Lucy ignoriert "nein" und reagiert mit Knurren auf "Korrektur"

  • Nun habe ich mich eigentlich gefreut, von unseren Fortschritten zu berichten - und davon, was mir beim Training und beim damit verbundenen ganz genauen beobachten aufgefallen ist - aber irgendwie bin ich gerade ein bisschen betroffen und traurig, wenn ich ehrlich bin :( :


    Irgendwie habe ich gerade das Gefühl, dass zwanghaft versucht wird, Lucy ein Problem anzudichten.


    Ja - das "nein" klappt nicht. Das ist Mist - das sollte natürlich bei einem 2,5jährigen Hund nicht sein - und das habe ich auch nicht beschönigt.


    Aber irgendwie komme ich mir vor, als hätte ich geschrieben, dass mein Mann den Geschirrspüler nicht einräumt - und bekomme dann als Antwort, dass ich mir besser gleich einen Platz im Frauenhaus suche, weil er mich bestimmt bald schlägt, weil er ja schon beginnt, den Geschirrspüler nicht auszuräumen. :( : :hilfe:




    2. Du überschätzt deinen Hund maßlos. Sie weiß genau, was sie darf und was nicht, weiß was ihr gehört und was nicht, würde dies nie tun und jenes nie tun... nö.

    Selbst mein dummer Hund mit den 4 Hirnzellen weiß was ihm nicht gehört.

    Mein intelligenter Hund weiß das auch, sogar sehr genau. Es interessiert ihn nur nicht so besonders... Der lässt die Sachen von anderen nur aus dem Grund in Ruhe weil er weiß es bedeutet Ärger.

    Ich bin mir auch sehr sicher, dass Lucy das genau unterscheiden kann.

    Sie kennt auch ihre ca. 20 Spielzeuge beim Namen und kann somit auch ganz genau unter den Spielzeugen, die ihr gehören, unterscheiden.


    Und es ist ja nicht so, dass Lucy bisher 2,5 Jahre in einem Kokon gelebt hat - es gab ja auch vorher immer wieder Dinge, die sie gerne haben wollte, die aber uns oder z.B. Besucherkindern gehört haben und die sie dann nicht genommen hat.


    Davon ab halte ich es für wirklich utopisch mit einem aktiven Kind dafür zu sorgen das sich null Spielzeug auf dem Boden befindet. Je nach Hund steigert man damit ja doch auch nur noch die Wertigkeit und gibt dem ganzen eine Wichtigkeit die vorher nicht da war.

    Ich hab hier auch kein Krabbelkind mehr, aber dafür ne Nichte die überall ihre Kuscheltiere rumliegen lässt. Meine Hunde finden Kuscheltiere toll, man kann damit so schön zergeln, reißen, schütteln... Und beide wissen genau das die Tierchen von Nichte Klein nichts angerührt werden.

    Klappt seit Jahren hervorragend, ohne Frust und Widerspruch. Akzeptanz halt.

    So, wie Du die Situation mit Deiner Nichte beschreibst, war es hier bisher auch.

    Sowohl bei Besucherkindern, als auch in den letzten 3 Monaten, in denen ja auch bereits Babyspielzeug auf dem Boden lag.



    Klar kann das gehen.

    Ich finde, man kann es sich einfacher machen - weil es hier ja eben nicht geht. Sonst gäbs ja die ganze Fragestellung nicht.

    Die Fragestellung hat sich nicht auf das Spielzeug, sondern auf das "nein" bezogen - die Thematik zum Spielzeug an sich kam nicht von mir.

    Im Gegenteil - ich habe mehrmals geschrieben, dass es für mich keine Thema Hund/Kind oder Hund/Babyspielzeug ist.

    Das "nein" klappt im Moment überhaupt sehr schlecht - aber da wir aktuell einen Großteil des Tages mit Spielzeug verbringen, zeigt sich das Thema hier einfach am deutlichsten.

    Ich habe ja schon geschrieben, dass die Situation die gleiche wäre, wenn ich Pferdeäpfel im Wohnzimmer liegen hätte - das kommt aber halt einfach nicht vor, deshalb habe ich das Problem auch nicht :ka:


    Und 98% des Alltags sind nach 2,5 Jahren einfach eingespielt - bei Essen auf dem Tisch brauche ich kein "nein", das dann ignoriert werden könnte, weil das Essen auf dem Tisch ja sowieso als Tabu steht.

    Würde ich das Essen plötzlich auf den Boden stellen, würde Lucy das Essen auch nehmen, wenn ich es nicht ausdrücklich verbiete.

    Und genau das ist mein Thema:

    Hätte ich vor 4 Wochen leckeren Braten auf den Boden gestellt und dazu ein "nein" gegeben, wäre Lucy mit "okay, ist nicht für mich" wieder gegangen.

    Jetzt aktuell würde sie den Braten fressen, auch wenn ich währenddessen 100 Mal "nein" sagen würde.


    Es ist einfach die Frage, ob man sich selbst ein Setting erschaffen möchte, in dem man ständig korrigieren und abbrechen (und eben auch präsent sein) muss.


    "Setting up for success" ist so ein Zauberwort. Hier findet ein "Setting up for Failure" statt. Je mehr Gelegenheiten man schafft, dass der Hund verbotenes tut, umso schwieriger wird das ganze, umso öfter geht es schief, und umso stärker wird das "Nein" beansprucht. Dass es sich dann auch irgendwie abnutzt, ist ja kein Wunder. Man wird das nein ohnehin noch oft genug brauchen, ich würd es nicht wollen, es im Alltag 200 mal am Tag einsetzen zu müssen. Das würde mich selbst auch nerven.


    Du kennst doch unser "Setting" gar nicht.

    Ich muss nicht mal jetzt, wo das "nein" ja nicht klappt, 200 Mal am Tag "nein" sagen.

    Es gibt einige wenige Situationen am Tag, in denen ich ein "nein" benötige - aber zu 99% der Zeit ist es hier harmonisch und entspannt. :ka:

    Und ich benötige aktuell auch nicht für mehr Situationen ein "nein" als vorher - nur wurde vorher das "nein" sofort befolgt - und nun nicht mehr.


    Ein "Setting up for Failure" sehe ich absolut nicht.



    Und ganz ehrlich:

    Ich werde meinem Kind doch nicht jahrelang verbieten, auf dem Boden zu spielen. :tropf:

    Bei aller Hundeliebe - da würde ich dann tatsächlich eher einen aversiven Abbruch versuchen oder Lucy Wohnzimmerverbot erteilen, als meinem Kind das Spielzeug wegzunehmen.


    Natürlich wird unser Kind auf Lucy Rücksicht nehmen müssen - aber es darf nicht soweit kommen, dass das Kind nicht auf dem Boden spielen darf.


    Aber das nur nebenbei - denn dieses Problem gibt es aus meiner Sicht überhaupt nicht. :ka:




    Ich denke, ein generelles "schlepp keine Sachen rum" ist für den Hund eher umsetzbar als ein "manche Sachen darfst du rumschleppen, andere nicht, und es kommt auch immer auf den Zeitpunkt und die Situation und was weiß ich noch alles an".


    Klar geht das sicherlich mit manchen Hunden ganz prima. Aber nicht mit allen.

    Auch das Problem stellt sich aus meiner Sicht nicht.


    Aber nehmen wir mal an, das wäre das Problem:

    Mein Problem ist ja, dass Lucy das "nein" ignoriert.

    Wie soll ich ihr jetzt klar machen, dass sie das Spielzeug nicht nehmen, wenn sie das "nein" doch nicht interessiert?

    Hier drehen wir uns ja im Kreis.


    Und wenn sie das "nein" wieder ernst nimmt - dann gibt es auch kein Problem damit, dass ich die einzelnen Gegenstände verbiete oder erlaube.

    Ich sehe da auch die Verwirrung für Lucy nicht - es ist doch ganz normaler Alltag, dass der Hund bestimmte Sachen nehmen darf und andere nicht.

    Und wie gesagt - die Unterscheidung hat ja auch bislang völlig ohne Probleme geklappt.


    Sie versuchte ja in der Vergangenheit z.B. auch nicht, meine Deko zu nehmen, obwohl sich das manche Dinge durchaus zum Spielen / fleddern usw. anbieten würden.

    (Das wäre übrigens ein gutes Beispiel - hier würde das "nein" aktuell auch nicht klappen. Allerdings stellt sich dieses Problem momentan nicht, weil dadurch, das keine Deko auf Babyhöhe steht, die Deko auch aus Lucy-Höhe verschwunden ist.)


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    Ich schicke diesen Teil jetzt schon mal ab, damit der Text nicht evtl. weg ist, wenn ich die weiteren Zitate einfüge und weil es ja eh schon recht lang ist. :ops:

    Ich antworte aber auch gleich noch zu den weiteren Punkten.

  • Wenn man jetzt alles in einem Atemzug nennt, ist es natürlich völlig verwirrend ;)


    Aber in der Praxis läuft das ja auch nicht so, dass alles innerhalb einer Sekunde passiert ;)



    Kategorie 1:

    Es gibt Dinge, die immer tabu sind - z.B. darf in überhaupt gar keinen Fall essen vom Tisch gestohlen werden.


    Kategorie 2:

    Dann gibt es Dinge, die mir unabsichtlich runterfallen - wie z.B. eine Socke, während ich die Wäsche zur Waschmaschine trage.

    Das kommt ab und an vor - aber nicht mehrmals täglich.

    Wenn Lucy sich in diesen Fällen die Socke nimmt und sie mir stolz hinterher trägt, gibt es ein "aus", damit sie mir die Socke wieder gibt - ich stecke die Socke zur restlichen Wäsche in die Waschmaschine und gut ists :ka:

    Aber da gibt ein kein "nein", kein Verbot, kein Schimpfen oder ähnliches.

    Lucy versteht aber scheinbar ganz problemlos den Unterschied, dass Socken in der Sockenschublade trotzdem nicht geklaut werden dürfen.



    Wenn mir in der Küche die Küchenrolle runterfällt und Lucy sie dann ihn ihr Körbchen schleppt und schreddert, weil ich nicht aufgepasst habe, gibt es auch kein "nein", kein Verbot, kein Schimpfen o.ä.

    Ich habe die Küchenrolle ja nicht aktiv verboten - und es gibt hier einfach die Grenze "Küchenrolle am Boden darf man nicht nehmen" nicht, weil es einfach so selten (vielleicht 2 Mal im Jahr?) vorkommt, dass es zu dieser Situation einfach keine Regelung gibt.


    Anders ist es, wenn ich bemerkte, dass mir die Küchenrolle runterfällt - DANN gibt es (falls Lucy überhaupt daran interessiert ist) ein "nein" oder ein "meins" ("meins" ist kein Kommando, sondern einfach etwas, dass sich so im Alltag ergeben hat).

    Dann erwarte ich von Lucy, dass sie dieses "nein" akzeptiert und die Küchenrolle nicht nimmt.

    Und das war auch bis vor wenigen Tagen absolut kein Problem.

    Ganz im Gegenteil - wenn mir Fleisch runtergefallen ist, das Lucy nicht haben durfte, weil es z.B. stark gewürzt war, dann hat sich auch bei so ganz besonders verlockenden Sachen das "nein" akzeptiert.



    Kategorie 3:

    Dinge, die Lucy gehören.

    Diese Dinge nehme ich Lucy im Normalfall nicht weg - und im Normalfall sind diese Dinge auch immer erlaubt und nicht mit "nein" belegt.


    Trotzdem gibt es Ausnahmen:

    z.B. wenn sie ein Spielzeug draußen im Garten 100 Mal durch den Schlamm gezogen hat und ich es erst waschen möchte, bevor sie das Ding auf die Couch schleppt, dann gibt es ja auch beim eigenen Spielzeug ein "nein" - und das wurde bislang problemlos akzeptiert. :ka:




    Aber wie gesagt - ich sehe bezüglich der Unterscheidung bei Lucy kein Problem - und ich hatte auch noch keinen Hund (Lucy ist mein 3. Hund), der den Unterschied nicht verstanden hätte.



    Würde mich weniger darauf konzentrieren, dass man bei einem nichtbefolgten "nein" davon ausgeht, der Hund sei nur frech. Sondern ich würde davon ausgehen (im menschlich übertragenen Sinne): "Die hat doch einen an der Waffel, kann die sich mal entscheiden, was ich wann wie wo tun darf oder soll?". Mal bringt sie Socke oder Tempo, Mensch glücklich und spielen mit ihr. Ein anderes Mal nimmt sie ein Kinderspielzeug (wo ist hier der Unterschied für einen Hund, ist ein Menschending, wie Socke, wie Tempo) und es folgt ein strenges nein. Wirklich logisch (aus Hundesicht) nachvollziehbar ist das nicht, würde meinen, damit ist sie überfordert und dann reagiert sie halt drauf, wie man so als Hund drauf reagiert.

    Wie gesagt - das Unterscheidungsproblem gibt es aus meiner Sicht nicht. Und Lucy hat ja nun auch nicht plötzlich alle Gehirnzellen verloren. :ka:


    Aber ganz unabhängig davon: Das "nein" ist ein Abbruchkommando - und das soll auch bei Sachen sitzen, die sonst erlaubt sind.


    Das passiert doch im Alltag immer wieder.


    z.B. werfe ich in Fall 1 das Dummy - Lucy darf ihm sofort nachjagen und ihn apportieren.

    Eine Minute später schicke ich Lucy ins Sitz, werfe das Dummy, rufe sie dann aber erst zu mir, wir gehen ein paar Meter "bei Fuß" - und erst DANN darf sie zum Dummy.

    Die nächste Runde kann dann daraus bestehen, dass sie einfach wieder sofort zum Dummy darf - und in der wiederum darauf folgenden Runde darf sie erst nach einem längeren "bleib" loslaufen.



    Ich will gar nicht bestreiten, dass allgemein verbindliche Regeln von Vorteil sind.

    Aber für mich ist es auch kein Problem, wenn es situationsbedingte Unterschiede gibt. Und auch für Lucy hat das ja nun 2,5 Jahre keine Probleme bereitet.

    Das ist einfach das Leben, das sich nunmal nicht immer in schwarz-weiß aufteilen lässt, sondern sich auch oft in den Graustufen abspielt.



    Hätte ich einen Hund, der gefährlich wäre oder ein anderes ernsthaftes Problem hätte -natürlich würde ich dann darauf achten, dass alles, was im Alltag passiert, schwarz-weiß ist.

    Aber wie gesagt ist es hier zu 99% total harmonisch und entspannt - und selbst die paar "neins" am Tag, die zu Diskussionen führen, betreffen ja keine gefährlichen Dinge.



    Natürlich sollte sich das nicht einschleichen und natürlich werde ich daran arbeiten, dass die "neins" wieder als "neins" akzeptiert werden.

    Aber insgesamt betrachtet geht es um Kleinigkeiten - und nicht um einen Hund, der nur über absoluten Gehorsam geführt werden kann, weil er sonst austicken würde.

  • Wie gesagt, Lucy erinnert mich sehr an Lennox in der Phase.


    Du hast ja in verschiedenen Threads berichtet wie das Leben und die Abläufe mit ihr sind und wie es bei euch funktioniert.


    Und gerade wenn ihr das "nein" nicht so oft benötigt oder es da keine "härteren Konsequenzen" gibt, schleicht sich das gerne mal aus. Und gerade solche Quatschköppe wie Terrier oder Dackel verwenden das da gerne mal gegen einen :D Und das ganz gerne mal bei Sachen, die ein wenig eingeschlafen und vernachlässigt wurden (ist hier auch so,musste ewigkeiten keinen RR mehr anwenden und wo ich es mal musste musste es dann auch was nachdrücklicher sein).


    Ich glaube wenn du da einfach noch mal an den Übungen einsetzt und das nochmal konsequenter durchsetzt, ist das Thema gegessen. Du hast Lucy und ihr Verhalten ja gut im Blick und weisst was bei ihr wann zu viel ist, oder auch zu wenig.

  • Was macht Lucy wenn du das Nein nonverbal gibst zum beispiel wenn sie es nehmen möcht die Hand drüberlegst?

    Das wehre evtl. eine Zwischenlösung bis das Nein wieder anständig antrainiert wurde.

  • Ich hatte dich so verstanden als du geschrieben hast, dass sie dem Baby Spielzeug bringt... Und als du geschrieben hast, dass sie z.B. herunterfallende Socken haben darf, vielleicht habe ich zu weit gedacht.

    Ach so - den Punkt, dass Lucy dem Baby Spielzeug bringt, hatte ich aufgegriffen, weil hier vermutet wurde, dass Lucy das Spielzeug für sich als Ressource beansprucht.

    Das Spielzeug, das Lucy dem Baby bringt (bzw. bringen möchte) ist immer ihr eigenen Spielzeug.


    Denn selbst wenn sie mal Kinderspielzeug klauen würde, hätte sie es nicht so lange, dass sie es dem Baby bringen könnte.

    Denn auch jetzt, wo das "nein" nicht richtig klappt, ist es kein Problem, Lucy abzurufen und mir das Spielzeug dann mit "aus" ausgeben zu lassen.



    Nein - Lucy darf kein Kinderspielzeug nehmen.

    Das weiß Lucy aber offensichtlich nicht.

    Sie nimmt es ja - und dann sagst du nein (wenn du grade dabei bist), das ist der nächste Schritt, aber "Lucy darf kein Kinderspielzeug nehmen und hält sich dran" - das ist nicht der Status Quo.


    Es ging in der Frage, auf die ich antwortete, darum, ob Lucy Kinderspielzeug nehmen darf - also darum, ob es Situationen gibt, in denen ich erlaube, dass sie das Spielzeug nimmt.

    Das erlaube ich aber nicht - sie DARF es also nicht.

    Dass sie es trotzdem versucht, habe ich ja bereits geschrieben - aber dürfen darf sie es nicht ;)



    Ein Spiel mit Kinderspielzeug findet erst recht nicht statt - und schon gar nicht zwischen Kind und Hund.

    Naja, das kann sich ändern. Dein Kind bleibt kein Baby. Da wird in Zukunft mehr Interaktion stattfinden. Und ggf. eben auch mit/um spielzeug.

    Natürlich kann sich das ändern, wenn das Kind älter wird.

    Aber ich sage doch nicht: "okay, jetzt bist Du 2 Jahre - jetzt mach mit dem Hund was Du möchtest - ich bin dann mal weg" :ka:


    Ich bin doch trotzdem weiterhin dabei :???:


    Und wenn ich Kind und Hund mal alleine interagieren lassen, dann erst, wenn unser Kind so alt ist, dass es dazu auch in der Lage ist.


    Ich verstehe einfach diese Panikmache nicht.


    Und ich habe doch bereits geschrieben, dass ich das Thema "Spielzeug" ausführlich mit unserem Trainer besprochen hatte.

    Der sah es genau so, wie ich - es ist auch absolut kein Problem, Lucy das Spielzeug abzunehmen - weil Lucy es als Spielaufforderung versteht und nicht als die Wegnahme von Ressourcen.


    Heißt: Auch WENN unser Kind Lucy das Spielzeug ohne meine Aufsicht wegnehmen würde, würde überhaupt nichts schlimmes passieren :ka:

    Lucy würde das Spielzeug nicht verteidigen, sondern darauf warten, wann denn nun endlich das Spiel beginnt.



    Natürlich lasse ich Kind und Hund trotzdem nicht alleine - aber Spielzeug ist dabei bestimmt kein Thema, weswegen ich mir Sorgen machen würde.


    Spätestens wenns krabbelt, wirst du auch feststellen, dass ein Kleinkind ebenso wenig sicher Kinder- von Hundespielzeug unterscheiden kann, wie ein Hund...

    Unser Baby krabbelt seit 2,5 Monaten - es ist also weder für mich noch für Lucy eine neue Situation. :ka:

  • Meine Augen werden mit jedem Beitrag größer. Ich glaube ich habe noch nie so viel an den Haaren herbeigezogene Verkomplizierung eines simplen "Problems" gelesen wie in diesem Thread. Echt Wahnsinn.


    Ich würde meinem Hund übrigens einfach einen Abbruch beibringen und mein Leben entspannt weiterleben.


    So ein nettes Terriertier.

  • Bei aller Hundeliebe - da würde ich dann tatsächlich eher einen aversiven Abbruch versuchen oder Lucy Wohnzimmerverbot erteilen, als meinem Kind das Spielzeug wegzunehmen.

    Es ging doch nicht darum, dem Kind das Spielzeug wegzunehmen - genau im Gegenteil...


    Sorry, ich wollte nur drauf hinweisen, dass die Situation für den Hund vielleicht unübersichtlich ist, "Panikmache" war nicht mein Ziel.

  • Aber irgendwie komme ich mir vor, als hätte ich geschrieben, dass mein Mann den Geschirrspüler nicht einräumt - und bekomme dann als Antwort, dass ich mir besser gleich einen Platz im Frauenhaus suche, weil er mich bestimmt bald schlägt, weil er ja schon beginnt, den Geschirrspüler nicht auszuräumen. :( : :hilfe:

    Den Eindruck habe ich inzwischen auch.

    Ich fand die Situation anfangs, nach Deinem ersten Beitrag, nicht ganz eindeutig.

    Inzwischen denke ich aber, dass Lucy vermutlich durch den Urlaub Deines Mannes und die fehlende Ruhe ein wenig dünnhäutiger ist.

    Abbruch neu trainieren, abwarten, dass Ruhe einkehrt und Strang aus den Abos nehmen wäre mein Rat. ;)

  • Ich denke euer Abbruchssignal ist verwässert, das kommt gerne mal vor bei Hunden die sich eigentlich top benehmen..... dann lässt man es mit einem naja eben auch gut sein.... das kenne ich von mir auch sehr gut... dann braucht es eine Gehorsamsauffrischung...


    Ich denke, du bist da auch immer sehr positiv mit der Maus, weil sie ja eigentlich ganz Entgegenkommend ist..... sei mal weniger reflektierend und mehr authentisch


    An eine Gefahr für das Baby glaube ich nach deinen Beschreibungen auch nicht

    Vielen Dank für die lieben Worte! :bussi:


    Ja, Lucy ist sehr entgegenkommend - und wir sind es einfach nicht gewohnt, dass es zu Konflikten kommt. :ops:



    Und wir sind so wahnsinnig froh, dass Lucy sich so toll verhält, was den Umgang mit unserem Baby angeht, dass wir in den letzten Wochen wohl einfach zu oft "fünfe gerade sein" haben lassen :ops:


    Lucy hat durch ihr tolles Verhalten, das sie unserem Baby gegenüber zeigt, einfach einen riesigen Bonus bei uns...

    So nach dem Motto "ist ja nicht schlimm - Hauptsache ist ja, dass sie zu J. so lieb ist".


    Und dann haben wir manche Sachen - wie Du so schön schreibst - einfach gut sein lassen... :tropf:


    Wäre Lucy grundsätzlich schwierig, wären wir (oder zumindest ich ;)) da deutlich konsequenter gewesen.



    Polier doch als erster Schritt einfach das Abbruchsignal neu auf und schau, wie ihr damit klarkommt. Und an Tagen wo nix funktioniert (bei dir/ beim Hund/ Familie...) räum alles weg und ihr habt weniger Reibungspunkte. Parallel dazu weiter trainieren. Auch die gut führigen Hunde brauchen manchmal noch etwas Politur ;-) gerade wenn es um Frust oder haben-will Themen geht.

    Ich achte seit gestern wieder ganz genau darauf - und wir sind weiter, als ich mir vorgestellt habe :smile:


    Lucy hat sehr schnell verstanden, was ich bestätige - und hat dann als Zwischenschritt angefangen, das "nein" zu provozieren.

    Zum Glück haben wir das schnell wieder wegbekommen (mit "schade" und ausbleibendem Leckerchen) - und Stand heute Nachmittag waren wir soweit, dass Lucy z.B. eigentlich den Zug (so ein bunter Babyzug, der mit vielen Geräuschen auf Schienen herumfährt - der ist momentan DAS Objekt der Begierde schlechthin) gerne haben wollte - aber statt zum Zug ist Lucy dann völlig ohne Aufforderung ca. 2 Meter zurückgegangen, hat sich dort hingesetzt und mich auffordernd angeschaut, weil sie sich sicher war, dass das ja nun ganz bestimmt belohnt wird :D


    Wurde es natürlich auch - ganz hochwertig :smile:


    Später waren dann - aus völlig anderen Gründen - Lucys Löffelchen aufgebraucht. Und meine auch :tropf:

    Ab diesem Zeitpunkt war es dann natürlich schwieriger (Lucy war total hibbelig) - aber ich bin recht zuversichtlich, dass wir morgen wieder dort anknüpfen können, wo wir heute Nachmittag aufgehört haben :smile:



    Übrigens habe ich seit gestern Abend ganz bewusst das ganze Spielzeug liegen lassen, weil ich zu Beginn des Trainings einfach gerne ohne Baby in Ruhe beobachten wollte, wie Lucy reagiert.

    Es stört sie nicht weiter, macht sie nicht nervös oder sonstiges - sie liegt inmitten des Spielzeugs und schläft ;)


    Unabhängig davon versuche ich aber, zukünftig die Spielzeuge auf den Boden zu reduzieren, um es nicht unnötig schwer zu machen.

    Oder zumindest die Spielzeuge, die sie besonders interessant findet.



    Ach ja - ich bin mir nun nach den ersten Trainingseinheiten ganz sicher, dass Lucy den Unterschied Hundespielzeug/Kinderspielzeug kennt.

    Als sie die "neins" provozieren wollte, hat sie kein einziges Mal Hundespielzeug angestupst - aber ganz zielgerichtet Kinderspielzeug.

    Und jetzt, wo sie deutlich anzeigt, wann sie aus ihrer Sicht eine Belohnung fürs "nicht nehmen" verdient hat ;) erwartet sie niemals Belohnung für Hundespielzeug, an dem sie vorbeigeht.



    Ja, genau.

    Mein Problem war gestern einfach nur das "nein" - bzw. das Ignorieren des "Neins".


    Das Spielzeug kam nur zur Sprache, weil es sich gestern an dieser Stelle so hochgeschaukelt hat - nicht, weil das Spielzeug das Problem ist.


    Das Problem mit dem "Nein" besteht allgemein.




    Nachdem wir jetzt geübt haben und so schnell so weit gekommen sind, denke ich auch, dass mein Mann und ich einfach geschlampt haben und das "nein" dadurch verwässert haben. :ops:

    Ich glaube, Lucy hat das "nein" mittlerweile einfach als netten Vorschlag gesehen - dem man nachgehen kann, oder auch nicht.


    Und mein Timing war bestimmt in den letzten Wochen auch nicht gut, weil ich mich ja nicht - wie im Training - komplett auf Lucy konzentriert habe, sondern im normalen Alltag auch unser Baby im Auge behalten musste.


    Jetzt müssen wir natürlich weiter dran bleiben - und ich werde darauf achten, dass ich das "Nein" bzw. die rechtzeitige Umorientierung auch dann, wenn es wieder sitzt, auch zwischendurch immer wieder mal beachte und bestätige.



    Zusätzlich hat wohl auch der geänderte Tagesablauf eine Rolle gespielt.


    Und auch ein Austesten schließe ich nicht mehr aus - ein paar Parallelen zur Pubertät sind durchaus vorhanden :tropf:

    Ich dachte allerdings bis zu den gestrigen Hinweisen diesbezüglich, dass wir das Thema in dem Alter schon "durch" hätten :pfeif:


    Aber falls das der Grund ist, sehe ich es einfach mal positiv.

    Lucy war während der Pubertät zwar manchmal anstrengend, aber trotzdem immer kooperativ.


    Bei allem Austesten ist Lucy ja grundsätzlich ein sozialverträglicher und lieber Hund.

    Es läuft natürlich nicht immer alles perfekt - aber es sind keine Dinge, die wirklich "schlimm" sind.

    (was dann auch dazu geführt hat, dass wir zu wenig darauf geachtet haben... womit sich der Kreis dann auch schließt)



    Was macht Lucy wenn du das Nein nonverbal gibst zum beispiel wenn sie es nehmen möcht die Hand drüberlegst?

    Das wehre evtl. eine Zwischenlösung bis das Nein wieder anständig antrainiert wurde.


    Bei Futter würde sie diese Geste als "nein" werten und als Verbot akzeptieren.

    Also sie würde nicht an meine Hand gehen o.ä.


    Bei Spielzeug bin ich mir nicht so sicher, ob sie in der Geste ein Verbot erkennen würde. Ich denke eher, sie würde damit rechnen, dass ich ein Spiel beginne und ruhig, aber erwartungsvoll warten, was wir machen (Apportieren, zergeln o.ä.)



    Ich behalte es im Hinterkopf und probiere es in einer entsprechenden Situation einfach mal aus.

  • Meine Augen werden mit jedem Beitrag größer. Ich glaube ich habe noch nie so viel an den Haaren herbeigezogene Verkomplizierung eines simplen "Problems" gelesen wie in diesem Thread. Echt Wahnsinn.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du mich meinst? :ops:



    Ich würde meinem Hund übrigens einfach einen Abbruch beibringen und mein Leben entspannt weiterleben.


    Genau das war gestern mein Problem - ich wollte wieder einen "sicheren" Abbruch, aber ich wusste nicht, wo ich ansetzen soll, damit der Abbruch wieder klappt. :ops:

    Ich stand total auf dem Schlauch :tropf:

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