Führung vs. Selbstbestimmung
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Auf meine bisherigen Hunde bezogen würde ich mich bei einer soliden 8 sehen. Temporär auch bei 9-10. In guten Phasen auch mal bei einer 7.
Einfach weil ich überwiegend Gebrauchshunde hatte, die nicht von Anfang an bei mir waren, sondern als Junghund oder ausgewachsen über Tierschutzorganissationen bei mir gelandet sind. Bei ihnen wäre die Umsetzung einfach doof, wenn sie viel Raum für eigene Entscheidungen hätten, oder meinen Situationen nach eigenem Wohlgefallen lösen zu müssen.
Beim nächsten Hund (wieder Gebrauchshund), der von Welpe an hier einzieht, hoffe ich auf eine 6-8. Bezogen auf Situationen und auch Lebensphasen. Grundsätzlich führe ich aber lieber etwas enger als lockerer, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass enge Führung Sicherheit gibt - und zwar ein Hundeleben lang.
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Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich da mein Häkchen machen soll.
Ich finde, das ist sehr situationsbedingt. Mal wird sehr engmaschig geführt, dann wieder nicht. Je nach Situation, Ort, Tagesverfassung oder auch Trainingsstand.
Im Haus hat sie zB fast alles an Freiheiten (weil sie sich eh total fein und toll benimmt, aber auch da gibt es mal Ausnahmen). Draussen bekommt sie so viel Freiheit wie möglich und so wenig wie nötig. Oft lasse ich sie ganz bewusst entscheiden.
Generell liegt mir persönlich eine ganz straffe Führung eher nicht so. Ich mag es, wenn Hund auch Entscheidungen treffen darf/kann, vorausgesetzt es schadet nichts und niemanden. Sie darf durchaus auch mal entscheiden ob wir links oder rechts gehen.
Kann ich so nicht beantworten.
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Für mich ist Erziehung dafür da, dass der Hund lernt selbstständig zu handeln, wie ich es möchte und ihm beigebracht habe. Dafür erziehe ich doch. Irgendwann sollte der größte Teil dessen, was mir wichtig im Alltag ist, funktionieren. Und je selbstständiger der Hund ist, desto weniger greife ich erzieherisch ein. Ich belohne dann nur noch die selbstständig richtig getroffenen Entscheidungen.
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Mein Wunschziel wäre es den Hund die Führung zu geben, das er irgendwann so Selbstbestimmend und fest in seiner Handlung ist, dass er diese Führung gar nicht mehr braucht in den Situationen, wo er sie mal gebraucht hat.
Weil der Hund weiss wie mit sich und seiner Umwelt umzugehen.
Das wäre so das ideal.
Davon sind wir aber noch was weg .
Situationsbezogen gibts also mal ne 9 und manchmal ne 0-1
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Ich kann nicht abstimmen
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Schwierig, das kommt ja ganz auf die Situation an. Ich würde sagen, dass wir Zuhause bei einer 2 sind.
Er darf eigentlich alles, außer besonders aufdringlich/fordernd sein. Draußen sind wir so bei einer 4. Er benimmt sich größtenteils von sich aus, macht keinen Unsinn, Jagd nicht und belästigt auch keine Menschen, daher hab ich da nicht so viele Regeln. Nur beim an-der-kurzen-Leine-laufen gibts hier eine 10, wenn nicht sogar 11. Da hab ich absolut keine Toleranz und strenge Regeln, ich kann nämlich absolut keinen Zug auf der Leine ausstehen.
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Obwohl ich selbst nicht sagen würde das ein guter erzogener Hund am Ende nicht selbstbestimmt und frei agiert.
Bei einem Menschen bin ich als Erwachsener ja auch frei in meinem Handeln, die Werte und Normen die ich besitze und nach denen ich mich richte, haben aber Eltern und die Gesellschaft mit geprägt.
Ist ein Hund dann streng geführt, wenn er Hundetikette einhält, weil er es als Junghund so gelernt hat? Oder genauso frei wie ich, wenn ich nicht lüge weil mir beigebracht wurde es gehört sich nicht?
Ich glaube das lässt subjektiven Spielraum. Oder wenigstens eine Grauzone. -
Hier kommt es wirklich auf den Hund an.
Unsere16 jährige demente Omi darf eigentlich alles was sie möchte. Man weiß ja nicht mehr wie lange sie noch da ist und so versuchen wir ihr den Lebensabend einfach gemütlich zu machen. Wenn sie auf was keine Lust hat, muss sie es nicht machen. Freilaufen darf sie aber leider nur noch im Garten. Sie hört halt nichts mehr und findet auch nicht mehr nach Hause. ?
Während ich bei den älteren Hunden einiges toleriere, toleriere ich beim Welpen wenig. Da würde ich sagen sind wir bei einer 8. Er muss natürlich längst nicht alles können, aber gewisse Sachen muss er lernen und die verlange ich dann auch irgendwann.
Dafür darf er aber eigentlich immer frei laufen bisher. Er bekommt dadurch einfach ein hohes Maß an Freiheiten.
Aber verrückt dürfen hier alle mal sein und auch Quatsch im Kopf haben, solange ich es unterbrechen kann und sie nicht ganz blöd werden.
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Puhhh find ich auch schwierig, das ist sehr unterschiedlich. Die Führungsintensität hängt ja mit der Einhaltung der Regeln oder vorangegangenem Training zusammen.
Ich achte nicht darauf was mein Hund möchte und handle danach, aber er wird auch nicht kontrolliert. Wir gehen halt zusammen spazieren, mal warte ich, mal wartet sie. Sie weiß was sie darf und was sie nicht darf. Sie ist also nicht führungslos und trotzdem greife ich quasi nie ein, weil sie sich meist an die Regeln hält. Und zwischen Führung und sich nur nach den Wünschen des Hundes zu richten liegen ja Welten, das find ich mit der Skala schwierig, weil es so unterschiedlich ist.
Bsp.
Freilauf schätze ich so bei 3. Also ich bestimmte den Weg, aber davon ab, greife ich nur sehr selten ein. In der freien Natur eigentlich gar nicht. Radius wird in 95% der Fälle beibehalten, sie achtet auf uns, macht aber auch ihr Ding. Wenn sie sich mal festgeschnüffelt hat, kommt sie hinterhergesaust. Lediglich bei direkten Wildsichtungen gibt's mal einen Abbruch. Wenn ich fotografiere, bleibt sie stehen, weil sie weiß das dauert meist etwas und wartet auf mich.
Dem ganzen ging aber Training oder Erfahrung vorraus, sie weiß halt was sie darf und was nicht, also ist es ja eigentlich nicht völlig führungslos. Im Unterholz rumstreuseln ist halt verboten, aber das weiß sie und macht es nicht, da muss also nicht mehr aktiv eingegriffen werden, bzw. nur äußerst selten.
Sind viele Menschen und Hunde im Freilauf unterwegs muss ich mehr eingreifen. Bei Hunden eher nicht, an 95% läuft sie eh vorbei, sonst wird mal abgecheckt. Aber bei Angeleinten leine ich natürlich auch an. Aber ich muss den Hund in Bezug auf Menschen öfter mal zur Seite "räumen". Wenn Kami irgendwo läuft oder steht dann ist das so und man kann ja einfach um sie rum laufen oder fahren oder drüber steigen Damit also keiner über das gelbe Tier fällt oder sie kamikazemäßig in einen Radfahrer läuft muss ich da schon zum Schutze des Hundes und der Leute eingreifen. Bei manchen Menschentypen würde sie auch versuchen was abzustauben, ältere Damen mit Tüte in der Hand. Hausgemacht, kann ich aber nicht abbauen, im Zweifel nur schnell genug sein und abbrechen.
Als Zahl schwer zu fassen kommt dann drauf an.
Hier im Park wirkt es vielleicht führungslos, aber sie weiß sie soll ausschließlich auf der rechten Wegseite laufen und nicht an der Leine ziehen (egal ob die 1m oder 12m lang ist), das reicht ja, damit ist der Radius gesetzt und das Tier muss nicht "verräumt" werden, weil Jogger, Radfahrer, andere Spaziergänger genug Platz auf dem Weg haben und sie denen nicht plötzlich bei einem Seitenwechsel vor die Füße läuft. Menschen interessieren sie nicht und an anderen Hunden läuft sie zu 95% einfach vorbei.
Wir gehen FÜR den Hund raus, also darf sie schnüffeln, glotzen, rumkugeln,... Den Weg geben wir natürlich auch vor, aber ich regel kaum was verbal, weil sie sich eben an die bestehenden Regeln hält. Könnte man sagen 8, es ist ihr ja verboten ihre Strecke frei zu bestimmten und sie muss immer rechts laufen, also nichtmal die Wegseite darf sie sich aussuchen, aber andererseits, kann sie da tun und lassen was sie will. Ich warte auch bis sie fertig geschnüffelt hat, weil ich gehe ja spazieren, damit sie was davon hat. Und weil ich weiß, das sie sich an einer Stelle immer besonders gerne kugelt, gehen wir da auch extra hin. Dafür muss sie dann halt warten, wenn wir auf der Bank unserer Kaffee trinken oder uns mit jemandem unterhalten.
Zuhause 1, gibt seltenst was zu führen. Sie liegt halt rum und pennt.
Sie braucht es nicht UND zuviel Führung/Kontrolle wäre in ihrem Fall sogar kontraproduktiv. Sie ist zum einen sehr selbstständig, dabei aber eben sehr unkompliziert, bei zuviel unnötiger Kontrolle kann's aber passieren das sie dicht macht. Demgegenüber neigt sie zu Verhaltensketten, was wir auch nicht wollen. Ein zweischneidiges Schwert. Weniger ist bei ihr immer mehr, und das lässt ihr Charakter auch zu.
Das ist also super unterschiedlich und kommt auf den Blickwinkel an, die Situation,... Aktive Führung gibt es hier sehr selten, aber eben Regeln. Anfang sah das natürlich anders aus, bis die Regeln akzeptiert wurden, wobei das bei uns eigentlich nur das Thema Jagd betroffen hat.
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Unsere alte Hündin war ein anderer Typ mit einigen Baustellen. Zuhause 2 ohne nach ihren Wünschen zu handeln, gab halt kein Bedarf etwas zu führen.
Draußen je nach Gebiet 10, dichter Verkehr, viele Hunde. Davon ab 8. Aber wir sind auch extra mit ihr jeden Tag rausgefahren, damit sie auf Spaziergängen auch mal bei 1. ist. Die Problematik betraf nur andere Hunde und je nachdem Kinder. War beides nicht vorhanden, musste man auch nicht aktiv führen, weil alles andere völlig problemlos war, 0 Jagdtrieb, max. 7m Radius, WTP ohne einen Hauch von Erwartungshaltung - einfach entspannt miteinander Spazieren gehen, wobei wir da natürlich auch den Weg bestimmt haben.
Edit: Oh Gott, was'n Roman, aber du wolltest ja auch Beispiele
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Ist ein Hund dann streng geführt, wenn er Hundetikette einhält, weil er es als Junghund so gelernt hat? Oder genauso frei wie ich, wenn ich nicht lüge weil mir beigebracht wurde es gehört sich nicht?
Im Gegenteil, gerade ein gut erzogener Hund, der Regeln einhält und auf den ich mich verlassen kann, bekommt deutlich mehr Freiheiten. Der darf weiter von mir weg laufen, auch bei Wildspuren frei laufen, solange die Rübe an bleibt, darf andere Hunde im Freilauf begrüßen, wenn er sich an die Etikette hält, darf viel mehr bei Situationen dabei sein, wo nicht hörende Hunde weggepackt oder zuhause gelassen werden usw usf. Auch schlicht, weil der Hund selbstständig das richtige Gelernte macht und ich nicht ewig volle Konzentration auf den Hund verwenden muss.
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