Austausch zu Tierarztbesuchen mit schwierigen Hunden

  • Ich hatte bisher nur bei meinem damaligen DSH-Rüden das Problem, dass er aggressiv wurde, nachdem ihm beim TA mal weh getan wurde.

    Er wurde künftig vorsichtshalber mit Maulkorb gesichert und ich war ab diesem Zeitpunkt bei der Behandlung immer am Kopfende des Hundes. Der Rest wurde über Gehorsam geregelt und er musste dann da durch.

  • Wir haben auch so ein paar Schwierigkeiten. Erst mal, kann ich nicht im Wartezimmer warten, weil da viel zu viele andere Hunde sind. Deswegen gehen wir immer nur schnell durch, wenn wir dran sind. Bei unseren beiden Praxen muss man aber auch nicht lange warten.


    Im Behandlungsraum trägt Diego immer Maulkorb. Viele Sachen wie zB Blut abnehmen geht mittlerweile ohne zappeln, aber wenn jemand an die Analdrüsen will oder an die Krallen oder wenn es weh tut, dann kann er durchaus ordentlich rum motzen... Aber mittlerweile grollt er oft nur noch und macht sonst nichts mehr :) die Wurst hinterher ist auch beliebt, da lässt er sich dann auch ohne Mauli schmusen, er ist definitiv nicht nachtragend ^^


    Ansonsten gibt es bei uns so wenig Manipulation wie möglich. Er wird zB keine Physio mehr sehen auch wenn es eventuell sinnvoll wäre. Die letzte, die er kannte vom Hundeplatz und die bei uns zuhause war, hat er so massiv an die Wand gestellt, dass ich ihn am Halsband weg führen musste und er ne Auszeit auf der Decke brauchte. Die Tierärztin legt zB auch keinen Verband an weil ich den nicht ab bekomme ?

  • Wir haben hier auch so einen Kandidaten, der schon anfängt zu schreien, sobald wir nur die Straße zum TA runter gehen. obwohl er hat noch nie schlechte Erfahrung beim TA gemacht, aber es war von Anfang an so, das er Panik schob. Dadurch das er auch noch ein Deprivationshund ist, ist die ganze Sache nochmals problematischer.

    Nach zig TA Wechsel haben wir jetzt eine Tierärztin gefunden, die auf den Hund eingeht. Kommt er nicht auf den Tisch, krabbelt sie notfalls auch mit ihm zusammen unter den Behandlungstisch.star-struck-dog-face

    Ich komme mit der TA super klar, sie ist absolut kompetent, und weiß was sie tut. Also stehe ich auf dem Standpunkt, da muss der Hund durch. Wir kommen ihm entgegen soweit es geht, aber manche Behandlungen muss er einfach erdulden.

    Er würde jetzt ,Gott sei dank, nicht mehr zubeißen, was am Anfang durchaus möglich war. Inzwischen schreit er nur noch wie ein Schwein im Schlachthof. Es gibt aber Maßnahmen, die müssen einfach durchgeführt werden um ihm zu helfen, also hilft uns Ohropax.

    Ich würde einfach solange suchen, bis ich einen TA finde der meinen Anforderungen entspricht. Mache Sachen muss der Hund einfach erdulden, ob er will oder nicht.

  • Darf ich was zu einem meiner Kater sagen? Ist zwar kein Hund aber auch da habe ich gemerkt dass der richtige Tierarzt/Tierärztin mit Gold nicht aufzuwiegen wäre.


    Ich war mit dem Kater lange Zeit bei einer Tierärztin. Kater ist eigentlich nett und sozial. Er würde niemals beißen wenn er das Gefühl hat die Person meint es halbwegs nett mit ihm. Zur Not Fauchen, weghüpfen, klar. Aber eine nette Geste und man ist safe. Wenn es ans fixieren geht bekommt er bei "Fremden" Angst und teils aus Angst, teils aus Dickkopf mosert er auch mal. War bis zu diesem einen Termin kein Thema. Er hat sich ein Mal ohne Probleme einen kleinen Abszess ausdrücken und desinfizieren lassen, Impfungen, Kastra....Man redet ihn nett an, streichelt Mal um zu zeigen dass man eigentlich nett zu ihm sein will. Naja. An diesem Tag war da eine sehr ängstliche Tierarzthelferin. Es ging nur ums impfen. Sie hat ihn ganz kurz halbherzig durchgekrault. Und dann sofort standartmäßig festgehalten. Er war noch unsicher was das für jemand ist. Er hat 1 mal gefaucht und sie ist gleich panisch geworden und hat die dicken Handschuhe geholt. Ich sage noch das ich das dann bitte gerne machen würde, das halten. Ich wollte es ohne versuchen oder zur Not auch mit. Durfte ich nicht. Sie packt den Kater gleich total fest und grob mit den Handschuhen vor denen er Angst hatte. Mag bei richtig aggressiven Tieren korrekt sein aber er war doch noch dazwischen. Mein Kater hat das total als Angriff gesehen gezappelt, hat ein Handtuch über den Kopf bekommen. Dann war es völlig vorbei und er ist so richtig explodiert.


    War dann am Ende auch am zittern in der Box usw. Danach war er schwierig. Dank Medical Training war nach einer Zeit Maul gucken, Ohren, Krallen, abtasten kein Thema. Aber röntgen, Blut abnehmen, alles mit mehr als ein bisschen festhalten ging nicht.


    Tja. Dann bin ich wegen Zahnreinigung zu einer anderen Praxis gewechselt die da besser spezialisiert waren. Dort musste er viel mehr erdulden seitdem ich dort mit ihm bin. Highlight war ein Hautemphysem bei dem Pfoten und Brustbereich so aufgeplustert waren dass er ein halber Ballon war. Da gibt es auch Tierarzthelferinnen aber gerade wenn es heikel wird/ Tier nicht nett ist macht der TA bei dem ich dort bin viel selber und es wird ihm nur vieles angereicht etc, vorbereitet...Der Tierarzt ist top, hatte ein richtig gutes Gespür für Katzen, hat sofort die richtige Diagnose gestellt und sich entschlossen Entlastungsschnitte zu setzen. Er hat ihn ohne Handschuhe im Nacken gepackt, schnell mit dem Rasierer den Kater auf die Seite und jeder Seite rasiert. Der Kater war selbstverständlich außer sich aber der Tierarzt hat immer wieder los gelassen, hat lieb mit ihm geredet, gurrende und schnurrende Geräusche von sich gegeben um ihn zu beruhigen und lieb geredet. War mega süß und witzig (wenn ich nicht völlig fertig gewesen wäre) und irgendwie hat der Kater schnell kapiert dass er immer wieder losgelassen wird. Er ist da halt anders als viele andere Katzen und würde eben nicht aggressiver werden ala: "Hand bloß immer an der Katze lassen!" klappt bei ihm eben nicht. Auch bei den kleinen Einstichen mit dem Skalpell war mein Kater top. Er hat einfach sofort gemerkt dass da jemand ist der das durchzieht was er machen will aber eben auch nett ist zwischendurch und einen nicht angreifen und umbringen will trotz dass er ein bisschen blöd ist gerade.


    Danach hat er dem Kater ein paar Minuten gegeben sich umzugucken und zu erholen und hat ihm dann vorsichtig überall die Luft aussmassiert. Der Kater hat sofort die Erleichterung gespürt und die sanften Berührungen genossen. Ich musste ihn da lassen über Nacht. Am nächsten Morgen durfte ich ihn abholen. Der TA hat ihm noch mehrmals die Luft aussmassiert und ich war völlig perplex dass mein Kater zwar durch Stress bisher nichts gefressen hatte aber während des Ausmassierens hat er geschnurrt. Und zwar kein panisch besänftigendes schnurren zur Beruhigung sondern er hat sich echt entspannt. Der TA hat so viele Kleinigkeiten richtig gemacht wie ihm die Box vor die Nase halten statt ihn rein zu heben usw. Seit diesem Vorfall lässt mein Kater sich dort wieder Fieber messen und auch sonst ist er wesentlich umgänglicher dort geworden.


    Das Hautemphysem ist vollständig abgeheilt. Keine bleibenden Schäden etc. Aber zu lange Geschichte.

  • Hallo,

    Speedy ist - trotz seiner geringen Größe - auch ziemlich speziell.

    Als er zu uns kam, hat er sich an Kopf und Pfoten gar nicht anfassen lassen und das Tierheim hat uns auch gleich gesagt, dass das geübt werden muss, da er sich kaum untersuchen ließ.


    Ich hab dann jeden Abend angefangen, mir erst seine Pfoten, später Ohren, Augen und Zähne anzusehen. Anfangs nur kurz die Stellen gestreichelt und mit Leberwurst belohnt. Nach einigen Wochen konnte ich mir die Zähne und alles andere richtig ansehen.

    Wir haben eine ganz tolle Tierärztin, die für Angsthunde extra Termine vergibt. Da ist sonst niemand in der Praxis und sie lässt den Hund erstmal schnuppern, wiegt ihn nur ( wenn er nicht gerade akut krank ist), dann bekommt er ein Leckerchen und geht wieder. Das haben wir ein paarmal gemacht, bevor er richtig untersucht wurde und das hat gut geklappt.

    Natürlich geht er trotzdem nicht gerne hin, aber er lässt sich untersuchen und anfassen.


    Wenn es mit dem Tierarzt nicht passt, ist ein Wechsel wahrscheinlich am besten.

    Bevor wir diese Ärztin gefunden haben, waren wir auch erst in zwei anderen Praxen, die einfach einen Maulkorb raufgetan haben, ohne vorher zu fragen ( und das bei Speedys Vorgänger- einem tiefenentspannten Beagle).


    Liebe Grüße

    Chrissi mit Speedy

  • Mein zwei älteren haben kaum Probleme beim Doc. Bibi hat massiv Angst, seit sie einen entzündeten Analdrüsen-Abszeß hatte, das muß wohl elend schmerzhaft gewesen sein: der wurde entfernt in Vollnarkose (hatte vorher wohl schon sauweh getan, sie ging dauernd dran, deswegen hab ich den überhaupt bemerkt gehabt. Und anschließend wurde noch paarmal gespült, damit auch alle Bazillen raus waren. Und das war halt dann ohne Narkose, weil er sie nicht dreim-viermal hintereinander jeden Tag mal kurz in Narkose legen wollte..... Seither bibbert sie beim Arzt wie Espenlaub, schon im Wartezimmer. Allerdings mußte ich im August kurzfristig impfen lassen (für ihre Prüfung), und bin hier vor Ort zu einem Doc, den ich schon kannte. Der ging in die Knie, hat sie angebaggert, sie durcheknudelt, und sie hat sich gefreut - ich hab meinen Hund nicht wiedererkannt.... *gg Dann hopp auf den Tisch - nichtmal DAS hat sie gestört. Hab sie kurz gehalten, Finger im Halsband, Kopf an meinen gedrückt, der Pieks selbst hat sie gar net gestört. Ich denke, da werde ich jetzt öfter hingehen, gerade für Kleinkram brauch ich da keine 70 km zu fahren, wenn hier ein Arzt ist, der mit ihr gut umgehen kann.


    Bossi findet alle Menschen toll, und Ärzte am Allertollsten - is n Männerhund *gg Den kannste ohne Vorwarnung tackern, und er freut sich noch drüber.


    Aaaber Faro..... |) Der wurde in der Tierklinik ausschließlich mit Blasrohr-Narkose behandelt, weil er alles und jeden anging. Egal, ob Impfung, Blutentnahme, oder eine Verletzung, den hat niemand angefaßt. Drei Jahre lang. Dann kam er zu mir, und hat sich am zweiten Tag bei mir so angeboten, daß ich ihn komplett durchkraulen mußte. Ich darf ALLES anfassen, angucken, er läßt mich machen. Vertrauen pur - fragt mich nicht, warum.... Aber als ich Schilddrüsentabletten neu brauchte (das Tierheim hatte mich für ein halbes Jahr ausgestattet), war mir schon bisserl anders. Weil ich keine Ahnung hatte, wie er dann mit mir zusammen beim Arzt reagiert, und ich will für Kleinscheiß keine Narkose geben lassen. Hab die dann ohne Untersuchung erhalten, einfach die bisherigen Krankenunterlagen mitgebracht. ;-)

    Generell werde ich das ausprobieren wie bei den andren Beiden: ich halte den Hund am Kopf und Halsband, notfalls mit Geschirr, aber bei ihm definitiv noch Maulkorb dazu (kennt er ja und trägt er absolut entspannt). Und dann halt austesten, wie er sich beim Untersuchen gebärdet - weil wenn er tobt, während der Doc ihn abhört, ist das blöd. Dann hört der net viel *gg Wenn er zickt, kriegt er ein deutliches STOP von mir. Dafür brauche ich aber einen Arzt, der nicht zurückzuckt, wenn er tut, als wollt er den fressen, denn sonst hat er verloren (da sind bei uns die Landtierärzte genial, weil die halt mit unwilligen Tieren in ganz andren Größenordnungen umgehen, die sind da eher "handfest" *gg und lassen sich von so nem Terrier net gleich ins Bockshorn jagen). Faro merkt sofort, wenn jemand unsicher ist. Geht er nach vorn und kassiert dafür nen Anschiß von demjenigen (nur verbal!), dann ist er beeindruckt und geht weg, wenn er kann. Die Sicherheit der Person, die ihn berührt, gibt auch ihm Sicherheit. Und dann wird er da einfach durch müssen. Sollte das mit dem Arzt nicht klappen (männlicher Vorbesitzer, der Faro geschlagen hat etc.), hab ich hier im nächsten Kaff eine Ärztin, das könnte deutlich besser klappen (die kenn ich aber noch nicht persönlich und im Umgang mit den Tieren), oder ich geh nach Nürnberg in die Klinik, da hats viele Ärztinnen. Aber letztlich wird er im Laufe der Zeit lernen müssen, sich auch vom Arzt mal anfassen zu lassen, denn wenn er mal ernsthaft verletzt sein sollte, ist das echt blöd, wenn man an ihn nicht rankäme.


    Insgesamt gehe ich grundsätzlich erst mit dem Hund in die Praxis, wenn wir dran sind. Bis dahin bleiben die Hunde im Auto, ich sitze ohne Tier im Wartezimmer und bitte darum, mir rechtzeitig Bescheid zu geben, wenn ich gleich dran bin, damit ich den Hund noch holen kann. Bibi braucht dann keine Angst zu haben so lange, die geht rein und da durch und gut is. Andere Patienten haben dann keine Probleme mit einem Bossi, der Hasen & Co. direkt vor der Nase zum Quietschen spannend findet als passionierter Jäger (einmal saß in nem vollen Klinikwartezimmer eine Frau mit Frettchen direkt neben uns, war sonst kein Platz mehr frei, die hat das zu allem Überfluß auch noch aus der Box geholt und geknuddelt, und Bossi zu meinen Füßen hat die ganze Klinik zusammengekreischt - am Liebsten hätt er vorab das erledigt, was der Arzt dann hinterher eh mit dem Frettchen tun mußte....), und Faro wird, fürchte ich, dasselbe Problem haben mit Kleintieren *gg, außerdem sind fremde Menschen Streß pur für ihn, und er würde ebenfalls hochdrehen wie blöd und wäre damit schon auf 180, bevor er überhaupt dran wäre. Und wenn der Hund nicht schon ne halbe Stunde lang auf 180 ist, bevor er das Arztzimmer betritt, ist denke ich die Situation für Tier und Halter wesentlich entspannter.


    Das Problem ist glaube ich oft, daß der Halter selbst Angst hat vor der Reaktion seines Hundes, und dann auch noch Mitleid, statt da einfach kurz den Hund richtig festzuhalten, ne kurze Ansage zu machen, und schnell (!) den Arzt zum Ende der Behandlung kommen zu lassen. Weil wenn alles schnell vorbei ist, und ich mir sicher bin, gebe ich dem Tier auch die Sicherheit, Hundi spult sich net so hoch, und kommt schnell wieder raus. Ich weiß auch nicht, wie Faro reagieren wird bei der ersten Blutabnahme. Aber ich weiß eines: er wird meine Bereitschaft, das jetzt durchzuziehen, spüren, und das wird ihm Sicherheit geben, das mit sich machen zu lassen.


    Aber erst möchte ich noch ein bissel im privaten Bereich trainieren mit ihm, daß er sich überhaupt von Andren (Bekannten!) und dann auch fremd-anfassen läßt, ohne nach vorn gehen zu müssen. :-) Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden, ne..... *hust.... Sollte bis dahin was Ernsthaftes passieren, müssen wir da halt zusammen durch, ich krieg den schon gehalten, und ich denke, er hat das Vertrauen inzwischen zu mir, daß er mir das auch verzeihen wird, und nicht hinterher auch bei mir nach vorn geht *toitoitoi.....


    Meine Devise ist auch: ICH halte den Hund, egal, was gemacht wird. ich bin dabei, bis bei der Narkose der Hund einschläft, ich hab ihn im Arm, wenn er aufwacht. Ich lasse keinen meiner Hunde allein in der Praxis und gehe raus (sch..... auf Corona! Und ich bin da einig mit meinem Doc - ICH halte den Hund. Dafür gibts Masken.), sondern bin dabei, egal, was gemacht wird. Und solang es Corona in der aktuellen Situation und extrem verbreitet gibt, geh ich net zum Doc, wenn nicht wirklich was Behandlungsbedürftiges vorliegt.


    Ich war einmal in der TK mit einer schwer verletzten Biene (Beißvorfall mit Tötungsabsicht durch einen 35-Kilo-Hund). Die wollten sie zum Röntgen mitnehmen. Bei meinem Doc darf ich die Tiere selbst in der richigen Position halten beim Röntgen, krieg nen Kittel an und gut is. In der TK wollten sie sich nicht drauf einlassen, die Helferin wollte Biene selbst zum Röntgen tragen. Ich sag "lassen Sie mich, die schnappt!". "Neinnein, ich mach das täglich, ich kann das schon". Packt den immer noch mit Schmerzen und vor Schock zitternden Hund (die hat sie natürlich nicht vorher angesprochen, und auch nicht so gegriffen, daß Biene halt einfach nicht zupacken kann, hätte ja nur das Halsband greifen müssen vorm Hochnehmen) und - ZACK, wurde sie abgeschnappt...... Zum Dank bekam der verletzte Hund von ihr dann auch noch eine grobe Behandlung und nen Anschiß. Danke auch. Die Nase hätte sie der dummen Trine abbeißen sollen!!! Das passiert mir kein zweites Mal, das schwör ich..... Und genau deswegen lasse ich auch keinen Hund mit dem Doc alleine. Eher gehe ich wieder. Man kann ja auch was zum Beruhigen geben, wenn der Hund eh verletzt ist, und dann erst Narkose röntgen, wenn der Hund schon in Narkose liegt, dann braucht man dem Hund den Streß nicht anzutun als Arzt(helfer).

  • Hallöchen :)
    Ich hatte auch von Anfang an Probleme mit meiner Hündin, was jegliche "Manipilation" an ihrem Körper betrifft.

    Anfangs reichte es schon, eine Stelle im Fell (willkürlich) auszusuchen und näher anzuschauen. Zecken entfernen, Körperteile untersuchen; bei allem schnappte sie direkt zu- da war es egal, ob fremd oder vertraute Person. Sie kämpft in dem Fall nur für sich.

    Wir haben - und machen noch immer- sehr viel Medical Training. Für mich im Alltag am hilfreichsten ist das auf die Seite legen, und so auch mit dem Kopf am Boden liegenbleiben, bis ich es auflöse. Sehr kleinschrittig und mit viel Leckerlie haben wir so geübt, dass ich an ihr herumfummeln und untersuchen darf. Das war auch unser Durchbruch zum Krallenschneiden, was heute mit der Seitenlage wirklich super funktioniert. Des Weiteren haben wir ein Kinn-Target aufgebaut, um Augen/ Ohren usw zu untersuchen. Auch hier super kleinschrittig und mit viel Geduld und Leckerlie.

    Bezüglich Tierarztbesuchen hat uns auch das "Halten" üben sehr geholfen. Ich stelle sie hierfür auf einen Tisch und halte sie, wie ich es auch beim Tierarzt tun würde, einfach nur fest. Wenn sie das ein paar Sekunden aushält gibt es wieder eine Belohnung. Impfen übe ich mit einem Ohrring- der Stecker dient als Nadel und wird immer mal wieder in Hautfalten "gedrückt".

    Schritt für Schritt habe ich dann angefangen, andere Personen sie "untersuchen" zu lassen. Angefangen mit Leuten die sie sehr gut kennt und vertraut, bishin zu weniger bekannten Freunden von mir usw. So arbeiten wir uns derzeit noch immer voran.

    Als sie an der Pfote operiert wurde und ich die Verbände wechselte und die Fäden zog, hatte sie wirklich Schmerzen (ist aber auch eine Mimose :roll:) und war dann natürlich weniger kooperationsbereit. Hier half sehr viel Zeit nehmen, Geduld und Leckerlie. Wenn sie rumfuhr und ausrastete saß ich es einfach aus und wartete bis sie sich beruhigt hatte (ggf mit Maulkorb) und brachte sie dann zurück in die Seitenlage (dafür haben wir ein Sichtzeichen das mittlerweile hervorragend funktioniert). Dann ging es in Seelenruhe weiter, und jedes aushalten und ruhige Verhalten wurde belohnt.

    Wir haben das Glück, eine tolle Tierärtzin zu haben. Wir dürfen jederzeit kommen und üben, sind schon bekannt und alle sind sehr rücksichtsvoll. Meine Hündin wird immer mit Maulkorb gesichert, nie unnötig angefasst oder angesprochen. Ich bin immer dabei und halte sie- alles andere wäre auch nicht möglich. Anfangs ist sie schon attackierend Richtung Gesicht der Ärztin gesprungen, sobald diese sich näher als 1m auf sie zubewegte. Mittlerweile kann sie untersucht werden und ist dabei angespannt und knurrt, je nach "Unangenehmheitsgrad" versucht sie noch auszuflippen aber fängt sich schneller wieder. Kann mittlerweile auch nach der Behandlung schon Leckerlie annehmen.

    Ich denke der größte Schritt in diese Richtung war das Medical Training in verschiedenen Situationen, an verschiedenen Orten mit verschiedenen Menschen. Das hat uns wirklich unglaublich weitergeholfen, auch was "normalen" Kontakt mit fremden Menschen angeht- sie kann nicht nur Tierärzte nicht leiden sondern alle fremden Menschen, und zeigt das stets im Vorwärtsgang :headbash:

  • Kleiner Nachtrag: Ich würde auch nie mehr zu einem Tierarzt gehen, der mit versucht etwas einzureden. Einmal sollte sie für eine OP in Narkose gelegt werden, meine Aussage, einen Venenzugang zu legen würde nicht funktionieren wurde mit Augenrollen abgetan, weil es über den Muskel ja so lange dauere. Ende vom Lied war, dass der Tierarzt es nicht mal annähernd schaffte die Pfote meines Hundes in die Hand zu nehmen und mein Hund maximal durch den Wind war. Also wurde es am Ende- wie von Beginn an von mir gewünscht- in den Muskel in die Hinterhand gespritzt.

    Also wie gesagt: nie mehr lasse ich mir was das Thema angeht reinreden und werde meinem Hund extra unangenehme Situationen zu ersparen! Einen Notfall hatte ich nur einmal, hier hatte ich Wohl Glück, die Ärztin war sehr nett und ging auf meine Wünsche ein. Das Ende vom Lied war der unspektakulärste Tierarztbesuch den wir je hatten xD Ich hoffe also einfach das Glück bleibt da auf meiner Seite.

  • Mir wäre damals geholfen gewesen wenn die Ärztin gesagt hätte "sorry, ich hab Angst vor solchen Hunden, bitte gehen Sie zu meinem Kollegen". Ich hab da absolut kein Problem mit und akzeptiere es wenn Menschen keine "Kampfhunde" mögen oder sich fürchten. Aber bitte sagt es mir.


    Der TA der ihn kastriert hat (noch vor meinem Umzug und bevor ich endlich den tollen TA gefunden habe) war aber auch recht cool. Eigentlich der TA von dem Hund der Eltern meiner Freundin. Sehr old-school, schon im Rentenalter aber noch am Praktizieren. Ich habe am Telefon schon die Rasse genannt, gemeint der ist panisch und wehrt sich auch wenn er bedrängt wird. Die Antwort war etwas in die Richtung "ich habe früher deutsche Doggen gezüchtet, wenn ich die gehändelt bekommen habe dann wird so ein Staff kein Problem sein". Und so war es auch. Er wurde vor der Praxis untersucht, bekam da auch die Spritze und dann hab ich ihn bis Nachmittags dort gelassen. Laut Arzt hat er keinerlei Probleme gemacht.

    Aber ok, wer Doggen mit 80kg gehändelt bekommt wird sich von 30kg nix sagen lassen xD weil eigentlich genau das das ist was der Hund braucht. Jemanden der ihm ggü selbstbewusst auftritt. Da denkt er auch nicht darüber nach zu zicken. Sobald er aber nur einen Hauch Unsicherheit spürt geht er ab. Und da ist er wie so ein glitschiger Fisch. Mit 30kg.

    Da finde ich Hunde mit viel Fell viel praktischer, die kann man besser halten xD

  • Die Jungs dulden keine Manipulation durch Fremde, schon gar nicht, wenn es mit Unannehmlichkeiten oder gar Schmerz verbunden ist.

    Ganz ehrlich, ich trainiere da nicht viel, weil ich weiß, dass sie es so oder so nie dulden werden, wenn es ein Fremder macht - ich kann alles machen, von Spritze geben, über Fäden ziehen, bis hin zu in der offenen Wunde rumwühlen, um den Fremdkörper zu entfernen.


    Also läuft hier alles schlicht über die Kombination aus Sicherung und Gehorsam/Zwang.

    Das Klinikpersonal kennen mich und die Jungs und die wissen auch, dass ich nicht lang fackel. Maulkorb drauf und bei Bedarf fixieren und gut.

    Die Leute in der Klinik sind auch entsprechend ausgebildet um im Ernstfall solche Hunde auch stationär händeln zu können. Mr E hatte ja schon mal eine Woche lang das Vergnügen.

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