Führung vs. Selbstbestimmung
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Ich finde es schwierig, die Frage zu beantworten. Auf der einen Seite haben meine Hunde viele Freiheiten - sie dürfen schnuppern, spielen, buddeln, und sogar mal aussuchen wo der Spaziergang lang geht (ja, ich stehe manchmal mit der Großen an der Kreuzung und frage: na wo willst du lang?... Albern? Weiß nicht, es haben sich dadurch schon die schönsten Spaziergänge ergeben). Auf der anderen Seite gibt es fast nur im Garten Freilauf, sonst ist immer die Schleppleine dran.
Auf der einen Seite dürfen sie das Grundstück bewachen - auf der anderen Seite müssen sie sich an Ruhezeiten halten.
Auf der einen Seite werden sie von mir vor aufdringlichen Streichlern und Ihnen unsympathischen fremden Hunden geschützt, sie dürfen sich also ihre Sozialpartner mit aussuchen - auf der anderen Seite verbiete oder verhindere ich offensive Feindseligkeit gegenüber denselben.
Sie dürfen mich sogar anknurren - ändert nix daran, dass ich durchsetze, was ich durchsetzen will, und wenn es bedeutet, ihnen etwas aus dem Maul zu ziehen.
Ich bestehe auf Leinenführigkeit und führe „kurz“, niemals an der Flexi, womit der Hund in seinem Radius stark eingeschränkt ist - außer im Schleppleinen“freilauf“. Aber ich bin dafür bereit öfter stehenzubleiben, damit sie ihre Zeitung lesen wollen, oder auch mal ne Runde zu joggen, wenn ich sehe, dass der Hund Hummeln im Hintern hat.
Sie dürfen aufs Sofa (außer die Große, und nur wegen ihren alten Knochen - dafür hat sie exklusive „Höhlen“ und ihren Kennel mit weichem Bettchen im Haus über die sie bestimmt), aber wenn sie darauf zu toben beginnen oder anderen Quatsch machen, müssen sie runter.
Sie dürfen in die Küche, diese aber sofort verlassen wenn ich sie dazu auffordere.
Wann gegessen, geschlafen und rausgegangen wird, entscheide ich.
Gebettelt wird hier nicht, und die Sofaprivilegien gelten niemals während der Mahlzeiten, falls mensch mal im Wohnzimmer isst. Bestimmte Zimmer des Hauses sind für die Hunde tabu, andere nur in Begleitung eines Menschen zu betreten - aber dafür dürfen sie immer in den Garten (in den Ruhezeiten auch, da gehe ich aber mit raus, damit sie nicht wachen).
(Selbstverständlich gilt es auch für meinen Mann - er entscheidet ebenso wie ich und wir vertreten uns gegenseitig bei unseren Hunden).
Ich würde sagen goldene Mitte?
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Pfuh. Ich find die Frage schon sehr schwierig. Selbstbestimmung ist ne menschliche Kategorie und auch da schon extrem problematisch (schon, ganz ohne die Psychoanalyse zu bemühen, mit noch umso mehr ). Und Führung äußert sich in ganz unterschiedlichen Dingen. Grob gesagt ist es hier auch völlig vom Hund und der Situation abhängig. Davon, was ich brauche genauso wie davon, was der jeweilige Hund braucht.
Da wir in einer sehr geschützten Blase leben, haben meine Hunde viel Freiheiten. Sie sind größtenteils offline, können draußen viel toben und erkunden. Jagen und Mist fressen unterbinde ich dafür recht strikt. Sie dürfen auch mal Wege vorschlagen und über die Länge des Gassigangs entscheiden. Sie dürfen betteln und sich in Haus und unserer Wohnung frei bewegen. So lange sie sich auf Aufforderung trollen. Sie dürfen liegen und sich selbst beschäftigen, so lange sie sich nicht mobben und nichts von mir kaputt machen (was in Lillys Fall wegen ihres Bettwäschefaibles nicht ganz perfekt läuft). Sie dürfen ungestört fressen, aber Selbstbedienung ist nicht.
Ronja ist recht eigenwillig und hat Spaß dran, Menschen zu veräppeln, zu tricksen und ihren Willen durchzusetzen. Ich hab da auch Spaß dran und erlaube ihr das öfter. So lange es im Notfall „funktioniert“.
Für Lilly (Angsthund) war hier sowas wie Selbstbestimmung überhaupt nur durch Führung und angeleitetes Lernen zu erreichen. Sie braucht das Team im Hintergrund, um situativ mutig eigenständig handeln zu können. Ist das jetzt geführt oder eigenständig?
Ich könnts echt nicht einordnen.
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Bei mir ist es die Alternative Nr 7.
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Bei mir sind die Hunde schon so unterschiedlich.
Meine Mixdame ist sehr selbständig und braucht ihre Unabhängigkeit. Sie bleibt in der Nähe und hört auch, aber achtet sonst recht wenig auf uns.
Der Border achtet von selbst schon sehr drauf was wir wollen und freut sich riesig wenn er hören darf und es richtig macht.
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Ich find es auch schwierig, da es echt Situationens- und stimmungsabhängig ist.
Ist der hund gut drauf und wir machen was bekanntes, ist es eine 0-1
Machen wir nur was semi bekanntes, mittleres Feld
Ist er mal wieder ein A**** kanns auch eine 9-10 sein
Im Training, je nach Übung, alles dazwischen.
Ich bin da auch bei ihm so, es gibt bestimmte Regeln und Rahmenbedingungen, innerhalb dieser kann er sich "frei entfalten" und es wird nur bei Bedarf eingegriffen. Darauf bezieht sich auch meine Erziehung, also mit der Führung von mir dahin zu kommen, relativ frei von Führung zu sein.
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Bei meinen Hunden wähle ich den goldenen Mittelweg
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Insgesamt eine schier unerschöpfliche Diskussion, aber deckungsgleich scheinen mir die Begriffe nicht zu sein - wird aber langsam offtopic, bleibe aber bei meiner grundsätzlichen Haltung, Selbstbestimmung des Hundes eher nein, Freiheiten des Hundes je nach seinen Möglichkeiten, sich regelkonform zu verhalten.
So sehe ich das auch. Meine Hunde laufen beim Gassi frei und bewegen sich scheinbar "von selbst" ein einem gewissen Radius, bleiben auf dem Weg, jagen das Reh nicht. Das ist alles andere als frei entschieden, obwohl ich dazu kaum noch was sagen muss.
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Bei mir wäre es wohl eine 6 bis 7.
Natürlich darf Speedy schnüffeln und auch frei laufen. Er orientiert sich aber sehr an mir und er ist sehr unsicher. Ich hab bei ihm die Erfahrung gemacht, dass er mit mehr Führung/Anleitung entspannter und ruhiger ist.
Liebe Grüße
Chrissi mit Speedy
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Ich bin wirklich inkonsequent Trotzdem würde ich bei meinem jetzigen Hund 8 -9 sagen. Er braucht Anleitung, Führung, jemand der ihm sagt wie er sich verhalten soll. Das ist für ihn als eher ängstlicher Hund überhaupt nicht negativ, es gibt ihm Sicherheit und damit wiederum eine Form von Freiheit. Er hat gelernt sich in Konfliktsituationen mir zuzuwenden und ich habe ihn immer im Blick.
Selbstbestimmung - mmh nehmen wir mal die Angstsituationen raus würde er gerne mit weitem Radius stromern und wuseln, vielleicht mal ein Rehchen jagen. Aber unsere Welt ist so eng geworden, wieviel Selbstbestimmung ist wirklich noch möglich
Auf Spaziergängen hat er zumindest an der Leine alle Freiheiten , solange er nicht zerrt und zieht. Ich nehme Rücksicht auf seine Bedürfnisse. Im Freilauf braucht er Führung, da erwarte ich das er mit seinen Gedanken bei mir ist und immer ansprechbar. Zuhause ist er ein braver Hund, da kann er tun und lassen was er möchte. Im Garten eigentlich auch, außer kläffen
Jeder Hund braucht hier einen anderen Umgang und man muss ich auf jeden Hund neu einlassen. Ein Patenrezept gibt es leider oder zum Glück nicht.
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und ich drück da rum und frag mich, warum da nix passiert
Funktioniert es immer noch nicht?
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