Wie verhalten, wenn ein Hund meinen Welpen angreift? (und andere Probleme)

  • @tassuat
    Nochmal zum Thema Entspannung. Stell dir vor, er jagdt nicht dem Postboten hinterher oder fängt an zu kläffen wenn es an der Tür klingelt, selbst nicht wenn eine Krankenwagen-Sirene ertönt, da bleibt er völlig entspannt liegen. Er belästigt keine fremden Menschen (Das war auch mal Thema), auch sitzt er brav auf seinem Platz wenn ich mit meiner Familie zusammen Esse. Er springt nicht wie ein flummi durch die Wohnung und kläfft alles und jeden an, nein, er weiss was sich gehört und wie er zuhause zur Ruhe findet. Nur bei Hundebegegnungen ist es so schwierig ihm Ruhe zu vermitteln, deshalb hatte ich den Thread eröffnet und meine Situation erklärt, um Tipps gebeten - Nicht darum das mein Hund fertiggemacht und als "Tutnixhund" beschimpft wird. Na ja, mein Fehler.

  • Das Problem ist, dass je mehr er solche Erfahrungen macht wie mit dem Akita oder auch der Zwergpinscherhündin, desto mehr wird sich sein negatives Verhalten häufen. Deshalb eben mein Tipp Hundewiesen eher zu meiden und stattdessen gezielte Kontakte suchen. Es liest sich schon so, als würdest du häufig rumstehen und warten was passiert. Da kann ich nur empfehlen selbst früher aktiv zu werden. Man muss nicht immer blocken, aber man kann durch ruhiges weiter gehen und den Hund zu sich holen viele Situationen auflösen.

    Jetzt ist deiner noch recht klein, aber lass ihn mal in der Pubertät seine Hormone entdecken, dann sieht es schon anders aus. Deswegen wäre es jetzt wichtig ihm wenige aber dafür positive Erlebnisse mit anderen Hunden, auch Rüden und auch an der Leine zu bieten. Dieses spielen mit anderen Hunden wird oft überbewertet. Er muss nicht mit jedem Hund spielen, vor allem wenn du den nicht kennst.


    Bei Fremdhunden würde ich ihn also immer zu mir holen, kein Hinlaufen zulassen und am besten mal zwei Schritte an der Leine ohne Kontakt nebeneinander herlaufen. Wenns gut aussieht, kann man dann ableinen, aber eben ohne Aufforderung zum Hallo sagen, sondern einfach gehen. Die meisten Hundebegegnungen laufen so sehr viel entspannter.


    Ansonsten sieht wedeln, unterwürfig sein und hinlaufen zwar lieb aus, ist aber für viele Hunde trotzdem aufdringlich und Welpen werden dann gerne mal zurecht gewiesen. Ich würde das vermeiden.

  • Aber nicht um sie zu ärgern oder irgendwie zu bedrängen.

    Na ja, für manch einen Hund ist das auf sie hingehen schon doof genug :ka:


    Egal, wie ruhig er dabei noch Deiner Meinung nach ist.

    Da ist er immer sehr vorsichtig, beschwichtigt und legt sich auf den Rücken, bevor überhaupt klar ist ob sie Lust auf ein Spielchen & Kennenlernen haben.

    Da kommen wir zu einem recht hündischen Problem, wenn ich es mal so sagen darf.

    Es gibt so manch ein Hund, der gerne dieses "welpenhafte Art" zeigt. Schmeißt sich auf den Rücken und beschwischtig.

    Für viele gut sozialisierte Hunde eine Art Stopp-Signal, was dann auch befolgt wird. Sie wenden sich dann ab.


    Dann kommt der Kleine wieder an, und macht genau das, was er vorher auch schon gemacht hat.

    Wird sich dem zugewandt, bereit zum Spielen, zum Schnuppern, oder gar zum Signal "laß mich in Ruhe" - kommt wieder dieses Welpensignal.


    So ein Hund lernt, daß das eigene Verhalten keine "böse Konsequenzen" hat, und nervt damit dann die erwachsene Hunde weiter.


    So manch ein erwachsener Hund macht das immer noch so, weil sie von der Jugend an nicht anders gelernt haben, mit "Konflikten" umzugehen. Und so lange sie nicht an den "falschen" Hund geraten, steigert sich ja die Erfolgsquote.


    Bei "falschen" Hunden - damit meine ich nicht zwangsläufig schlecht sozialisiert! - kann das auch mal nach hinten losgehen. Dann gibt es eine typische hündische Maßregelung, die meist für den Menschen deutlich heftig aussieht.

    Ich weiß nicht warum er gerade bei kleineren oder etwas größeren Hunden nicht versteht, wenn diese ihre Ruhe haben wollen. Wenn sie knurren geht er schon auf Abstand, doch versucht er es nach einer Weile nochmal mit ihnen zu spielen.

    Weil er bisher mit seiner Taktik immer wieder "Erfolg" gehabt hatte. :ka:

    Es gab nicht DIE Maßregelung. Oder einen deutlichen Abbruch von Deiner Seite aus.

    Das Knurren ist ja nur eine Warnung.

    Reicht ihm aber, nicht mehr, aus.

    Denn er versucht es eben noch einmal - wohl wissend, wie ER es (noch) unterbrechen kann :ka:

  • Ohne jetzt der große Bumann zu sein, vielleicht müsstest Du als Besitzer sehen, dass Dein Hund sich nicht immer besonders höflich verhält? Also mal ganz objektiv den Hund in seinem Verhalten betrachten? Völlig unemotional? Er ist kein Baby oder Welpe mehr und geht jetzt selbstbewusster in Hundebegnungen rein. Anstatt bisher beschwichtigend und unterwürfig aufzutreten, versucht er jetzt auch mal auf dicke Hose zu machen und merkt, wie erfolgreich das ist! Ich würd sagen, dass ist ein ganz normales Verhalten.


    Mein Rüde würde ihm ganz deutlich sagen, dass er sein Verhalten nicht in Ordnung ist!

  • Und da sagen manche er bräuchte mal eine klare Ansage...Nein, ich stehe eben nicht häufig rum und warte was passiert. Das ist ein völlig falsches Bild. Es ist sogar so das ich (egal ob Hundewiese oder sonstwo) die meisten Begrüßungsrunden ablehne, bitte den Hund zurückzuholen oder anzuleinen und ich dann zu hören bekomme "Lass mal schnuppern", "Die klären das unter sich", "Welpenschutz". Es ist absolut nicht so als würde ich freiwillig in eine solche Situation gehen wollen. Bestimmt schreibe ich das schon zum 6 oder 7-mal, wenn ich die Zwergpinscherhündin schon von weiten sehe, wie sie in unsere Richtung kommt bitte ich drum sie anzuleinen. Denn sonst steuert sie Zielsicher auf meinen zu und giftet ihn an, wenn er ihr Verhalten erwidert ohne mit der Absicht mit ihr spielen zu wollen. Ich muss sie und andere Hunde nicht blocken, wenn sie nicht gerade 3 Meter vor meinem stehen. Denn dann ist es für ihn auch kein Problem weiterzugehen. Doch ist es eben nicht immer möglich einen anderen Weg einzuschlagen und man ist gezwungen an den Hunden vorbeizugehen. Deshalb gehe ich zur Seite, lass ihn absitzen und lenke seine Aufmerksamkeit auf mich, denn sonst würde er schnuppern gehen und seine Show abspielen wollen. Trotzdem kommen die anderen HH zu mir, wenn ich nicht gerade meine ich wäre in Quarantäne....

    Das mit den positiven Erlebnissen ist mir auch klar, daher lasse ich schon keinen Kontakt mehr zu oder gehe auf die Hundewiese (dann nur, unter der Woche, zu einer Zeit wo dort kaum jemand bis niemand ist). In der Stadt ist es nicht immer so einfach halbwegs sicher und abgeschottete Orte zum freilaufen zu finden, da war ich froh drum diese unoffizielle Hundewiese mittem im Wald am Stadtrand zu kennen. Ich war November das letzte mal dort um eine erwachsene Cockerspaniel Hündinn zu treffen, mit der sich meiner super versteht. Da war das mit dem Akita und ich habe ihn sogar auf Video, wie er schwanzwedelnd zu unserer Gruppe stößt, die sich da gebildet hatte.

    Bei Fremdhunden hole ich ihn schon immer zu mir, egal was die anderen sagen. Es ist aber auch so das er, sobald die Hunde 3-4 Meter entfernt sind, bockt und sich hinsetzt. Was soll ich dann machen? Ihn auf biegen und brechen mitschleifen? Einen Schlüsselbund werfen damit er "aufwacht" ? Das mit dem Nebenherlaufen ist eine gute Idee, nur sehe ich meinen jetzt schon wie er rüberzieht, wie es bei den Spaziergängen mit meiner Schwägerin ist...auch wenn er es einige Minuten schafft sie auszublenden und locker mit geht.

    Ich habs oben schon erwähnt, meistens lassen die HH ihre Hunde zu meinem (außerhalb der Wiese) und ich muss dann was sagen, weil ich eben weiss das nicht jeder Hund Lust auf so einen aufgeweckten Welpen hat und ich keine Lust auf schlechte Erfahrungen habe...

  • Es wäre denke ich trotzdem hilfreich, wenn du deinen Hund als das betrachtest, was er in dem Alter ist: ein Junghund!

    Denn durch diese Fixierung auf die Bezeichnung “Welpe” kann man schnell mal betriebsblind werden und übersehen, wenn sich der Hundnachwuchs rüpelig oder unhöflich verhält.


    Von einem Junghund spricht man für gewöhnlich ab einem Alter von 16 bis spätestens 18 Wochen.


    Wir sind auch gerade in dieser Umbruchphase und da verliert man schnell mal den Blick für das eigene Hundekind, weil sie ja noch vor kurzer Zeit so klein und hilflos waren. Diesen Schalter muss man umlegen, sonst kann einem die Hundeerziehung schnell mal entgleiten.

  • Und da sagen manche er bräuchte mal eine klare Ansage...

    Wahrscheinlich weil es so ist. Was macht dich als Hundeanfänger eigentlich so sicher, dass du die Körpersprache richtig liest? Das soll jetzt kein Vorwurf sein, selbst erfahreneren Hundehaltern gelingt das nicht immer hundertprozentig.

    . Bestimmt schreibe ich das schon zum 6 oder 7-mal, wenn ich die Zwergpinscherhündin schon von weiten sehe, wie sie in unsere Richtung kommt bitte ich drum sie anzuleinen.

    Dann musst du das eben vehementer tun oder den Hund blocken. Zwischen deinen Hund und den anderen stellen und mit Arm eine abwehrende Bewegung machen. Dann sollten die anderen Hundeführer verstehen, dass du das nicht möchtest.

    Trotzdem kommen die anderen HH zu mir, wenn ich nicht gerade meine ich wäre in Quarantäne....

    :muede:Da hast du aber glück, dass dich da noch keiner angezeigt hat, denn wenn du unter Quarantäne wärst, dürftest du nicht auf der Hundwiese rumspazieren.



    Ich war November das letzte mal dort um eine erwachsene Cockerspaniel Hündinn zu treffen, mit der sich meiner super versteht. Da war das mit dem Akita und ich habe ihn sogar auf Video, wie er schwanzwedelnd zu unserer Gruppe stößt, die sich da gebildet hatte.

    Das Schwanzwedeln ist wahrscheinlich aber eher Aufregung/Erregung und muss nichts gutes heißen, besonders beim erwachsenen Akita würde ich nicht davon ausgehen, dass er spielen wollte. Wenn du das auf Video hast, lade das doch mal hier hoch, dann können die Leute hier vielleicht bessere Einschätzungen geben zu dem Verhalten deines Hundes.



    Bei Fremdhunden hole ich ihn schon immer zu mir, egal was die anderen sagen. Es ist aber auch so das er, sobald die Hunde 3-4 Meter entfernt sind, bockt und sich hinsetzt. Was soll ich dann machen? Ihn auf biegen und brechen mitschleifen? Einen Schlüsselbund werfen damit er "aufwacht" ? Das mit dem Nebenherlaufen ist eine gute Idee, nur sehe ich meinen jetzt schon wie er rüberzieht, wie es bei den Spaziergängen mit meiner Schwägerin ist...auch wenn er es einige Minuten schafft sie auszublenden und locker mit geht.

    Ich habs oben schon erwähnt, meistens lassen die HH ihre Hunde zu meinem (außerhalb der Wiese) und ich muss dann was sagen, weil ich eben weiss das nicht jeder Hund Lust auf so einen aufgeweckten Welpen hat und ich keine Lust auf schlechte Erfahrungen habe...

    Ja, auf Biegen und Brechen mitschleifen! Das mache ich auch wenn es sein muss und mein Hund ist um einiges größer und schwerer als deiner. Du hast einen Kleinhund, es wird wohl nicht so schwierig sein ihn hinter dir her zu ziehen.:ka:


    Und nochmal, du hast keinen Welpen mehr, das ist ein Junghund, dazu noch einen Terrier und der fängt grad an selbstbewusst zu werden. Wenn du ihn jetzt nicht auch mal in seine Schranken weist, dann wird sich das noch unschön entwickeln. Auch solltest du mal deinen Ton hier ein bisschen überdenken, denn die Menschen hier versuchen dir zu helfen und dafür bekommen sie unverschämte Antworten von dir. Wenn du eh alles besser weißt, warum fragst du dann hier?

  • Ich denke auch, dass die vorherige Einschätzung zu deinem Hund stimmt. Nur weil ein Hund "nichts Böses wollte", ist es unter Hunden völlig unhöflich, einfach in die Individualdistanz eines anderen einzudringen. Und dein Hund sollte dringend lernen, sich zurück zu nehmen. Und das sowohl von dir, als auch von anderen Hunden aus. Das, was du als Maßregelung beschrieben hast, war vom anderen Hund absolut richtig und notwendig, damit dein Hund das Richtige lernt und kein unflätiger Bedränger wird. Wenn er an den falschen Hund geraten wäre, der nicht nett "nur mit Knurren und Schnappen" reagiert hätte, hätte dein Hund jetzt eine falsche Erfahrung gemacht und die brennt sich ein. So schafft man sich Verhaltensprobleme. Auch, wenn man den eigenen Hund stets das Ego aufbauen lässt, obwohl er sich aus Hundesicht total daneben benimmt. Er kann sich stark fühlen, Mutti sorgt ja dafür, dass dann der andere reguliert wird.

    Ich verstehe, dass du das noch nie so gesehen hast und es gibt leider viele Hundehalter, die Knurren und Schnappen als "böse" ansehen - da liegt viel Missverständnis Potential. Aber glaub mal und überprüf mal, ob dein Hund mit höflicherem Verhalten (und das heißt eben nicht total aufgedreht zu einem anderen Hund direkt hinrennen), nicht deutlich besser dran wäre. Und dazu braucht es Grenzen von dir und von guten erwachsenen Hunden. Und ja, da sehen junge Hunde schon mal aus, als würden sie gerade sterben. Wenn sie danach dann deutlich ruhiger, vorsichtiger und respektvoller sind, ist es angekommen. Wenn sie danach wieder aufdrehen, hat es nicht gereicht.

  • Aktive Unterwerfung kann von anderen Hunden als sehr aufdringlich und frech wahrgenommen werden.

    Ich würde auch sagen wenn dir ein anderer Hund nicht geheuer ist behält deinen bei dir dann kannst du den anderen notfalls blocke und dein Hund lernt, das er nicht alles selber regeln muss und er sich auf dich verlassen kann.

    Viele Hunde lernen nicht wirklich gut zu kommunizieren weil sie schon früh aus einer funktionierenden Hundegruppe rausgerissen werden oder nie eine hatten und danach nur sporadisch Kontakt zu womöglich schon nicht gut kommunizierenden Hunden hatten. (Deiner gehört evtl auch dazu) Deswegen und weil ständige Begegnungen mit fremden eigentlich auch nicht arttypisch sind und eine Herausforderung an das hündische verhaltenrepertwa darstellen ist es nicht ungewöhnlich das es zwischen sich fremden Hunden zu Konflikten und Missverständnisen kommen kann.

  • Es wurde ja schon viel gesagt zu dem Thema.

    Ich finde einfach wichtig, dass man dem Hund da auch ein stückweit die Verantwortung nimmt.

    Ich habe selbst ein Jackie und irgendwann hat sie unbemerkt die Entscheidung getroffen zu großen Hunden hinzurennen und zu pöbeln.

    Sie war unsicher und wusste keinen anderen Rat. Ich habe ihr dann gezeigt, dass ich es Regel für sie. Seitdem ist es gar kein Problem mehr und sie lässt sich in allen Situationen zurückrufen und wir gehen entspannt frei an allen Hunden vorbei.


    Lass es nicht so weit kommen, dass dein Hund die Entscheidung treffen muss. Gerade Terrier neigen dann auch dazu.


    Funktioniert der Rückruf noch nicht so, lasse ihn angeleint wenn ein Hund kommt, versuche den Hundekontakt zu blocken und lasse ihn wirklich erst laufen wenn es für alle ok ist. Wird er aufdringlich, geh dazwischen, nimm ihm die Verantwortung ab.

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