Hilfe ein Welpe: Überforderung und das Gefühl, alles falsch zu machen.

  • Hallo an alle,

    jetzt sind dann doch zwei Jahre vergangen und ich war hier stille Mitleserin im Forum. Ich wollte mich mal wieder melden, auch falls jemand vor dem selben Problem steht wie ich damals: Hundeanfängerin mit Null Ahnung und aufgedrehten Welpen.


    Inzwischen habe ich sehr viele Stunden Hundeschule hinter mir und habe einen entspannten Hund zuhause. Manchmal schaue ich mir heute dir Trainingsvideos von damals an und muss über mich selber schmunzeln. Ich glaube, Ziva war schon ein besonders nervöser, aufgedrehter Welpe, aber vor allem war sie wohl einfach nur ein Welpe.


    Paar Sachen, die ich inzwischen verstanden habe:

    Ich musste erstmal lernen, mit dem Hund zu leben. Ich habe tatsächlich auch recht lange gebraucht, da rein zu wachsen. Einmal weil sich ja irgendwie auch mein Leben verändert, aber auch weil ich wenig praktische Hunderfahrung hatte. Und es viel mehr schwer, streng zum Hund zu sein, beispielsweise Ruhe "zu erzwingen". Heute haben wir unser Deckentraining, und wenn Ziva zuhause nicht zur Ruhe kommt (was nur noch sehr selten vorkommt) wird sie auf ihr Hundebett geschickt. Dieses ist absolute Ruhezone, und sie schläft in der Regel auch sofort ein. Absolut versagt habe ich im Umgang mit anderen Hunden. Ich habe zu sehr auf die "Das regeln die unter sich"-Leute gehört, die ihren unangeleinten Hund einfach machen lassen. Ziva hat dann auch selbst geregelt und wurde aus Angst leinenagressiv. Haben wir heute soweit im Griff, ich blocke andere Hunde konsequent ab, aufdringliche unangeleinte Hunde bellt Ziva trotzdem noch an. Der Rest wird ignoriert und sich auf mich konzentriert, dafür gibt's Leckerchen. Sie hat ihre Hundefreunde, und kann mit geeigneten Hunden in geeigneter Umgebung gut umgehen, aber so im Alltag will (und muss) sie nicht.


    Absolut gerettet hat mich die Hundeschule. Ich hatte anfangs Online-Einzelstunden, bis heute gehen wir in die Hundegruppe. Ziva hat immer richtig Spaß. Am Anfang drehte es sich v.a. um mich, wie ich mich richtig verhalten um Ziva Sicherheit zu geben, wie ich ihr Ruhe gebe usw. Heute haben wir einfach "ganz normale" Hundegruppe mit diversen Übungen einmal in der Woche.


    Wichtig für mich war auch, mich vor der Hundewahl mich über verschiedenste Rassen zu informieren und auch überlegen, was mir bei einem Hund wichtig ist und auch was ich leisten kann. Ich hab mir ja aus verschiedenen Gründen einen Spitz geholt und inzwischen merkt man auch richtig die Rasse von Ziva, sie passt in unser Leben prima rein. Und auch, dass der Spitz eher in Richtung "Anfängerhund" geht, merkt man. Trotz all der Fehler, die ich gemacht habe, habe ich einen ausgeglichenen, gut erzogenen Hund.


    Und noch etwas, was ich lernen musste: Mehr auf mein Bauchgefühl hören und weniger auf Ratschläge von außen. Zum Beispiel habe ich oft mit Ziva zu viel gemacht. Ich habe oft von außen gehört, wie oft man mit dem Hund Gassi gehen soll, wieviel üben, wieviel Hundebegegnungen und so weiter. Aktuell gehe ich mit Ziva meistens 2 mal am Tag Gassi, so ca. 50 Minuten insgesamt, an der Leine, wenn nichts los ist darf sie ohne Leine im Park laufen. (Rückruf klappt super) Zusätzlich noch zum Lösen raus in den Innenhof. Selten auch dreimal Gassi. Wir gehen je nachdem wie viel die Woche für Ziva los war ein bis zweimal in Wald - eigentlich die meiste Zeit zweimal, für 1 - 2 Stunden einfach entspannt spazieren, schnüffeln, rennen, buddeln etc. Und einmal in der Woche noch Hundeschule. So typisch hinsetzen und üben machen wir selten, wir üben eher im Alltag, z.B. Hundebegegnungen beim Gassi gehen, und wir wohnen ja mitten in der Großstadt, da hat man beim Gassi gehen viele Übungsmöglichkeiten. Unregelmäßig treffen wir noch Zivas Hundefreunde. Das wars. Ich merke inzwischen recht gut, wenn zuviel los war, Ziva wird dann wieder unruhig und hibbelig. Dann machen wir wieder ein, zwei "Langeweiletage", die machen wir zwischendurch eh immer. Da werden dann nur Standardgassirunden gegangen und auch sonst nichts stressiges unternommen. Langweilig ist ihr einheitlich nicht. Außer als ich in Corono-Quarantäne musste und deswegen zwei Wochen lang wenig Abwechslung für Zivs war, da hat man gemerkt dass ihr langweilig war. Da wurde sie auch hibbelig, aber eher so auf die freche, aufmüpfige Art, und nicht auf die nervöse, getriebene Art, die sie zeigt, wenn zu viel los war.


    Ach und mit den Katzen klappt es super. Es ist so, wie ich es mir gewünscht habe: Abends liegen wir oft mit allen drei Tieren auf dem Sofa.


    So, das war jetzt wieder viel Text, ich hoffe, man kann alles verstehen. Ich wollte nur mal ein Update geben, dass es hier sehr gut läuft. :smiling_face_with_hearts:

    Ich lade auch gleich noch Fotos hoch. :growing_heart:

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