Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Mrs Barnaby

    Auf dem Ursprungsdownvideo is der Nog nen bissl über 2Jahre und das war die 2. Oder 3. Übung.


    Und nein, das hatten wir auch nicht in der Hundeschule, weil der Nog nur 1x in der Welpenstunde war und ansonsten alles so von mir so im Alltag lernt.

    :sweet:

  • Mrs Barnaby

    Auf dem Ursprungsdownvideo is der Nog nen bissl über 2Jahre und das war die 2. Oder 3. Übung.


    Und nein, das hatten wir auch nicht in der Hundeschule, weil der Nog nur 1x in der Welpenstunde war und ansonsten alles so von mir so im Alltag lernt.

    :sweet:

    Danke, das wollte ich wissen. Um nichts anderes ging es mir in der Ursprungsfrage, ob dass ein Junghund ist, deutlich unter einem Jahr und ob anhand eines Videos das jetzt von anderen als Trainingsanleitung her genommen werden kann. Ich dann nämlich so :emoticons_look: :ka: " hö, also von 1x zu sehen würden wir das aktuell so nicht hin bekommen " .

    Haken dran jetzt.

  • Ja, aber das hat doch nix mit dem Alter zu tun? Ich versteh gerade ehrlich gesagt nicht, warum du alles irgendwie auf euch münzt? Das hier im DF nen Lehrplan existiert, wann wie wo was am Hund erzogen sein muss, wäre mir neu.

    :ka:

    Nochmal: das URSPRUNGSposting geht von einem speziellen Typ Hund aus bzw. von einem PROBLEM. Egal in welchem Alter. Und in dem Ursprungsposting habe ich - nachdem ich gefragt wurde - aufgezeigt, wie ich mit dem Thema Aufregung umgegangen bin bzw. umgehe. Wenn sich da jemand was rausnehmen kann, fein. Das freut mich ehrlich, so wie im Fall von tassut.


    Ich hab gerade das Gefühl, du verrennst dich da in irgendwas und würde dir gern erklären, dass es dafür keinen Grund gibt.



    Hazeli hätte das mit 5 Monaten gekonnt, weil cool - auf Kommando pennen dürfen.

    Da sie allerdings ein völlig anderer Charakter von Hund ist, brauchte ich ein Down bei ihr nie. Die konnte mit 6 Monaten ihren Namen und "halt die Klappe", weil ich für diesen einen Hund nie auch nur irgendwas brauchte, eben weil so selbsterziehend.

    xD


    Nimmst als Beispiel Leinenführigkeit - kann ich dir zeigen, dass hier Hunde leben, die mit 6 Monaten perfekt Leinenführig waren.


    Nehme ich mal andere "Kommandos" als Beispiele, was ein Hund kann und wann oooooder eben wann auch nicht, weil nicht gebraucht:

    Beispiel Rückruf: Hazeli kennt zb auch keinen Rückruf, woher sollte sie das dann können? Aber ich hab bei ihr keinen gebraucht.

    Eggi kennt auch keinen Rückruf. Kann er also nicht. Brauchen wir auch nicht. Und so lässt sich die Reihe x beliebig fortsetzen.


    =)


    Was ein Hund in welchem Alter kann ist für jedes Mensch-Hundeteam absolut individuell.

    Ich halte absolut rein gar nichts von Erziehung nach "Lehrplan" und wann ein Hund wie/was/können muss.

    Es sind Lebewesen. Genauso wie der Mensch am anderen Ende der Leine. Ich mag das höher, schneller, weiter Denken nicht, erst Recht nicht beim Thema Erziehung. Das ist dem Lebewesen Hund und dem Lebewesen Mensch gegenüber nicht fair.


    Mit Hazeli habe ich mich damals hier aus dem Junghundethread verabschiedet, als sie 6 Monate alt war. Einfach weil sie fertig war.

    Mit dem Nog treib ich mich hier immer noch rum, weil er noch ein fröhlich Spinner ist, der soviel junghundliche Grütze im Kopf hat, dass er für mich noch nicht erwachsen ist.

    Und darum geht es doch hier eigentlich? Um den Austausch, die Freuden mit der bunten Knete, aber auch mal die lieben Nöte mit der bunten Knete. Manchmal gemeinsames Lachen, manchmal mal ernstgemeinte Worte lesen und manchmal eben auch mal Tipps und Tricks für sich entdecken.


    =)

  • Ich glaube, hier entstehn viele Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher Terminologie - auch bei mir. Aber so langsam lichtet sich der Nebel.


    Entspannung lässt sich unzweifelhaft konditionieren, aber das braucht Zeit. Und wirkt auch nicht in Sekundenbruchteilen, indem der Hund umfällt und tiefenentspannt ist. Denn der Biochemie kann ich nicht befehlen, die Stresshormone 50x oder 100x schneller abzubauen. Deshalb sehe ich in den Videos (habe nicht alle angeschaut) vor allem Hunde, die ihr aufgeregtes Verhalten super gut kontrollieren können. Und da kann man zweifellos eine Rückkoppelung zur zugrunde liegenden Emotion erreichen. Manche Hunde haben dazu auch super voreingestellte Werkseinstellungen - das sind ideeale Arbeitshunde.


    Aber das braucht Zeit, und dies nicht nur im Training. Ein Hund, der auf die beschriebene Aufregungskontrolle konditioniert ist stellt zuallererst sein aufgergtes Verhalten ein. Nimmt dann evt. eine konditionierte Entspannungsposition ein - das kann innert Sekunden geschehen. Bis zur echten Entspannung wird es aber deutlich länger brauchen - das fängt bei Puls- und Atemfrequenz an an und hört bei den Hormonpegeln auf. Denn das Runterfahren nach Gefahr ist aus biologischer Sicht längst nicht so effizient notwendig wie das blitzschnelle Hochfahren bei Gefahr.

  • naijra

    Status jetzt ist in vertrauter Umgebung:

    Umfallen, runterfahren, entspannen, Dösen. Das geht tatsächlich schon innerhalb von wenigen Minuten.

    Was ich aber zb mega angenehm finde ist der Nebeneffekt. Lös ich das Down auf, legt sich der Nog entweder um (schlurft zu Ort b) und pennt dann wirklich tiefenentspannt oder bleibt gleich an Ort und Stelle liegen und pennt, egal ob er vorher angekratzt war oder ne Erwartungshaltung hatte.


    Ich hab allerdings eben auch von Anfang an drauf geachtet, dass sich die Atmung recht schnell auf entspanntes Atmen runterfährt (sieht man in den Videos, die ich heute gepostet habe, zb. Umfallen = Hecheln weg und ruhiges Atmen. Dadurch regelt sich natürlich dann der Puls runter und die Entspannung setzt sein) und auch das ein Auflösen den Hund nicht wieder anknipst.


    Also wirklich keine "formale" Entspannung und der Hund denkt dabei an Rosa Elefanten, sondern wirklich von A-bis Z, der Hund entspannt und fährt runter.

  • Nachtrag:

    "Ein reg dich nicht auf" begegnet Hunden so oft und auf so vielfältige Art im Leben.


    Sei es der eine warnende Blick, eines Althundes, so dass Junghund/Welpe sich deutlich zurücknimmt, es vorzieht, dem Althund nicht mehr auf die Nerven zu gehen und sich Hinlegen und pennen kann.


    Sei es das "alles in Ordnung", wenn Hundi anschlägt, Frauchen gucken geht, signalisiert, dass sie sich kümmert und mit einem "alles ok" von ihr, geht die Rute wieder runter, Körperspannung nimmt ab und Hundi trollt sich wieder zufrieden auf sein Kissen und pennt weiter.


    Sei es, dass durch Umorientierung oder Bestätigen von sich Abwenden von Reizen dem Hund beigebracht wird, dass ein Hund am Horizont kein Grund ist, sich aufzuregen und dass man den vielleicht sogar auch relaxed passieren kann.


    Sei es, wenn Hundi fröhlich mit einem Zocken will, lustig mit einem knutschen will, dabei nen bissl auf dem Mensch rumtrampelt, weil man eigentlich gerade gemeinsam auf der Couch sitzt und der Hund mit "näää, geht gerade nicht" weggeschickt wird und sich dann eben auf sein Kissen trollt und dort einfach so einschläft.


    =)


    Es gibt viele Beispiele, wo ein "reg dich nicht auf" sowohl bei Aufregung auf Reiz oder tatsächlich weil Hund jetzt gerade einfach mal aufgekratzt alles nervt, was anwesend ist, sehr wohl vom Menschen eingesetzt wird.


    Manchen ist es zb gar nicht bewusst, weil sie zB nur das Pöbeln/Bellen sehen/abstellen wollen. Dennoch steht hinter dem Verhalten genau eines:

    Aufregung.


    Und wenn man dann hingeht und nicht nur darauf hinarbeiten, dass der Hund nicht bellt/Pöbelt etc. sondern wiiiiirklich entspannt ist, von der Körpersprache bis zum Herzschlag, dann wird das Ganze vielleicht ein bissl verständlicher, greifbarer.

  • Bis zur echten Entspannung wird es aber deutlich länger brauchen - das fängt bei Puls- und Atemfrequenz an an und hört bei den Hormonpegeln auf.

    Da hast Du natürlich recht. Mir gefällt an dem Ausschalter u.a., dass sich Körper- und Geisteshaltung gegenseitig beeinflussen. Ein entspannter Körper hilft dem Geist beim Runterfahren, und ein entspannter Geist hilft dem Körper beim Runterfahren.

    Wie Du schon schreibst, sind Emotionen und Körperhaltung oft gekoppelt - uns fällt es schwer, gleichzeitig stolz zu sein und mit eingefallenen Schultern zusammengekauert in der Ecke zu hocken. Darum macht es für mich Sinn, für eine möglichst schnelle, echte Entspannung sowohl Geist, als auch Körper in einen Zustand zu bringen, der dann zu echter Entspannung führt.

  • Ich habe zB gar kein "Not Aus", kein "Down". Ich nutze quasi nie einen Rückruf (muss mal testen, ob meine Hunde den noch kennen) - allgemein hab ich im Alltag eigentlich gar keine Kommandos.

    Das, was meine Hunde kennen ist: wenn ich sie anspreche, ists wichtig und dann stehen die eigenen Vorhaben zurück. Und zwar so, dass auf sie verzichtet wird, auch wenn sie noch da sind. Also tatsächlich Runterfahren.


    Dafür dürfen sie quasi immer tun was sie wollen, außer eben ich spreche sie an und bitte sie, vom Gas zu gehen. Ob mein Hund neben, hinter oder vor mir läuft, durch dir Tür geht, Treppen läuft, etc pp - ist mir total wurscht. Ich schau immer nur, ob mir das "wie" passt (wie aufgeregt). Meistens auch hier: Macht halt. Aber dadurch sind Kommandos tatsächlich extrem selten. Mal gibts ein Setz dich - wenn wir irgendwo stehen und ein Trekker eng vorbei will und es den Trekkerfahrer beruhigt zu sehen, dass die Hunde sitzen. Mal ist es ein Leg dich, wenn ich sonst den Fernseher nicht sehen kann *gg - aber mehr brauchts eigentlich nicht.


    Es sollte jeder das tun, was er/sie für seinen Alltag braucht. Und ich für mich habe halt den Fokus weg vom Verhalten und nur hin zur Aufregung geswitcht, was uns den Alltag ohne konditionierte Kommandos echt entspannt macht.

  • Wir haben hier ebenfalls nicht wirklich Kommandos. Die paar Kommandos die es hier gibt, sind dann auch eher Marke "Der Radfahrer fühlt sich sicherer, wenn die Hund am Rand abliegen", aber der Hund bräuchte das nicht. Das mache ich halt für meine Mitmenschen.


    Ganz extrem ist es bei meinem Sitterhund. Der kennt hier wirklich nichts an Kommandos, ist hier im Alltag aber ein sehr angenehmer Hund. Und der ist nun auch erst 2 Jahre alt und ebenfalls ein Typ den ich nicht grade als Grundgelassen beschreiben würde :hust:


    Was hier gar nicht geht, sind Auflösesignale im Alltag. Die fahren meine Hündin so richtig hoch. Die stehen dem, dass ich einfach möchte, dass die sich nicht aufregt, völlig entgegen. Schrauben die Erwartungshaltung so richtig hoch.


    Und das zieht sich so durch den ganzen Alltag. Fängt schon beim füttern an, da gibts auch kein "Hinsetzen, Freigabe" oder sowas. Sondern man hat sich einfach nicht hochzufahren wegen sowas lapidarem. Und sich respektvoll zu verhalten, so werde ich nicht bedrängt, wenn ich den Napf hinstelle oder ähnliches.

    Genauso ist es kein Ding der Unmöglichkeit sich nicht abzuschießen, nur, weil es raus zum Gassi geht. Oder weil der Rüde was zu fressen bekommt und meine Hündin nicht.


    Die Leinenführigkeit ansich ist bei uns dann wieder sehr schwarz/weiß und regelkonform, einfach, weil ich mich damit wohlfühle - aber Kommandos habe ich da auch nicht. Tatsächlich mit "Hund läuft hinter mir" und sowas. Ist mir halt wichtig, fühle ich mich wohl mit.


    So, das haben wir hier aber auch nicht von Anfang an gemacht. Bevor der Hund einzog da hatte ich eine ganze Liste an Signalen, die ich unbedingt trainieren wollte. Es ist nur einfach nicht der für unser Zusammenleben passende Weg. Das Weglassen vieler Signal hat meiner Hündin auch geholfen sich nicht so hochzufahren und ich empfinde es so als total angenehm. Signale im Alltag nerven mich mittlerweile ziemlich. Genauso wie Management.


    Das ganze Prinzip funktioniert auch wunderbar andersrum. Hier ist das ein oder andere Signal konditioniert, da ist meine Hündin direkt auf 180. War ein Versehen meinerseits :ops:

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