Hund erbricht „Blut“, muss mir mal kurz was von der Seele reden
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Guten Morgen ihr Lieben,
da ich ja ein kleiner Hunde Hypochonder bin seit meine Jack Russell Hündin fast gestorben wäre, muss ich mir mal kurz etwas von der Seele reden.
Meine Zoey (2019 akute Pankreatitis, 2020 anaphylaktische Reaktion auf Insektenstich), ist meine kleine beste Freundin. Wir haben seit der Pankreatitis echt Probleme mit dem Futter, da ich das artgerechteste Futter für sie wollte, welches Möglich wäre.. selbstgekocht, gebarft.. da ich immer auf den geringen Fettanteil achten musste, nahm sie ständig ab, ich hab ihr Mengen füttern müssen, die für so einen kleinen Hund (4 Kilo waren es damals), viel zu viel waren. Teils bis zu 500 Gramm am Tag, da sie einfach immer wieder abgenommen hat.
Tierarzt Besuche und Blutuntersuchungen, zig große Blutbilder inklusive Schilddrüse später, bin ich auf Nassfutter umgestiegen. So hochwertig es ging. Auch hiervon nahm sie ab, wenn ich zu geringe Mengen fütterte. 2020 bin ich dann auf Trockenfutter umgestiegen, obwohl ich das nie wollte. Endlich nahm sie zu, hat es super vertragen, schöne Kacka, zufriedener Hund, zufriedenes Frauchen. Der Pankreas ist wohl gesund, aber ich werde einen Teufel tun und ihr mehr Fett füttern, da Fett damals schuld war. Sie war erst 1 1/2 Jahre alt damals.
Naja, seit Monaten läuft es super, gestern Nacht dann musste sie würgen. Der erste Schwall war Galle mit Schaum, der zweite dann Schaum mit Blut. Allerdings so gering, dass man halt nur leicht hellrotes Zewa hatte beim wegwischen. Dem Hund selbst, ging es gut. Sie war nicht apathisch, hatte keinen harten Bauch, hatte Energie. Aaaaaber ich... ich hatte Panikanfälle. Zwei Kinder hier, Mann nicht da, aufgescheucht durch die Wohnung gerannt, dummerweise gegoogelt und überall stand: bei blutigem Erbrochenen sofort in die Klinik.
Da ich so oft wegen meinen Ängsten und nicht wegen wirklicher Not (bis auf die Pankreatitis und der allergischen Reaktion) in die Klinik gefahren bin Nachts und meinem Hund damit keinen Gefallen getan hab, hab ich versucht mich zu beruhigen. Erfolglos. Klar, Google weiß ja auch wie wenig Blut da eigentlich im Erbrochenen war und ich definitiv Rattengift ausschließen konnte. Also bin ich zu meinem Putzschrank, hab mein Putzzeug kontrolliert.. alles Natur pur, da ich echt n Putzfimmel hab und keine starken Mittel verwenden will bei zwei Hunden.
Dann fiel mir ein: Fremdkörper.. der Sohn von meinem Mann hatte doch dieses Drahtverschließungs Ding fallen lassen, ich hab’s nicht aufgehoben weil ich beschäftigt war und es dann vergessen. Also ab in die Küche, suchen. Es war noch da.
Dann in der Klinik angerufen. Die Ärztin meinte es könnte eine geplatzte Ader in der Speiseröhre sein oder halt auch eine Gastritis. Solange ihr Allgemeinbefinden gut ist, brauche ich nicht kommen, ich soll sie beobachten.
Da ich weiß, dass ich das schon öfter getan habe und mein Hund meine Panik definitiv spürt und sich dann selbst auffällig verhält, habe ich mich echt bemüht. Ich hab mir geschworen Zoey nichts unnötiges mehr anzutun. Ach, das beste kommt noch. Ich weiß, dass sie verfressen ist, obwohl ich weiß, dass man nach dem brechen kein Futter geben soll, wollte ich unbedingt wissen ob sie essen würde und hielt ihr ein Leckerchen hin. Sie wollte nicht. Anstatt zu denken: ihr ist schlecht verdammt.. nein, ich male mir natürlich noch schlimmeres aus.
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie groß meine Angst ist sie zu verlieren.
Nachdem sie eine anaphylaktische Reaktion nach einem Stich hatte, habe ich zig Tierärzte angerufen bis ich einen fand, der solche Allergietests macht. Auf Hornissen war er positiv. Der restliche Sommer im Garten war eine Tortour für mich, voller Sorge und Angst. Das in den Griff zu bekommen und den Hund auch Hund sein zu lassen, ist eine große Aufgabe für mich. Immer wieder aufs Neue.
Gestern Nacht kam alles wieder hoch. Sie bekommt jetzt Schonkost für den Fall der Fälle. Ihr gehts super, sie spielt, hüpft, knutscht meine andere Hündin, klaut Socken und rennt durch die Bude. Ihr gehts klasse, ich hatte keinen Schlaf und komme endlich auch zur Ruh.
Erwähnte ich, dass wir uns nur einen zweiten Wagen kauften, damit ich falls mein Mann nicht zuhause ist weil er nachts arbeitet, zur Klinik fahren kann? ? wie ihr seht, hab ich einen an der Waffel.
Wer mich nicht kennt sollte noch wissen dass bevor Zoey zu uns kam, mein Welpe vor meinen Augen totgebissen wurde und zuckend in ihrem Blut Starb.. seitdem hab ich ein Trauma. Wenn dann ein Jahr später dein Hund fast an Organversagen stirbt und die Prognosen kacke stehen, dann wird man diese Ängste nicht so einfach los.
Wollte mir das mal von der Seele reden.
Danke fürs lesen!
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Hi
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Oje
Ich bin mir nicht sicher, ob ein Hundeforum der richtige Platz ist, dein Text klingt, als wäre da eher psychologische Hilfe von Nöten.
Aber ich schreibe dir mal meine Geschichte, vielleicht hilft es dir ja.
Auch wir hatten schon mehr als einmal Angst, unseren Hund zu verlieren. Mein Hund ist noch nicht einmal 2 Jahre alt, das sind Dinge, auf die wir nicht vorbereitet waren.
Ja, die Sorgen hat man immer irgendwie im Hinterkopf. Die Vorstellung, ihn zu verlieren, schnürt mir mein Herz zu. Ich hatte direkt nach den Vorfällen stark daran zu knabbern, geholfen hat mir schlussendlich eine Zufallsbegegnungen beim TA mit einer Boxer-Halterin. Der Boxer hatte gerade eine Krebsdiagnose bekommen und die Besitzerin erzählte mir davon, weil wir gemeinsam warteten. Sie meinte mit Tränen in den Augen: „Wissen Sie, es zerreißt mich, ihn zu verlieren. Aber wenigstens hatte er ein erfülltes Leben, ich weiß, dass er glücklich war, weil er sein ganzes Leben die Dinge machen durfte, die ihn glücklich machten.“
Und da machte es bei mir Klick. Ich habe zwar die Gesundheitsgeschichte nicht in der Hand und ja, es kann sein, dass wieder etwas passiert, aber ich habe in der Hand, wie unser gemeinsames Leben aussehen wird. Ich möchte am Ende auch sagen können, dass er ein glückliches und ausgefülltes Leben hatte. Ich möchte zurückblicken auf wunderschöne Jahre, in denen nicht die Angst im Vordergrund stand. Und daran erinnere ich mich immer, wenn der Kontrollfreak und die Helikoptermama in mir zu nervig werden.
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Ich kann dir nicht viel helfen oder beitragen, aber ich habe deinen Text gelesen und möchte das du dich mal ganz lieb gedrückt fühlst
Deiner Maus wünsche ich weiterhin gute Besserung
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Ich kann deine Angst so gut verstehen und ja, es kann auch negativ ausgehen.... Mein Seppi bekam mit 3Jahren Epilepsie, hatte eine verengte Speiseröhre, massive Schleimbildung, ein zu grosses Herz, das auf die Lunge drückte - wir waren Dauergast beim TA. Vorzugsweise samstags nachts, wir holten ihn vom Sommerfest weg, vom Geburtstag. und, und, und. Ich hatte die folgenden 3 Jahre keine Ruhe, wir liessen ihn nie alleine, ich hatte einen extrem leichten Schlaf wegen der Anfälle. Vor einem Jahr hat er uns mit 6,5 Jahren verlassen. Und obwohl ich jeden Tag Angst um ihn hatte und eigentlich erleichtert sein müsste, dass er nun gesund und munter durchs Regenbogenland toben kann, ist der Schmerz immer noch unendlich. Das Einzige, was sich normalisiert hat - ich kann wieder tief und fest schlafen.
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Ja, manchmal hilft alles logische Denken nichts. Vielleicht wäre es sinnvoll Du überlegst Dir etwas, was Du in solchen Fällen als alternative Handlung tust, anstatt zu googlen. Also wirklich eine Beschäftigung, die Dich und Deinen Kopf bindet und die Du einen bestimmten Zeitraum durchziehst bis Du runterkommst. Eine Stunde mindestens.
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Es tut mir so leid für Dich, dass all diese Ängste in Dir wieder hochgekommen sind und Du Dir permanent solche Sorgen machst. Aufgrund der Vorgeschichte ist das mehr als verständlich, aber vielleicht - und ich will Dir nicht zu Nahe treten und das DF ist sicher nicht der richtige Ort - magst Du deshalb wirklich mal Kontakt zu nem Psychologen / Traumaberater aufnehmen. Das würde Dir vielleicht helfen, Deine innere Mitte wieder zu finden und ich finde, wenn man es als "etwas FÜR sich selbst tun" sieht anstatt "etwas gegen XY" ist es positiver und fällt einem leichter.
Und das was @schokokekskruemel gesagt hat, ist auch meine Denke. Wenn ein Hund ein gutes Leben hatte, ist der Tod nur halb so schlimm, denn er gehört zum Leben dazu. Und wir als HH können nicht verhindern, dass unser Hund irgendwann gehen muss - aber wir können ihm ein bestmögliches Leben ermöglichen.
Ich habe mich, als es mir seelisch nicht so gut ging, viel mit Buddhismus befasst, hatte (aber bei weitem nicht so ausgeprägte) Verlustängste. Mir hat sehr geholfen, mit Mantras zu arbeiten. Meine zwei wichtigsten waren:
"Alles, was mein ist, geliebt und erbaulich, wird eines Tages von mir getrennt sein"
und
"Wenn Du ein bisschen loslässt, findest Du ein bisschen Frieden. Wenn Du vieles loslässt, findest Du viel Frieden. Wenn Du komplett loslässt, findest Du vollständigen Frieden und wirst frei sein".
Ich finde, damit kann man sein Unterbewusstsein etwas trainieren, die Angst vor Verlusten abzubauen und als gegebener hinnehmen.
Alles Gute Dir!!!
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In erster Linie braucht man jemanden, der zuhört.
Nachts, wenn die quälenden Gedanken die Ruhe stören, stehe ich auf, streichle den Hund, versuche was zu lesen oder stricke. Ganz oft backe ich auch Brötchen.
Das geht leise und ist effektiv.
Symptome googeln und das Netz nach Hilfe absuchen, ist oft kontraproduktiv.
Bei aller Sorge das eigene Leben und das der Mitmenschen nicht vergessen, ist leichter gesagt als getan.
Ich übe mich aber trotzdem darin.
Viele Dinge um den kranken Hund können wir gar nicht wirklich beeinflussen.
Abschiede tun fürchterlich weh und doch werden wir nicht gefragt, ob es uns gerade recht ist.
Gefällt mir auch nicht.
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Erstmal danke für euren lieben Worte, es tut unglaublich gut verstanden zu werden.
Ich hab halt niemanden mit dem ich darüber reden kann, da ich die einzige mit Hunden bin in meiner Familie und Freundeskreis. Ich rede zwar trotzdem, aber verstanden werde ich nicht.
Natürlich weiß ich, dass dieses Forum keine Therapie ersetzt. Und ich werde auch anstreben mir Hilfe zu suchen, denn ich mache mich selbst kaputt.
Heute, fast 4 Jahre nach dem Tod meines Welpen ist der Schmerz langsam auszuhalten. Zoey lebt und ist allen Anschein nach gesund. Wie ihr schon sagt, wenn sie geht, kann ich sagen sie hatte ein tolles Leben und das hat sie definitiv. Dies ist zumindest ein schöner Gedanke.
Und das Thema Buddhismus hört sich für mich ebenfalls interessant an. Manchmal kann man sich selbst mehr helfen als man denkt.
Ich danke euch wirklich von ganzem Herzen!
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Und das Thema Buddhismus hört sich für mich ebenfalls interessant an. Manchmal kann man sich selbst mehr helfen als man denkt.
Wenn du in schon in diese Richtung denkst - guck dir mal die Headspace-App an.
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Und da machte es bei mir Klick. Ich habe zwar die Gesundheitsgeschichte nicht in der Hand und ja, es kann sein, dass wieder etwas passiert, aber ich habe in der Hand, wie unser gemeinsames Leben aussehen wird. Ich möchte am Ende auch sagen können, dass er ein glückliches und ausgefülltes Leben hatte. Ich möchte zurückblicken auf wunderschöne Jahre, in denen nicht die Angst im Vordergrund stand. Und daran erinnere ich mich immer, wenn der Kontrollfreak und die Helikoptermama in mir zu nervig werden.
Das find ich nen voll schönen und hilfreichen Gedanken!
Ich hab auch meine Schwierigkeiten damit, die richtige Balance zu finden, ich bin auch schnell gestresst und in Sorge und Wusel bekommt das sofort mit. Deshalb ist auch hier die größte Herausforderung, sich nicht zu viele Sorgen zu machen, und zu akzeptieren, dass es nicht immer in meiner Hand liegt, was passiert. Ich kann das sehr gut verstehen - und ich habe nicht mal so schlimme Verlust- Vorerfahrungen, zumindest nicht mit Hunden. Ich hab auch meine Momente, wo der Hund nur n ungewohntes Geräusch machen muss und schon geht das Herz schneller. Und dann werd ich angeschaut wie n Auto - was denn, ich kau doch nur mein Holz?
Ich wünsch dir, dass du findest, was dir dabei hilft - ob das nun drüber schreiben, reden oder das Zweitauto ist. <3
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