem, was nicht vom Konto geholt wird.

    Für den nächsten Hund wieder nutzbar, wenn das Geld nicht verbraucht wurde.


    Blauäugig? Aufgrund der Höhe des bereits verfügbaren Guthabens sicher nicht und ich zahle einfach weiter ein.


    Aber klar, wenn ich erst anfange, wenn der Hund da ist und dann monatlich 100€ einzahle, kann es schnell eng werden. Dennoch: Lösungsstrategien sind sehr individuell, wie man hier gut nachlesen kann:



    Und am Ende zählt das Ergebnis.

  • Mitten in der Nacht mit kaputtem Hund in einer Tierklinik stehen, wo gesagt wird, dass nur operiert wird, wenn man per Vorkasse was hinblättert.

    Aber dafür brauchst du einen prall gefüllten Sparstrumpf unter der Matratze :ka: , hast du da tatsächlich so 5000 € in Scheinen vorätig?
    Habe ich im Notdienst allerdings auch noch nie erlebt, dass nicht geholfen wird.


    Du hast ja auch nicht alle versichert und für mich als "Vielhunde-Halter" fühl ich mich da ein wenig wie meine eigene Versicherungs-Kalkulation. Sagen wir: 140€ je Hund im Durchschnitt an Versicherung, wenn man nicht sontwas eh an Eigenleistung abgezogen haben will. 5 Hunde = 700€ im Monat, also 8400 € im Jahr.
    Hatte ich selbst zu schlimmsten Zeiten noch nie. Nach 5 Jahren hätte ich aber somit 42.000 € eingezahlt. Klar, sagt sich leicht, da freut man sich doch, es nicht gebraucht zu haben... Mit 42.000 € kann ich aber ungefähr alles zahlen, was 1 oder 2 Hunde an wirklich schlimmen Dingen haben (und ja, jetzt mag man mit den extremsten Beispielen überhaupt kommen), während der Rest gesund ist.

    Wobei ich in der glücklichen Lage bin, grundsätzlich alles zahlen zu können. So funktionieren Versicherungen aber halt: die meisten Menschen zahlen sehr viel mehr ein, als sie nutzen, damit sind die schweren Fälle anderer abgesichert und die Versicherungen leben gut.
    Wir haben stattdessen halt ein Notfallkonto (sicher angelegt und kurzfristig verfügbar). Mit -vielen- Hunden ... wie gesagt... ein Stück weit die eigene Versicherungs-Kalkulation.

  • Was ist denn dann Deiner Meinung nach kein Phantasiebetrag mehr?

    Muss ich denn einen festen Betrag nennen? Wem nützt das?


    Das muss doch jeder für sich selbst herausfinden. Die Liebe an seinem Hund misst man doch auch nicht an der Bereitschaft, soundsoviel Geld in ihn zu buttern. Es hängt doch immer davon ab, wie man selbst aufgestellt ist und wie sinnvoll auch eine Behandlung für den Hund ist.

    Ein Dilemma wird es erst, wenn man sich darüber vorher keine Gedanken gemacht hat und dann dasteht. Einer der schlimmsten Gedanken für mich wäre, wenn ich wegen der Finanzen beim Hund Dinge nicht bezahlen könnte, obwohl er danach wieder gesund werden würde.


    Und aus der Summe, wie ein Mensch lebt, wie er aufgestellt ist, in welchem Zustand der Hund ist usw muss jeder für sich entscheiden, ob oder ob nicht oder wie man versichert. Meine 3 Hunde sind beispielsweise nach Überlegungen dazu OP versichert.

    Trotzdem ist der Hinweis, wie viel inzwischen eine ganz normale Magendrehung oder ein Kreuzbandriss oder eine Notkastration inzwischen so kosten kann, gut, um das Ganze mal abzuschätzen... Ich weiß nicht, wie vielen klar ist, dass es inzwischen so extrem teuer ist, dass eine Kreuzband OP 3500Euro kostet und statistisch bei einem Großteil der Hunde innerhalb eines Jahres das 2. Band auch nachgibt, also dass man ohne Physio, Nachsorge usw bei 7000Euro innerhalb eines Jahres ist. Und da ist noch nicht die normale medizinische Grundversorgung drin oder mal eine Entzündung nach OP oder ein abgebrochener Zahn oder eine verknackste Pfote.


    Ich persönlich hab noch nie von einer Behandlung für einen Hund gehört, die 6stellig ist. Da muss man sich auch fragen, was der Hund hat, dass es so krass teuer ist, und ob die Behandlung für einen Hund das Mittel der Wahl ist, um ein gutes Leben zu garantieren..

    Ich glaube eine der Ausnahmen war ein vom Auto angefahrener Rotti, der komplett zusammengeflickt wurde und ca 15.000Euro auf sehr kurzen Zeitraum kostete. Murmelchen hat gerade auch berichtet, dass sie Krankheit ihrer Hündin im 5stelligen Bereich war... Das find ich schon sehr hohe Summen und nicht die Regel. Die Frage ist: könnte man das selbst irgendwie hinkriegen, wenn man selbst in der Situation wäre und der Hund danach wieder fit? Schwierig.


    Früher haben meine Eltern eben auch nichts am Hund gemacht außer Impfen. Irgendwann war der Hund voll mit Beulen und war dann tot umgefallen mit 6 oder 7 Jahren. Bis heute brüstet man sich immer einen gesunden Hund gehabt zu haben und keine Tierarztkosten. Heute sind wir doch zum Glück in der Lage zum Tierarzt zu gehen, adäquat versorgen zu lassen. Ich persönlich möchte nicht inder Situation sein zu überlegen, ob ich es mir leisten kann, etwas angucken zu lassen...


    Generell wird dazu geraten, dass man im Alltag 3 Bruttomonatsgehälter auf einem Konto haben sollte, auf das man schnell zugreifen kann. Ich denke, das kommt hin.


    Ich beispielsweise stehe Chemos bei Hunden eher skeptisch gegenüber. Die sind extrem teuer und oftmals nicht sehr lebensverlängernd. Auch die Belastung für den Hund hängt ja vom Krebs und von den explizit eingesetzten Mitteln ab, ebenso die Erfolgsaussichten. Man muss nicht alles medizinisch behandeln, nur weil es geht. Aber man sollte für sich da schon bewusst sein, in welchem Rahmen man sich schnell bewegt und wo man auch an seine eigenen Grenzen kommt.


    Niemand sollte sich finanziell ruinieren für einen Hund. Und die verschiedenen Versicherungsarten können eben ein Weg sein, das abzupuffern. Kann genauso gut aber ein gut gefülltes Sparkonto sein oder ein lieber Familienangehöriger mit der finanziellen Stehkraft oder oder. Es gibt ja verschiedene Wege hohe anfallende Summen zu stemmen.


    Ich denke, es ist da einfach gut, den richtigen medizinischen Behandlungsweg für den Hund zu suchen und dass der Faktor "können wir uns das überhaupt leisten" nicht so krass an 1., 2. oder 3. Stelle als Faktor für die Überlegungen steht. Ist schon beruhigend, wenn ich sagen kann: nehmen wir die OP, die zum Hund am besten passt, nicht die, die mein Geldbeutel sonst hergibt.


    Ich denke wir sind uns alle einig, dass im Fall der Fälle das Tier einfach nicht leiden darf. Da wäre palliative Behandlung das mindeste. Aber selbst die kostet teils eine gewisse Summe über einen längeren Zeitraum.

  • Murmelchen hat gerade auch berichtet, dass sie Krankheit ihrer Hündin im 5stelligen Bereich war...

    Jup, wir haben die 10.000 Euro Grenze vor zig Wochen (ich meine es war im Mai?) ueberschritten. Ohne OP und obwohl die TK mir extrem (!) entgegenkommt. Ja, die rechnen sauber ab! Aber Fou muss natuerlich immer in den Notdienst/die Notfallsprechstunde und weil da ein anderer Satz gilt, verschieben sie alles auf 'naechster Tag' / 'nach dem WE' (kein Notfall mehr') - natuerlich nur, wenn es vertretbar ist!!

    Und da kommen jeden Monat nette 800 - 1000 Euro dazu.

    Wir sind mittlerweile also bei ca. 12400 - 13000 (so genau weiss ich es nicht..ich rechne es nicht (mehr) zusammen).


    Mein Mantra lautet immer wieder 'Ich liebe diesen Hund, ich liebe diesen Hund, ich liebe diesen Hund'.


    Und ganz deutlich: Bei einem weiteren Hund ist das finanziell nicht mehr machbar! Kurz mal auslegen? Kein Thema. Mehr aber auch nicht. Und deswegen hat Anansi die Vollversicherung (und ich bete dass die 3 anderen soweit gesund bleiben).

  • Du hast ja auch nicht alle versichert und für mich als "Vielhunde-Halter" fühl ich mich da ein wenig wie meine eigene Versicherungs-Kalkulation. Sagen wir: 140€ je Hund im Durchschnitt an Versicherung, wenn man nicht sontwas eh an Eigenleistung abgezogen haben will. 5 Hunde = 700€ im Monat, also 8400 € im Jahr.
    Hatte ich selbst zu schlimmsten Zeiten noch nie. Nach 5 Jahren hätte ich aber somit 42.000 € eingezahlt. Klar, sagt sich leicht, da freut man sich doch, es nicht gebraucht zu haben... Mit 42.000 € kann ich aber ungefähr alles zahlen, was 1 oder 2 Hunde an wirklich schlimmen Dingen haben (und ja, jetzt mag man mit den extremsten Beispielen überhaupt kommen), während der Rest gesund ist.

    Wobei ich in der glücklichen Lage bin, grundsätzlich alles zahlen zu können. So funktionieren Versicherungen aber halt: die meisten Menschen zahlen sehr viel mehr ein, als sie nutzen, damit sind die schweren Fälle anderer abgesichert und die Versicherungen leben gut.
    Wir haben stattdessen halt ein Notfallkonto (sicher angelegt und kurzfristig verfügbar). Mit -vielen- Hunden ... wie gesagt... ein Stück weit die eigene Versicherungs-Kalkulation.

    ich sehe das so wie du. Hatte bis letztes Jahr ja selbst 4 Hunde, nun 3, aber möchte gar nicht wissen was ich da allein für die 3 Senioren allein monatlich Versicherung gekostet hätte wahrscheinlich 4stellig |)


    Und ja wir hatten auch schon teure Sachen also CTs, OCD OPs, TPLO, … zum Glück in Ö wo wohl noch andere Preise herrschen günstig war es dennoch nicht.


    Hier gibt es auch ein Notfallkonto seit dem ersten eignen Hund Jahrgang 2003.

  • Muss ich denn einen festen Betrag nennen? Wem nützt das?

    Niemanden, deswegen hat mich das vermutlich so genervt, als jemand sinngemäß geschrieben hat, wer sich schon die Versicherungssumme xy nicht leisten kann, braucht gleich gar keinen Hund.

    Hund und Krankheit ist halt ein unmöglich abzuschätzender Faktor.

  • Wenn dein Hund etwas behandelbares hat, wo es ihm hinterher wieder gut geht, oder aber eine chronische Krankheit, die mit passender medizinischer Unterstützung super im Griff ist und weder einschränkt noch das Leben verlängert, was willst du denn machen? Irgendwie muss man das nach Möglichkeit wuppen, wenn es irgendwie geht. Ist halt schwierig zu sagen, ich muss den Hund einschläfern, weil die paar Hundert Euronen im Monat nicht da sind. Und ich weiß, das ist ein Dilemma, aus dem man schwer raus findet...

    Bei einer einmalig behandelbaren Sache kann ich mir das Geld notfalls leihen und zurückzahlen. Hängt natürlich von der Summe ab. Ab vermutlich 6/7.000 Euro aufwärts oder so auf einen Schlag wirds schon auch schwierig vermute ich. Aber nicht unmachbar. Problematischer ist da tatsächlich das Szenario Not-OP und man muss mehrere Tausend Euro bar auf den Tisch legen. Ist bei uns hier zum Glück nicht der Fall.


    Bei chronischen Sachen ist das halt so ein Ding. Mehrere 100 Euro Kosten pro Monat wären über viele Jahre gesehen nicht drin. Muss man sagen wie es ist. Ein Grund weshalb meine beiden Hunde auch vollversichert sind solange es geht. Aber es hat halt seine Grenzen. Lande ich irgendwann bei 150 Euro pro Hund und Monat Versicherungskosten geht das einfach aktuell nicht.

  • Ich weiß nicht, wie vielen klar ist, dass es inzwischen so extrem teuer ist, dass eine Kreuzband OP 3500Euro kostet und statistisch bei einem Großteil der Hunde innerhalb eines Jahres das 2. Band auch nachgibt, also dass man ohne Physio, Nachsorge usw bei 7000Euro innerhalb eines Jahres ist.

    Naja, bei 3500 reden wir zumindest in AT aber vom "Goldstandard", also TPLO bzw TTA Rapid.

    ist halt die Frage, ob es wirklich immer dieser Goldstandard sein muss, denn für kleine und leichte Hunde können es altmodischere OP-Methoden, die günstiger sind, halt genauso tun mitunter.

    Bei Rex hier wollte ich auch TPLO bzw TTA, ging aber nicht, weil gleichzeitig sein Knie so schlimm dran war, dass man das nicht kombinieren konnte mit diesen OP-Methoden...es wurde eine schnöde Kapselraffung und die hat letztlich völlig ausgereicht und er war nach der Genesung wieder genauso fit und belastbar wie davor.

  • tinybutmighty

    Beim 1. Kreuzbandriss war mein Hund 9 Jahre und hat eine tplo bekommen, beim 2. Kreuzbandriss war sie 13,5 Jahre und wir haben nur mit Physio und Schmerzmitteln den Hund wieder halbwegs ins Laufen bekommen. Also das, was noch so ein alter schiefer Hund so laufen kann.

    Beim 1. und 2. Kreuzbandriss waren das ganz andere Voraussetzungen, andere Lebensphase des Hundes, unterschiedliches Bewegungsbedürfnis, hinzugekommene Begleiterkrankungen usw. Das meine ich mit Abwägung für den Hund.

    Ich saß schon beim ersten Kbr beim Facharzt für Bandersatz und der meinte, wenn Sie eine OP Versicherung haben, dann nehmen sie die Tplo, die ist zwar 1000euro teurer, aber die Wahrscheinlichkeit ist 10-15% höher, dass der Hund hinterher sauber läuft als bei der anderen Methode. Das meine ich eben. Ich musste mir keinen Kopf machen, die OP Versicherung hat die Kosten übernommen, Rest bekam ich gestemmt. Da war ich schon sehr happy in einer finanziell angespannten Situation als Studentin mit halber Stelle keinen Kopf machen zu müssen, sondern dem Rat des Facharztes zu folgen. Alternativen gibt es natürlich auch, aber es war einfach beruhigend zu wissen, dass bei der gesamten Geschichte der finanzielle Aspekt nicht an 1. Stelle steht, sondern man verschiedene Behandlungen durchsprechen kann und im Sinne des Hundes die optimale Versorgung gewählt werden konnte.


    Problematischer ist da tatsächlich das Szenario Not-OP und man muss mehrere Tausend Euro bar auf den Tisch legen

    Definitiv. Habs ja schon mal hier geschrieben, meine Klinik rechnet nur direkt mit der Agila ab. Da unterschreibe ich eine Abtretung und hab hinterher nix mehr mit zu tun.

    Ich kann zb gar nicht mehrere Tausend Euro am Tag abheben, glaube ich. Das müsste ich erst bei meiner Bank freischalten lassen :ka:

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