Problemhund Pudel Welpe

  • Mein Pudelkind und erster Hund (den ich mir mein Leben lang gewünscht hab) hat mich zu einem besseren Menschen gemacht.

    Das tun Hunde... wenn man sich auf sie einlässt. (verstohleineintränchenwegwisch)


    Pudelundso Ihr braucht dringend Anleitung daran, den Hund zu verstehen und Menschen zu werden, an denen der Drops sich orientieren kann. Und darin, dem Hund die wirklich wichtigen Dinge beizubringen..... zum Beispiel mit anderen Hunden umzugehen, sich am Menschen zu orientieren, die Welt entdecken, zur Ruhe zu finden, ein Stop Signal kennenlernen und und und

    Tricks, wie zum Beispiel ein alltagstaugliches Sitz bringe ich jedem wesensfesten, vernünftig aufgezogenen Hund innerhalb von ner Woche bei..... egal ob der dann 6 Monate oder sechs Jahre alt ist.

    Der Rest, also das Fundament muss stehen und stabil sein.... das müsst ihr jetzt bauen. Da ihr nicht wisst, wie das geht, müsst ihr euch jemanden holen, der dies weiß.... ergo Trainer.

  • 1000 Euro für nen Trainer? Wer nimmt den SO Preise für stinknormale Alltagserziehung (sorry an alle Trainer hier in dem Bereich, ich meine das nicht anwertend!!). Das hat man dann nach vielen, vielen Stunden evtl. ausgegeben, aber doch nicht nach einer handvoll Stunden!

    Wat :shocked:


    Ick geh ma rasch in den Keller nen Trainerschein drucken, hab eh grad wenig(er) Einnahmen ... :flucht:


    Scherz beiseite!
    Ich kenne sicher nicht alle Preise der Hauptstadttrainer, aber 1000€ :no:

  • Mit einem Großpudelwelpen werde ich erst in einigen Tagen eigene Erfahrungen sammeln können, aber etwas ganz Grundlegendes habe ich schon gelernt:

    Je aufgedrehter der Welpe ist, desto ruhiger und gelassener solltest du sein.

    Und dein Welpe klingt für mich insgesamt sehr aufgedreht. Das empfinde ich persönlich übrigens auch nicht als unnormal oder negativ. Er ist ja erst 4 Monate alt und von Pudeln habe ich schon oft gehört, dass sie gerne mal Hummeln im Hintern haben.

    Sehe es also so, dass so Sachen wie Sitz, Platz, Fuß etc. zwar durchaus wichtig sind, aber aktuell braucht dein Welpe vor allem Nachhilfe im Bereich Ruhe und Gelassenheit und dafür ist es wichtig, dass du ruhig und gelassen bist.

    Ich habe das Gefühl, du stresst dich selbst sehr mit dem Ziel einen perfekten Helfer für deine Mutter zu erziehen.
    Wusstest du, dass viele Schulen für Therapiehunde erst Hunde ab 1 oder sogar 2 Jahren ausbilden?

    Also erstmal selbst entspannen. Du hast noch so viel Zeit den Hund zu formen. Jetzt gerade sollte der Welpe aber erstmal richtig ankommen und vor allem zur Ruhe kommen dürfen. Erstmal lernen "ein Hund zu sein". Ein ganz normaler.

    Mein Wolfhund konnte in seinen knapp 9 Jahren übrigens nur das Kommando "Sitz" und das habe ich so gut wie nie benutzt. Er kam zuverlässig, wenn ich ihn gerufen habe und hat einfach an meiner Körpersprache gewusst, was gerade wichtig ist.
    Für einen zuverlässigen Begleiter im Alltag braucht es keine Kommandos. Nicht mal die einfachsten.

    Das aber nur mal als Beispiel, um dich etwas zu beruhigen. Mir ist klar, dass du andere Anforderungen hast und ich bin ganz sicher, dass der Hund auch noch viel lernen wird, aber lasst euch die Zeit, die ihr braucht.

  • Gut, daß du den Druck rausnehmen willst. :bindafür:


    Solche Welpen-Blitz-Erziehungsprogramme gehören wirklich in die Mülltonne. Da wird eine Erwartung aufgebaut, die bei Mensch und Hund nur Stress auslösen kann.

    Zu deiner Beruhigung: Meine Pudelhündin hat mit 4 Monaten zwar allerhand gelernt, aber noch nichts davon gekonnt im Sinne von "sicher beherrscht". Trotzdem ist was aus ihr geworden, inclusive mehrerer Hundesportarten, Tricks und auch sonst allerhand Kommandos, die sie im Laufe ihres Lebens gelernt hat.


    Bevor du dich endgültig entscheidest, wie es weitergehen soll: Es liegen noch mindestens 1,5 Jahre jugendlicher Überschwang vor euch, bevor man auch im günstigsten Fall von einem "fertig" erzogenen Hund sprechen kann.

    Ob das bei euch vertretbar ist, könnt ihr nur selbst entscheiden. Da spielen eben auch die Lebensumstände hinein, zB die mögliche Gefährdung deiner Mutter. Gehst nur du mit dem Hund raus oder ist das auch die Aufgabe deiner Mutter?


    Dein Bolonka hat als Ersthund ein Anrecht darauf, vom Jungspund nicht - also ab jetzt kein einziges mal mehr - gejagt oder auch nur belästigt zu werden. Kannst und willst du das durchsetzen, durch Erziehung und Management?
    Es ist nicht zumutbar für einen kleinen Hund, einem übermütigen großen Welpen als Spielzeug zu dienen.

    Das ist auch eine wichtige Aufgabe für einen Hundetrainer, euch anzuleiten, die Dynamik zwischen den beiden Hunden besser lesen zu lernen. Damit ihr schon lange agieren könnt, bevor es knallt.


    Dagmar & Cara

  • Was erwartest du denn von dem kleinen Hund? Also mal ganz im Ernst und ohne Hintergedanken!


    Ich hab alles gelesen und was ich absolut vermisse, sind die Sachen die sie ja scheinbar schon beherrscht und die eigentlich völlig ausreichen:

    Sie ist scheinbar stubenrein

    Sie schläft durch

    Sie kommt zur Ruhe

    Vielleicht kennt sie ja noch ihren Namen?

    Richtig gut wäre, wenn sie noch ein paar Minuten allein bleiben kann. Also wirklich ganz allein.

    Dazu scheint sie ja noch an der Leine zu gehen.


    Was muss denn ein 12 Wochen alter Hund noch können?


    Beisshemmung dauert einfach ein bisschen und das sie lernen wann sie springen dürfen auch. Deshalb verstehe ich nicht, warum der Zwerg ein Problem hat.

  • Ich glaube, ein Problem bei diesen Welpenprogrammen besteht darin, dass man meint, damit ein Handwerkszeug für den Alltag zu bekommen. Diese Ratgeber suggerieren, dass der Hund damit ein besserer Begleiter wird, aber wenn man es mal genauer betrachtet, ist das meiste davon vor allem Show.


    „Platz“ auf Kommando zu beherrschen, heißt erstmal nur, dass der Hund sich hinlegt. Das kann er zwar sehr entspannt machen - aber vor allem hibbelige Welpen machen das in einer ziemlich hohen Erregungslage. Schlimmstenfalls konditioniert man dann direkt dieses Erregungslevel dazu, so dass der Hund innerlich ständig auf dem Sprung bleibt, wenn er sich ablegen soll.


    Ich kenne einige solcher Hunde, die diese Kommandos zwar ausführen, dabei aber komplett unter Strom stehen. Da wird dann gerne irgendwann vom Besitzer der Befehl mantraartig wiederholt, wenn das Platz über einen längeren Zeitraum gewünscht wird. Dabei wird an sich Ruhe erwartet, aber die kann der Hund nicht bieten, da er mit „Platz“ etwas anderes verknüpft hat, nämlich die lustige und aufgeregte Trickserei aus der Welpenzeit.


    Unser Hund kennt Platz noch nicht wirklich, wir haben es zwei oder drei Mal belohnt und benannt, als er es freiwillig anbot.

    Heute war ich in der Werkstatt und habe mich eine Weile mit einem Mitarbeiter unterhalten. Hund neben mir an der Leine. Irgendwann schaue ich neben mich und da liegt das Hundkind völlig tiefenentspannt und mit geschlossenen Augen ausgestreckt auf dem Linoleumboden.

    Er hätte dort ebensogut entspannt sitzen können - völlig egal, weil es um die Ruhe ging und darum zu akzeptieren, dass hier gerade nichts für ihn passiert.


    Das ist das, was ich im Alltag hilfreich ist. Und das sage ich auch, weil ich mir selbst schon mal mit einem früheren Hund so eine Hibbeltante erzogen habe. Das wieder rauszubekommen, ist echt schwer.

  • Pudelundso Wenn deine bisherigen Welpen so waren wie mein Collie, glaub ich dir aufs Wort, dass dich die Beißerei schockiert hat. Ich habe viel Hundeerfahrung, hatte aber bisher immer erwachsene Hunde übernommen und erst vor gut einem Jahr das Abenteuer Welpe begonnen.

    Durch die Tierheimarbeit kenne ich Welpen und habe mit viel Beißerei gerechnet, die kam aber nicht.Zwerg Nase hatte die Beißhemmung ab Werk eingebaut, zumindest beim Menschen. Pappe, Textilien und der Ersthund waren was Anderes, aber Letzterer konnte das gut selber regeln und die Ersteren waren mir erst mal egal. Hätte ich nicht im Tierheim viele normal beißige Welpen kennen gelernt, könnte ich mir also einbilden, normale Welpen tun so was nicht. So weiß ich jetzt aber, meiner war nicht normal. xD

    Mein Großer war viel größer als das Welpi, der hat ganz gut erklärt, was bei ihm geht und was nicht. Dein Ersthund kann das offenbar nicht, dem fehlt die körperliche Überlegenheit und vermutlich auch die Souveränität (mein Collie ließ und lässt sich von zwei Chihuahuas mit einem Blick stoppen und hat größten Respekt vor einer uralten 4kg-Hündin, die ihm gegenüber noch nie laut wurde). Manche Hunde können das mit der natürlichen Autorität, viele nicht und deshalb ist alleroberstes Gebot, dass DU deinen Bolonka schützt. Pudelinchen (wie heißt sie überhaupt?) findet es witzig, den zu jagen, rennt ja schließlich weg und macht auch noch witzige Geräusche, wenn man's erwischt.

    Ich persönlich würde Dynamik im Zusammenhang mit dem Bolonka zum Tabu erklären. Jede Interaktion, die nicht ruhig und höflich ist, im Ansatz unterbrechen, ruhige Annäherung loben, wenn du nicht aufpassen kannst, die Hunde trennen (Türgitter sind dazu super geeignet). Sonst hast du später keine Freude an den Beiden als Team. Für den Bolonka ist es übelst, in seiner eigentlich sicheren Wohnung als interaktives Spielzeug missbraucht zu werden, da musst du bitte viel mehr managen.


    Ansonsten wurde ja schon alles Wichtige gesagt und ich wünsch dir ein gutes Händchen bei der Trainerauswahl und eine tolle Zeit mit dem Lockenkind.

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