Austausch zu Tierarztbesuchen mit schwierigen Hunden

  • Dafür braucht es vor Allem einen guten Arzt der sich drauf einlässt.

    Es gibt leider sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin solche Deppen die wohl die Empathie auf der Strecke verloren haben.

    Ich erinnere mich noch an die schmerhafteste Gyn Untersuchung meines Lebens von einer sichtlich genervten Ärztin was ich denn in der Notfallambulanz auftauche und sie jetzt wegen mir kommen musste (was sie mir in genau so einem genervten Tonfall sagte). Genauso die Schwester die mich im KH mit gebrochenem Bein ohne Krücken (die hatte sie beiseite geräumt) anmaulte dass ich auf die andere Liege - am anderen Ende des Raumes - soll und zwar zackig.

    Oder die Frau im Labor die meinem 1jährigen Blut abnehmen sollte und nichtmal wartete bis ich mich hingesetzt hatte bevor sie dem - noch in der Luft hängenden - Kleinen die Nadel in den Finger rammte.


    Der Unterschied ist dass ich als Mensch das eher begreifen kann dass ich da an Leute gelangt bin die menschlich halt Nieten sind und dass deshalb nicht jede medizinische Fachkraft so sein wird.


    Genauso ist es auch bei TÄ. Einen zu finden der dem Tier etwas Zeit gibt, der die Geduld hat etwas auch ein zweites Mal zu probieren, usw ist schwer. Meist ist man ja erst schlauer nachdem was blödes vorgefallen ist. Je nach Hund hat man dann ein Problem. Ich kannte bis Hecci nur die Variante Schockstarre beim TA. Unsere Familienhunde waren immer der Typ den man die letzten 200m zur Praxis tragen musste und die am Tisch einfach nur alles über sich ergehen ließen damit es so schnell wie möglich vorbei ist. Ziva ist auch so. Die zittert schon beim reingehen und beruhigt sich erst wenn sie draußen ist. Wegen sowas wurde ich auch noch nie angemault. Dafür aber schon wegen Hecci und weil er sich wehrte.


    Seit wir einen tollen TA gefunden haben ist es besser geworden, aber ganz weg bekomme ich das sicher nicht mehr. Wir sind dafür auch viel zu selten beim TA. Und nur zum üben fahre ich auch keine 40km einfache Strecke.

  • Dafür braucht es vor Allem einen guten Arzt der sich drauf einlässt.

    Das würden sie. :nicken: Ich kenne beide, auch privat, schon sehr lange. Denke das wäre kein Problem.


  • Meine Charisma, war beim TA panisch, sie musste mit 6,5 Wochen einen Katheter bekommen weil sie wegen Blasensteinen keinen Urin absetzen konnte. Seitdem war jeder Besuch beim TA einen Qual, sie fing schon an zu zittern wenn wir nur in die Straße der Praxis gingen, auch wenn ich den Weg geändert hab, sobald wir in der Straße waren ging es los. Ich hatte mal einen gebrocjhenen Arm und war mit der Tierdroschke beim Ta, da meinter der Faher er hält die Kleine, "war ja nur Krallen schneiden" hinterher war sein Oberkörper zerkratzt als hätte er einen ringkampf mit einem Kater gehabt

  • Ich habe gestern, motiviert durch diesen Thread, ein bisserl medical Training mit Faro gemacht.

    Ergebnis: ich kann mit dem Kerl einfach alles machen. Sehr schön, denn dann kann ich alles benennen und ihn bei einem späteren Arztbesuch entsprechend vorwarnen was jetzt kommt.

    Egal ob es das Hochheben auf nen Tisch mit seiner Decke ist ("Tragen"), auf dem Tisch hinsetzen oder hinlegen mit Hilfe von Körpersprache (obwohl er im Alltag "Platz" weder kennt noch macht!! aber auf dem Tisch scheint er meine Körpersprache dabei plötzlich zu verstehen.), Auge, Füßi, Öhrchen, Anfassen (zB mit Tuch als Ersatz für Tupfer oder einem Gegenstand als "Gerät"), Pieks- ich darf alles machen, inklusive durchknuddeln. Ich muß also quasi "nur noch" die Begriffe dazu beibringen und die jeweilige Berührung benennen. Er fand es sehr lustig, hat er doch jedesmal ein Frolic bekommen nach jeder Berührung. Habe mich sehr gefreut, denn damit ist er der wichtigste Punkt bei ihm quasi schon vorhanden, er kennt mögliche Berührungen, und akzeptiert sie durch mich und kann sie mit Spaß verbinden.

    Mir ist eingefallen, irgendwo liegt eine Spritze herum im Hundeschub, die ich mal zur Dosierung eines Medikaments vom Arzt mitbekommen hatte. Da kann ich spritzen sogar mit original Spritze üben, die sich seinem Körper nähert.... :bindafür:

    Und Mauli kennt er ja auch ausm Alltag, der ist eh streßfrei.

    Ich denke, gerade bei einem Hund, der Stress mit Berührungen durch Fremde hat, ist sowas toll, wenn er die Berührungen an sich daheim akzeptiert, aber auch die Geräte schon kennt, die der Arzt verwendet. Sodaß nur noch der fremde Mensch an sich einen Streßfaktor darstellt. Und das kann ich im Alltag üben.

    Tausend Dank also für die coole Anregung und den lustigen Abend, wir hatten Spaß heart-eyes-dog-face

  • Meine beiden haben keine Probleme beim TA.


    Gypsy hatte etwas Angst als wie sie bekamen. Aber Gott sei Dank gings mit Leberwurst dann super. Heute bedeutet TA für sie Leberwurstgrinning-dog-face-w-smiling-eyes. Beim Blutabnehmen wegen Herzwurmtest oder bei der Impfung zittert sir allerdings manchmal etwas.


    Zorro liebt den Tierarzt. Ich hab keine Ahnung warum, aber man muss ihn echt bremsen, dass er den TA nicht ständig im Gesicht schleckt.


    Ich hatte auch wirklich immer Glück. Der TA auf Hawaii (hatten nur Gypsy) kam ins Haus und machte alles ganz casual und ruhig.


    Dann in Colorado eine superliebe Tierärztin und jetzt in Kansas wieder. Beides recht junge Armytierärzte mit einer großen Liebe zum Hund. Zorro wedelt und wiggelt viel. Die bleiben da superlieb und geduldig und kuscheln auch mit den Hunden und können ihn irgendwie auch professionell dann fixieren wenn sie Blutabnehmen oder so müssen ohne grob zu sein.


    Hier machen sie das lieber mit Helfer und TA ohne Besitzer. Also ich bin mit drinnen, aber Hund festhalten wenn man mit der Nadel was machen muss machen sie lieber selbst. Anscheinend stellen sich hier viele Besitzer beim Hund festhalten doof angrinning-dog-face-w-smiling-eyes

  • Ich freue mich über die kleine Motte. Heute kamen die Fäden raus und die letzten 3x ist sie anstandslos in die Praxis marschiert. Zwar aufgeregt, aber ohne Zögern. Heute hat sie sogar erst einen Rundgang gemacht und ist dann nach kurzem Zögern Richtung Behandlungszimmer marschiert, kurzer Stopp auf der Waage, obwohl sie das gar nicht hätte müssen. Hat sich brav die Fäden ziehen lassen und durfte zur Belohnung noch mit ihrem Hundekumpel durch die Praxis toben.

    Ich freue mich, dass sie nicht mehr wie Espenlaub zittert, sondern nur noch aufgeregt ist. :hurra:Toll, toll, toll!

    So ein tolles Mädchen! :herzen1:


    So und jetzt gehen wir das Medical Training, das McChris hier empfohlen hat, an! :nicken: Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen!

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