Wie kann ich meinen Hund besser schützen?

  • Danke schonmal an euch alle für die Rückmeldungen. Wir liegen inzwischen entspannt auf dem Sofa, Suki schläft auf meinen Beinen und ich werde auch langsam etwas ruhiger, jetzt kann ich da nochmal gedanklich etwas reingehen.


    Das mit dem Blocken finde ich sauschwierig. Ich habe bisher genau einen Hund erlebt, bei dem das gut geklappt hat. Ein Schritt nach vorne und ein "Ey!" und der Hund hat auf dem Absatz kehrt gemacht und ist abgezischt (wahrscheinlich wäre das sogar ein guter Kontakt gewesen). Bei allen anderen war es bisher so, dass sie ungerührt an mir vorbeilaufen, das ein oder andere Mal wurde ich von dem anderen Hund auch schon angerempelt, ich strahle wahrscheinlich halt echt noch überhaupt nicht genug Sicherheit aus.


    In der Situation war ich gerade mit dem Kopf und dem halben Blick noch bei dem Hund hinter uns, da war ich einfach zu langsam und die anderen beiden plötzlich schon direkt an uns dran. Suki war ja auch direkt neben mir und ich habe in dem Moment null mit sowas gerechnet. Deshalb war ich auch sofort total auf Spannung und leider schaffe ich es in solchen Momenten selten, die Halter*innen anzusprechen, wobei ich den Vorschlag mit den vorgeschobenen Krankheiten gut finde (wobei...als sie noch tatsächlich Giardien hatte und noch die ganze Zeit an der Leine war hat die Aussage teilweise auch erstaunlich wenig abschreckende Wirkung gehabt...:emoticons_look:).


    Ich checks auch nicht so ganz, die Situation war so offensichtlich, ich habe ihre Hunde angebrüllt (auch ziemlich klar mit "Hau ab!") und meiner hat gejault, wie deutlich muss eine Situation denn eskalieren, bevor ein Mensch seine beiden Hunde zurückholt? "Witzigerweise" habe ich die Halterin mit den beiden ca. 10 Minuten später auf dem Weg aus dem Wald raus nochmal getroffen, diesmal habe ich mich sofort vor meinen Hund gestellt und ihre geblockt, und sie nur so: "Der tut nix, das war der andere Hund!" Also, sorry, ja, der andere Hund war offensichtlich der größere Aggressor, aber ihre beiden waren schon vorher an meiner dran und überhaupt nicht freundlich. Das habe ich ihr auch gesagt, musste sie aber dennoch sehr deutlich auffordern, ihren Hund jetzt mal festzuhalten. Sie sagte dann nur "Ja, alle sagen, meiner ist ganz nett, der kann gar nichts tun, der ist noch ganz jung."

  • Bei meinem Welpen mache ich es so, das ich mich hin hocke und Eve quasi in der Hocke sitzt. So ist sie von 3 Seiten geschützt, die andere Schirme ich mir der Hand ab. Ist natürlich nur bei Hunden sinnvoll, die nur distanzlos sind. Bei den Hunden oben hätte ich mir das auch nicht getraut. Nicht dass die euch umrennen oder schlimmeres.

    So habe ich es dann auch gemacht, als ich sie endlich zu mir rufen konnte, das war die Situation, in der sie dann nach mir geschnappt hat. Kann ich aber auch nachvollziehen, für mich war das auch eine gruselige Situation, ich war dann ja mit den anderen dreien auch auf Gesichtshöhe.

  • Ich finde das auch ganz schwer. Es tut mir leid, das du so eine Situation erleben musstest. Ich kenne das leider zu gut und mit bleibt das Herz bei sowas immer stehen. Ich nehme meinen Chi hoch, mir egal was andere denken, ich will meinen Hund aus der Gefahrenzone nehmen und bisher hat das gut geklappt. Natürlich bei größeren Hunden nicht möglich.

    Ansonsten würde ich auch "Hau ab" schreien, Ausfallschritt, groß machen.

    Ich tu mich echt schwer mit Hunde blocken... Funktioniert bei mir nicht immer. Die sind so wendig, bis ich gucke, sind die an meinem Chi dran.

    Leider habe ich auch die Erfahrung gemacht, das es die Menschen null interessiert, was man sagt. Würde denen aber auch deutlich zurufen, das die ihren Hund anleinen sollen. Interessiert hier aber auch viele nicht


    Das Blocken konnte ich auch nicht von Anfang an. Hab ein paar Fehler gemacht, mich reingefunden, weil es sein musste.

    Mit kleinen Hunden ist man teils ja Freiwild.


    Hochheben ist eine gute Lösung, wobei es mit zwei Zwergen schwierig wird. Meistens, vorallem wenn ich allein unterwegs bin, stelle ich die Jungs angeleint hinter mich, damit ich als Puffer zwischen ihnen und dem Angreifer arbeiten kann.

    Das funktioniert ganz gut.


    Es gibt Ausnahmen, aber da hilft dann auch nahezu nichts. Wenn ein angreifender, großer Hund es absolut tödlich ernst meint und dazu keinen Respekt vor dem Menschen ansich hat, dann kannst du tun und machen, da hast du kaum eine Chance. Zum Glück sind das nur ganz wenige!

  • ABER mein Hund ist absolut nicht ängstlich und kann auch sehr klar kommunizieren. Auch große Hunde haben Respekt vor ihm. Wäre da aber ein deutlich größerer Hund mit Beschädigungsabsicht, bin ich ehrlich gesagt auch am Ende mit meinem Latein. Einmal habe ich einen Bernersennenmischling von ihm runtergepflückt. Kommentar von Herrchen "der macht nichts!". Diskutieren mit anderen HH haben ich komplett aufgegeben. Wenn ich einen Hund sehe, der mir nicht geheuer ist, weiche ich so weit wie möglich aus. Ich erwarte keine Rücksichtnahme mehr. Wenn ich einen kleinen, ängstlichen Hund hätte, würde ich ihn denke ich hochnehmen.

    Spannenderweise würde ich meine eigentlich auch nicht als total ängstlich bezeichnen. Ich habe den Eindruck, dass sie andere Hunde meistens interessant findet, gerne den Kontakt sucht und auch keine Unterschiede macht bei der Größe der Hunde. Inzwischen kann ich meistens bei Hundesichtung schon erkennen, ob sie den anderen Hund gut findet oder nicht, manchmal neigt sie auch zum (Er-)starren, lässt sich aber sofort von mir abbrechen und orientiert sich dann zu mir zurück, wir gehen dann auch einen großen Bogen oder, wenn kein Platz ist, lenke ich sie an der Seite ab, bis der andere vorbei ist (wobei das manchmal ziemlich lange dauert, weil Leute anscheinend gern mit ihren Hunden stehen bleiben und zusammen mit ihnen Starren). In Kontaktsituationen selber kommt es dann aber schon echt sehr auf das Gegenüber an, klare Kommunikation ist nicht ihre Stärke, glaube ich, aber was genau das Problem ist kann ich leider noch nicht gut genug erkennen. Uns fehlen vielleicht einfach unaufgeregte, entspannte Hundekontakte?


    Hochnehmen findet sie leider richtig blöd, aber ich habe das auch schon gemacht, in der Situation hätte ich sie aber den anderen beiden unter den gebleckten Zähnen wegziehen müssen und hatte zu viel Schiss. Das Ableinen war dann aber halt Murks, ich hätte mich wahrscheinlich trauen sollen.

  • Spannenderweise würde ich meine eigentlich auch nicht als total ängstlich bezeichnen. Ich habe den Eindruck, dass sie andere Hunde meistens interessant findet, gerne den Kontakt sucht und auch keine Unterschiede macht bei der Größe der Hunde. Inzwischen kann ich meistens bei Hundesichtung schon erkennen, ob sie den anderen Hund gut findet oder nicht, manchmal neigt sie auch zum (Er-)starren, lässt sich aber sofort von mir abbrechen und orientiert sich dann zu mir zurück, wir gehen dann auch einen großen Bogen oder, wenn kein Platz ist, lenke ich sie an der Seite ab, bis der andere vorbei ist (wobei das manchmal ziemlich lange dauert, weil Leute anscheinend gern mit ihren Hunden stehen bleiben und zusammen mit ihnen Starren). In Kontaktsituationen selber kommt es dann aber schon echt sehr auf das Gegenüber an, klare Kommunikation ist nicht ihre Stärke, glaube ich, aber was genau das Problem ist kann ich leider noch nicht gut genug erkennen. Uns fehlen vielleicht einfach unaufgeregte, entspannte Hundekontakte?

    Bei der von dir beschriebenen Situation würde ich jetzt nicht unbedingt ein Problem bei Suki sehen. Jeder ist anders, jeder Hund, jeder Mensch. Manche sind eher zurückhaltend, deeskalativ, andere sind Haudegen...Problem ist es ja erst, wenn es zu weit in eine extrem rutscht. Dass sich eine zarte Hündin in so einer Situation nicht mehr gut wehren kann ist klar und wäre vielleicht auch nicht besonders klug gewesen.


    Hochnehmen findet sie leider richtig blöd, aber ich habe das auch schon gemacht, in der Situation hätte ich sie aber den anderen beiden unter den gebleckten Zähnen wegziehen müssen und hatte zu viel Schiss. Das Ableinen war dann aber halt Murks, ich hätte mich wahrscheinlich trauen sollen.

    Weiß man nicht! Vielleicht war das Ableinen auch aus dem von dir beabsichtigten Zweck richtig. Beim Hochnehmen muss man ja damit rechnen, dass die Hunde hochspringen und nachfassen. Kann beides sowohl richtig, als auch falsch sein. Und diesmal ist es zumindest ohne Verletzungen abgelaufen.

  • Das war eine Situation, für die wohl niemand ein Patentrezept hat. Fühl dich mal gedrückt! :streichel:

    "meiner ist ganz nett, der kann gar nichts tun, der ist noch ganz jung."

    Das ist leider nicht ganz selten, daß die Leute immer noch den lieben Welpen in ihrem pubertierenden Jungrüpel sehen.


    Dagmar & Cara

  • Lass dich mal drücken! :streichel:

    Hätte hätte Fahrradkette, am Ende ist man immer schlauer. Das bringt nichts sich die Situation so oft durch den Kopf gehen zu lassen. Mach dir keine Vorwürfe! Ich kann dich so gut verstehen und mir selbst graut es vor solchen Zusammentreffen. Mich machen andere uneinsichtige HH auch einfach wütend.


    Kuschel Suki und erholt euch beide gut vom Schreck.

  • Oh Mensch :streichel:

    Sowas braucht man wirklich nicht.



    Tipps hast du ja schon einige bekommen.


    Ich selbst hab mehrere Strategien für solche Situationen.

    Haben leider auch schon einiges erlebt.


    Blocken , Futter für den anderen Hund hinwerfen sind meine Favoriten.

  • Ohje, was ne scheiß Situation. Gut zu lesen, dass es euch inzwischen ein bisschen besser geht!


    Ich bin selbst ja noch nicht so lange Hundehalterin aber ich finde, du hast schon voll gut reagiert - gerade wie du den Anfang beschreibst, das zu dir rufen und anleinen hat super geklappt, der andere war an der Schlepp, du hattest das aufm Schirm.. - dass da dann plötzlich zwei von vorne kommen und der andere dann auch noch dazu, das kann man ja wirklich nicht vorhersehen :no:

    Ableinen hätte ich denke ich auch gemacht, ich glaube dass es durchaus besser sein kann, wenn der eigene Hund Bewegungsfreiheit hat, wenn es denn sowieso schon zu einem Konflikt gekommen ist. (Außer halt in der Nähe von Straßen etc., da hätte ich glaub zuviel Schiss, dass was passiert) Aber vielleicht gibt es dazu noch mehr Meinungen? Dass der Hund dann womöglich aus dem eigenen Einflussbereich raus ist, fühlt sich gleichzeitig natürlich scheiße an.

    Die anderen Halter*innen anzusprechen find ich auch gut, ich bin da auch am üben, ganz klar zu kommunizieren was ich von denen will. Hund von meinem weg, sofort jetzt bitte, keine Diskussionen über "der will doch nur" und "der hat noch nie". Auch schwer, und ich glaub auch da, das ist unter anderem Übungssache.

    Wie sich das anfühlen muss, wenn man als Kind schonmal so ne schlimme SItuation hatte, mag ich mir gar nicht vorstellen. Ich hab ja so schon Schiss, ohne schlechte Vorerfahrungen :(


    Ansonsten denke ich auch, so früh wie möglich blocken ist immer gut, wenn man die Chance hat und nicht total überrascht wird.


    Und ich versuche mich immer, wenn ich in solchen Situationen war, auf den Gedanken zu konzentrieren, dass es eine Erfahrung mehr ist, die mir hilft, es beim nächsten Mal "besser" hinzukriegen, weil ich evtl. besser vorbereitet bin oder klarer in dem, was ich mache. Vielleicht hilft dir der Gedanke ja auch etwas :/


    Erholt euch gut <3

  • Danke für den netten Zuspruch an euch! Das mit dem Futter vor den anderen werfen hatte ich noch gar nicht auf dem Zettel, das ist ne sehr gute Idee! Am Besten ja was größeres, gut sicht- (oder riech-) bares?

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