Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • "Blind verlassen" ist für mich, genau zu wissen, dass mein Hund und ich bestimmte Absprachen im Leben haben. Und dazu gehört für mich nicht, dass man "nicht mehr miteinander redet", aber zum Beispiel, dass für bestimmte Trigger Reize klar ist: Hier wendet sich mein Hund immer erstmal an mich. Und das habe ich bei allen meinen Hunden bisher erlebt und das ist ein wunderbares Gefühl. Ebenso wie natürlich von einander genau zu wissen, was wer braucht zum Glücklichsein. Und das eben NICHT nur auf den Hund bezogen, sondern, dass der Hund das auch von mir weiß und wir das gegenseitig auch bedienen. Dafür lieb ich alle meine Hunde, so unterschiedlich sie auch sind. Würde ich bis ans Ende der gemeinsamen Zeit immer bei irgendwas schneller sein müssen, als mein Hund oder nie wissen, ob ich ihm in Situation X wirklich 100% vertrauen kann, dann wäre ich persönlich nicht glücklich.

  • ... Würde ich bis ans Ende der gemeinsamen Zeit immer bei irgendwas schneller sein müssen, als mein Hund oder nie wissen, ob ich ihm in Situation X wirklich 100% vertrauen kann, dann wäre ich persönlich nicht glücklich.

    Das ist etwas, was ich bei meiner kürzlich verstorbenen Bouvierhündin irgendwann akzeptieren musste.

    Bei kleinen Hunden musste ich IMMER aufpassen und schneller sein. Als Los des Second-Hand-Hundes hat sie da ihre Vorgeschichte mit eingebracht.

    Vom Züchter aus bei Menschen gelandet, wo sie das erste Lebensjahr nahezu komplett im Zwinger verbringen musste. wurde sie dort von den kleinen weißen Hunden der Familie von außen gezankt, konnte nicht ausweichen sich aber auch nicht wehren. Das hat sie generalisiert und es ließ sich bis zum Schluss zwar managen, aber mehr auch nicht.

    Mit ein Grund, warum ich dann (ironisch) gesagt habe "den nächsten Hund versau ich mir lieber selber".

    Glücklich war ich trotzdem irgendwann mit ihr, wenn auch nicht unbeschwert.

    Aber jetzt drifte ich ab. :shushing_face:

  • Ich habe auch einen Hund, der niemals so ein Kandidat werden wird, dem ich blind vertrauen kann. Je nach Tagesform muss ich das Tierchen sogar sehr, sehr engmaschig betreuen. Hier ist es auch die Vorgeschichte ...

  • Für mich ist das aber auch eine Form des Verlassen Könnens. Ich würde das aber auch eher mit, man kennt und vertraut sich, umschreiben.Aber

    Und den Zustand gab es immer nach 2-3 Jahren. Hat aber jetzt nicht unbedingt was mit dem perfekten Hund zu tun.

  • So anstrengend die Junghunde-Zeit auch ist, mir bereitet sie super viel Freude. Ich finde es einerseits total schön die Entwicklung und Fortschritte (okay, und auch die Rückschritte) zu beobachten und wie man Schritt für Schritt zu einem Team zusammenwächst.

    Andererseits finde ich auch den Blödsinn, den sie sich einfallen lassen, oft einfach nur lustig. Und diesen Entdeckerdrang, die jugendliche Energie beim Toben usw.

    Je nach dem welche Baustellen sich mit dem Junghund auftun, ist es natürlich eine super anstrengende Zeit, gerade weil man so mega konsequent bleiben muss, aber für mich überwiegen bisher bei beiden Junghunden, die ich hatte/habe, die schönen Seiten. Rocky bringt mich zurzeit jeden Tag zum Lachen. Klar treibt sie mich zwischendurch auch in den Wahnsinn, aber umso mehr platzt man vor Stolz, wenn man positive Entwicklungen sieht.

    Jede Lebensphase hat irgendwie ihre schönen Seiten :)

  • man sich blind vertraut, immer aufeinander verlassen kann und die Zeit des "Übens" bestimmter Dinge einfach komplett rum ist.


    Wenn man so ein Buddy-Team ist einfach.

    Hach ja, das hab ich mit Spuk. Ich nenn es auch gern das "Alte Ehepaar-Syndrom". Wir wissen, was wir aneinander haben, was wir voneinander erwarten können in jeder Situation und es ist schon toll, wenn man im Stockdunklen mit den Hunden geht und sich nicht umdrehen muss, weil man einfach fühlt, wo genau der Hund gerade läuft.

  • Ja, jede Phase ist wirklich spannend. Vorhin wurde ich doch ein wenig wehmütig, als mir klar wurde, dass der Welpe für immer "fort" ist.

    Rudi hat heute beim Gassi gehen so richtig deutlich die Nase in den Wind gestreckt und man sah regelrecht, wie weit sein Fokus mittlerweile ist.


    Mal eine Frage, falls das jemand liest, der das auch hinter sich hat:

    Kann es sein, dass sich der Schlafrhythmus auch verändert?

    Rudi war als Welpe immer sehr rastlos. Ich hatte den Eindruck, dass er "ohne Hilfe" nicht zu Ruhe kommt. Ich muss ihm ein richtiges abgeschirmtes Nest bauen, damit er überhaupt mal geschlafen hat (egal, ob mein Ersthund im Zimmer war oder nicht).


    Seitdem er angefangen hat, bestimmte Verhaltensweisen wie das Markieren zu zeigen, marschiert er immer direkt in sein Bett und pennt.


    Irgendwie hat mich diese schnelle Veränderung fast auf kaltem Fuß erwischt. Er war in den ersten Wochen sehr ängstlich, da dachte ich, er sei ein Spätzünder. Seit er 12 Wochen alt ist (das ist jetzt 3,5 Wochen her), passiert irgendwie alles im Zeitraffer...

  • Ich mag die Flexi einfach vom Handling her nicht. Nando ist aber ganz vernünftig gelaufen. Und es war besser, als die Schleppleine in dem Matschewetter. :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Kennst Du diese Doppel-Flexis für ZWEI Hunde? Ich hielt mich ja für einen Fuchs, als ich sie entdeckt und gleich bestellt habe. Hahahaha, DAS ist ja mal ein Schrott!!! Funktioniert NULL. Und das Handling ist noch grässlicher :rolling_on_the_floor_laughing:

    Ich gehe an Kursorten mit drei 8m-Flexis. Eine am Gürtel, die anderen in der Hand. DAS ist grässliches Handling :headbash: . Und wenn dann Herr Lucifer auf die Idee kommt einen der anderen anzuspielen wird es richtig witzig. Das ist bei Todesstrafe verboten, aber Lucifer wäre nicht :smiling_face_with_horns: , wenn er es nicht immer mal versuchen würde. Schön dann immer die Blicke der anderen beiden zu mir "Frauchen daaarf der das???"

  • Ich mag die Junghundezeit, wenn sie so lustige Ideen haben, Eier vergleichen wollen und sich sooooo erwachsen fühlen und so richtig schauen, wo sie im Leben stehen.

    Welpenzeit ist nicht so meins, da kann man noch so wenig mit ihnen machen, da bin ich froh, dass sie relativ schnell zu Teenagern werden.

  • In der Welpenzeit hatte ich dauernd Angst was kaputt zu machen, also so psychisch :tropf: Franz ist ja mein erster eigener Hund und ich hab mich damals wahnsinnig gestresst, weil ich alles perfekt machen wollte und konnte halt vieles von ihm auch noch nicht richtig deuten. Er war ja schon immer eher etwas unsicher (ist er heute noch) und da fiel es mir sehr schwer Grenzen zu setzen. Die Junghundezeit fand ich dann recht anstrengend im ersten Jahr (auch mangels Grenzen :pfeif: ). Das wurde erst besser so um seinen zweiten Geburtstag. Wobei ich halt echt den perfekten Anfängerhund habe. Er hat echt viele Fehler verziehen und macht schon auch echt viel mit mir mit :sweet: Außerdem hat er eine so unglaublich ausgeprägte Mimik, dass ihm quasi permanent ins Gesicht geschrieben steht was er denkt :ugly: Mit meinem Wissen von heute würde ich vieles anders machen (und vorallem mehr mit Humor nehmen :D), aber nochmal von vorne anfangen mit Beißhemmung, wilde 5 Minuten, Knete im Hirn etc. muss ich aktuell nicht :lol:

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