Schäferhund? Malinois?

  • Bevor hier weiter über potentielle Rassen diskutiert wird, müssen erst Mal die Lebensumstände hundetauglich gemacht werden

    Das sehe ich genauso. Klar, ein erwachsener Hund kann seine sechs, sieben, acht Stunden allein bleiben, manch einer macht das in der Tat mit. Aber ist das dem Hund dann auf Dauer gerecht? Oder muss man sich dann doch irgendwann eingestehen, dass man da eher seine eigenen Wünsche als die des Hundes berücksichtigt hat? Hunde sind nun einmal soziale Wesen, die im Rudelverband leben. Natürlich schlafen sie einen großen Teil des Tages aber nicht allein. Man kann Hunden langsam und schrittweise beibringen, dass alleine bleiben und "der Verlust des Rudels" nicht gleich der bevorstehende Tod bedeutet, aber meiner Meinung nach sollten da ca vier Stunden nicht überschritten werden. Auch berufstätig kann man einen Hund halten, wenn man Möglichkeiten schafft - zum Beispiel über Fremdbetreuung. Das ist aber nicht bei jedem Hund möglich. Einen Mali oder anderswie territorialen Hund, der Fremde eher so meh findet, sehe ich da (abgesehen von den zahlreichen anderen Gründen) nicht. Aber auch bei anderen Rassen muss das passen. Beispiel: Bei meiner Havaneserhündin Sookie wäre das überhaupt kein Problem, die geht mit jedem mit und ist da auch glücklich. Mein Sheltiemädchen Lily findet fremde Menschen richtig doof - die würde unter so einer Situation leiden.


    Ich würde dir auch erstmal empfehlen, zu schauen, ob dein Leben hundefreundlich werden kann, bevor du dir Gedanken über eine Rasse machen kannst. Zumal es momentan ohnehin kaum möglich ist einen Hund zu bekommen - abgesehen von unseriösen Wegen. Meinen ersten Hund habe ich mir übrigens mit meiner Mutter geteilt, weil sie bei mir zu lange allein bleiben müsste. So war Sookie die meiste Zeit bei meiner Mutter (rückblickend eher ihr Hund - war aber unser beider Wunsch und sie hat sich speziell Sookie ausgesucht, deshalb war das nicht schlimm) und ich habe mit ihr Hundesport gemacht. Jetzt bei meinem wirklich eigenen Hund habe ich mein Leben komplett umgerichtet damit ich dem Hund gerecht werden und er artgerecht leben kann und arbeite mittlerweile in einem Job, in dem ich den Hund zur Arbeit mitnehmen kann bzw Home Office mache

  • Ich habe hier nicht alles gelesen und kann Dir nur zum Thema Kosten meine Erfahrungen mitteilen. Monatliche Kosten planen ist gut und schön, das kippt aber beim Auftreten einer Krankheit ganz schnell. Unser Papillon, der 2013 über die Regenbogenbrücke ging, brachte uns Tierarztkosten von 4 Tausend Euro in 13 Monaten. Unser Chihuahua, der uns im Januar vorigen Jahres verlassen hat, bescherte uns 3,8 tausend Euro Tierarztkosten in 2 Jahren.

    Und zur Rassewahl - ich bin kein Anfänger, mich begleiteten im Laufe meines Lebens 8 Hunde unterschiedlicher Rassen. Einen DSH würde ich nicht haben wollen, weil man mit Krankheiten rechnen muss und einen Malinois würde ich mir niemals zutrauen, weil der zu beschäftigungsintensiv ist. Übrigens finde ich es repektlos, in einem Hundeforum, wo bestimmt die Hälfte der Mitglieder kleinere Hunde hält, diese als "Fusshupen" zu bezeichnen.

  • Ich habe hier nicht alles gelesen und kann Dir nur zum Thema Kosten meine Erfahrungen mitteilen. Monatliche Kosten planen ist gut und schön, das kippt aber beim Auftreten einer Krankheit ganz schnell. Unser Papillon, der 2013 über die Regenbogenbrücke ging, brachte uns Tierarztkosten von 4 Tausend Euro in 13 Monaten. Unser Chihuahua, der uns im Januar vorigen Jahres verlassen hat, bescherte uns 3,8 tausend Euro Tierarztkosten in 2 Jahren.

    Und zur Rassewahl - ich bin kein Anfänger, mich begleiteten im Laufe meines Lebens 8 Hunde unterschiedlicher Rassen. Einen DSH würde ich nicht haben wollen, weil man mit Krankheiten rechnen muss und einen Malinois würde ich mir niemals zutrauen, weil der zu beschäftigungsintensiv ist. Übrigens finde ich es repektlos, in einem Hundeforum, wo bestimmt die Hälfte der Mitglieder kleinere Hunde hält, diese als "Fusshupen" zu bezeichnen.

    Same, was die Kosten angeht. Allein in den letzten zwei Wochen hat Lily mich über 700€ gekostet - wegen einer Darmentzündung, die nicht sofort als solche diagnostiziert werden konnte

  • Vom DSH aus der LZ rate ich in deiner Situation auf jeden Fall ab, einen aus der Showlinie, der auf ruhigeres Wesen gezüchtet wurde... vielleicht, kenne ich mich nicht ganz so gut mit aus,


    Malinois hier bei uns in der Gegend haben alle keinen Kontakt zu anderen Hunden und werden sehr streng geführt und stark sportlich beschäftigt, sehe ich bei dir nur wenn du bereit bist dein Leben um den Hund herum zu bauen. Finde den Malinois, der gefühlt gerade die nächste Moderasse ist, so null geeignet für durchschnittliche Hundeanfänger...

    Aeh? Du raetst vom DSH aus LZ grundsaetzlich ab, findest aber einen Mali unter gewissen Umstaenden passend/er!??

    :skeptisch:

    Null geeignet für durchschnittliche Anfänger heißt wohl eher nicht passend oder? ?


    Die Aussage mit „Leben um den Hund herumbauen“ zeigt doch auch deutlich, dass die Rasse, die TE am liebsten mag, nur in weiter Zukunft möglich wäre. Ich wollte damit andeuten, dass die Lieblingsrasse nicht für immer ausgeschlossen ist. Momentan und als Anfänger aber nicht geht. Kann natürlich sein dass ich mich da nicht ideal ausgedrückt habe, versteht man das jetzt etwas besser?

  • Huhu,

    ich wollte zum einen einmal loben, wie reflektiert und vernünftig du auf die vielen Antworten reagiert hast, die zwar richtig sind aber eben wahrscheinlich nicht deinen Erwartungen entsprochen haben. - Weiß gar nicht, ob ich die Kröte so leicht hätte schlucken können :bindafür:


    Und zum Thema DogWalker/Hundesitter: Hab' ich auch ganz lange und gerne gemacht und immer noch liebe Kontakte zu den Besitzern. Mit dem Tierheim klappte es bei mir eh nie wegen meiner Arbeitszeiten. Ich habe dann selbst auf eBay Kleinanzeigen meine "Dienste" angeboten :winken: und aktuell sehe ich auch, dass in der "Dogsitter gesucht"-Gruppe auf Facebook viel los ist und es bei einigen schon gepasst hat :applaus:


    Viel Erfolg dir =)

  • Wie ist es eigentlich mit weißen Schäferhunden was sagen die schäferhundexperten dazu könnten die dürfen TE funktionieren?

    Sehe mich nicht als Schäferhundexperte, da ich keine Zucht betreibe und nicht im SV bin, habe in meinem Leben aber durchaus Erfahrungen mit Schäferhunden verschiedener Sorten gesammelt...Möchte deshalb erwähnen, dass der BBS sowie der manchmal anfallende nicht standardgemäße weiße DSH immer noch sehr nah am DSH sind und deshalb ähnliche Voraussetzungen benötigen. Manche Menschen sehen den BBS als familien- und alltagstauglicher an, manche sehen ein empfindlicheres Nervenkostüm und irritableres Wesen... Aber am Ende bleiben es Schäferhunde, und diese wollen lieber nicht 8 Stunden am Tag alleine sein.

  • Ich bin Single, habe einen Vollzeitjob und zur Zeit einen Hund, davor immer lange 2 Hunde und hoffentlich in Zukunft auch wieder.


    Wie ich das mache? Zum einen erfordert es mein Job nur ca 6h pro Tag außer Haus zu sein, das ist für viele erwachsene Hunde gerade noch vertretbar. Trotzdem wären auch 6h pro Tag wirklich viel und vor allem für mich stressig, weil ich dann nicht mal eben noch nach der Arbeit einkaufen könnte oder abends ohne Hund mal ins Kino/Restaurant/zu Freunden könnte.


    Deshalb habe ich meine Eltern mit im Boot, die sich toll mit kümmern. Aber egal ob Familie, Nachbarn, Freunde, Hobby-Hundesitter, Hunde-Tagesstätte etc... Fast immer sind da nur "nette" Hunde gerne gesehen. Viele professionelle Hunde-Tagesstätten nehmen sogar nur artgenossenverträgliche Hunde. Das sind erwachsene Schäferhunde einfach fast nie mit Fremdhunden.


    Mit einem netteren, weniger reizoffenen Typ Hund ist es auch wesentlich leichter, den Hund nach der Arbeit zu Freizeitaktivitäten mitzunehmen, entspannt Besuch zu empfangen etc... So kann man dann auch Vollzeitjob, Hund und ein Leben mit sozialen Kontakten und (hundekompatiblen) Hobbies haben:sweet:

  • Also ich kann dir vom Malinois auch nur abraten. Man richtet bei solchen Hunden sein Leben nach dem Hund aus..


    Ein Malinois ist sehr Reaktionsschnell, geht bei Konflikten gerne gegen den Besitzer etc, alleine das ist für einen Anfänger kaum zu handeln - selbst ich die vorher Dobermänner hatte war mit der Schnelligkeit und Heftigkeit mit der Malis oft wegen Kleinigkeiten agieren überrascht..


    Dazu kommt, viele Malis sind eben nur Alltagstauglich wenn sie entsprechend geführt werden. Wobei Alltagstauglich für mich bedeutet, ich kann an Hund und Mensch vorbei gehen ohne das der Mali in diese rein hackt. Da sind wir von anfassen, streicheln und mit anderen Hunden spielen was sich der "Normalhundehalter" unter Alltagstauglich vorstellt noch weit von entfernt (Ausnahmen gibt es auch bei den Malis!). Das zu erarbeiten braucht Erfahrung (die man sich mit ganz "normalen" Hunden erarbeiten kann, der Mali ist dann halt ne Stufe höher).


    Der Finanzielle Aufwand wird mit Eintritt in den Hundesport massiv steigen.. ich gebe aktuell (ohne Hundesport) ca. 150,-€ im Monat für zwei Malis aus. Mit Hundesport bin ich bei in normalen Monaten bei ca. 300,-€ bis 400,-€ (das meiste geht für Benzin drauf) bis im Extremfall 900,-€ (Trainingswochenenden inkl. Hotel, Privattraining etc.) dabei..


    Einen Mali als völliger Hundeanfänger ist einfach nicht sinnvoll.


    Und ganz ehrlich du wirst kaum einen guten Züchter (damit meine ich VDH/FCI und nicht ebay Kleinanzeigen "meine Hündin ist so toll ich lasse sie mal decken" Vermehrer) finden der dir einen Hund unter deinen Voraussetzungen (keine Erfahrung, Hund viel alleine) verkauft. Die Züchter die ich kenne verkaufen in der Regel nur an Leute, die vorher zumindest Erfahrung mit anderen Hunden gemacht haben. Viele sogar nur, wenn Erfahrung mit anderen Gebrauchshunderassen vorhanden ist.

  • Du hast mit beiden wohl Recht, ja. Ich werde mich nochmal nach anderen Hunden umschauen und das mit dem Tierheim auch mal in Angriff nehmen. Mal schauen was bei raus kommt.

    Ich bin 21. Werde dieses Jahr 22.


    Trotz allem: Weiß jemand wie das mit Hund und Motorrad ist? Kennt sich da jemand aus?

    Ich vermute, dass kaum ein Tierheim an jemanden vermittelt, der Vollzeit-Berufstätig ist. Unser städt. Tierheim würde es nicht tun. Die Nettoarbeitszeit ist ja nicht alles, dazu kommen Fahrtzeiten, Arzttermine, Freizeitgestaltung, Einkäufe etc. Ich würde mir das gut überlegen, und mit der Hundeanschaffung warten, bis die Voraussetzungen passen.

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