Besondere Herausforderungen unseres kleinen Nervenbündels

  • Ja, das mit den längeren Spaziergängen neben den Löserunden ist ja momentan echt eine Katastrophe, weil seit Corona wirklich überall Menschen sind. Die sind halt nicht mehr in den Innenstädten shoppen, die machen jetzt Wald und Wiese unsicher und das wirklich rund um die Uhr. :( Das bringt mich noch zur Verzweiflung, weil ich keine 10min habe, wo mal kein Hund und kein Mensch kommen, wisst ihr? Und ständig wird man angelabert und ich weiß nicht, wie oft ich die letzten Tage auch gesagt habe, dass ich jetzt nicht aus der Wiese/Acker auf den Feldweg komme (nachdem gesagt wurde "lassen Sie den doch mal herkommen, die wollen sich bestimmt kennenlernen", "darf ich mal streicheln") oder ich sagen musste "nee sorry der muss jetzt ganz dringend ins Feld pieseln", damit ich wenigstens Abstand habe, den ich nicht hätte, würde ich mich auf den Wegen aufhalten :D Fühle mich fast schon gestalked und weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.

    Es wird doch irgendwo ein Fleckchen geben, wo ihr nicht im Minutentakt irgendwelchen Leuten begegnet.

    Ich sehe zwar auch, dass die Ausflüglerdichte seit Corona bei uns in der Umgebung zugenommen hat, aber es gibt hier auch genug Gegenden, wo man wirklich kaum jemandem über den Weg läuft, weil diese Ecken nur Ortskundigen bekannt sind.

    Vielleicht lohnt es, sich da mal etwas umzuhören. Oft haben auch andere Hundehalter mit sozial unverträglichen Hunden gute Tipps diesbezüglich, denn die müssen ja mit ihren Vierbeinern auch irgendwohin. Oder Hundetrainer, die üben mit “Spezialfällen” auch abseits des Trubels und werden ebenfalls wissen, wo man auch zu Coronazeiten einigermaßen einsam unterwegs ist.

    Das ist es ja, die Ortskundigen sind hier unterwegs ;( Und viele Hundehalter, die auch die ruhigeren Ecken kennen, sind nun dort hin ausgewichen (weiß ich deswegen, weil ich mit unseren Familienhunden das ja auch machte). Es gab einen Waldweg, da war echt wirklich KEIN Schwein, so wenig Schwein, dass der Weg manchmal nicht mehr so gut passierbar war, mittlerweile ist das ein richtig guter Trampelpfad, alle Nase lang kommt jemand vorbei... das macht mich wahnsinnig! Man kann auch nicht mal alleine irgendwo mehr sein, um mal zu entspannen (grade jetzt hätte ich das bitter nötig, mal mitten im Nirgendwo, völlige Stille, nur Vögel oder mal ein Reh, die einen begutachten, einfach mal duchatmen, den kleinen Zwerg im Gepäck... Keine Chance, habe auch ewig keine Rehe/Kaninchen mehr gesehen, das geht seit ungefähr April/Mai letzten Jahres so. Ich werde noch mal Google Maps bemühen, ob es was gibt fernab jeglicher Zivilisation, aber ich kann auch schwer erst mal eine Stunde mit Welpe auf dem Arm wo hin laufen, allmählich wird er ziemlich schwer und unhandlich :D Was kann ich da nur tun? :/ Mal der Hundeschule schreiben wegen einem ruhigen Fleck? Die üben halt viel auf ihrem Gelände, das ist ziemlich groß und eingezäunt am Waldrand mit vielen Plätzen, auch für die verschiedenen Sportarten, aber vielleicht wissen die ja doch was. Danke für den Tipp!

  • Zu den Knabbereien/ruhigen Selbstbeschäftigungen, die dann ausarten:
    nehmt doch Dinge, die weniger Frust erzeugen. Weichere Kausachen (z.B. Kälberblasen, die gibts entweder in gedreht oder auch in ganz, kann man mit ner Küchenschere auch noch zerkleinern, damit die Menge auf einmal geknabbert werden kann), statt Kong, was ja am Ende auch noch ein, vielleicht nicht ganz geleertes, Spielzeug hinterlässt, eine Schleckmatte; solange Karton nicht in Massen gefressen wird ein kleiner Karton zum zerrupfen; eine Schnüffeldecke mit wenigen Bröckchen langweiligem Trockenfutter/Karottenstücken, falls die gefressen werden, darin. Nur als Anregungen, nicht alles auf einmal/alles jeden Tag.

  • Ich kann mich den Meinungen eigentlich nur anschließen.


    Meine Hündin ist morgen 18 Wochen alt. Als sie zu uns kam, war sie einfach nur drüber...sie ging über Tische und Bänke. Sie war quasi nicht zu halten und hat extrem wenig geschlafen. Sie hat einen Waasernapf nach dem nächsten geleert.

    Ich hatte mit der Züchterin gesprochen und die meinte "Bremse den Hund komplett ein, denn das haben wir hier auch gemacht.".

    Ich habe genau das umgesetzt, was sie mir gesagt hat und es war sofort besser. Keine Aktivitäten Zuhause....wirklich gar keine. Zuhause ist es langweilig und ein Ort der Ruhe.

    Draussen gab es bisschen Kopfarbeit beim Gassi. Sitz an der Ampel. Bisschen Fuss an der Leine. "Langsam" kurz bevor die Leine stramm wurde. 3x am Tag haben wir ne 10 Minuten Runde gemacht. Ansonsten raus, lösen und wieder rein. 1 bis 2x die Woche gab es ne halbe Stunde Freilauf im Wald mit "Hier"-Kommando. Sozialisierung lief nebenbei, aber dann gab es an diesen Tagen auch nichts anderes.


    Es wurde wirklich sofort besser. Sie hat selbst Ruhe gefunden.

    Der Hund war wie ausgewechselt und hat uns sofort gezeigt, wenn es mal zu viel war und auch da hat man sie sofort mit kleinen Tricks auf 0 gebracht. Ich habe mit ihr das Wort "Ruhe" von Anfang an geübt. Wenn sie irgendwo lag, dann habe ich Ruhe gesagt und ihr was leckeres in die Schnute gedrückt. Das habe ich in solchen Momenten gemacht, wenn sie aufgedreht ist. Gemischt mit der Übung: Leckerli in der Hand, Hand ist geschlossen und wenn sie mich anschaut, dann geht die Hand auf. Es hat keine Minute gedauert und sie war wieder auf 0, hat gekuschelt und ist eingeschlafen.


    Mit 15 Wochen hat man gemerkt, dass ihr Kopf einen wahnsinnigen Sprung gemacht hat...sie war im Wesen plötzlich viel ruhiger. Ab da haben wir 1x am Tag einen 30 Minuten Spaziergang gemacht. Ansonsten weiterhin 10 Minuten 2x am Tag und zwischendurch nur lösen. Daheim ist es weiterhin langweilig und wenn wir Zuhause sind, dann wird 3 Stunden geschlafen.


    Morgen ist sie 18 Wochen und die Ruhe in Hund. Ich muss sie aber weiterhin zügeln...sie ist halt ein junges Tier. Wenn sie könnte, wie sie wollte, dann würden wir jedes mal 30/40 Minuten unterwegs sein und ich hätte Zuhause wieder einen Hund, der alles ankaut, mich beisst, nicht zur Ruhe kommt, nur rumrennt, nicht schläft und nur säuft. Die Runden inklusive Kopfarbeit reichen vollkommen aus. Ich lasse sie auch mit anderen Hunden toben, aber keine 1,5h...da muss sie gebremst werden. Das ist weder für ihren Kopf noch für ihre Gelenke gut.


    Die sind wie kleine Kinder. Würde ich meinen Sohn nicht ins Bett stecken, dann wäre er auch noch bis 3 Uhr morgens auf. Wenn ich ihm die Medien nicht zuteile, dann hängt er den ganzen Tag daran und würde total reizüberflutet durchdrehen.


    Ich habe übrigens meiner Hündin auch alles verboten, was sie nicht in den Mund nehmen durfte. Deswegen hat sie trotzdem noch genug Sachen, die sie erkunden kann.


    Liebe Grüsse Krissy und Lilly

  • @Dobby13

    Ich habe die App ViewRanger auf dem Handy. Da werden anders als bei Googlemaps und Co. auch kleinere Wege angezeigt.

  • Zum Thema nachts - da kann ich leider nichts zur Beruhigung sagen. Wir schlafen derzeit noch abwechselnd mit Cooper im Wohnzimmer, er sucht sich seinen Platz frei aus und wir auf der Couch - und er kommt ca 3x nachts zu uns und weckt uns um zu schauen, ob wir zuuuuufällig auch wach sind tears-of-joy-dog-face Er muss nicht pinkeln (wir habens drauf ankommen lassen) wenn wir ihn wegschicken legt er sich hin und schläft weiter. Bin mir sicher, dass das noch eine Zeit lang so gehen wird, mal sehen, vielleicht ändert es sich wenn wir mal woanders schlafen als auf der Couch (Ziel ist im Schlafzimmer im oberen Stock, das hab ich aber seit 6 Wochen so gut wie nicht gesehen tears-of-joy-dog-face ).

    Unserer ist Mitte November eingezogen und nachdem mein Rücken irgendwann von der Sofaschlaferei bedient war, haben wir es kurz nach Weihnachten riskiert und ihn zu seiner Schlafenszeit abends mit hoch genommen. Seitdem schläft er oben bei uns im Bett als hätte er nie etwas anderes gemacht. Zwei oder drei Mal wurde ich nachts geweckt, da musste er pischern, aber ansonsten ist mindestens acht Stunden komplette Ruhe.


    Ich würde es einfach mal darauf ankommen lassen! =)

    Ziel war ja anfangs, dass er unten schläft und wir oben, da das mit dem die Stiege runtertragen bei unsrem Riesenbaby (18kg mit 15 Wochen :hust:) ja doch nicht sonderlich gut wäre, wenn er die selber läuft. Mittlerweile ist der Plan dem gewichen, dass wir noch auf unser zweites Kindergitter für oben warten und dann mal sehen wie es sich entwickelt - nur 1x pro Tag rauf und runter wird jetzt keinen großen Schaden anrichten, nur unser Bett wird (zumindest bis nach dem Zahnwechsel) trotzdem tabu sein, das ist sehr hoch, sehr neu und sehr teuer gewesen (insgeheim seh ich uns schon eine Rampe bauen:lachtot:)

  • Aber wie wird das dann, wenn er dafür zu groß ist, für den Welpenstall? Dann bekommt er ja mit einem Mal die Möglichkeit, wieder alles haben zu können. Hast du das schon durch und kannst berichten, wie sich das dann entwickelt hatte im Verlauf? Das wäre interessant!


    Lösestelle ist bei uns zur Tür raus, 30m geradeaus und dann kurz links 10m. Da tragen wir ihn hin, das hält er auch super durch (wir werden nicht angepischert). Da hat er mittlerweile seine zwei Stellen gefunden, einmal für Pipi und einmal für Kot, die sucht er auch zielstrebig auf und sobald er das erledigt hat, will er auch wieder direkt zurück (ist auch echt kalt und das mag er überhaupt nicht). Gassi gehen wir in eine ganz andere Richtung und er läuft von Anfang an selbst, damit er eben auch weiß, wann Lösen und wann Erkunden angesagt ist. Oder ist das nicht so gut?


    Hab auch überlegt, ihn halt "rein machen zu lassen" (unser Boden verträgt das zum Glück problemlos), damit ich auch mal wirklich sehe, wie lange er halt wirklich schläft bzw. damit eben auch immer dieses "aber jetzt MÜSSEN wir Pipi machen weil guck mal auf die Uhr!" wegfällt, er muss nämlich nach 1.5h Selbstanimation entgegen der "aber nach jedem fressen, spielen, trinken sofort raus" überhaupt nicht, würden wir das tun bzw. das haben wir glaube ich 3-4x versucht anfangs, nachdem er vor 30, 60 oder auch 90min erst draußen war, aber dann macht er nix und frisst nur Dreck und tollt rum. Seither lassen wir das einfach sein. Aber hab dann Bedenken, dass er sich aneignet, dass er ja auch einfach so rein machen kann. Er zeigt nämlich (noch?) nicht an. Könnte das dann passieren?


    Interessant, was du von deinem Hund berichtest bezüglich der Rasse... vllt sollte ich da noch mal den längeren Atem haben und der Sache mal noch zwei Wochen geben?

  • Was machen wir denn so falsch? Besonders weil es nur schlimmer wurde seit ich die Ratschläge umgesetzt habe, was doch nicht sein kann, weil genau die ja eigentlich eben dafür sorgen, dass Ruhe in den Hund kommt.

    Wie lange hast Du denn wirklich für tote Hose Zuhause gesorgt. Also, wirklich tote Hose? Nichts üben, nichts spielen, nicht hinter dem Hund herrennen, weil er was annagt. Wie viele Tage waren das?


    Ansonsten kann ich nur davor warnen dem Hund die Leine zu vermiesen, indem er jetzt einfach angebunden wird, wenn was ist. Dann kannst Du ihn auch wieder eintuppern. (Was ich genauso Banane finde - erst gaga machen und dann sagen: Ätschibätschi, jetzt fruste ich Dich noch mehr.)


    Ich verstehe die Beschwerde, dass draußen so viel los sei nicht. Kann man doch toll üben, dass der Hund mal was sieht und lernt wie er mit Außenreizen umgehen soll. Das so fünf Minuten am Tag und der dürfte tot sein in der Birne.

  • Das mit diesem "Och ist die Süss." - Leute stürmen auf uns zu und wollen streicheln finde ich mindestens genauso schlimm wie diese "Der tut nix"- Hundebesitzer.

    Ich bin da mittlerweile echt konsequent und lasse keinen mehr an meinen Hund. Mein Kind habe ich ja auch nicht von jedem anfassen lassen.

    Klar maulen sie dann rum "Och lassen sie den doch.", aber ich sage da auch klipp und klar, dass ich das nicht will, weil der Hund es lernen und zum Teil auch geschützt werden soll. Wenn der Hund dann 25/30 Kilo wiegt sind diese Leute die ersten, die von einem unerzogenen Köter reden.

  • malamutti

    Ich trage unseren abends rauf, lege ihn ins Bett und da bleibt er bis zum Morgen.

    Wir hatten die gleichen Bedenken und haben anfangs um das ebenfalls sehr hohe, sehr teure und sehr neue Boxspringbett Matratzen und ausrangierte Sofakissen ausgelegt. War völlig unnötig. Der schläft wie ein Stein und wechselt nur zwischendurch im Bett mal die Lage.


    Aber Laufgitter klingt doch auch gut als Zwischenziel. :D

  • Noch einmal kurz Off topic, sorry

    @Windkobold da unsere Schneenase am liebsten auf kalten Fliesen, vor zugigen Fenstern oder sowieso draußen schläft glaub ich persönlich ja, dass ihm das Bett viel zu kuschlig und warm sein wird - vielleicht bauen wir ihm ein eigenes, neben unserem, mit Fliesen oder Kühlmatte oder so tears-of-joy-dog-face Noch gehts beim ins Bett gehen eher um die Unversehrtheit des Bettes und uns - lag einmal mit ihm auf der Couch und bin eingeschlafen, aufgeweckt wurde ich davon, dass er meinen Haargummi aus meiner Frisur ausbauen wollte tears-of-joy-dog-face Wie gesagt, die Kuschelzeit kommt wohl erst tears-of-joy-dog-face

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