Lucy ignoriert "nein" und reagiert mit Knurren auf "Korrektur"

  • Wenn du meinst, das Ganze nur über Lob & Belohnung regeln zu können (was natürlich optimal wäre), solltest du da nur aufpassen, dass Lucy in ihrer Terrierschlauheit nicht die falschen Schlüsse zieht.


    Ist mir nämlich passiert: Ich hab mir meinen Jungterrier mit Superlob und Tauschgeschäften draußen im Handumdrehen zu einer professionellen Müllsammlerin rangezogen - die war nur noch auf der Suche nach irgendwelchem Kram, den sie mir zum Kassieren hinhalten konnte. Ich mußte am Ende richtig unfreundlich werden, damit das aufhörte. Blöd gelaufen.


    Könnte also passieren, dass Lucy sich mit ausschließlich Belohnung doppelt um diese Trophäen bemüht, weil die soviel einbringen - daher der Rat, ihr auch parallel deutlich klarzumachen, dass diese Sammelei wirklich unerwünscht ist. So sensibel und gefällig, wie diese Hunde - meistens - sind, sollte sie das eigentlich schnell verstehen, wenn es dir wirklich ernst ist.

  • Zitat

    Also ich weiss nicht, wie weit sich die PRT Zucht von der des JRT's entfernt hat ... aber Letztere fallen eher unter Frühentwickler :ka:)

    Ist schon fast ot aber: Körperlich sind sie das ohne Zweifel. Als Welpen und Junghunde sind sie auch oft in vielem voraus - aber bis die ihr Hirn auf "erwachsen" im Sinne von "vernünftig und kontrolliert" gepolt haben vergeht dann schon reichlich Zeit.

    Und manche schaffen das nie.....aber das ist ein ganz anderes Thema...*ggg*

    Wie gesagt, meine Erfahrungen beziehen sich auf Meute-JRT's. Und dort wäre "Hirn auf erwachsen umschalten" erst zwischen 2.5 und 3 jährig sehr, sehr spät. Die lernen früh von den anderen, vorrangig den bereits erwachsenen Hunden, und diese erwachsenen Hunde warten nicht so lange darauf, sondern erwarten entsprechende (Lern-/Entwicklungs-)Anpassungen (deswegen auch meine Anmerkung, dass es sicherlich Unterschiede geben wird, wie sie aufwachsen und gehalten werden).


    Und :hust:, dann sind meine ausgewiesenen Spätentwickler, also Beaucis doch um einiges schneller dran.

    Nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Klar, das setzt sich* noch ganz anders im Laufe der Jahre aber die Schwelle ist doch mit 2 überschritten (*Lebensreife, wie auch beim Menschen, hört ja nicht mit Alter X auf und dennoch gilt man schon als erwachsen).


    Bin mir allerdings nicht sicher, ob wir das Gleiche darunter verstehen. Denn unsere Menschenwelt verlangt ja noch andere Dinge von Hunden, die mit dem eigentlichen Erwachsensein des Tieres nicht mehr so wirklich viel zu tun haben (nur als Beispiel: Als erwachsener Hund hochgehoben zu werden, dürfte unter Hunden selbst nicht als besonders erwachsen gelten).

  • Klar, in einer Meute müssen sie ja vorrangig jagen - und DAS können sie wirklich, sobald sie aus den Eihäuten kommen. Da hast du natürlich völlig recht. Ich wollte eigentlich mehr auf das hinaus ,was wir Menschen so unter "erwachsen" verstehen, vor allem Impulskontrolle. Und da sind sie mindestens Spätentwickler....mindestens...

  • Hi, sorry, dass ich so "reinplatze" :smile:


    Ich hab mir überlegt, dass Terrier eine leicht zwanghaft Ader haben können. Und, als das Baby noch nicht da war, lag vermutlich auch nicht viel herum, könnte ich mir vorstellen... wenn jetzt plötzlich das Spielzeugparadies in eurem Wohnzimmer ausgebrochen ist, ist das für einen Hund vielleicht stressig, da liegt so viel herum, was ihn anlacht... wenn sie früher viel Spielzeug apportieren durfte (alles ja ihrs), kann sie vielleicht irgendwie unter dem "Einzelkindsyndrom" leiden?


    Dann wäre es vielleicht eine Lösung, wirklich alles unerreichbar für sie zu lagern und nichts mehr herumliegen zu lassen bzw es deutlich mit Tabu zu belegen? Ähnlich wie bei Balljunkies...

    Wenn nichts mehr an Spielzeug herumliegt, und was herumliegt, geht sie nichts an, wird das vielleicht zu ihrer Entspannung beitragen.

  • Wie ist es denn mit Baby und Lucy? Also sind das vielleicht Spielzeuge mit denen Baby vorher Lucy zugewunken hat? Das ist ja für Hunde eine Aufforderung.

    Lucy und unser Söhnchen sind ein Herz und eine Seele.


    Ja - manchmal gibt unser Baby Lucy aktiv Spielzeug - da kommt dann von mir aber auch kein nein und Lucy darf das Spielzeug dann auch nehmen.

    Da behandle ich das Spielzeug dann einfach "neutral" - wie z.B. Lucy auch mit der Küchenrolle spielen darf, wenn sie mir unbemerkt auf den Boden gefallen ist.

    Oder mit einer Socke, die ich auf dem Weg zur Waschmaschine verliere usw.



    Ich möchte aber nicht, dass Lucy sich etwas aus dem Laufgitter klaut - und ich möchte, dass Lucy auch bei Spielzeug, das auf dem Boden liegt, auf mein "nein" reagiert.


    Würde Lucy Spielzeug, das auf dem Boden liegt, z.B. klauen, während ich mit dem Baby beim Wickeln bin, würde ich das nicht schlimm finden, sondern nächstes Mal einfach aufpassen, dass ich das Spielzeug wegräume oder Lucy mitnehme.


    Heute fand ich es - vermenschlicht gesagt - einfach sehr frech, dass sie das Spielzeug auch dann noch klauen wollte, als ich direkt neben ihr stand und ihr ein sehr deutliches "nein" gegeben habe.



    Und reagiert euer Kind darauf wenn Lucy ein Spielzeug nimmt?

    Gar nicht - das ist ihm völlig egal.


    Aber vielleicht gibts da ne bisher unbemerkte Kommunikation zwischen Hund und Kind, die der Hund sonst eben besser kompensieren konnte.


    Lucy verhält sich unserem Baby gegenüber aber aktuell nicht anders, als vorher auch.

    Ich glaube deshalb nicht, dass das Spielzeugproblem damit zusammenhängen könnte.

    Aber auch den Punkt behalte ich im Hinterkopf - danke!

  • Mir ist auch gleich Lucys Alter aufgefallen. Eddy hatte in dem Alter auch eine Diskussionsphase, allerdings anders gelagert. Hier war es ein draußen nicht mehr hören wollen, weshalb es dann Leinenknast gab. Hab das auch schon häufiger gehört, dass das in dem Alter gerne nochmal auftritt. Hochheben oder allgemein anfassen würde ich sie in der Situation nicht, das wäre zumindest für meinen Hund zu viel Konflikt. Ich würde eine Schnur als Hausleine dran machen, Kommando geben und wenn das ignoriert wird, es halt mit Hilfe der Hausleine durchsetzen. Wirkt dann nicht so „körperlich maßregelnd“. Eventuell könnt ihr vorher nochmal „nein“ ein bisschen neu üben, damit das ganze aufgefrischt ist und der Hund auch positive Erlebnisse haben kann.

  • Wenn du meinst, das Ganze nur über Lob & Belohnung regeln zu können (was natürlich optimal wäre), solltest du da nur aufpassen, dass Lucy in ihrer Terrierschlauheit nicht die falschen Schlüsse zieht.


    Ist mir nämlich passiert: Ich hab mir meinen Jungterrier mit Superlob und Tauschgeschäften draußen im Handumdrehen zu einer professionellen Müllsammlerin rangezogen - die war nur noch auf der Suche nach irgendwelchem Kram, den sie mir zum Kassieren hinhalten konnte. Ich mußte am Ende richtig unfreundlich werden, damit das aufhörte. Blöd gelaufen.


    Könnte also passieren, dass Lucy sich mit ausschließlich Belohnung doppelt um diese Trophäen bemüht, weil die soviel einbringen - daher der Rat, ihr auch parallel deutlich klarzumachen, dass diese Sammelei wirklich unerwünscht ist. So sensibel und gefällig, wie diese Hunde - meistens - sind, sollte sie das eigentlich schnell verstehen, wenn es dir wirklich ernst ist.

    Ich habe mir vor ca. 60 Minuten gedacht "Toll - es klappt mit dem Bestätigen".

    Und vor ca. 30 Minuten: "Mist - genau DAS hatte ich befürchtet" :ops:


    Lucy hat sehr schnell gemerkt, dass ich es sofort bestätige, wenn sie beim "nein" (habe aktuell noch das "nein" belassen, bis ich mir ganz sicher bin, dass das neue Wort klappt) zu mir schaut - und dass es dann auch ein Leckerchen gibt.

    Das hat mich dann beruhigt, weil ich befürchtet hatte, dass die Leckerchen nicht so hochwertig für sie sind, wie das Spielzeug.


    Hat aber ganz toll geklappt - Lucy hat sogar eine richtig schwierige Situation (Baby gibt dem Spielzeugauto einen grooooßen Schubs und das Auto rollt durchs Zimmer) problemlos hinbekommen.


    Und dann machte es - wie von Dir vermutet - bei Lucy klick und sie bemerkte, dass sie ja erst ZUM Spielzeug hin muss, um dann dort ein nein zu bekommen und abgerufen zu werden :fear:

    Ich hatte es befürchtet, weil wir das zwischendurch beim "hier" auch schon hatten. Da kam Lucy schnell darauf, dass sie den Radius soweit erhöhen muss, dass ich rufe.

    Oder einen Schritt vom Weg Richtung Gebüsch machen muss, damit ich sie auf den Weg zurückrufe oder mich gar zu einem "hier" (=besonders tolle Belohnung) hinreißen lasse.


    Da ich Lucy mittlerweile recht gut lesen kann, haben wir es dann aber einigermaßen hinbekommen - und auf "provozierende" Spielzeug-Klau-Versuche habe ich dann mit "schade" reagiert.

    Also für die erste Übungseinheit bin ich ganz zufrieden.

    Nicht mit dem Ergebnis, dass Lucy jetzt absichtlich zum Spielzeug läuft - aber damit, dass Lucy so schnell verstanden hat, was ich möchte - und damit, dass ich jetzt weiß, dass das Spielzeug nicht soooo furchtbar wichtig für sie ist - denn dann würde sie die Leckerchen komplett links liegen lassen.

    Sie ist also nicht so wirklich im Tunnel, sondern kann durchaus noch klar denken.

    Und sie ist auch motiviert, mitzuarbeiten.

    Also insgesamt freut mich das Ergebnis sehr :smile:


    Nun muss ich mir nur noch überlegen, wie ich verhindere, dass Lucy absichtlich ein "nein" provoziert...

    (Für Idee bin ich natürlich dankbar!)

  • Ich würde da neben dem Gesagten auch nochmal aufgreifen, ob Lucy sonst die Möglichkeit hat, mal richtig zu powern und den Kopf anzustrengen und Beutespiele zu machen. Es muss ja einen Grund geben, wieso Lucy plötzlich Interesse an dem Spielzeug hat, von dem sie ja eigentlich weiß, dass es nicht ihres ist.


    Hier sind die Hunde zuhause eigentlich echt nur am Pennen.. Die haben draußen entweder lange Spaziergänge oder mehrmals die Woche was fürs Köpfchen zu tun und seitdem ist alles außerhalb von ritualisiertem Spiel im Sport oder Dienst ziemlich uninteressant geworden.

  • Hi, sorry, dass ich so "reinplatze" :smile:


    Ich hab mir überlegt, dass Terrier eine leicht zwanghaft Ader haben können. Und, als das Baby noch nicht da war, lag vermutlich auch nicht viel herum, könnte ich mir vorstellen... wenn jetzt plötzlich das Spielzeugparadies in eurem Wohnzimmer ausgebrochen ist, ist das für einen Hund vielleicht stressig, da liegt so viel herum, was ihn anlacht... wenn sie früher viel Spielzeug apportieren durfte (alles ja ihrs), kann sie vielleicht irgendwie unter dem "Einzelkindsyndrom" leiden?

    Bei uns lag schon immer eine Menge Hundespielzeug (bestimmt 15 Stück :ops: - Lucy kann sie am Namen unterscheiden und suchen und es war praktisch, sie dann einfach nebenbei "loszuschicken") herum.



    Aber natürlich ist ein herumrollendes Auto usw. nochmal eine andere Sache.


    Dann wäre es vielleicht eine Lösung, wirklich alles unerreichbar für sie zu lagern und nichts mehr herumliegen zu lassen bzw es deutlich mit Tabu zu belegen? Ähnlich wie bei Balljunkies...

    Wenn nichts mehr an Spielzeug herumliegt, und was herumliegt, geht sie nichts an, wird das vielleicht zu ihrer Entspannung beitragen.

    Ohje - nichts am Boden liegen zu haben ist in der jetzigen Phase tatsächlich sehr schwierig.

    J. ist jetzt 9 Monate und krabbelt seit ein paar Wochen und zieht sich an Gegenständen hoch.

    Ich bin dadurch selbst die ganze Zeit am Boden :lol:

    Und dort spielen wir dann natürlich auch.


    Das würde dann bedeuten, dass ich Lucy aussperren müsste.

    Aber das möchte ich - wenn es irgendwie geht - vermeiden, weil Lucy sich ja im Bezug auf unser Baby einfach wunderbar verhält. Da möchte ich nicht, dass sie da vielleicht eine blöde Verknüpfung zieht :( :



    Mit einem Tabu belegen habe ich in den letzten Tagen auch überlegt - aber ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll...

    Dazu müsste ich ja eine Strafe/Konsequenz haben, die Lucy tatsächlich nachhaltig beeindruckt.

    Aber mir fällt nicht ein, was das sein könnte :denker: - zumindest nicht, wenn ich nicht in Bereichen denke, in die ich keinesfalls gehen möchte.




    Hi, sorry, dass ich so "reinplatze" :smile:

    Ich habe mich sehr über Deine Tipps gefreut! :bussi:

  • Hallo!

    Ich habe gerade versucht, mich in den Hundekopf zu versetzen und zu verstehen, was sie denn nun nicht dürfen soll:

    Hab ich das richtig verstanden, dass sie Spielzeug nicht aus dem Laufgitter nehmen darf, wenn dieses Spielzeug aber zB auf dem Boden liegt, während du wickelst, darf sie es nehmen?

    "Alles" andere (sprich wie du sagtest) Küchenrolle, Socke, anderes Spielzeug, was rumliegt, darf sie?


    Hm. Also das "nein" ignorieren ist doof, und Verhaltensketten auch (haben wir hier beim an den Zaun rennen und Autos anbellen im Garten PRIIIIMA aufgebaut), aber könnte es nicht sein, dass das schwierig zu verstehen ist?

    Also nicht dass ich der Meinung bin, dass unsere Terriers*innen alles verstehen müssen. Aber mir war das grad ein bisschen undurchsichtig :)


    Trotzdem toitoitoi mit Lucy :) Silver ist gleich alt und war heute auch in Diskussionsstimmung....

    Liebe Grüße!

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