Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil 11

  • Ich reihe mich beim Frust hier ein. Schröder kennt nur zwei Geschwindigkeiten. Schnell, oder schneller. Wir üben bis zum geht nicht mehr, aber das Thema Tempo bekommen wir trotz Trainer nicht in den Griff. :pleading_face: Im Freilauf lässt er sich zwar abrufen, aber das alles in einem Radius, der mir nicht unbedingt gefällt. Irgendwann drehe ich ihn durch den Fleischwolf. 40 Kg die keine Geschwindigkeitsbegrenzung drin haben sind manchmal echt nervig. :face_with_steam_from_nose:

  • Irgendwie lässt sich ja Rückruf auch nur sehr begrenzt üben/steuern. Nur weil ich den Hund hundert Mal rufe und er kommt heißt dass ja nicht dass er kommt wenn da irgendwas super spannendes ist was auch toller als jeglicher keks ist. Ich hab jetzt lange versucht “stop” zu trainieren, weil ich dachte dass es vielleicht einfacher ist stehen zu bleiben als zu kommen. Das hat sie eher verwirrt, und der Rückruf klappt jetzt schlechter. Cheese hat in den besten Momenten genug Lust auf Wurst und keine Lust auf Ärger, sodass er auf bestimmten Flächen kurzzeitig in den Freilauf darf (er MUSS fast täglich rennen). Im Zweifelsfall ist aber jeder Bewegungsreiz stärker. Irgendwie seh ich nicht wie das besser wird, nur weil er zu übungszwecken immer brav angerannt kommt 🤔

    Also ja, ich reih mich ein in den Frust

  • Mein Mann übernimmt derzeit den Großteil der Hundeerziehung, da ich mich bereits um unseren Menschenwelpen kümmere. Man merkt das richtig, da er eigentlich fast jeden Tag sauer auf den Hund ist, weil der nicht so will wie er. (Sonst hatten wir uns den Stress ja mehr geteilt gehabt.) Milow versteht wirklich ’ne Menge, aber hat halt nicht immer Lust dazu. Beim Labbi-Rüden kann es wohl 3 bis 4 Jahre dauern, bis man durch diesen dicken Kopf hindurch ist. Eine Bekannte von uns meinte mal zu uns, dass ihr einer Labbi-Rüde vom Temperament her Milow sehr ähnlich sei. Der ist mit 11 Jahren dann auch endlich ruhiger geworden. Das macht mir uns ja Hoffnung :tropf:.

  • Hm… ich habe ja mit Kalle einen Junghund, der anderen Hunde gar nicht sooo übermäßig spannend findet..

    ja, er spielt auch gerne mal ne Runde, wenn es sich so ergibt.. aber es ist für ihn definitiv nicht so, dass Hundekontakt das Größte ist..


    Natürlich lebt Kalle bei mir im Rudel und hat daher ja eh ständig Sozial- und Spielpartner um mich rum..


    Aber er hat auch von Anfang an die Erfahrung gemacht, dass andere Hunde eben da sind, aber es nicht zwangsläufig auch Kontakt oder Spiel gibt..

    und er hat auch sehr oft Hunde getroffen, die von sich aus jetzt auch nicht so wirklich auf Spiel aus sind..

    ich denke das macht hinsichtlich einer nicht entstehenden Erwartungshaltung schon viel aus..


    Solche Situationen habe ich zb immer sehr viel belohnt


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    Auf dem Bild ist Kalle 7 Monate alt.


    Oder auch solche Situationen


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    Hier ist Kalle 5 Monate alt.


    75b7f8.jpg


    Und hier ist er sogar erst vier Monate alt..


    Also es gab für ihn viel viel mehr enge Situationen mit anderen Hunden, in denen die anderen Hunde einfach nur da waren und es keine großartige Interaktion oder gar Spiel gab, als Situationen, in denen es wirklich zu nem Spiel kam..


    Und dass man draußen Hunde trifft, mit denen man spielen kann, kennt Kalle zb gar nicht..


    Von daher flitzt er tatsächlich nicht zu anderen Hunden hin, weil er denke ich gar nicht die Erwartungshaltung hat, es könnte was interessantes für ihn dort passieren.

  • Ich könnte jetzt auch lustige Bilder posten...hier haben bisher alle Pflegehunde und eigene Hunde einen unterschiedlichen Grad an Motivation bezüglich Hundekontakten gehabt. Der vorletzte ist sogar mit täglichem! Spielen mit Pensionshunden aufgewachsen und lässt sich super zuverlässig von anderen Hunden abrufen, kann frei am Rad an allen Hunden vorbeifahren usw... Der aktuelle Kandidat will zu allen Hunden hin obwohl er das noch nie! in seinen 7 Monaten durfte und er in einem Mehrhundehaushalt lebt. Er liebt einfach andere Hunde und es wird sackenschwer ihm das "auszutreiben". Ich fänd ein bisschen mehr Verständnis für unterschiedliche Hundetypen gut anstelle zu glauben, man hätte jetzt alles richtig gemacht und den perfekten Weg und die anderen sind zu blöd zum Erziehen.

  • meines Wissens nach geht es ja gerade darum, dass ein junger Hund eben noch nicht zuverlässig hört. Und wenn das der Fall ist, wie scheinbar bei einigen anderen HH hier auch, weiß ich wenigstens, dass er sich nicht aggressiv benimmt. Mein Hund z.b. würde zwar losrennen, aber dann einige Meter vor dem anderen Hund bremsen und nicht weiter rangehen. Er ist im nur extrem neugierig, aber an tatsächlicher Interaktion nicht interessiert.

    Ja und wenn das so ist sollte man halt seinen Hund absichern zum Wohle aller. Ab davon das man sich nicht wundern braucht das der Hund nicht hört wenn man da nie was tut um dem entgegen zu wirken und das im Keim zu ersticken.

    Man sichert ja ab, aber manchmal entwischt der Hund eben doch. Es gibt kein 100%.

    Und mir erschließt sich das Rätsel des Rückrufs sicher lernen, immer noch nicht, wenn Hund permanent an der Leine ist. Mein Hund zumindest weiß genau, wann die SL dran ist und dass er da kommen muss. Das sind Welten zum echten Freilauf und dem dortigen Rückruf. Aber vielleicht kannst du mir ja dahingehend einen wertvollen Tipp geben?

  • Ich finde auch, da sind die Hunde so unterschiedlich, die Lebensverhältnisse SO abweichend, das kann man nicht hundertprozentig in der Hand haben.


    So mussten wir zB sicherstellen, dass der Hund auch "Zufallsbegegnungen" kennenlernt. Oder auch lernt, sich bei kleinen Hunden angemessen zu verhalten, wenn man zufällig darauf trifft. Kommt hier einfach vor, die Wege sind eng.


    Manches ist halt einfach Veranlagung/Individueller Charakter. "Was ein Hund nicht kennt, kann er nicht vermissen" trifft da einfach nicht zu, sonst wäre etwa Jagdtrieb eine unfassbar einfach zu händelnde Geschichte.

  • Aber er hat auch von Anfang an die Erfahrung gemacht, dass andere Hunde eben da sind, aber es nicht zwangsläufig auch Kontakt oder Spiel gibt..

    und er hat auch sehr oft Hunde getroffen, die von sich aus jetzt auch nicht so wirklich auf Spiel aus sind..

    ich denke das macht hinsichtlich einer nicht entstehenden Erwartungshaltung schon viel aus..

    Hätte ich früher definitiv bejaht. Mittlerweile nicht mehr. Ich glaube das ist deutlich mehr vom Hundetyp abhängig. Mit meinen Hündinnen ging es mir wie dir jetzt mit Kalle. Das war alles easy sie hatten ausgewählte Kontakte und waren glücklich damit. Jules wollte umso älter sie wurde auch einfach nicht mehr, die hatte schlicht kein Interesse an fremden Menschen und Hunden.


    Nando ist nun ein ganz anderer Schlag, der hatte auch Kontakte. Er spielt im Freilauf auch echt gern, aber wenn es ihm genug ist, dann ists genug und er will schnüffeln. Trotzdem kann der an der Leine nicht an anderen Hunden vorbei gehen, ohne zu fiepen und zu geiern. Wir kommen damit klar, weil ich ihn dann kurz führe, aber Ziel sollte ja sein, dass er entspannt bleibt. Ich bin mir sicher, dass das besser werden wird, umso älter er wird, aber so egal wie meiner Colliehündin wird ihm das vielleicht nie werden. Ich bin gespannt. :nerd_face:

  • Ich fänd ein bisschen mehr Verständnis für unterschiedliche Hundetypen gut anstelle zu glauben, man hätte jetzt alles richtig gemacht und den perfekten Weg und die anderen sind zu blöd zum Erziehen.


    Ich habe überhaupt nicht den Anspruch alles richtig zu machen.. da kommt ja immer noch das Leben dazwischen..

    Und ich habe auch nirgendwo gesagt, jemand sei zu blöd zum erziehen..



    Ich wollte lediglich meinen Weg erklären, der jetzt scheinbar auch beim zweiten so aufgezogenen Hund ganz gut funktioniert..

    Bei Ares, übrigens ein anderer Hundetyp als Kalle, hat die Vorgehensweise auch schon zu nem anderen Hunden gegenüber recht ignoranten Hund geführt…


    Ich bin mir aber bei Kalle auch ziemlich sicher, dass er ein Flitzer wäre, wenn er draußen erwarten würde, das andere Hunde mit ihm spielen..

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